Ich schaue auf einen tollen, romantischen Abend zurück.
Um Punkt 17 Uhr klingle ich bei Aila und die Tür öffnet sich. Vor mir steht eine wundervolle junge Dame, deren Gesichtszüge mir überaus vertraut, aber deren Erscheinen mir dann fremd vorkommt. Da steht sie nun vor mir: Der Hosenanzug betont ihre hübsche Figur. Elegant und doch nicht altbacken. Ihr Gesicht wird von silbernen Ohrringen und einem Collier ebenso schlicht, aber doch elegant umrahmt. Ihre blauen Augen leuchten und sind effektvoll mit schwarzer Wimperntusche und weißglänzendem Lidschatten hervorgehoben. Die Lippen sind zu einem breiten, erwartungsvollen Grinsen geformt.
Doch etwas ist anders! Aila war beim Friseur! Auf die Frisur darf ich jedoch nicht weiter eingehen, denn sie befürchtet, dass ich ihr damit den Überraschungseffekt für unsere Freunde nehme. Nun gut. Der gehorsame Freund schweigt und verrät nur so viel: Es sieht phantastisch aus! Meine Ängste waren – Gott Lob – vollkommen überflüssig.
Auch ich hatte mich in Schale geworfen… eine so ausführliche Beschreibung wie für Aila bekommt ihr aber nicht. đ Soviel sei gesagt: Dunkler Anzug mit roter Krawatte. Nichts besonderes also.
Wir fuhren los. Unsere erste Station des Abends sollte als Auftakt ein Abendessen beim Italiener unseres Vertrauens sein. So gestärkt ging es dann direkt weiter zum Potsdamer Platz, wo wir noch Zeit für ein teures Eis (1,20 Euro pro Kugel – aber man gönnt sich ja sonst nichts…) hatten.
Danach wandelten wir zum Theater am Potsdamer Platz, wo wir uns noch fotografieren ließen. Die Fotos sind echt süß geworden.. habe sie mir eben mal im Internet angesehen…
Da wir nun aber viel zu früh angekommen waren und leider der Saal nicht zur uneingeschränkten Begehung freigegeben war, nahmen wir auf einem der Sessel am Geländer Platz und beobachteten die eintreffenden Besucher, natürlich nicht, ohne jede Auffälligkeit mit einem Kommentar zu vermerken. đ
Um 20 Uhr begann dann das Spektakel! Leider war der Saal nicht ausverkauft, was zwar unserer Freude wohl aber der gesamten Stimmung im Publikum Abbruch tat. Das Stück ist super! Mir hat es sehr, sehr gut gefallen und ich kann jedem nur empfehlen, den überteuerten Preis zu zahlen und sich das Stück bei Zeiten mal anzusehen.
Obwohl die Musik und die Geschichte bekannt war, war es eine Freude dem Geschehen zu folgen. Aila beschwerte sich zwar in der Pause lautstark bei mir, dass wir trotz 90 Euro Kartenpreis noch nicht einmal die Erstbesetzung des „Biestes“ sehen würden, aber mir persönlich war das egal.
Mich störte nur, dass die Faustschläge von Gaston mit „Boing“-Geräuschen – wie in einem schlechten Comic – verstärkt werden mussten.
Das Highlight war natürlich das Dinner mit dem Titelsong „Märchen schreibt die Zeit“ bzw „Die Schöne und das Biest“. Da war es dann um mich geschehen… Dieser Song setzte nicht nur einige Emotionen und Gedanken sondern auch einige Tränen frei.
Nach über zweieinhalb Stunden war es dann leider schon wieder vorbei. Nur wenige Besucher bekamen noch das Medley mit, welches das Orchester nach dem letzten Vorhang noch zum Besten gab. *hach schön*
Aila meinte später nur: „Happy End gibtÂŽs heutzutage nicht mehr!“
Ursprünglich wollten wir noch einen Kaffee trinken gehen, aber Aila war so müde, dass wir uns sofort auf den Heimweg machten, währenddessen dann Aila selig im Auto schlief.
Ein toller Abend! Am 3. Juni gehen wir dann zu „Tanz der Vampire“! Jaaaa!!! Und wir haben uns sogar Karten in der Preiskategorie 1 geleistet! đ