Archiv für das Jahr: 2007

Das war mein Jahr 2007

Januar
Das Jahr beginnt in Lägerdorf im Kreise der besten Freunde. Merkwürdig war jedoch nur das Verhalten von Aila, was sich in der Rückschau erklären lässt. Zurück in Berlin dauert es keine Woche und Aila erklärt mir, dass sie eine „Auszeit“ von vier Wochen benötige, in der sie nichts von mir hören möchte. Eine harte Zeit für mich beginnt. Meine besten Freunde sind für mich da, stehen mir bei. Mit der Uni fahre ich auf das SEP-Wochenende (SEP = SemesterEingangsProjekt) und lerne dort – Gott sei Dank – mir nunmehr immens wichtige Menschen kennen, die ich im Laufe des Jahres sehr zu schätzen gelernt habe. Im Januar schreibe ich sehr viel. Es vergeht kaum ein Tag, an dem ich nichts schreiben würde. Ich schreibe für mich und für Aila, hoffte ich doch, dass sie alles lesen würde und ich so wieder Zugang zu ihrem Herzen erlangen würde. In der Rückschau bereue ich es nicht, denn es war mir eine Erleichterung, auch wenn meine Beiträge tiefe Gräben bei Aila und ihrer Familie hinterlassen haben, was ich tatsächlich bedauere. Ende Januar mit Ablauf der vier Wochen bekomme ich von Aila meine Sachen in einem Beutel überreicht – es ist aus.

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Dennoch muss das Leben weitergehen und nur zwei Tage danach habe ich die Ehre als Vorsitzender der Evangelischen Jugend meiner Landeskirche, die Evangelische Jugendkirche Berlin zu eröffnen.

Februar
Der Februar beginnt mit einer schrecklichen U-Bahnfahrt. Die U-Bahn, in der ich des Nachts nach Hause fahre, überrollt einen Menschen. Die Notbremsung erreicht nichts.
Die Trennung von Aila beschäftigt mich sehr. Ablenkung schafft eine Exkursion mit der Kirchengeschichtsvorlesung nach Eisenach und Erfurt, Mansfeld, Eisleben und Wittenberg. Schon kurz vor der Exkursion und auch zwischen den Tagen nimmt Aila wieder Kontakt zu mir auf und kurz vor meinem Geburtstag sind Aila und ich dann wieder offiziell zusammen. Ein wahres Wunder.
An meinem Geburtstag beginnt für mich eine Zeit in der Uni-Bibliothek.

In den kommenden Wochen bin ich entweder arbeiten oder sitze mit meinen freunden in der BiBo und schreibe an meiner Hausarbeit. Einen Tag nach meinem Geburtstag begann die Fastenzeit, an der Aila und ich zum ersten Mal gemeinsam teilgenommen haben.

März
Anfang März werde ich eingeladen, in meiner Funktion als Vorsitzender der Jugendkammer meiner Landeskirche auf dem Evangelischen Kirchentag an einer Podiumsdiskussion zum Thema „Partizipation von Jugend in Kirche“ teilzunehmen. Natürlich sage ich sofort zu. Am 7.3.2007 begeht „mein“ Spandau sein 775-jähriges Stadtjubiläum!
Wie bereits angedeutet verbringe ich die meiste Zeit damit zu, in der Uni zu sitzen und an der Hausarbeit zu schreiben. Dabei entwickeln sich feste Rituale wie Mittagspausen im Balzac und zur Entspannung das Tischfußballkickern oder das „Kickern im Auftrag des Herrn“.

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Vielleicht auch als Belohnung und weil schon lange in mir der Wunsch nach einer eigenen Spiegelreflexkamera wuchs, tat ich es Ende März dann endlich: Ich kaufte mir meine Canon EOS 400D! Seitdem gehe ich nun allen Leuten auf die Nerven, da ich ständig Fotos machen möchte…

April
Der April begann mit einer Klausurtagung von Jugendrat Berlin und Landesjugendkonventsrat Brandenburg-schlesische Oberlausitz zur Vorbereitung der Landesjugendversammlung im Oktober.

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Gut acht Stunden haben wir gemeinsam über den Ablauf und die Themen der Versammlung diskutiert. Eine Woche später stand dann endlich das lang ersehnte Ende der Fastzeit – ergo Ostern an! Das Osterfest begehe ich mit meinen Uni-Leuten in drei Akten.

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Eine Woche nach Ostern beginnt das neue Semester und die Fakultät erlebt einen wahren Theologenboom. Kurz zuvor wird das erste sommerliche Wochenende ausgenutzt, um in ToNos Garten die Grillsaison

und auf der Havel die Kanusaison zu eröffnen!

Ende April fährt mir eine Mitsynodale während der Landessynode beim Ausparken in mein Auto…

Mai
Der Kirchentag in Köln rückt näher und traditionell werden am ersten Mai-Wochenende die Helfer-Gruppenleiter in die Kirchentagsstadt eingeladen, um dort die Orte und die Kollegen kennen zu lernen und in die letzten Organisationsmaßnahmen eingeweiht zu werden. Glücklicherweise treffe ich in diesem Jahr einige Freunde und Bekannte dort, so dass das Kirchentagsvorbereitungswochenende überaus angenehm wird.

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Weitere Höhepunkte des Monats waren der Besuch bei „Die Schöne und das Biest“ und das letzte Mai-Wochenende. An diesem fand zum einen eine überaus coole Aktion namens „Gott sei Dank – Wir haben ne Bank“ und Ollis Junggesellenabschied statt.

Juni
Bevor es dann zum Kirchentag nach Köln ging, wurden Olli und Annika dann noch „schnell“ unter die Haube gebracht. Standesgemäß natürlich mit einem lustigen Polterabend, bei dem nicht nur ne Menge Porzellan, sondern auch eine Autoscheibe zu Bruch ging, und einer wunderschönen Trauung in der Kirche des Johannesstiftes.

Einen Tag später fand nun endlich das Ereignis, auf das ich mich seit Monaten gefreut hatte, statt: der Evangelische Kirchentag in Köln!



Den Bericht vom Kirchentag habe ich leider nie zu Ende gebracht…

Während des Kirchentages stirbt nach langer und schwerer Krankheit Gertrud, die wir Ende Juni dann zu Grabe tragen. Groß ist unsere Trauer und bei den folgenden Familienfeiern fehlt sie uns sehr.
Am 21. Juni bin ich 8.888 Tage alt…

Juli
Am 7. Juli erreicht mich ein Brief von der Landessynode. Ich werde gebeten, während der kommenden Landessynode eine Mittagsandacht zu halten! Eine große Ehre.
Eine Woche später geht es auf die nächste Exkursion mit der Kirchengeschichtsvorlesung. Dieses Mal nach Halle, Görlitz, Dresden, Herrnhut und Lübben.

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Kaum zurückgekehrt steht meine NT-Prüfung an, die ich leider nicht bestehe.
Maddin und ich sind intensiv auf Wohnungssuche – jedoch lange zeit erfolglos.
In einer siebenstündigen Mammutsitzung stellt der Öffentlichkeitsbeirat Ende Juli das „Pflichtenheft“ für die neue Verbandshomepage fertig. Eine Kraftleistung! Das ist ein gutes Stichwort: Am 31. Juli hatte die CDU eingeladen, das Kraftwerk Reuter-West zu besichtigen. Insbesondere der Blick vom Kühlturm über Spandau und Berlin sind mir noch heute gut in Erinnerung!

August

Am 3.8.2007 erblickt Saskia Ylva – das zweite Kind von Hendrik & Iris – das Licht der Welt!
EJBO.de wird vermehrt von Serverausfällen geplagt, die seitdem leider zu einer gnadenlosen Regelmäßigkeit werden. Später stellte sich heraus, dass der Grund für die Ausfälle massenhafte Spammails sind. Bis zum heutigen Tage, konnte das Problem nicht gelöst werden. Gerade weil diese Situation so unerträglich ist, treibe ich die Suche nach einer geeigneten Firma für eine neue Homepage voran.
Am 29. August 2007 begehen Aila und ich unseren dritten Jahrestag.

September
Paris! Aila und ich machen gemeinsam Urlaub in Paris!


Wieder zurück in Berlin, geht die Lernphase für die AT-Prüfung, die bereits im August begonnen hat, weiter.
Am zweiten Septemberwochenende findet der erste „Kreiskirchentag Spandau“ statt, an dem ich in drei Tagen knapp 42 Stunden ehrenamtliche Arbeit leiste.

Oktober
Auf der Landesjugendversammlung Anfang Oktober werde ich erneut in die Jugendkammer gewählt. Der erste Schritt für eine zweite Amtszeit als Landesvorsitzender ist getan.

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Das AT-Lernen wird immer intensiver und auch Aila lernt fleißig mit, da sie mich (gnadenlos) abfragt. Dank Ailas penetranter Hilfe wird die Prüfung dann tatsächlich ein Erfolg und der erste Meilenstein im Studium ist geschafft. Im Jugendhilfeausschuss (JHA) bricht eine unangenehme Zeit heran. Hatte ich doch gehofft, dass die Zeit im JHA angenehm und konstruktiv wird, zeigen sich alle Parteien am Tisch nicht gerade objektiv, was dazu führt, dass der JHA nun im Zwei-Wochen-Rhythmus tagt und insbesondere auf den Bürgerdeputierten wie mir ein immenser politischer Druck lastet – geht es doch darum abzuwägen, ob man lieber bestehende Einrichtungen schützt oder zukunftsorientiert sich an die „Problemjugendlichen“ im Bezirk heranwagt.
Neben dem politischen Stress bricht auch eine unangenehm stressige Zeit im Verband an, da der Landesjugendpfarrer, dessen Amtszeit ausgelaufen war, seinen Stellenwechsel innerhalb von 14 Tagen bekannt gab.

November
Mitte November fand nun die Landessynode statt und meine Mittagsandacht wurde ein guter Erfolg – zumindest bekam ich von einigen Synodalen eine positive Rückmeldung. Bereits seit einigen Monaten sitze ich in einer Steuerungsrunde zu einer landesweiten ökumenischen Sozialaktion. Im November wird das Motto beschlossen: „Engel in Aktion – 24 Stunden für eine bessere Welt“.
Am 23. November zieht Aila in ihre erste eigene Wohnung!
Am 30. November beginnt die für mich wichtige Klausurtagung der Jugendkammer. In den Wochen davor fanden taktische Spielchen zur Kandidatenfindung für den Landesvorsitz statt, die auch mich nicht kalt ließen, stand doch auch für mich einiges auf dem Spiel, da ich gerne das weiterführen wollte, was ich angefangen hatte.

Dezember
Am 1.Dezember wurde ich mit nur einer Gegenstimme als Landesvorsitzender wiedergewählt.
Nach sechs Jahren Tätigkeit für den Ordnungsdienst von Hertha BSC reichte ich Mitte Dezember meine Kündigung ein. Die EJBO forderte ihren Tribut und so war es mir durch die vielen Klausurtagungen im Herbst immer seltener möglich, regelmäßig meinen Dienst im Stadion anzutreten.

Von Das war mein …

Morgen geht nun das Jahr zu Ende. Silvester werden Aila und ich in Ailas neuer Wohnung zusammen mit Ralf, Meike und Maddin feiern!

Das war mein Jahr 2007

Ich wünsche Euch allen einen guten Rutsch in ein erfolgreiches Jahr 2008! Auf bald!

Happy Birthday Theresa

Liebe Resi,
Gott sandte seinen Sohn in die Welt, um dieser unseren Welt ein Licht zu schenken. In diesem Glanz des Geburtstages seines Sohnes bist Du zur Welt gekommen und jeden Tag im Jahr strahlst Du dieses Licht Gottes aus Deinem Inneren heraus und steckst die Menschen in Deiner Umgebung mit diesem Licht an. Ich schätze mich glücklich, dass ich einer der Menschen sein kann, die Du im triesten (Uni-)Alltag mit Deinem Licht erhellst.
Ich wünsche Dir von Herzem alles Liebe und Gute zum Geburtstag! Die Kraft und die Ausdauer, die schweren Momente des Studiums zu meistern, eine „goldene Kehle“ für viele, viele eigene CDs, viele Momente des Lichtes im Leben und mit Deinen Freunden, allzeit eine volle Balzac-Karte und – natürlich insbesondere – Gottes reichen, schützenden und liebenden Segen auf Deinen Wegen!
Happy Birthday!
Dein Thorsten

Gesegnete Weihnachten

Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern meines Bloggs ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein paar ruhige Feiertage im Kreise Eurer Liebsten!

Und als Schmankerl hier die Weihnachtsgeschichte mal etwas anders. 😉

Lukasevangelium, Kapitel 2, Verse 1 – 20:

Zu jenau die Zeit hat Kaiser Aujustus `n Jesetz jemacht, wat besachte, det nu alle Leute Steuern zahl’n solln. Dit war det erste Mal, und passierte, wie Cyrenius in Syrien Chef von det Janze war. Wejen dem jingen alle in die Stadt, wo se jebor’n war’n.

So hat ‚et ooch Joseph aus Galiläa jemacht, der jing von Nazareth Richtung Bethlehem in Judäa, wo dem David seine Familie herstammte. Da sollta sich melden mit Maria, seine Braut, die war jrade schwanga.

Und wie se da so anjekomm’n sind, war ‚t soweit, det se det Jör kriejen sollte. Und so bekam se nu ’nen Sohn, wickelte ’n in Windeln und leechte ihn in ’ne Krippe, weil wo anders keen Platz mehr war.

Janz in de Nähe war’n Hirten, die in ’na Nacht uff ‚m Feld uff de Schafe ufjepaßt ha’m.

Und kiek ma, da taucht plötzlich Jottes Engel uff, und justament war’t tachhell, und da krichten se’t mit de Angst. Und der Engel sachte: „Nu ma keene Bange, Leute! Wat ick zu saren hab‘, läßt bei euch und all’n andan jroße Freude uffkomm’n. Det is nämlich so: Da is heute in de Stadt von ’n David eener jebor’n wor’n, den nenn’n se n‘ Christus, und det is ’n janz Besondera. Den erkennt ‚a daran, det ‚a jewickelt in ’ner Krippe liecht.“

Und denn kam noch ’n janzer Haufen Engels, die ha’m Jott jelobt und ha’m alle zusamm’n jesungen: „Ehre sei Jott in de Höhe und Friede uff Erden und ’n Menschen een Wohljefalln!“

Wie de Engels dann wieda wechjeflogen sind, sachte eena von ’n Hirten zu ’n andern: „Komm‘, laßt uns ma kieken jehn, ob det ooch wahr is, wat se uns da erzählt ha’m.“

Und da kam’n se ooch schon eilich anjeloofen und trafen uff Maria und Joseph mit ihr’m Kleen’n, wat unjelogen in ’ner Krippe laach. Und wie sie ‚t jesehn hatt’n, da ha’m se ‚t weiterjesacht, wat se von ’ne Engels üba dit Kind jehört ha’m. Und de Leute, den’n sie ‚t jesacht ha’m, ha’m sich nur jewundat über dit, wat se so von’n Hirten jehört ha’m. Und Maria war mächtich jerührt und hat darüba viel jegrübelt.

Zu juta Letzt sind de Hirten denn wieda nach Hause jejangen und ha’m ’n lieben Jott jepriesen und jelobt für allet, wat se jehört und jesehn ha’m. Allet war jenau so jewesen, so wie ‚t ihnen von ’ne Engels jesacht wor’n war.

Advent

von Theodor Storm

Vom Himmel in die tiefsten Klüfte
ein milder Stern herniederlacht.
Vom Tannenwalde steigen Düfte
und hauchen durch die Winterlüfte,
und kerzenhelle wird die Nacht.
Mir ist das Herz so froh erschrocken.
Das ist die liebe Weihnachtszeit.

Ich höre ferner Kirchenglocken
mich lieblich heimatlich verlocken
in märchenstille Herrlichkeit.
Ein frommer Zauber hält mich wieder,
anbetend, staunend muss ich stehn.
Es sinkt auf meine Augenlieder
ein goldner Kindertraum hernieder:
Ich fühls, ein Wunder ist geschehn!

Advent

von Rainer Maria Rilke

Es treibt der Wind im Winterwalde
die Flockenherde wie ein Hirt,
und manche Tanne ahnt, wie balde
sie fromm und lichterheilig wird.
Und lauscht hinaus. Den weißen Wegen
streckt sie die Zweige hin bereit
und wehrt dem Wind und wächst entgegen
der einen Nacht der Herrlichkeit.

Der Weg geht weiter

Am Wochenende wurde ich ernet zum Vorsitzenden der Evangelischen Jugend Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz gewählt. Erstaunlicherweise ohne Gegenkandidaten und sogar mit nur einer einzigen Enthaltung oder Gegenstimme (weiß man ja nie bei geheimen Wahlen). Allerdinsg gab es um den Stellvertreterposten gar eine Kampfabstimmung…

Und weil ich mich über das Wahlergebnis so freue, hier die Pressemitteilung dazu:

Leitungsgremium der Evangelischen Jugend setzt begonnenen Weg fort
Jugendkammer der Evangelischen Jugend Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz konstituierte sich neu

Die Zweite Jugendkammer der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) trat am 1. Dezember 2007 zu ihrer konstituierenden Tagung zusammen.
Die Jugendkammer wählte den 24-jährigen Theologiestudenten Thorsten Schatz aus dem Berliner Kirchenkreis Spandau erneut zum Vorsitzenden der Evangelischen Jugend Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz und besetzte ihre Beiräte.

Die Jugendkammer besteht mehrheitlich aus ehrenamtlichen Jugendlichen, die auf zwei Jahre von Landesjugendkonvent Brandenburg-schlesische Oberlausitz und Stadtjugendversammlung Berlin in das oberste Leitungsgremium der Evangelischen Jugend in der EKBO gewählt werden. Der Jugendkammer gehören aber auch Vertreter der beruflichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, sowie Vertreter der Werke und Verbände, des Konsistoriums und der Kirchenleitung an. Mit dieser konstituierenden Tagung zählt die Jugendkammer 23 Mitglieder aus Berlin, Brandenburg und Sachsen.

Der Vorsitzende Thorsten Schatz sagte nach seiner Wiederwahl: „Die Evangelische Jugend Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz wird die Perspektivprozesse der Evangelischen Kirche ‚Kirche der Freiheit’ und ‚Salz der Erde’ mitgestalten und sich bei jugendrelevanten Themen einmischen. Unser Profil und Selbstverständnis will ich deutlich und schärfend ins Gespräch bringen.“

In den Vorstand der Jugendkammer wurden folgende Mitglieder gewählt:
Thorsten Schatz (Vorsitzender), Oskar Miekley (stellv. Vorsitzender), Matthias Kreuschner, Jonathan Berchner und Angela Wiesner.

Ebenfalls wurden die Vorsitzenden der Beiräte der Jugendkammer neu gewählt.
Johannes Floß (Finanzbeirat)
Jonathan Berchner (Kinder- und jugendpolitischer Beirat)
Matthias Kreuschner (Öffentlichkeitsbeirat)

Über Stärken und Schwächen eines Körpers

Wie versprochen reiche ich Euch noch die Andacht nach, die ich vor der Landessynode der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz am 17.11.2007 gehalten habe:

1. Korinther 12, 12 – 20:
Denn gleichwie der Leib einer ist und viele Glieder hat, alle Glieder des Leibes aber, obgleich viele, ein Leib sind: also auch der Christus. Denn auch in einem Geiste sind wir alle zu einem Leibe getauft worden, es seien Juden oder Griechen, es seien Sklaven oder Freie, und sind alle mit einem Geiste getränkt worden.
Denn auch der Leib ist nicht ein Glied, sondern viele.
Wenn der Fuß spräche: Weil ich nicht Hand bin, so bin ich nicht von dem Leibe; ist er deswegen nicht von dem Leibe?
Und wenn das Ohr spräche: Weil ich nicht Auge bin, so bin ich nicht von dem Leibe; ist es deswegen nicht von dem Leibe?
Wenn der ganze Leib Auge wäre, wo wäre das Gehör? Wenn ganz Gehör, wo der Geruch?
Nun aber hat Gott die Glieder gesetzt, jedes einzelne von ihnen an dem Leibe, wie es ihm gefallen hat.
Wenn aber alle ein Glied wären, wo wäre der Leib? Nun aber sind der Glieder zwar viele, der Leib aber ist einer.

Liebe Schwestern und Brüder,
Paulus redet mit den Korinthern, wie mit Kindern. Aber das macht auch Sinn, denn wer sich Kindern verständlich macht, der kann sicher sein, dass ihn alle verstehen.
Wie in Geschichten für Kinder bekommen auch hier die Körperteile ein eigenes Leben. Sie erhalten eine eigene Sprache, eigene Gefühle, eigene Interessen.

Der Fuß will Hand werden, das Ohr ist neidisch auf das Auge, und wenn alle Auge sein wollen, dann fehlt dem Körper alles Wesentliche.

Denn was will der Körper mit dem Gesehenen, wenn er es nicht verarbeiten kann, wenn er kein Gemüt hätte, um sich an den schönen Bildern zu freuen, wenn er sie sieht?
Oder wenn er keine Arme hätte, um mit anzupacken, wenn er sieht, wo er gebraucht wird? Und woher sollte er wissen, dass er gebraucht wird, wenn er nicht ein Gehirn hätte, dass das Gesehene mit Erinnerungen, Erfahrungen und Gelerntem verbindet, um dann eine Entscheidung zu treffen?

Mich erinnern diese Worte des Paulus an eine Satire von Otto Waalkes, die sie wahrscheinlich auch kennen:
„Auge an Großhirn: ‚Ich sehe Ärger kommen!‘
Großhirn an Drüsen: ‚Adrenalinausstoß vorbereiten!‘
Großhirn an Faust: „Ballen!“
Großhirn an Blutdruck: ‚Steigen!‘
Milz an Großhirn: ‚Was ist denn da bei euch los, ich krieg ja gar nichts mit hier!‘
Großhirn an Milz: ‚Wenn du nicht gleich ruhig bist, dann fliegst du raus, Milz!‘
Kleinhirn an Großhirn: ‚Also Leute so geht das nicht, wenn wir so weitermachen, dann haben wir gleich die schönste Schlägerei hier.’…. „

… und in dem Stil geht es weiter, vielleicht erinnern Sie sich daran.

Mir scheint, dass die Überlegungen des Paulus, genau in dieses Bild passen. Humor in der Bibel, auch das gilt es zu entdecken.
Doch wenn man in diesem Bild bleibt, dann sieht man, wo die Probleme anfangen: Wer sagt denn wem, an welchen Platz er gehört?

Wer sagt denn dem Auge, dass es Auge ist und dem Fuß, dass er die ganze Last des Körpers tragen soll?

Im biologischen Bild des Körpers ist klar, an welchen Platz jeder gestellt ist, aber schon in der satirischen Umsetzung des Paulusbildes sehen wir, dass da einer ganz schnell auf die Idee kommen könnte, die Milz rauszuschmeißen, einfach, weil sie zu vorlaut ist.
Wer verhindert das im richtigen Leben?

In den letzten Tagen haben wir über die Zukunft unserer Kirche gesprochen. Wir haben Schwerpunkte benannt, haben Weichen gesetzt. Wenn wir nun heute Nachmittag u.a. weiter über das Perspektivprogramm und den Haushalt beschließen, sind wir diejenigen, die verantwortlich sind, den Körperteilen der Kirche ihre Bedeutung, ihren Platz am Körper der Gemeinde Christi zuzuweisen.

Will Paulus uns mit seinem Satz „Nun aber sind der Glieder zwar viele, der Leib aber ist einer.“ nicht sagen: „Jeder von Euch ist kostbar, einzigartig und von Gott gemacht. Ihr alle seid in eurer unverzichtbaren Vielfalt Teile der Gemeinde.“?

Deshalb gilt auch ein anderes Paulus-Wort: „Wenn ein Glied leidet, dann leiden alle Glieder mit.“
Denn hier wird ganz deutlich, dass das Gefüge im Körper und in unserer Kirche nur dann funktionieren kann, wenn der Stärkere oder Gewichtigere im Sinne des Perspektivprogramms auf den Schwächeren oder gar nicht oder nur wenig Berücksichtigten im Perspektivprogramm Rücksicht nimmt und anerkennt, dass jede und jeder seine Bedeutung, sein Salzkorn und vielleicht manchmal auch seinen Pfefferstreuer in die Gemeinschaft einbringt.
Und so wird das Großhirn eben doch nicht die Milz rauswerfen, denn das Großhirn hat erkannt, dass es ohne die Milz halt doch recht fad wäre.
Amen.

[Man möge mir nachsehen, dass ich nur ein angehender (!) Theologe bin und diese Gedanken als Laie vorgetragen habe.]

Update

Ok mein versprechen, dass ich mcih hier wieder öfter verewige habe ich leider nicht halten können. Es ist aber auch gerade so viel zu tun…

Aila ist gestern ausgezogen. Jetzt ist sie stolze „Wohnungsbesitzerin“ (also eher -mieterin). Am Mittwoch waren Mary und Olli hier in Berlin und haben mich im Büro besucht! Das war spitze! Habe ich doch endlcih nach all den „Jahren“ mal ihren Ehemann Olli kennengelernt!!!

Die letzte Woche habe ich fast gänzlich auf der Landessynoder der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz verbracht und mich – wie ich nunmal bin – so stark für die Jugendinteressen gemacht, wie man mich es hat machen lassen bzw. wie die Mehrheiten mit mir waren. Habe an mancher Stelle hoch gepokert und manchmal auch ne „Niederlage“ einstecken müssen, in dem meine Anträge keine oder nur wenig Beachtung im Beschlusstext fanden, aber an zwei für mich enorm entscheidenden Stellen habe ich mich durchsetzen können. Am letzten Tag der Synode hatte ich ja dann die große Ehre die Mittagsandacht halten zu dürfen! Das ging mir erstaunlich gut von der Hand, denn die Nervosität vor den 131 Kirchenparlamentariern zu sprechen und einen Text aus der Bibel auszulegen (in Anwesenheit von etwa 60 Theologen nebst Bischof und Co) hielt sich so in Grenzen, dass ich nach etwas Luft holen, meinen vorformulierten text recht flüssig vortragen konnte.

In der Uni quäle ich mich nun durch Hebräisch. Gestern wurde der Klausurenplan veröffentlicht… am 04.02.2008 bin ich dann mit der schriftlichen Hebraicumsklausur (3 Zeitstunden!) dran. Davor muss ich ncoh drei Probleklausuren absolvieren.

Bei mir zu Hause wird fleißig verputzt, gestrichen, gehämmert usw! Am Montag kommen die Handwerker und fangen an, das Badezimmer im ersten Stock zu bauen.

In einer Woche findet die Klausurtagung der Jugendkammer statt, wo ich mich erneut um den Landesvorsitz bewerben werde. Zugegebenermaßen ist das eine Tatsache, die mich doch recht nervös macht, schließlich habe ich ja noch viel vor mit der Evangelischen Jugend. So nebenbei schreibe ich grad mein „Wahlprogramm“. Also wo ich hinwill mit der EJBO und wie ich was umsetzen möchte, wenn sich dafür eine Mehrheit findet. Neben dieser bevorstehenden Wahl ist jedoch die „Personalführung“ gerade die anspruchvollste Aufgabe. Mittlerweile telefoniere ich fast täglich mit MitarbeiterInnen der Geschäftsstelle. Das nimmt mittlerweile noch mehr Zeit ein als sonst schon. Irgendwo kommt man da an die Grenze der ehrenamtlichen Belastbarkeit. Aber ich hoffe, dass nach der Wahl ein gestärkter und hochmotivierter Vorstand gewählt wird.

Gestern abend haben Christian, Stephan und ich nun endlich unseren Lan-Party-Abend eingelöst! Bis tief in die Nacht haben wir Quake III gezockt. Ja ja… selbst ich, der ich an sich nciht für diese Egoshooter übrig habe, aber nachdem ich mitbekommen hatte, wie das Spiel funktioniert, hatten wir alle eine Menge Spaß, denn zum Schluss konnte ich sogar mit Stephan mithalten. 😉 Wir werden das sicherlich bald mal wiederholen.

So, Schluss für heute. Ich muss noch einkaufen fahren und dann Aila in ihrer Wohnung besuchen! Wochenende!

Passt auf Euch auf und beleibt behütet! Am montag gibt´s hier dann meine Andacht zum Nachlesen!

Ein schwäbischer Geburtstagsgruß

Mein Lieblingsschwabe hat heute Geburtstag: Peter!

Der Peter ist das Musterbeispiel eines typischen Schwaben, so wie halt ein Preuße sich ihn vorstellt: Bescheiden, sittsam, sparsam und liebenswürdig. Der Peter erfüllt diese Eigenschaften mit seiner gesamten Gslligkeit aus. Und was man über den Schwaben noch nicht weiß: Er ist ein nicht zu verkennender Lokalpatriot (viva la france…) – fast noch schlimmer als ich…

Sein heutiger 22. Geburtstag war noch keine zwei minuten alt, da schallte auch schon der Kampfesruf, welcher dem Peter höchst eigen ist, durch´s Haus: „VfB!!! VfB!!! VfB!!!“ Naja, wer´s braucht…

Bei meiner Recherche für diesen Geburtstagsgruß stieß ich auf folgendes, kaum zu fassendes: Ein schäbischer Geburtstagsgruß…

Schwäbischer Geburtstagsgruß:
Mir wensche dr zom Geburtsdag heit:
A Gugg randvoll mit Säligkeit.
En Blüataboom zom dronterliega
ond Flügl zom en d‘ Wolka fliega.
Gsondheit amma langa Fada,
en Kübl Hoffnung zom dren bada.
Zwoi weitausgschreckte Ärm voll Fraid,
a Quentle Bodaschtändichkait
ond viel, viel Liabe, diaf wia a See,
des wensche mir dir ond no viel meh.
(Verfasser unbekannt)

Nun das Ganze noch auf hochdeutsch (für die wenigen „Nichtschwaben“, die es gibt):

Mir wünschen dir zum Geburtstag heut‘:
Eine Tüte randvoll mit Seeligkeit.
Einen Blütenbaum zum darunter liegen
und Flügel um in die Wolken zu fliegen.
Gesundheit an einem langen Faden,
eine Wanne Hoffnung, um darin zu baden.
Zwei weit ausgestreckte Arme voller Freud‘,
ein klein wenig Bodenständigkeit
und viel, viel Liebe, so tief wie das Meer,
das wünschen wir dir und noch viel mehr!

Lieber Peter, ich wünsche Dir vor allem, dass Du so bleibst wie Du bist, denn so macht die Uni mit Dir echt ne Menge Spaß! Bleib zielgerichtet und lebensfroh, steh dem VfB auch weiterhin in guten wie auch in sehr schweren Zeiten (wie jetzt grad) bei und gehe Deinen Weg in der Gewissheit, dass Gottes Segen mit Dir ist.