Archiv für das Jahr: 2008

Weihnachten

Liebe Blog-Leserinnen und -leser!

„Fürchtet Euch nicht, denn siehe Euch ist der Heiland geboren!“ verkündeten damals die Engel auf den Feldern. Die Engel kamen und brachten die frohe Botschaft von Erlösung, Hoffnung, Liebe und Glück. Welche Erwartungen mussten durch diese Ankündigung geweckt worden sein? Welche Kräfte wurden durch den Auftritt der Engel wohl freigesetzt? Wir können es wohl alle nur erahnen.

Auch heute sehnen wir uns nach denselben Dingen wie die Menschen damals. Weihnachten ist heute mithin das Fest der Liebe, der Familie, der Geborgenheit. Obwohl den meisten Menschen heutzutage die wahre Botschaft der Weihnacht gar nicht mehr vor Augen ist, geht dennoch ein Zauber von diesen Tagen im Dezember aus. Wir schmücken unsere Häuser heraus und erwarten voller Spannung und Vorfreude den Heiligen Abend und den, der da mit ihm kommt. Für einige ist es der Weihnachtsmann, für andere das Christkind. Letztlich ist es egal, denn das Fest von der Geburt Christi, unseres Heilands, lässt uns innehalten und wieder Acht geben aufeinander.

Ein deutsches Sprichwort besagt: „Manche Menschen sind Engel, manche davon wissen es gar nicht“. In diesem Sinne hoffe ich für Euch, dass auch Euch ein Engel begegnet und ihr ihn erkennt, damit er oder sie Euch heute Eure ganz persönliche frohe Botschaft bringt oder Euch zumindest auf Eurem Wege begleitet.
Darum danke ich auch für die zahlreichen Begegnungen und die vielen Gespräche im letzten Jahr!

Ich wünsche Euch allen einen Engel an Eurer Seite, der Euch heute die frohe Botschaft bringt und Euch mit vollem Herzen zuruft:

„FROHE UND GESEGNETE WEIHNACHTEN!“
Euer Thorsten

 

Pro Reli meldet 135 000 Unterschriften

Da staunte ich nicht schlecht, als ich heute morgen in die Zeitung schaute. 135.000 Unterschriften sollten plötzlich für das Volksbegehren „Pro Reli“ laut eigenen Angaben zusammengekommen sein. Hatte doch Pro Reli erst vor vier Tagen eine Unterschriftenzahl von 100.000 verkündet gehabt. Stören soll es mich nicht, aber aus der Erfahrung warte ich nun aber erst einmal ab, was denn der Landeswahlleiter für eine Zahl verkünden wird. Denn: nach den ersten zwei Monaten hatte Pro Reli von 70.000 Unterschriften gesprochen, wobei der Landeswahlleiter nur von rund 30.300 Unterschriften sprach…

Zur Erinnerung: Bis zum 21. Januar 2009 müssen 170.000 Unterschriften zusammengekommen sein, damit es im Juni 2009 zu einem Volksentscheid kommen kann.

Ein Schwerpunkt der Unterschriftensammlungen wird übrigens (wer hätte es gedacht…)auf den morgigen Christmessen am Heiligen Abend liegen. Pro Reli erhofft sich allein aus den Gottesdiensten rund 40.000 Unterschriften.

Auf große Resonanz scheinen übrigens die Briefe von Kardinal Sterzinski und Bischof Huber an alle Kirchenmitglieder gestoßen zu sein, auf die Pro Reli nun den großen Rücklauf an Unterschriften führt. Auch bei der Berliner SPD stellt sich so langsam eine gewisse Panik ein, was man an den skandalösen Äußerungen der führenden SPD-Politiker wie Herrn Innensenator Körting merken kann. Dieser kritisierte wie einige SPD-Genossen zuvor auch die Kirchen, dass diese ihre Mitglieder anschreiben und um Unterstützung für das Volksbegehren bitten. Hallo? Warum sollten die kirchenleitenden Menschen ihre Mitglieder nicht darüber informieren, dass im Land Berlin Menschen alles daran setzen, die Organisation (die Kirche) auf das Abstellgleis zu schieben? Ich frage mich, was daran falsch sein soll? Hat die SPD etwa Angst, dass rund 1 Million Berlinerinnen und Berliner (so viele Kirchenmitglieder gibt es nämlich in Berlin) mitbekommen, dass es die SPD zusammen mit der LINKEN ist, die die Kirche suksessive aus allem raushalten will?

Ich glaube nicht, dass Herr Körting sich anders verhalten hätte als Bischof Huber, wenn sich Parteien formiert hätten, die es sich zum Ziel gesetzt hätten, die SPD abzuschaffen oder zumindest aus dem politischen Raum zu verdrängen.

In diesem Sinne darf man nur hoffen, dass morgen viele, viele Unterschriften zusammenkommen und die Zahl von 135.000 Unterschriften annähernd die Zahl ist, die der Landeswahlleiter bald bestätigen wird!

Ralf Meister: „Unterschriften sammeln geht immer!“

Hinweis: Achtung der Ton ist wirklich sehr leise!

Ralf Meister ist Generalsuperintendent von Berlin und in dieser Funktion auch Mitglied der Kirchenleitung der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz.
Er ruft zur Beteiligung des Volksbegehrens „Pro Reli“ auf. Sammelt fleißig Unterschriften!

Internetlink: www.pro-reli.de

Advent, Advent, ein Kraftwerk brennt…

(Autor unbekannt)

Auch in diesem Jahr häufen sich Katastrophenmeldungen von Ereignissen, die auf zu exzessiven Gebrauch von Weihnachtsdekoration zurückzuführen sind:

Sonntag, 1.Advent 10.00 Uhr.

In der Reihenhaussiedlung Onkelstieg lässt sich die Rentnerin Erna B. durch ihren Enkel Norbert 3 Elektrokerzen auf der Fensterbank ihres Wohnzimmers installieren. Vorweihnachtliche Stimmung breitet sich aus, die Freude ist groß.

10.14 Uhr:

Beim entleeren des Mülleimers beobachtet Nachbar Ottfried P. die provokante Weihnachtsoffensive im Nebenhaus und kontert umgehend mit der Aufstellung des 10-armigen dänischen Kerzensets zu je 15 Watt im Küchenfenster. Stunden später erstrahlt die gesamte Siedlung Onkelstieg im besinnlichen Glanz von 134 Fensterdekorationen.

19.03 Uhr:

Im 14 km entfernten Kohlekraftwerk Sottrup-Hocklage registriert der wachhabende Ingenieur irrtümlich einen Defekt der Strommessgeräte für den Bereich Stenkelfeld-Nord, ist aber zunächst arglos.

20.17 Uhr:

Den Eheleuten Horst und Heidi E. gelingt der Anschluss einer Kettenschaltung von 96 Halogen-Filmleuchten, durch sämtliche Bäume ihres Obstgartens, an das Drehstromnetz. Teile der heimischen Vogelwelt beginnen verwirrt mit dem Nestbau.

20.56 Uhr:

Der Diskothekenbesitzer Alfons K. sieht sich genötigt seinerseits einen Teil zur vorweihnachtlichen Stimmung beizutragen und montiert auf dem Flachdach seines Bungalows das Laserensemble Metropolis das zu den leistungsstärksten Europas zählt. Die 40 Meter Fassade eines angrenzenden Getreidesilos hält dem Dauerfeuer der Nikolausprojektion mehrere Minuten stand, bevor sie mit einem hässlichen Geräusch zerbröckelt.

21.30 Uhr:

Im Trubel einer Club-Feier im Kohlekraftwerk Sottrup-Hocklage verhallt das Alarmsignal aus Generatorhalle 5.

21.50 Uhr:

Der 85-Jährige Kriegsveteran August R. zaubert mit 190 Flakscheinwerfern des Typs Varta Volkssturm den Stern von Bethlehem an die tief hängende Wolkendecke.

22.12 Uhr:

Eine Gruppe asiatischer Geschäftsleute mit leichtem Gepäck und sommerlicher Kleidung irrt verängstigt durch die Siedlung Onkelstieg. Zuvor war eine Boing 747 der Singapur Airlines mit dem Ziel Sydney versehentlich in der mit 3000 bunten Neonröhren gepflasterten Garagenzufahrt der Bäckerei Brohrmeyer gelandet.

22.37 Uhr:

Die NASA Raumsonde Voyager 7 funkt vom Rande der Milchstrasse Bilder einer angeblichen Supernova auf der nördlichen Erdhalbkugel, die Experten in Houston sind ratlos.

22.50 Uhr:

Ein leichtes Beben erschüttert die Umgebung des Kohlekraftwerks Sottrup-Hocklage, der gesamte Komplex mit seinen 30 Turbinen läuft mit 350 Megawatt brüllend jenseits der Belastungsgrenze.

23.06 Uhr:

In der taghell erleuchteten Siedlung Onkelstieg erwacht Studentin Bettina U. und freut sich irrtümlich über den sonnigen Dezembermorgen. Um genau 23 Uhr 12 betätigt sie den Schalter ihrer Kaffeemaschine.

23.12 Uhr und 14 Sekunden:

In die plötzliche Dunkelheit des gesamten Landkreises Stenkelfeld bricht die Explosion des Kohlekraftwerks Sottrup-Hocklage wie Donnerhall. Durch den stockfinsteren Ort stapften irre, verwirrte Menschen, Menschen wie du und ich, denen eine Kerze auf dem Adventskranz nicht genug war.

Der Kirchentagssong 2009 ist da

Mensch, wo bist Du?
Das ist das Motto des 32. Deutschen Evangelischen Kirchentages in Bremen. Nun liegt er auch in vertonter Variante vor. Und wie sollte es anders sein: man hat die Wise Guys wieder einmal überzeugen können, musikalisch tätig zu werden. Herausgekommen ist ein toller mitreißender Song, der – wenn man ihn oft genug hört und das werde ich defintiv – garantiert zum Ohrwurm wird.

Ihr könnt ihn kostenlos runterladen unter: http://www.kirchentag.de/uploads/media/Mensch__wo_bist_du.mp3

Viel Spaß beim Hören!

Traum erfüllt!

Ich habe mir gestern einen großen Traum erfüllt: eine eigene Jack Wolfskin-Jacke! Mein neuer Stolz. *gggg*

Als Außenmaterial wird bei dieser Jacke das robuste „TEXAPORE 4X4 OXFORD“ verwendet, wattiert ist sie mit warmem POLYFIBER FILL.
Ihr Aussehen orientiert sich an den typischen Trekkingjacken. Daher hat sie auch die Brusttasche mit dem wasserabweisenden Reißverschluss (*grins*), die einen schnellen Zugriff auf Karte und GPS-Empfänger gewährt, den man natürlich im Alltagsgebrauch zwischen S-Bahn und Auto braucht. 😛

Was in der Zwischenzeit geschah

Mensch wie die Zeit vergeht… seit fast drei Monaten kein Blog-Eintrag mehr. Lasst mich erklären, wie es dazu kam:

Vorlesungsfreie Zeit – eigentlich die Zeit, in der Studenten normalerweise URLAUB machen oder sich auf Prüfungen vorbereiten. Ich habe die Zeit jedoch zum arbeiten genutzt. Urlaub war leider nicht möglich, da ich zwei Praktikanten in diesem Zeitraum zu betreuen hatte und die Arbeit zahlreich war.
In der Kirche habe ich meinen Rücktritt vorbereitet. Entscheidungsprozesse mussten abgeschlossen und potentielle Nachfolger angesprochen werden. Die Arbeiten an der neuen Homepage der EJBO konnte ich jedoch nicht loswerden. Dieses Projekt, welches für mich ja auch eine Herzensangelegenheit ist – arbeiten wir doch seit vier Jahren dran… – befindet sich in den letzten Zügen und wird von mir noch bis zur Veröffentlichung verantwortlich weiterbetreut werden.

Engel in Aktion fand am 19. und 20.9. statt. Hier waren zahlreiche Vorarbeiten zu leisten und viel vorbereitet werden. Die Aktion war ein guter Erfolg. 1.300 Jugendliche in der Region Ostsee bis zur schlesische Oberlausitz haben sich in 51 Projekten 24 Stunden lang sozial engagiert.

Kurz vor dem Aktion hab ich noch eine Prüfung im Fach „Christliche Ethik“ glücklicherweise erfolgreich bestanden.

Am 22.9. ist das Volksbegehren „Pro Reli“ gestartet. 170.000 Unterschriften müssen zusammenkommen, um künftig zwischen Ethik und Religion wählen zu können. Die Evangelische Jugend Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz unterstützt dieses Vorhaben wie zahlreiche andere Institutionen und Verbände auch.

Am letzten Montag ist das neue Semester gestartet. Ich bin sehr gespannt, was ich daraus spannendes Neues mitnehmen werde.

Soweit in Kürze. Ich werde mcih bemühen nun wieder regelmäßiger zu schreiben

Aufregung in der Uni

Wenn einen meiner Professoren etwas wissenschaftlich in Unruhe/Ekstase oder etwas vergleichbares versetzt, dann ist entweder die Zeitreise erfunden oder neue ältere Bibelfragmente gefunden oder wieder einmal eine Inschrift gefunden.

Letzteres ist gerade wieder einmal geschehen. Hat man doch tatsächlich (…) einen Stein gefunden, auf der eine Inschrift mit Tinte (!) angebracht ist, die von einer Auferstehung eines Sklaven berichtet. Nun ist dies erwähnenswert, da die Echtheit der Inschrift bisher nicht angezweifelt wird und die Inschrift selber auf etwa 15-10 vor Christi Geburt geschätzt wird. Das würde also bedeuten, dass es entweder schon vor Christus eine Auferstehung gegeben hat oder (neutraler formuliert) es schon vor dem Christentum auch im Judentum ein Auferstehungsglaube entwickelt hat, der nun eine gewissen Verbindung zwischen Christentum und Judentum schafft.

Aber schaut selbst:
Sueddeutsche.de vom 12.07.2008: Rätselhafte Steintafel: Auferstehung eines Sklaven
Welt.de vom 08.07.2008: Fundstücke: Jesus soll nur als Nr. 2 auferstanden sein

Wanted: Bitte + Danke; Reward: ein freundliches Miteinander!

Nachdem sie alle Sachen zusammengesucht hatte, reihte sie sich am Ende der Schlange an der Supermarktkasse ein. Sie versank ein bisschen in ihren Gedanken und merkte gar nicht, dass sie schneller als erwartet bereits an der Reihe war. „Guten Tag!“, sagte die Kassiererin freundlich lächelnd. „Guten Tag“, gab sie schmunzelnd zurück. Angenehm routiniert zog die Kassiererin die wenigen Dinge, die heute als Abendessen dienen sollen, über den Scanner. „Ein Euro einundsechzig, bitte“, fasste sie den Einkauf zusammen und schaute mit offenen Augen zu ihr herüber. Sie kramte kurz nach einigen Münzen und ließ sie leicht in die offene Hand der Kassiererin fallen. „Zwei Euro eins, danke“, gab letztere nach einem kurzen Blick auf das eben erhaltene Geld zurück, bevor sie vierzig Cent aus der Kassenschublade holte, sie auf die Handfläche legte und ihr mit einem höflichen „Vierzig Cent zurück… Bitte.“ das Rückgeld zurückgab. Die Käuferin bedankte sich, und noch bevor sie sich verabschieden konnte, hörte sie von der Kassiererin ein fröhliches „Danke und auf wiedersehen.“ Mit den wenigen Dingen, die sie eben eingekauft hat, verließ sie den Supermarkt mit dem glücklichen Gefühl, hier gerne wieder herzukommen.
Und dann wache ich auf… Es ist kein schönes Zurückkommen in die Gegenwart, war der Traum doch einfach zu schön. Herzlich Willkommen, Servicewüste Deutschland. Und wieder hast Du mich in Deinen Klauen, begegnest mir überall, wo ich als Kundin ernstgenommen werden möchte. Nicht nur, weil der Kunde König sein sollte, sondern viel mehr noch, weil ich ein Grund dafür bin, dass die ach so freundlichen Kassiererinnen und Mitarbeiterinnen einen Job haben. Würde ich nämlich nicht jedesmal wieder die Güte und vor allem die Geduld besitzen, und wäre ich nicht auf gewisse Nahrungsmittel angewiesen, dann hätte ich Ihrem Laden schon längst im allerwahrsten Sinne des Wortes den Rücken gekehrt.
Man mag es kaum glauben. Es fällt heutzutage mehr auf, wenn jemand freundlich zu einem ist. Vor einigen Jahren war das noch anders. Da ist man eher mal aus einem Geschäft gegangen und hat mit etwas verzerrten Gesicht festgestellt, dass „die/der aber nicht nett“ war. Heute? Tja…
Aus eigenen Erfahrungen weiß ich, dass man Kunden auf hervorragende Weise an ein Geschäft binden kann, wenn man ihnen Freundlichkeit, Aufmerksamkeit und ein bisschen Interesse entgegenbringt. Wenn dann Kunden aus dem eigenen Geschäft gehen, sich gegenseitig anstoßen und darüber sprechen, dass „die aber eben sehr freundlich“ war und dann noch als Antwort von der Freundin ein „Ja, die sind hier immer so, deshalb gehe ich auch so gerne her…“ kommt… war das dann so ein Kraftakt, an den geeigneten Stellen „Bitte“ und „Danke“, „Hallo“ und „Auf Wiedersehen“ einzubauen?
Manchmal stelle ich mir vor, ich säße an der Kasse bei PLUS (meinem deklarierten Erzfeind…). Ich würde ein „Sechs Euro dreizehn“ ohne „…, bitte“ gar nicht über die Lippen kriegen. Bin ich jetzt unnormal??? Oder wird man so, wenn man einige Jahre bei PLUS gearbeitet hat? Wild entschlossen habe ich mir gesagt, dass ich unter diesen Umständen gerne in den als teurer bekannten Läden ein bisschen mehr ausgebe, wenn ich dafür einen angenehmeren Service bekomme. Naja… Bei Rewe habe ich heute genau drei Wörter von der Kassiererin gehört: „Ein Euro einundsechzig!“ Mehr nicht! Ich kann dann ja prima auf stur stellen, und um Gleichstand zu erreichen, habe ich einfach überhaupt nichts gesagt. War ihr aber wahrscheinlich egal… Oder besser: Sie wird sich wahrscheinlich über die Unfreundlichkeit der Kundin geärgert haben. Ha, dass ich nicht lache!
Gerne beobachte ich auch bei Kaufland die freundlichen Mitarbeiterinnen, die so geschäftig ihr Regal mit den Milchprodukten auffüllen, dass sie gar nicht mitbekommen, was um sie herum geschieht. Sehr dienstbeflissen, aber vor einigen Tagen bin ich – ungelogen! – einer Mitarbeiterin von ihrem Wägelchen mit der einzuräumenden Ware bis zum Kühlregal hinterhergedackelt, ehe sie auf mein mehrmals wiederholtes „Entschuldigung…“ reagierte. Sie hat mir zwar meine Frage beantwortet, aber offensichtlich blieb der Deckel der Magerquarkschälchen, die sie in der Hand hielt, sehr viel wichtiger, als einen Blick in meine Richtung zu verschwenden. Wie konnte ich denn eigentlich nur die Frechheit besitzen, sie bei ihrer Arbeit zu stören?
Und so frage ich mich, wo die kleinen Wörtchen „Bitte“ und „Danke“ geblieben sind. Ist es denn so aufwändig, seine Sätze mit diesen kleinen Höflichkeitsfloskeln auszustatten? Wenn dann für die Fortgeschrittenen noch ein Lächeln dazukommt, biete ich dafür ein freundlicheres Miteinander. Wenn wir alle ein bisschen mehr Rücksicht aufeinander nehmen würden und andere nicht als Störenfriede auffassen würden, die es wagen, sich unaufgefordert in unser geschäftiges Treiben einzumischen, oder uns auch noch Arbeit machen, indem sie die Lebensmittel nicht einfach ohne zu bezahlen mitnehmen, dann könnten wir tatsächlich alle einen Alltag erreichen, der ein bisschen weniger stressig ist.
Danke fürs Zuhören.