5.Klostertag – Sonntag, 25.07.2004

Um etwa 9.30h klingelte der Wecker und missmutig krochen Micha und ich aus dem Bett. Wir hatten uns das Doppelbett geteilt, weil Roland das Feldbett vorzog. 🙂
Pater Josef und seine Mutter waren schon lange weg und auch der Abt verließ gerade mit seinem Motorrad das Weingut. Wir waren also ganz allein. Roland war schon einige Zeit auf und hatte bereits mit dem Abt gefrühstückt. Nachdem auch Micha und ich dieses nachgeholt hatten, machten wir uns auf den Weg nach Speyer wo wir um 11 Uhr eigentlich die Messe mitmachen wollten… Aber dort angekommen stellten wir fest, dass die Messe schon früher angefangen hatte und wir zu spät kamen, da die Gottesdienstbesucher grade den Dom verließen als wir kamen.
In aller Ruhe bestaunten wir also den Dom und ich war doch sehr enttäuscht, denn nach meiner Meinung ist das einzig tolle an dem Speyrer Dom dessen tolle Architektur! Kein Prunk, kaum Bilder, kaum Statuen – das hätte auch eine protestantische Kirche sein können! Nach dem Dom begutachteten wir die Altstadt von Speyer bei einem Eis und überlegten, was wir in den verbleibenden 5 Stunden machen wollten: Technikmuseum, Fußballausstellung oder Domschatz anschauen… Wir entschieden uns dann für die Fußballausstellung und dort angekommen stellten wir fest, dass wir mit derselben Eintrittskarte auch den Domschatz besichtigen konnten, da beides im selben Museum zu sehen war. Der Eintritt hat sich gelohnt. Sowohl die Fußballausstellung mit dem Thema „Deutschland und die WM“ als auch die Domschatzausstellung waren sehr liebevoll und detailiert gestaltet worden. Um kurz vor 17 Uhr waren wir mit der Besichtigung fertig und machten uns langsam auf den Weg zum Parkplatz vor dem Dom, wo wir eigentlich um 17.30h Pater Josef treffen sollten. Aber dort angekommen stand er bereits dort und so machten wir uns schon früher als erwartet auf den Heimweg – zumindest versuchten wir es, denn da Speyer ja nicht weit vom Hockenheimring entfernt liegt und an diesem Tage dort der Große Preis von Deutschland ausgetragen wurde, waren sämtliche Autobahnen mit Formel-1-Fans belagert! Für 50km brauchten wir fast 2,5h!Gegen 21.30h kamen wir dann doch noch im Kloster an und eilten schnell in die Küche um dort den Kühlschrank zu plündern. Knurrte uns doch schon der Magen! Wir aßen also schnell einen Happen, da wir ja noch die Ankunft des Weltjugendtagskreuzes um ca. 23.30h vorbereiten mussten, und eilten in die Kirche, wo schon einige Jugendliche die letzten Chorproben absolvierten und die Kirche festlich schmückten. Zusammen mit Pater Stefan und Pater Josef stellte ich noch Stühle auf und zündete sehr viele Kerzen an, da jene die einzige Beleuchtung in der Nacht sein sollte.
Das Kreuz sollte nämlich um 23.30h im Kloster per Schiff eintreffen und dann die Nacht über in der Klosterkirche aufgestellt werden. Am nächsten Morgen sollte dann ein 13km-langer Pilgerweg folgen. Zusammen mit Micha, Frater Lukas und Pater Josef machten wir uns gegen 22.45h auf dem Weg zur Schiffsanlegestelle, um die Gäste und das Kreuz, das wie gesagt per Donaukreuzfahrtschiff aus Kehlheim kam, in Empfang zu nehmen. Überall herrschte große Aufgeregtheit und hektisches Treiben. Auch ich wurde in den Bann gerissen. Nur eines wunderte mich… wo waren Matthias, Stefan (aus der katholischen Dekanats-Jugend Spandau) und der Rest der Jungs geblieben, die heute aus Brieselang nachreisen sollten? Stefan und Matthias Cousin Manuel hatte ich schon im Reflektorium gesehen, aber die restlichen drei waren nicht zu sehen.Dabei sollte doch die Ankunft des Weltjugendtagskreuzes (WJT-Kreuzes) meine persönliche Überraschung für Matthias werden, der das Kreuz bereits am Palmsonntag hier in Berlin tragen durfte!
Nach etwa einer halben Stunde – gegen 23.15h – tauchte ein hellerleuchtetes Schiff im Donaudurchbruch auf – das Kreuz kam.

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