Lange Zeit habe ich ein Engagement auf Landesebene ausgeschlossen. Dazu war mir der Kirchenkreis immer zu wichtig gewesen. Als ich 2003 jedoch vom damaligen Vorsitzenden der Evangelischen Jugend Berlin-Brandenburg (übrigens auch ein Spandauer) gefragt wurde, ob ich mir nicht vorstellen könnte, in einem Öffentlichkeitsbeirat der Evangelischen Jugend mitzuarbeiten, war der Schritt in der Landesebene Fuß zu fassen, beschlossene Sache.
Und so wurde ich am 26.03.2003 im Beisein von Bischof Wolfgang Huber von der Jugendkammer, dem höchsten Leitungsgremium der Evangelischen Jugend Berlin-Brandenburg, zum Gründungsmitglied des Öffentlichkeitsbeirates berufen.
Schon bald merkte ich, dass lange genug im Jugendverband tätig war, um meine Erfahrungen und meine Ideen auch im Leitungsgremium einfließen zu lassen. Und so kandidierte ich erstmals im Herbst 2006 bei der Stadtjugendversammlung Berlin für die Jugendkammer. Bei der Stadtjugendversammlung Berlin treffen sich jeweils vier Vertreter aus allen Berliner Kirchenkreisen. Diese dürfen dann alle zwei Jahre sechs Delegierte in die Jugendkammer wählen. Im ersten Anlauf scheiterte ich jedoch und wurde nicht gewählt. Im März 2004 versuchte ich es erneut und wurde zumindest stellvertretendes Mitglied der Jugendkammer.
Kirchenfusion – aus Berlin-Brandenburg wurde Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz
In diesem Jahr fingen die ersten Kirchenfusionsverhandlungen zwischen der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg und der Evangelischen Kirche der schlesischen Oberlausitz an. Schon bald wurde klar, dass beide Landeskirchen fusionieren würden und somit auch die jeweiligen Jugendorganisationen. Da eine neue Landeskirche auch eine neue Regelung der Rechte und Pflichten von Jugendlichen in der Evangelischen Kirche benötigte, übertrug mir die Jugendkammer im November 2004 die Leitung einer Arbeitsgruppe, welche die bestehende Ordnung der evangelischen Kinder- und Jugendarbeit überarbeiten sollte.
Im Januar 2005 wurde ich dann in den Vorstand der Jugendkammer und im November 2005 auch zum stellvertretenden Vorsitzenden des Evangelischen Jugend Berlin-Brandenburg gewählt.
Auf der Suche nach immer neuen Herausforderungen reizte es mich schon bald, die Evangelische Jugend im Kirchenparlament der Erwachsenenkirche zu vertreten. Die Kirchenfusion machte es nötig, dass im Herbst 2005 alle Kirchenkreise und Gremien neue Vertreter für die Landessynode wählten. So auch die Jugendkammer, die u.a. auch mich zur Berufung durch den Ältestenrat der Synode vorschlug.
Eine neue Herausforderung: die Landessynode
Und so kam es, dass ich in der konstituierenden Sitzung der Landessynode im Januar 2006 meinen ersten Amtseid ablegte und schwor, mit Gottes Hilfe, die Geschicke der Landeskirche nach Recht und Ordnung der Kirche zu leiten.
Die Kirchenfusion war durch die Konstituierung der Landessynode vollzogen und so kam es im März 2006 dann auch zur konstituierenden Sitzung der Jugendkammer der Evangelischen Jugend Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, bei der ich zum Vorsitzenden der Evangelischen Jugend der neuen Landeskirche gewählt wurde.
Meine Amtszeit als Vorsitzender gestaltete ich frei nach dem Motto „Tue Gutes und rede darüber!“. Öffentlichkeitsarbeit des Verbandes war mir immer wichtiger geworden und gemeinsam mit vielen Mitstreitern wurde eine eigene Homepage von Jugendlichen für Jugendliche ins Leben gerufen. Ich kümmerte mich um die Pressearbeit des Verbandes, sorgte dafür, dass die vielen Aktivitäten der Kirchenkreise und insbesondere der Landesebene wieder mehr in den Blickpunkt der (kirchlichen) Öffentlichkeit rückten.
Neben all diesen Bemühungen war es mein Bestreben den Verband zu einer Einheit zu führen. Dies ist mir mal besser, mal schlechter gelungen. In meine Amtszeit fiel auch die Auflösung des Amtes für Jugendarbeit und der Umzug der Geschäftsstelle in das Amt für kirchliche Dienste. Hier galt es mit allen Beteiligten die Eigenständigkeit des Jugendverbandes zu wahren und gegenseitige Vorbehalte abzubauen.
Ein Ziel vor Augen: die Einheit des Jugendverbandes
Die Kirchenfusion brachte viele Sparzwänge und Sturkturdebatten mit sich. Neben dem unvermeintlichen Rückgang der Sachmittel, musste der Verband auch einige Stellenstreichungen bzw Stellenumwidmungen hinnehmen. Als Vorsitzender habe ich hier nicht nur die Verhandlungen mit dem Konsistorium und dem Amt für kirchliche Dienste geführt, sondern war auch immer Ansprechpartner für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Geschäftsstelle. Die wohl schwierigste Aufgabe meiner Amtszeit war es, nicht nur dem Landesjugendpfarrer im November 2006 mitzuteilen, dass die Jugendkammer seinen Vertrag nicht verlängern möchte, sondern auch die Suche nach seinem Nachfolger durch eine lange Vakanz mitzubegleiten.
Erst am 01.11.2008 trat der neue Landesjugendpfarrer seinen Dienst an. Kurz zuvor bin ich im Oktober 2008 von meinem Amt als Landesvorsitzender zurückgetreten. Durch den gravierenden Umbruch in der Landesebene und der vielen Stellenneubesetzungen brachen viele Ehrenamtliche weg, was die Arbeitsbelastung für die verbliebenden Jugendlichen wachsen ließ. Ich entwickelte mich daher immer mehr zu einem Einzelkämpfer, der mangels Masse nur noch wenige engagierte Mitstreiter hatte. Dies war ein Weg, den ich nicht länger unterstützen konnte und wollte und so war mit der Einführung des neuen Landesjugendpfarrers für mich der richtige Zeitpunkt gekommen, loszulassen und den Verband in die Hände eines neuen Teams zu legen.
Der Evangelischen Jugend Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz blieb ich jedoch u.a. als Landessynodaler und als Leiter der Arbeitsgruppe „Strukturreform“ erhalten. Jene hatte ich nämlich Anfang 2008 nach reiflichen Überlegungen ins Leben gerufen, als ich bemerkte, dass die Gremienstruktur der Evangelischen Jugend mangels engagierter Jugendlicher nicht mehr so gelebt werden konnte, wie es die Ordnung der Kirche es vorsah. Seitdem haben eine kleine Arbeitsgruppe und ich einen Reformvorschlag erarbeitet, der derzeit von den Kreisjugendkonventen und Mitarbeiterkonferenzen der Landeskirche diskutiert wird. Im Herbst 2009 soll die Strukturreform dann von der Vollversammlung aller Kreisjugendkonvente der Landeskirche beschlossen werden.
Mein landeskirchliches Engagement im Überblick:
03/2006 – 10/2008 | Vorsitzender der Jugendkammer der EKBO (Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz) |
11/2005 – 03/2006 | Stellv. Vorsitzender der Jugendkammer der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg (EKiBB) |
09-11/2005 | Vorsitzender des Öffentlichkeitsbeirates der Jugendkammer |
09/2005 – 03/2009 | Chefredakteur von „eFUNgelisch @ EJBO.DE“, einer Internetseite der Evangelischen Jugend von Jugendlichen für Jugendliche |
01/2005 – 03/2006 | Mitglied des Vorstandes der Jugendkammer der EKiBB |
11/2004 – 03/2006 | ordentliches Mitglied der Jugendkammer der EKiBB |
11/2004 – 02/2005 | Leiter der Jugendkammer-AG „Ordnung der ev. Kinder- und Jugendarbeit in der EKBO“ |
03/2004 – 11/2004 | stellvertretendes Mitglied der Jugendkammer der EKiBB |
seit 03/2004 | Mitglied des Öffentlichkeitsbeirates der Jugendkammer |
Landeskirchliche Projekte der Evangelischen Jugend
06/2007 – 10/2008 | Mitglied der Steuerungsrunde der ökumenischen 24-Stunden-Aktion „Engel in Aktion – 24 Stunden für eine bessere Welt“ mit rd. 1.200 Teilnehmern |
10/2005 – 09/2006 | Mitglied der Steuerungsgruppe „Jugend“ für das Ökumenische Stadtkirchenfest 2006 |
Landeskirchliche Gremien der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz
01/2006 – 10/2012 | berufenes Mitglied der 2. und 3. Landessynode der EKBO |
11/2006 – 06/2010 | Mitglied des Kuratoriums des Amtes für kirchliche Dienste in der EKBO |
Sonstiges
02/2007 – 12/2008 | Konzepterstellung und konzeptionelle Begleitung der Neugestaltung der Homepage der Evangelischen Jugend Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz |
06/2008 – 05/2009 | Mitglied der Projektleitung „Zentrum Jugend“ des 32. Deutschen Evangelischen Kirchentages (DEKT) in Bremen auf Vorschlag des Präsidiums des DEKTs |
04/2008 – 01/2009 | Mitglied der Langzeitvisitationskommission der Kinder- und Jugendarbeit im Kirchenkreis Berlin Tempelhof |
11/2008 | Delegierter der EJBO beim Zukunftskongress der Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Deutschland e.V. (aej) |
Ehrungen
02.-04.10.2001 | Vertreter der Ev. Jugend Berlin bei den Staatsfeierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit in Mainz auf Einladung der Bundesregierung und des Bundespräsidenten. |
02.-04.10.2005 | Vertreter der Ev. Jugend Berlin bei den Staatsfeierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit in Potsdam auf Einladung der Bundesregierung und des Bundespräsidenten |
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