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Sich selbst neu entdecken

Sieben Wochen ohneWir alle brauchen ein Ziel, auf das wir hinarbeiten können. Eine Perspektive, eine Hoffnung. Wir schöpfen daraus neue Lebensenergie, (Vor-)Freude, Optimismus. Die Sportler trainieren auf einen bestimmten Wettkampf hin, der Fan einer Band freut sich auf das kommende Open-Air-Konzert, der gestresste Arbeitnehmer auf den nächsten Urlaub. Die Zeit der Vorfreude ist dabei unterschiedlich lang. Ich hatte mal Konzertkarten, da musste ich 1,5 Jahre auf das Konzert warten. Aber es hat sich gelohnt.

Ähnlich verhält es sich mit der Fastenzeit, die nächste Woche am Aschermittwoch beginnt. Sieben Wochen lang dauert sie und endet mit dem Osterfest. Sieben Wochen, in denen man sich selber kennenlernen kann, wenn man sich auf das Experiment einlässt. Sieben Wochen, in denen man etwas bewusster lebt.

Viele denken noch heute, dass Fastenzeit gleichbedeutend mit „nichts essen“ ist. Das ist ein Irrtum. Die christliche Fasten steht symbolisch für die 40 Tage Entbehrung, die Jesus in der Wüste erlitten hat. Es geht darum, auf Dinge zu fasten/verzichten, auf die man im Alltag eigentlich nur schwer verzichten kann. Es gibt Menschen, die verzichten in dieser Zeit auf Facebook oder das Internet insgesamt – leben komplett offline. Das wäre bei mir auch beruflich nur schwer durchsetzbar. Daher beschränkt sich mein Fasten fast ausschließlich auf meine Ernährung. Ich verzichte bewusst, auch wenn es dafür mal hämische Kommentare gibt.

Mein selbst auferlegter Verzicht besteht auch in diesem Jahr aus folgenden Sachen:

  • kein Fastfood (Pizza, Pommes, Burger, Döner – bis Ostern passè)
  • keine Süßigkeiten (Kuchen, Schokolade, Kekse, Knabberzeug)
  • keine Zwischenmahlzeiten (nicht mal eben zwischen zwei Terminen zum Bäcker)
  • kein Alkohol
  • keine Cola, Fante, Sprite oder solche Getränke
  • keinen Zucker im Kaffee
  • und erstmals: keine Mayo und auch keinen Ketchup.

Die Fastenzeit nimmt eigentlich die Sonntage aus. Das bedeutet, an diesen Tagen darf geschlemmt werden. Ich finde das wenig konsequent und ignoriere diese Regel von je her. Aber: ich gönne mir drei „Joker“, da ich eigentlich jedes Jahr in der Fastenzeit Geburtstag habe. Dass ich meiner Mutter nun den Geburtstagskuchen nicht abschlagen kann, wird wohl jeder nachvollziehen können.

Wer die sieben Wochen durchgehalten und wer seinen inneren Schweinehund überwunden hat, der wird erleben, dass die Dinge, auf die man da gefühlt eeeeewig verzichtet hat, plötzlich einen ganz anderen Stellenwert im Leben einnehmen. Zumindest aber weiß man dann den Geschmack der Schokolade, des Bieres oder des geliebten Käsekuchens dann doch wieder ein Stückchen mehr zu würdigen. Und hey: die Fastenzeit im letzten Jahr hat mir bewusst gemacht, dass ich überhaupt keinen Zucker mehr im Kaffee brauche. Nachhaltig ist die Fastenzeit also auch noch. 😛

Du bist schön! 7 Wochen ohne Runtermachen!

Die Evangelische Kirche in Deutschland begleitet die Fastenzeit immer mit einer eigenen Fastenaktion. Diese trägt in diesem Jahr den Namen „Du bist schön! 7 Wochen ohne Runtermachen“. Es geht darum, die Schönheit zu suchen, zu würdigen und zu feiern, vor allem da, wo sie sich nicht herausputzt und in Pose wirft. Und wo wir sie gelegentlich über­sehen: weil sie nicht den gängigen Maß­stäben entspricht oder einfach weil wir mit der eigenen Selbst­optimierung beschäftigt sind. 

„Ein Mensch sieht, was vor Augen ist; der Herr aber sieht das Herz an“, weiß die Bibel. Aber auch unser Herz sieht sehr gut: „Schön ist eigentlich alles, was man mit Liebe betrachtet“ (Chris­tian Morgenstern). Diesen Blick wollen wir schulen und das Herz öffnen für die Schönheiten jenseits der Norm. Gönnen Sie den Unscheinbaren einen liebevollen Blick, den Zaghaften eine Bühne und bewundern Sie die wundervoll (un)vollkommenen Gesichter und Werke Ihrer Nächsten. Wir sind umgeben von Ebenbildern Gottes, Sie können sie leuchten sehen!

Wer sich genauer über die Fastenaktion „7 Wochen ohne“ informieren möchte, kann dies unter http://www.7wochenohne.evangelisch.de tun.

7 Wochen ohne – selber denken!

7 Wochen ohneDer geneigte Mitleser weiß, dass ich mich seit etlichen Jahren an der Fastenaktion der Evangelischen Kirche Deutschland (EKD) „7 Wochen ohne“ beteilige. Vom morgigen Aschermittwoch an bis zum Ostersonntag verzichte ich auf Dinge des alltäglichen Lebens, eigentlich ausschließlich Lebensmittel, auf die es mir eigentlich schwer fällt zu verzichten.

Und doch mache ich mit. Jahr für Jahr. Ich verzichte bewusst, auch wenn es dafür mal hämische Kommentare gibt. Schlimmer sind die fortwährenden Versuchungen. Viele Vorurteile schießen einem heute entgegen, wenn man von der Fastenzeit berichtet. Aber auch Neugierde. Was es mit der Fastenzeit und Ostern auf sich hat, habe ich vor drei Jahren in meinem “Thementag Ostern” zusammengefasst.

Mein selbst auferlegter Verzicht besteht auch in diesem Jahr aus folgenden Sachen:

  • kein Fastfood (Pizza, Pommes, Burger, Döner – bis Ostern passè)
  • keine Süßigkeiten (Kuchen, Schokolade, Kekse, Knabberzeug)
  • keine Zwischenmahlzeiten (nicht mal eben zwischen zwei Terminen zum Bäcker)
  • kein Alkohol
  • keine Cola
  • und erstmals: keinen Zucker im Kaffee.

Ich bin gespannt, welche Erfahrungen ich auch in diesem Jahr wieder machen werde: Beobachtungen an mir selbst, Begegnungen mit Nicht-Fastenden.

Die offizielle Fastenaktion  der EKD hat dieses Jahr das Motto: „Selber Denken! 7 Wochen ohne falsche Gewissheiten“ . Immer auf das Bauchgefühl zu hören, das gilt als unreflektiert. Auf unseren Kopf ­ver­lassen wir uns dagegen ganz gerne. Wer vor dem Reden das Gehirn einschaltet, wie es ein alter Kalauer empfiehlt, weiß, was er sagt und tut. Das Motto klingt so selbst­verständlich, erweist sich aber in der Praxis als Herausforderung. Denn wenn wir uns in der Fastenzeit darin üben wollen, geht es nicht um sieben Wochen Vernunftherrschaft. Es kann, im Gegenteil, ganz schön unvernünftig sein, selber zu denken. Es kann nämlich durchaus ­gefährlich sein, Denkverbote zu ignorieren und andere auf einen Fehler hinzuweisen. Mut braucht es auch, Gewohnheiten und Traditionen infrage zu stellen – im Job, in der Familie oder in der Kirche. Und wer gern nörgelt über zu wenig Grün in der Stadt oder blöde ­Kandidaten zur Wahl, sollte mal den Zuschauerraum verlassen und selber ­etwas auf die Beine stellen. Dafür muss man den eigenen Kopf gebrauchen – und ­zunächst mal einen haben!

Mehr als drei Millionen Menschen beteiligen sich jährlich an dieser Aktion. Und jährlich werden es mehr. Ich bin dabei! Und ihr? Seid ihr dabei? 7 Wochen ohne! Macht´s mit! Am morgigen Mittwoch, den 5. März geht´s los!

7 Wochen ohne – Der Kampf gegen den Käsekuchen

Ein wohlig warmer Duft liegt schwer im Raum. Es riecht nach warmen Kuchen. Frischem, leckrem Käsekuchen. Ich komme in die Küche, atme tief ein, meine Geschmacksknospen frohlocken. Doch statt mir einen Teller dieses schmackhaft aussehenden Kuchens zu nehmen, drehe ich ab und fülle mir meinen Kaffeebecher erneut. „Möchtest Du nicht doch vielleicht ein kleines Stückchen essen? Ich hab auch extra Käsekuchen gemacht. Denn isst Du doch auch so gern, nicht?!“ – Seufz. „Ja, klar, das ist auch total lieb, aber das geht nicht.“

Ich faste. Seit Aschermittwoch. 7 Wochen lang. 7 Wochen ohne Süßigkeiten, Gebäck, Kuchen, unnötigen Zwischenmahlzeiten, Coca, Fast Food und Alkohol. Die Messlatte liegt in diesem Jahr hoch. Hab ich selbst so gewollt. Das weiß meine Kollegin, als sie mir dann doch noch demonstrativ einen Stück Käsekuchen anbietet. Ich lehne ab, innerlich zerreißt es mir das Herz. Natürlich möchte ich ein Stück essen und das nicht nur aus Höflichkeit. Aber sie weiß auch, dass ich nicht kann.

Der Sinn der Übung besteht ja im bewussten Verzicht. Wie oft wurden mir in den vergangenen Wochen Kekse, Schokoladenstückchen und andere Köstlichkeiten angeboten? Ich habe nicht mitgezählt. Ich habe jedes Mal abgelehnt. Ich bin eisern geblieben. Habe meine eigenen Regeln eingehalten – okay mit einem kleinen Verstoß, als ich mit einem halben Glas Sekt auf meinen Geburtstag angestoßen habe.

Als ich vor zwei Wochen mit dem Bildungsausschuss das türkische Privatgymnasium TÜDESB in Spandau besuchte, wurden wir nicht nur äußerst freundlich und zuvorkommen begrüßt und betreut, sondern auch bewirtet. Gastfreundschaft wird hier groß geschrieben. Aufgetischt wurde ein großes Buffet voller leckrer Kostbarkeiten, von denen ich meist gar nicht wusste, was genau es war, aber sie sahen sehr, sehr lecker aus. Ich hatte Hunger und wusste nicht so recht, wie ich mit der Situation umgehen sollte, da ich auch nicht unhöflich sein wollte. Hatte doch zuvor eine Kollegin der Piraten lauthals verkündigt, „die“ sollten sie mit dem Buffet „bloß in Ruhe“ lassen. Ich habe meinen Mut zusammengenommen und einem der Lehrer und dem Vorsitzenden meine Situation erklärt. Ich war mehr als erleichtert, als beide Verständnis für das religiöse Fasten zeigten und bei einer guten Tasse türkischen Tee kamen wir dann nett ins Gespräch.

Manchmal steckt man tief in seinen Gewohnheiten. Montag Nachmittag, ich bin mal wieder zu spät im Büro losgefahren, rase – äh fahre in angemessenen Tempo – quer durch die Stadt nach Spandau ins Rathaus: Fraktionsvorstandssitzung. Der Magen knurrt und sagt deutlich: gib mir was zu tun. Instinktiv fahre ich in die Drive-In-Straße des Schnellrestaurants meines Vertrauens. Moment. Was mache ich da eigentlich? Ich ohrfeige mich innerlich, setzte den Blinker erneut und fahre weiter nach Spandau – mit knurrendem Magen. Im Rathaus trinke ich dann einen halben Liter Wasser. Das ersetzt das Hungergefühl. Sowieso habe ich in dieser Fastenperiode so viel Wasser wie noch nie getrunken.

Ein netter, aber nicht maßgeblicher Nebeneffekt hat sich vielleicht auch durch das Wasser dann bei mir eingestellt: ich habe bis zum jetzigen Zeitpunkt seit Aschermittwoch fast 4,5kg abgenommen.

Mit dem „Halleluja“ im Ostergottesdienst in der Nacht zum Ostersonntag endet für mich die diesjährigen „7 Wochen ohne“. Ich werde mit guten Freunden den Gottesdienst voraussichtlich im Berliner Dom besuchen. Danach gibt es dann auch wieder Schokolade. Ich freu mich darauf. Im nächsten Jahr bin ich wieder dabei, wenn es in der Passionszeit heißt: „7 Wochen ohne“. Denn einfach kann ja jeder.

Wer seinen Hund liebt, leint ihn an

Freitag, 08.02.2013, 08.02 Uhr: „Polizeinotruf.“ – „Guten Morgen, mein Name ist Schatz. Ich möchte einen Verkehrsunfall melden. Ein Auto hat einen Hund überfahren.“

Minuten zuvor. Ich bin auf dem Weg zur Arbeit als ich im linken Augenwinkel einen weißen Hund über die sechsspurige Nonnendammallee angewetzt kommen sehe. Instinktief gehe ich auf die Bremse und hoffe, dass der/die Autofahrer/in vor mir den Hund ebenso rechtzeitig gesehen hat. Hat er/sie nicht. Das Auto erwischt den Hund voll, überrollt ihn und fährt weiter. Ich bleibe stehen, schalte die Warnblinkanlage an und halte inne. 10 Meter vor mir liegt der kleine Mischling. Zuckend. Blutend. Die Halterin kommt wie in Trance langsam angelaufen, nimmt ihren Liebling in den Arm. Das Blut läuft aus der Schnauze. Neben mir hat ebenfalls ein Auto rechtzeitig angehalten und sichert ebenfalls die Unfallstelle. Ich steige aus, rufe nach kurzer Verständigung mit den anderen Zeugen die Polizei.

Der kleine Mischling ist nach nur wenigen Minuten tot. Er starb in den Armen seiner Halterin. Er hat zumindest nicht lange leiden müssen.

Erinnerungen kommen in mir hoch. Ostern 2012. Ich hatte die Aufsicht über unseren Labrador Orko. Trotz der Warnungen meiner Eltern wollte ich mit Orko das Laufen ohne Leine an der Straße trainieren. Ja, der Leinenzwang ist mir bekannt. Orko ist ein gut ausgebildeter und gehorsamer Hund. Es ging auch drei Tage lang gut. Doch dann am Ostermontag 2012 machten wir einen Ausflug in die Siemensstadt. Wir waren bereits auf dem Rückweg, entlang der Nonnendammallee. Urplötzlich dreht Orko ab und wetzt los. Los über die sechsspurige Straße. Fünf Spuren ging es gut, auf Spur 5 erwischte ihn ein Auto. Mein Herz schien schier still zu stehen.

Doch Orko hatte einen Schutzengel. Er hatte das Auto gerammt. Nicht das Auto ihn. Am Ende gab es leichte innere Verletzungen an der Lunge, eine Gehirnerschütterung und eine abgerissene Kralle zu verzeichnen. Glück im Unglück. Meine Angst, meine Sorge um meinen geliebten Hund werde ich nie vergessen. Die 40 Euro Strafe, die ich von der Polizei bekam, waren mir egal. Egal war mir auch die Beule, die Orko im Auto hinterlassen hatte – dafür sind wir schließlich versichert. Doch dafür dass er diesen Unfall überlebt hat danke ich Gott noch heute.

Es schneit. Es ist kalt. Das Blut sucht sich seinen Weg auf dem Asphalt. Der kleine Mischling hatte weniger Glück.

Der/die Fahrer/in des Autos kommt hinzu. „Mein Scheinwerfer ist kaputt.“ Ich schaue ungläubig auf die Szenerie. Vor mir kauert weinend die Hundehalterin mit ihrem leblosen Hund im Arm und alles was ihm/ihr einfällt, ist der doofe Scheinwerfer? Wie pietätlos.

Liebe Autofahrer, die ihr jemals einen Hund oder generell ein Tier anfahren solltet, was ich keinem wünsche: behandelt die Tiere nicht wie Sachen. Es ist furchtbar zu sehen, wie so ein kleines Fellknäuel nach so einem Unfall seinen letzten Atemzug macht. Bitte speichert Euch folgende Kontaktdaten in Euer Handy ein:

Tierrettung Berlin-Brandenburg
http://www.tierrettungberlinbrandenburg.de
Kostenlose Notrufnummer 0800 / 112 11 33
oder Handy: 0151/53510207

Tierambulanz Berlin Brandenburg
http://www.tierambulanz.de
Notruf: 0800 66 88 437

 

Zudem kann ich aus eigener Erfahrung noch folgenden Tierarztpraxis – nicht nur für den Notfall – empfehlen:

Tierarztpraxis Rödiger
Das Veterinärmedizinische Zentrum Berlin
Scharnweberstr. 136 | 13405 Berlin
Telefon: 030 – 412 73 57
http://www.tierarztpraxis-roediger.de
Die Praxis hat rund um die Uhr an jedem Tag im Jahr geöffnet!

 

Liebe Hundebesitzer, wenn ihr Euren Hund liebt, leint ihn an. Ich lasse es nicht mehr gelten, wenn mir jemand mit dem Argument kommt: meiner macht so etwas nicht. Der Hund muss es nur einmal machen. Und das eine Mal, kann im Zweifel sein letztes Mal sein.

 

Bild: Tierrettung Berlin-Brandenburg

7 Wochen ohne – Riskier was, Mensch!

7 Wochen ohne? Etwas riskieren? Klingt spannend. – Ich soll fasten? Bitte was? Fasten? Ist das nicht so etwas super fanatisches? Da darf ich doch dann gar nichts mehr essen, oder? Ich mein, Diät machen kann ich auch anders.

Viele Vorurteile schießen einem heute entgegen, wenn man von der Fastenzeit berichtet. Aber auch Neugierde. Was es mit der Fastenzeit und Ostern auf sich hat, habe ich vor zwei Jahren in meinem „Thementag Ostern“ zusammengefasst.

Der aufmerksame Leser weiß, dass ich mich seit nunmehr bestimmt über 10 Jahren jedes Jahr an der Fastenaktion der Evangelischen Kirche „7 Wochen ohne“ beteilige. 7 Wochen ohne bedeutet nicht, das Essen einzustellen, den Körper zu martern. 7 Wochen ohne ist vielmehr eine Einladung, die Zeit zwischen Aschermittwoch und Ostersonntag bewusst zu erleben und zu gestalten. Das heißt, mehr oder weniger lieb gewonnene Gewohnheiten zu durchbrechen, die Routine des Alltags zu hinterfragen, seinem Leben möglicherweise eine neue Wendung zu geben oder auch nur wiederzuentdecken, worauf es ankommt.

Wir kennen das alle: wir sitzen am Schreibtisch, futtern unbewusst einen Keks hier, ein Stück Schokolade da. Wir haben angeblich zu wenig Zeit, darum reicht es maximal für eine Pizza im Ofen, für den Döner an der Ecke. Unbewusst, weil es einfach ist. Die Fastenzeit soll dieses unbewusste ins Bewusstsein rufen. Du merkst sofort, was sich da so in deinen Alltag eingeschlichen hat, wenn Du zum ersten Mal freudig den Keks, den dir die Kollegen anbieten, ablehnst. Und wie oft dir der Keks am Tag angeboten wird.

7 Wochen ohne – Riskier was, Mensch! Das Motto 2013 bezieht sich direkt auf das von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ausgerufene Jahr der Toleranz. Gegensätze, unterschiedliche Auffassungen und Ansichten sollen im zwischenmenschlichen Gespräch ehrlich ausgetauscht werden und nicht hinter einer Mauer des Schweigens, der Abwendung und des Desinteresses verschwinden.  die Fastenden ihre Manschetten ablegen und Tacheles reden: ein offenes Wort wagen, auch wenn der Chef stirnrunzelnd danebensitzt, oder dem Partner mutig sagen, dass er sich verrennt. Schon Martin Luther meinte: „Die Geister lasset aufeinanderprallen, die Fäuste haltet stille.“

Mehr als drei Millionen Menschen beteiligen sich jährlich an dieser Aktion. Und jährlich werden es mehr.

Ich persönlich faste wie jedes Jahr auf Schokolade, Süßigkeiten, Kuchen, Gebäck, Fast Food und Alkoholika. Das fällt mir am schwersten. Für besondere Notfälle habe ich mir drei Ausnahmen vorgenommen. Ich werde hart an mir arbeiten, dass ich dieses Jahr dieses Ziel nicht überschreite.

Seid ihr dabei? Riskiert ihr etwas? 7 Wochen ohne! Macht´s mit! Am Mittwoch, den 13 Februar geht´s los!

 

Weitere Infos zur Aktion:

Was wichtig ist

Durch meinen Kollegen Michael bin ich diese Woche auf einen Song von Udo Jürgens aufmerksam geworden (er hat ihn mir permanent vorgesungen und vorgespielt). Der Song lautet „Was wichtig ist“. Ich finde den Text klasse und wenn man zwei, drei Zeile rauslässt (was ich im folgenden tun werde), dann hat er auch einen wirklich tiefgreifenden Sinn, über den es sich lohnt nachzudenken:

Was wichtig ist, ist nicht, was man so nennt,
Nicht was man ist und wen man alles kennt.
[…] Was wirklich wichtig ist, weiß ich erst heut…

Was wichtig ist, das ist nicht, was du hast,
Nicht ob dein Leben ander’n Leuten passt.
Ich bin vor keinem Traum zurückgescheut,
Doch habe ich auch nichts bereut,
Was wirklich wichtig ist, weiß ich erst heut…

[…]

Was wichtig ist, begreift man oft zu spät,
Weil man es nicht mit dem Verstand versteht.

Der Song von Udo Jürgens im Duett mit Cassandra Steen:

Frohe und gesegnete Weihnachten

Nun ist er endlich da, der Heilige Abend. Vier Wochen Vorfreude, ein hektisches, stimmungsvolles Treiben in den Straßen und Einkaufszentren, gemütliche Abende bei Kerzenschein mit den Liebsten haben auf diesen einen Abend hingewiesen.

Der Weihnachtsbaum steht, sein Glanz erstrahlt die Stube. Die Familie rückt zusammen. Man putzt sich und die Wohnung heraus. Was für ein Fest.

Stimmungsvolle Melodien klingen durch die Räume. Für mich ist am Heiligen Abend untrennbar der Besuch von mehreren Gottesdiensten verbunden. So halte ich es seit über 25 Jahren. Am Nachmittag zur Nachmittagsmesse mit meiner Familie. Um 23 Uhr dann zur Christmette. Denn dort komme ich am Heiligen Abend zur inneren Ruhe, schöpfe Kraft aus der nur in Kerzenschein gehüllten Nikolai-Kirche zu Spandau, sauge die Stimmungen und Melodien in mir auf. Weihnachten ist so viel mehr.

Weihnachten ist Friede. Weihnachten ist Liebe. Weihnachten ist Glück.

Nehmt Euch die Zeit, um dieses  „Weihnachten“ zu erleben. Hört auf die Worte, wenn die Engel Euch zurufen: „Fürchtet Euch nicht! Euch ist heute der Heiland geboren!“

Stimmt ein in den Jubel, stimmt ein in die wunderbaren Melodien und spürt die Gänsehaut, wenn die Orgeln das „Oh Du fröhliche“ aufspielen.

Ich wünsche Euch allen von Herzen, dass ihr das Wunder der Weihnacht spüren könnt. Frohe und gesegnete Weihnachten Euch allen.

Orko

01_Foto0542Am 20. Februar 2011 bekam ich eine MMS. Von meinem Bruder. Der Inhalt: „Wir sind auf den Hund gekommen!“ Das dazugehörige Foto zeigte meinen Bruder Dirk und einen kleinen, zuckersüßen und noch namenlosen Labradorwelpen. Meine erste Begegnung mit Dir, kleiner Orko.

Wenige Tage später, als Du endlich acht Wochen alt wurdest, genaugenommen am 1.3.2011 setztes Du zum ersten Mal Deine tabsigen Pfoten in unser Haus. Zitternd vor Angst, denn die Menschen, die sich da auf Dich freuten, waren Dir noch nicht vertraut. Und der Teppich, auf dem Du Dich jetzt am allerliebsten wälzt, war Dir auch nicht so recht geheuer. Vor Erschöpfung hast Du erst einmal ein Schläfchen in Deinem neuen Körbchen gehalten, ehe Du mutig die Wohnung für Dich erkundet hast.

Unsere Herzen gehörten Dir auf Anhieb. Seit diesem 1. März hast Du alles auf den Kopf gestellt, Du hast uns den Schlaf geraubt, Kabel und Tische angenagt, Deine Kuscheldecke, den Hundekorb, diverse Stoffbeutel und auch meine Hose auseinandergenommen, hast Unsinn angestellt und mit Deiner kleinen Schnauze unterwegs aufgesaugt, was nicht niet und nagelfest war und nach einigermaßen essbarem schmeckte. Sowieso, mit deinem unersättlichen Hunger passt Du großartig in die Familie.

Ich hätte mir nie träumen lassen, dass ich es irgendwann gar nicht mehr störend finde, Deine Häufchen aufzusammeln, mich stundenlang von Dir liebevoll ablecken zu lassen und vollgeharrt zu werden.

04_IMG_0452Eine Zeit ohne Dich kann ich mir gar nicht mehr vorstellen. Du bist ein unersetzbarer Teil der Familie geworden, der bei allem dabei ist. Wo die Familie ist, da bist auch Du, und wo Du nicht hin darfst, da gehen wir auch nicht mehr hin. Dank Dir habe ich die grünen Ecken Berlins erst so richtig kennen- und lieben gelernt. Wenn wir zum See flanieren und Du mir durch den Versuch des Zerrens an der Leine signalisierst, dass ich Dir mal wieder nicht schnell genug laufe, merke ich, dass Du der beste Fitnesstrainer bist, den man sich wünschen kann. Dank Dir drehe ich auch abends noch freiwillig eine Runde, laufe stundenlang durch den Wald und genieße die Luft, die Natur und die Freude, mit der Du durch die Büsche und über die Wiesen tobst.

Sicher, anfangs habe ich mir gewünscht, dass Du noch lange der kleine, süße Welpe bleibst, der in seiner vollen Länge locker auf meinem Bauch schlafen konnte. Doch heute, im zarten Alter von neun Monaten, ist das Kuscheln mit Dir auch schön. Klar, jetzt muss ich aufpassen, dass ich einen guten Stand habe, wenn Du angewetzt kommst, um mich zu begrüßen. Aber Deine ehrliche Freude über jedes Wiedersehen macht jede Enttäuschung im menschlichen Leben wett. Wenn Du an mir hochspringst und Deine Pranken jeweils links und rechts auf meine Schultern legst, dann drück ich Dich einfach nur ganz fest. Zur Belohnung schleckst Du mir dann mein ganzes Gesicht ab.

Wenn Du krank bist, leidet die ganze Familie mit Dir. Ich hab Dich nie um die eklige Wurmkuren beneidet, die ich Dir mit Hilfe von Dirk eingeflösst habe, aber was sein muss muss halt sein.

110925_DSC_0251Ich genieße es, wenn Du Dir meine Beine „zurechtrückst“, um zwischen ihnen Platz zu nehmen und mit Deinem Kopf auf meinem Fuß einschläfst. Oder wenn Du Dich in freudiger Hoffnung, von mir ausführlich den Bauch gekrault zu bekommen, genüßlich auf den Rücken drehst .

Ich freue mich noch auf viele Jahre mit Dir, kleiner Orko. Schön, dass es Dich gibt und dass Du unser Familienleben täglich neu auf den Kopf stellst.

 

Aus dem Film „Marley & Ich“ (sehr sehenswert) stammt folgende Weisheit:

Ein Hund hat keine Verwendung für schicke Autos, Häuser oder Designerklamotten. Ein klatschnasser Stock reicht ihm völlig.

Ein Hund interessiert es nicht, ob Du reich bist oder arm, clever oder dumm, pfiffig oder doof. Wenn Du ihm Dein Herz schenkst, schenkt er Dir seins.

Von wie vielen Menschen kann man das behaupten? Wie viele Menschen können einem das Gefühl geben, selten, echt und besonders zu sein? Wie viele Menschen können einem das Gefühl geben, außergewöhnlich zu sein?

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Festival of Lights 2011

Als begeisteter Hobbyfotograf war natürlich auch ich wieder beim „Festival of Lights“ in der Berliner Innenstadt unterwegs. Mit dabei hatte ich mein neues Spielzeug, eine Nikon D90.

Danke an Sabsi und Werner, die mich geduldig begleitet haben und sowohl Objektive als auch Stativ trugen und wechselten. DANKE!

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Ein Hoch auf die Gelben Engel

Wer kennt diesen Satz nicht? „Das passiert mir doch nie!“ Doch was ist, wenn es dann doch passiert – die Autopanne?

Ich habe diese Erfahrung seit gestern hinter mir. Mit meinem treuen Ford Fiesta war ich unterwegs zu Freunden am anderen Ende der Stadt als plötzlich gar nichts mehr ging. Die Kupplung ließ sich ohne Widerstand durchdrücken, die Gänge reagierten erst gar nicht. Mit Mühe konnte ich auf der Seestraße im Wedding aus dem starken Feierabendverkehr in eine große Parklücke ausrollen. Und dann stand ich da. Was nun?

Mein erster Gedanke: du hast doch eine Service-Pannen-Karte Deiner Autoversicherung. Rufst Du mal da an und horchst, was Du für Hilfe erwarten kannst. Die teure 0180-Nummer für den Schnäppchenpreis von 42 Cent/Minute aus dem Handynetz (Danke!) wies mich darauf hin, dass sich die Service-Nummer geändert habe. Hurra. Also die nächste 0180-Nummer angerufen.

Die Versicherung erklärte mir, dass ich nur die Hapftlichversicherung habe und keinen Zusatzschein, weshalb sie mir nur einen Partnerdienst vermitteln können, aber keine Kosten übernehmen würden. Hurra zum zweiten. Ich wurde also an einen Abschleppdienst vermittelt, der mir genüßlich kalkulierte, dass das – es sei ja jetzt Freitagabend, weshalb man den Wochenend und auch den Abend-/Nachtzuschlag berechnen könne, 210 Euro kosten würde. Ups…!

Ich lehnte dankend ab. Auch meine Vertragswerkstatt konnte nicht helfen. Man habe Feierabend und im übrigen biete man keinen Abschleppdienst an.

Meine letzte Rettung – der ADAC! Dank iPhone also die ADAC-Pannennotrufnummer 222222 ergoogelt und sich gefreut, dass die aus jedem Handynetz kostenlos ist! Ein freudiges hurra!

Die überaus nette ADAC-Mitarbeiterin an der Hotline hat mich dann gleich mal als Mitglied aufgenommen. Schnell, unbürokratisch und unkompliziert. Keine 20 Minuten später klingelte mein Handy und es meldete sich mein Gelber Engel, der in zehn Minuten bei mir sei. Hurra!

Und wirklich, kurze Zeit später fuhr der gelbe ADAC-Wagen vor. Nach einer kurzen Fehlersuche war das Problem auch schnell lokalisiert und keine fünf Minuten danach konnte ich auch schon das Ergebnis der Hilfe bestaunen. Was war passiert? Ganz einfach: die Kolbenstange vom Kupplungsgeberzylinder war vom Pedal abgerutscht. Das habt ihr nicht verstanden? 🙂 Ich auch nicht richtig. Aber der nette Engel vom ADAC hat mir das so aufgeschrieben, damit ich die Notreperatur in der Werkstatt nachkontrollieren lassen kann.

Keine 50 Minuten nachdem ich die 222 222 angerufen hatte, konnte ich meinen Weg mit meinem Wagen überglücklich fortsetzen.

Fazit: irgendwann kann der Ernstfall eintreten. Da sollte man gewappnet sein. Ich bin es spätestens seit gestern und kann jedem die ADAC-Mitgliedschaft nur empfehlen. Top Service!

 

Fotos: ADAC; Andreas Morlok / pixelio.de