Archiv der Kategorie: Urlaub

Alanya wir kommen

Aila und ich haben am Donnerstag unseren Urlaub gebucht und sind schon jetzt voller Vorfreude!!!

Nach einem einstündigen Besuch bei der netten Dame im Reisebüro unseres Vertrauens (die hatte uns ja schon so toll bei unserer Paris-Fahrt beraten), verließen wir das Reisebüro glückseelig mit einer tollen Reise!

Anfang Oktober geht es für neun ganze Tage in die Türkei! Genauer gesagt nach Alanya! Wir freuen uns sehr!
Untergekommen sind wir in einem 4-Sterne-Plus-Hotel und um Euch noch ein wenig neidischer zu machen hier mal drei Fotos vom Hotel:

Das war mein Jahr 2007

Januar
Das Jahr beginnt in Lägerdorf im Kreise der besten Freunde. Merkwürdig war jedoch nur das Verhalten von Aila, was sich in der Rückschau erklären lässt. Zurück in Berlin dauert es keine Woche und Aila erklärt mir, dass sie eine „Auszeit“ von vier Wochen benötige, in der sie nichts von mir hören möchte. Eine harte Zeit für mich beginnt. Meine besten Freunde sind für mich da, stehen mir bei. Mit der Uni fahre ich auf das SEP-Wochenende (SEP = SemesterEingangsProjekt) und lerne dort – Gott sei Dank – mir nunmehr immens wichtige Menschen kennen, die ich im Laufe des Jahres sehr zu schätzen gelernt habe. Im Januar schreibe ich sehr viel. Es vergeht kaum ein Tag, an dem ich nichts schreiben würde. Ich schreibe für mich und für Aila, hoffte ich doch, dass sie alles lesen würde und ich so wieder Zugang zu ihrem Herzen erlangen würde. In der Rückschau bereue ich es nicht, denn es war mir eine Erleichterung, auch wenn meine Beiträge tiefe Gräben bei Aila und ihrer Familie hinterlassen haben, was ich tatsächlich bedauere. Ende Januar mit Ablauf der vier Wochen bekomme ich von Aila meine Sachen in einem Beutel überreicht – es ist aus.

Von Das war mein …

Dennoch muss das Leben weitergehen und nur zwei Tage danach habe ich die Ehre als Vorsitzender der Evangelischen Jugend meiner Landeskirche, die Evangelische Jugendkirche Berlin zu eröffnen.

Februar
Der Februar beginnt mit einer schrecklichen U-Bahnfahrt. Die U-Bahn, in der ich des Nachts nach Hause fahre, überrollt einen Menschen. Die Notbremsung erreicht nichts.
Die Trennung von Aila beschäftigt mich sehr. Ablenkung schafft eine Exkursion mit der Kirchengeschichtsvorlesung nach Eisenach und Erfurt, Mansfeld, Eisleben und Wittenberg. Schon kurz vor der Exkursion und auch zwischen den Tagen nimmt Aila wieder Kontakt zu mir auf und kurz vor meinem Geburtstag sind Aila und ich dann wieder offiziell zusammen. Ein wahres Wunder.
An meinem Geburtstag beginnt für mich eine Zeit in der Uni-Bibliothek.

In den kommenden Wochen bin ich entweder arbeiten oder sitze mit meinen freunden in der BiBo und schreibe an meiner Hausarbeit. Einen Tag nach meinem Geburtstag begann die Fastenzeit, an der Aila und ich zum ersten Mal gemeinsam teilgenommen haben.

März
Anfang März werde ich eingeladen, in meiner Funktion als Vorsitzender der Jugendkammer meiner Landeskirche auf dem Evangelischen Kirchentag an einer Podiumsdiskussion zum Thema „Partizipation von Jugend in Kirche“ teilzunehmen. Natürlich sage ich sofort zu. Am 7.3.2007 begeht „mein“ Spandau sein 775-jähriges Stadtjubiläum!
Wie bereits angedeutet verbringe ich die meiste Zeit damit zu, in der Uni zu sitzen und an der Hausarbeit zu schreiben. Dabei entwickeln sich feste Rituale wie Mittagspausen im Balzac und zur Entspannung das Tischfußballkickern oder das „Kickern im Auftrag des Herrn“.

Von Das war mein …

Vielleicht auch als Belohnung und weil schon lange in mir der Wunsch nach einer eigenen Spiegelreflexkamera wuchs, tat ich es Ende März dann endlich: Ich kaufte mir meine Canon EOS 400D! Seitdem gehe ich nun allen Leuten auf die Nerven, da ich ständig Fotos machen möchte…

April
Der April begann mit einer Klausurtagung von Jugendrat Berlin und Landesjugendkonventsrat Brandenburg-schlesische Oberlausitz zur Vorbereitung der Landesjugendversammlung im Oktober.

Von Das war mein …

Gut acht Stunden haben wir gemeinsam über den Ablauf und die Themen der Versammlung diskutiert. Eine Woche später stand dann endlich das lang ersehnte Ende der Fastzeit – ergo Ostern an! Das Osterfest begehe ich mit meinen Uni-Leuten in drei Akten.

Von Das war mein …

Eine Woche nach Ostern beginnt das neue Semester und die Fakultät erlebt einen wahren Theologenboom. Kurz zuvor wird das erste sommerliche Wochenende ausgenutzt, um in ToNos Garten die Grillsaison

und auf der Havel die Kanusaison zu eröffnen!

Ende April fährt mir eine Mitsynodale während der Landessynode beim Ausparken in mein Auto…

Mai
Der Kirchentag in Köln rückt näher und traditionell werden am ersten Mai-Wochenende die Helfer-Gruppenleiter in die Kirchentagsstadt eingeladen, um dort die Orte und die Kollegen kennen zu lernen und in die letzten Organisationsmaßnahmen eingeweiht zu werden. Glücklicherweise treffe ich in diesem Jahr einige Freunde und Bekannte dort, so dass das Kirchentagsvorbereitungswochenende überaus angenehm wird.

Von Das war mein …

Weitere Höhepunkte des Monats waren der Besuch bei „Die Schöne und das Biest“ und das letzte Mai-Wochenende. An diesem fand zum einen eine überaus coole Aktion namens „Gott sei Dank – Wir haben ne Bank“ und Ollis Junggesellenabschied statt.

Juni
Bevor es dann zum Kirchentag nach Köln ging, wurden Olli und Annika dann noch „schnell“ unter die Haube gebracht. Standesgemäß natürlich mit einem lustigen Polterabend, bei dem nicht nur ne Menge Porzellan, sondern auch eine Autoscheibe zu Bruch ging, und einer wunderschönen Trauung in der Kirche des Johannesstiftes.

Einen Tag später fand nun endlich das Ereignis, auf das ich mich seit Monaten gefreut hatte, statt: der Evangelische Kirchentag in Köln!



Den Bericht vom Kirchentag habe ich leider nie zu Ende gebracht…

Während des Kirchentages stirbt nach langer und schwerer Krankheit Gertrud, die wir Ende Juni dann zu Grabe tragen. Groß ist unsere Trauer und bei den folgenden Familienfeiern fehlt sie uns sehr.
Am 21. Juni bin ich 8.888 Tage alt…

Juli
Am 7. Juli erreicht mich ein Brief von der Landessynode. Ich werde gebeten, während der kommenden Landessynode eine Mittagsandacht zu halten! Eine große Ehre.
Eine Woche später geht es auf die nächste Exkursion mit der Kirchengeschichtsvorlesung. Dieses Mal nach Halle, Görlitz, Dresden, Herrnhut und Lübben.

Von Das war mein …

Kaum zurückgekehrt steht meine NT-Prüfung an, die ich leider nicht bestehe.
Maddin und ich sind intensiv auf Wohnungssuche – jedoch lange zeit erfolglos.
In einer siebenstündigen Mammutsitzung stellt der Öffentlichkeitsbeirat Ende Juli das „Pflichtenheft“ für die neue Verbandshomepage fertig. Eine Kraftleistung! Das ist ein gutes Stichwort: Am 31. Juli hatte die CDU eingeladen, das Kraftwerk Reuter-West zu besichtigen. Insbesondere der Blick vom Kühlturm über Spandau und Berlin sind mir noch heute gut in Erinnerung!

August

Am 3.8.2007 erblickt Saskia Ylva – das zweite Kind von Hendrik & Iris – das Licht der Welt!
EJBO.de wird vermehrt von Serverausfällen geplagt, die seitdem leider zu einer gnadenlosen Regelmäßigkeit werden. Später stellte sich heraus, dass der Grund für die Ausfälle massenhafte Spammails sind. Bis zum heutigen Tage, konnte das Problem nicht gelöst werden. Gerade weil diese Situation so unerträglich ist, treibe ich die Suche nach einer geeigneten Firma für eine neue Homepage voran.
Am 29. August 2007 begehen Aila und ich unseren dritten Jahrestag.

September
Paris! Aila und ich machen gemeinsam Urlaub in Paris!


Wieder zurück in Berlin, geht die Lernphase für die AT-Prüfung, die bereits im August begonnen hat, weiter.
Am zweiten Septemberwochenende findet der erste „Kreiskirchentag Spandau“ statt, an dem ich in drei Tagen knapp 42 Stunden ehrenamtliche Arbeit leiste.

Oktober
Auf der Landesjugendversammlung Anfang Oktober werde ich erneut in die Jugendkammer gewählt. Der erste Schritt für eine zweite Amtszeit als Landesvorsitzender ist getan.

Von Das war mein …

Das AT-Lernen wird immer intensiver und auch Aila lernt fleißig mit, da sie mich (gnadenlos) abfragt. Dank Ailas penetranter Hilfe wird die Prüfung dann tatsächlich ein Erfolg und der erste Meilenstein im Studium ist geschafft. Im Jugendhilfeausschuss (JHA) bricht eine unangenehme Zeit heran. Hatte ich doch gehofft, dass die Zeit im JHA angenehm und konstruktiv wird, zeigen sich alle Parteien am Tisch nicht gerade objektiv, was dazu führt, dass der JHA nun im Zwei-Wochen-Rhythmus tagt und insbesondere auf den Bürgerdeputierten wie mir ein immenser politischer Druck lastet – geht es doch darum abzuwägen, ob man lieber bestehende Einrichtungen schützt oder zukunftsorientiert sich an die „Problemjugendlichen“ im Bezirk heranwagt.
Neben dem politischen Stress bricht auch eine unangenehm stressige Zeit im Verband an, da der Landesjugendpfarrer, dessen Amtszeit ausgelaufen war, seinen Stellenwechsel innerhalb von 14 Tagen bekannt gab.

November
Mitte November fand nun die Landessynode statt und meine Mittagsandacht wurde ein guter Erfolg – zumindest bekam ich von einigen Synodalen eine positive Rückmeldung. Bereits seit einigen Monaten sitze ich in einer Steuerungsrunde zu einer landesweiten ökumenischen Sozialaktion. Im November wird das Motto beschlossen: „Engel in Aktion – 24 Stunden für eine bessere Welt“.
Am 23. November zieht Aila in ihre erste eigene Wohnung!
Am 30. November beginnt die für mich wichtige Klausurtagung der Jugendkammer. In den Wochen davor fanden taktische Spielchen zur Kandidatenfindung für den Landesvorsitz statt, die auch mich nicht kalt ließen, stand doch auch für mich einiges auf dem Spiel, da ich gerne das weiterführen wollte, was ich angefangen hatte.

Dezember
Am 1.Dezember wurde ich mit nur einer Gegenstimme als Landesvorsitzender wiedergewählt.
Nach sechs Jahren Tätigkeit für den Ordnungsdienst von Hertha BSC reichte ich Mitte Dezember meine Kündigung ein. Die EJBO forderte ihren Tribut und so war es mir durch die vielen Klausurtagungen im Herbst immer seltener möglich, regelmäßig meinen Dienst im Stadion anzutreten.

Von Das war mein …

Morgen geht nun das Jahr zu Ende. Silvester werden Aila und ich in Ailas neuer Wohnung zusammen mit Ralf, Meike und Maddin feiern!

Das war mein Jahr 2007

Ich wünsche Euch allen einen guten Rutsch in ein erfolgreiches Jahr 2008! Auf bald!

Thorsten und Aila fahren nach Paris

Tag 0 – Samstag, 01.09.2007

21.30 Uhr, kurz vor der Abfahrt in Berlin-Spandau:

Sitzen jetzt nach wunderbarem Essen im „Bonaparte“ in Spandau am Bahnhof. Thorstens Aufregung hält ihn natürlich trotzdem nicht davon ab, wieder mal fleißig seine Kamera zu malträtieren, um alles auf Fotos festzuhalten. Währenddessen höre ich aufmerksam den hinter mir sitzenden Franzosen zu und bekomme dann doch ein wenig Muffensausen, weil ich so wenig verstehe und spätestens in 12 Stunden auf mein eigenes Französisch angewiesen sein werde.
10 Minuten noch… unser Zug ist der nächste, der auf diesem Gleis einfahren wird.
Paris, wir kommen! Nur noch 12 Stunden und wir sind bei Dir! Vive les vacances de petit et petit!

Aila

P.S.: Vorher noch → Bettwagen, wir kommen! Vive les waggonlits!
P.P.S.: Ich liebe Dich, mein Kleiner!

03.30 Uhr, kurz vor Mönchengladbach, Thorsten schreibt:

Pits Sextanerblase ist zum dritten Mal, seit wir den Nachtzug bestiegen haben, voll. Auf dem Gang trifft sie eine Engländerin, die sich ausgesperrt hat… Die kurze Unterredung endet mit dem überaus geräuschvollen Schließen unserer Abteiltür, was leider zur Folge hatte, dass ich nun hellwach bin. Fange nun an, mein neues Buch zu lesen in der Hoffnung, dass ich bald wieder einschlafen kann.

06.35 Uhr, Thorsten schreibt:

Die Engländerin hat soeben nebst Familie lautstark den Nachtzug in BRÜSSEL verlassen. Aila spielt Darth Vader… *schnarch*

Tag 1 – Sonntag, 02.09.2007

11.30 Uhr:

Sind mit 45 Minuten Verspätung in Paris angekommen und haben uns jetzt durch den Irrgarten des Gare Montparnasses bis zum Hotel gekämpft. Entgegen den Erwartungen können wir schon in 20 Minuten ins Zimmer und haben sogar Blick auf den Eiffelturm. Das Hotel ist vom ersten Eindruck sehr niedlich, der Mann an der Rezeption hat mich sogar verstanden (wohingegen die Tante beim Ticketverkauf lieber auf Englisch mit mir zu reden pflegte, obwohl ich es auf Französisch versucht hatte… *grml*).
Thorsten ist fix und fertig, weil er seine Tasche die ganze Zeit schleppen musste. Armer Junge (und das mein ich ernst). Heute geht’s dann noch nach Versaille, mal gucken, ob wir den Wegeinigermaßen finden. Bin jetzt nach diesem Gespräch mit dem Rezeptionisten schon ein bissl zuversichtlicher, was mein Französisch betrifft. Ich schaff das schon.
So, fertig, Thorsten ist schon neugierig und ungeduldig… 😉
Freu mich auf den Urlaub.

Aila

16.10 Uhr, auf dem Weg von Versaille zurück zum Hotel:

Haben jetzt Versaille besichtigt, bzw. nur die „Grands Appartements“, die man für 13,50€ mit einem Audioguide ansehen konnte. Audioguides sind ja an sich eine nette Sache, aber früher oder später kann man gar nichts mehr von den vielen Informationen aufnehmen, die einem da um die Ohren gepfeffert werden. Dazu kam einfach eine gewisse Grundmüdigkeit, von der wir noch beseelt sind, denn trotz des Bettes, was wir im Zug hatten, haben wir doch nicht so viel und tief geschlafen, um wirklich 100%ig fit zu sein. Für heute Abend haben wir uns vorgenommen, erst mal noch ein bisschen im Zimmer zu entspannen, ehe wir so gegen acht aufbrechen wollen, um ein Restaurant fürs Abendessen zu suchen. Mal sehen, was da für Preise auf uns zukommen.
Thorsten mir gegenüber schläft schon und mir fallen auch gleich die Augen zu, aber einer muss ja aufpassen, dass wir an der richtigen Station aussteigen… 🙂
Freu mich schon auf heute Abend.

Aila


Tag 2 – 03.09.2007

14.00 Uhr:

Thorsten in SainteChapelle bei der Erwähnung, dass die Fenster jedes der wichtigsten Bücher des ATs darstellen: „Die Kapelle ist mir unsympathisch.“ (in Anlehnung an die AT-Prüfung im Oktober… 😀

23.03 Uhr, in einem Restaurant bei SaintMichel:

Wir sind ganz schön fertig. Haben heute ’ne ganz schön lange Tagestour hinter uns gebracht, obwohl anfangs gar nicht so viel auf dem Plan stand. Nach Notre-Dame, der Conciergerie und SainteChapelle haben wir sehr lecker in einem kleinen Café gegessen (französische Baguettes… *njamnjam*), ehe wir zum Place d’Italie gefahren sind, um dort ins Einkaufszentrum „Italie 2“ zu gehen, das ich bereits besucht habe, als ich in der 9. Klasse war (Thorsten kann ein Lied davon singen… *lol*). Letztendlich kamen wir mit 2 mal Käse, einem Baguette und einer Flasche Cola bewaffnet wieder aus dem Center raus und machten uns auf den Weg zum Hotel, wo wir bei französischem Fernsehen typisch französische Snacks zu uns nahmen. Nach der Dusche ging’s los zum Eiffelturm by night, wo Thorsten wieder mal wunderschöne Fotos gemacht hat, ehe wir in einem Restaurant eingekehrt sind, wo wir halbwegs typisch französisch futtern können. Danach geht’s zurück ins Hotel, wo wir uns bald Morpheus’ Armen anvertrauen werden.

Aila


Tag 3 – 04.09.2007

14.05 Uhr, im Caroussel du Louvre:

Ekelhaftes Essen… Was wir hier als Burger verkauft bekommen haben, wäre in Deutschland ein Fall fürs Gesundheitsamt gewesen… Bäh!
Also merke: UB Universal Burger ab sofort und uneingeschränkt MEIDEN!
Nach dem Eiffelturm heute Vormittag geht’s jetzt zu Fuß vom Louvre zum Arc de Triomphe. Unsere Füße wollen eigentlich nicht mehr, aber die ChampsElysées müssen schon noch sein.
Morgen ist es dann fast schon wieder vorbei, aber daran wollen wir noch nicht denken.

Thorsten schreibt:

Der Eiffelturm ist eigentlich abends von unten betrachtet doch imposanter als am Tage. Wir hatten Glück und haben die „richtige“ Zeit erwischt, um nicht lange anstehen zu müssen. Oben angelangt waren wir sichtlich von der Höhe (320,75m) des Turmes beeindruckt. Glücklicherweise hat das Wetter mitgespielt und so hatten wir einen herrlichen Rundumblick. Nachdem wir „alles“ gesehen hatten, haben wir uns auch schnell wieder angestellt, um wieder auf die Mutter Erde zu gelangen, denn es wurde schlichtweg immer voller in den einzelnen Etagen. So, nun geht’s weiter! =)

Tag 4 – 05.09.2007, letzter Tag 🙁

Mehr bzw. weniger tränenreich haben wir uns heute morgen von unserem Hotel getrennt. Nach mehrmaligem Ändern der Tagesplanung trieb es uns nun zuerst an den Gard du Nord, wo wir erleichtert unser Gepäck verstauten, bevor wir den Weg nach Montmartre auf uns nahmen. Nach dem beschwerlichen Aufstieg wieder beruhigt ließen wir uns von einem Karikaturisten ein lustiges Souvenir von unserem Parisaufenthalt schaffen. Anschließend beeindruckte uns der imposante Innenraum von SacréCoeur.
Jetzt sitzen wir in „unserem“ mittlerweile echt lieb gewonnen „Brioche Dorée“ (Anmerkung von Thorsten: für das wir extra durch halb Paris gefahren sind) und genießen ein letztes Mal typisch französische Baguettes. Um dann noch die Zeit bis zur Abfahrt zu vertrödeln, werden wir uns noch den Place de la Bastille anschauen und vielleicht noch das Centre Georges Pompidou. Mal sehen…

Aila

P.S.: Im negativen Sinn beeindruckt waren wir auch von einer Frau, die sich in SacréCoeur eine ganze Palette voller Teelichter nahm (diese Gedenklichter, die man normalerweise gegen einen kleinen Obolus in der Kirche platziert) – schätzungsweise waren das 50 Stück – und munter eins nach dem anderen anmachte und auf einen dieser „Ständer“ stellte. Uns sind echt die Augen aus dem Kopf gefallen. Entweder diese Frau kennt sehr viele Menschen, denen sie gedenken möchte, oder aber sie hat den Sinn dieser Kerzen schlicht nicht verstanden. UNMÖGLICH!!!


19.48 Uhr, am Gard du Nord:

Das war’s nun also fast. In einer Stunde geht unser Zug. Wir haben gegenüber dem Bahnhof noch lecker, aber bei äußerst unfreundlicher Bedienung gegessen und warten jetzt, schon mit dem Gepäck bewaffnet, in der großen Halle des Bahnhofs darauf, dass uns der Bahnsteig unseres Zuges angezeigt wird. Ich hab ein bisschen Bammel vor der Rückfahrt, weil wir in einem Abteilwagen sitzen, in dem unter Umständen noch vier andere zu schlafen versuchen. Ich hoffe, dass der Zug vielleicht nicht so voll sein wird wie auf der Hinfahrt (viele Klassen, außerdem war Samstag). Mal schauen…
Jetzt ist es also vorbei. Es war eigentlich zu wenig Zeit, wir hätten gerne noch ein paar Tage gehabt, obwohl wir all das gesehen haben, was bei einem ersten Parisbesuch gesehen werden sollte. Mit der vielen frischen Luft und dem vielen Laufen war es irgendwie fast ein wenig anstrengend, aber sehr schön.

Aila

Tag 5 – 06.09.2007

15.15 Uhr, bei Thorsten:

Bonjour chère patrie, au revoir Paris!
Nach einer mehr oder weniger entspannten Nacht, die wir glücklicherweise nicht mit vier, sondern nur mit zwei anderen Menschen in unserem Abteil teilen mussten, sind wir wieder in Berlin angekommen. Ironischerweise waren wir nicht müder als bei unserer Hinfahrt nach Paris, für die wir uns extra den Bettwagen zur besseren Entspannung geleistet hatten. Trotzdem waren wir beide froh, uns nach dem Frühstück noch mal ein bissl Schlaf in einem richtigen Bett zu gönnen.
So, Paris ist nun wirklich zu Ende. Wo’s nächsten Sommer hingeht? Mmh… vielleicht nach Rom…? Oder irgendwo in den Süden…? Egal, Hauptsache, wir können zusammen Urlaub machen, vielleicht auch mal ein bisschen länger. Vive les vacances de petit et petit!

Aila

Paris wir kommen!

Morgen geht´s nun los! Um 21:46 Uhr werden Aila und ich den Zug gen Paris besteigen. Unsere Vorfreude steigert sich in diesen Minuten ins schier Unermessliche.

Mit dabei ist natürlich (hat jemand auch nur ernsthaft eine Sekunde daran gezweifelt?) meine Kamera, die sich schon auf viele, viele Fotos freut. Für den Sonntag haben wir uns vorgenommen, gleich einen Ausflug zum Schloß Versailles zu machen. Ab Sonntag abend wollen wir dann Paris unsicher machen und gemütlich in einem kleinen Lokal was essen.

Schlafen werden wir übrigens in diesem netten, kleinen Hotel: http://www.paris-hotel-innova.com/German/main.htm

Also denn: Platzt vor Neid und drückt uns die Daumen, dass das Wetter mitspielt! Tschüss und bis bald! Nächste Woche Donnerstag sind wir wieder zurück!!!

Letzter Arbeitstag

Am heutigen Tag habe ich meinen letzten Arbeitstag vor dem Urlaub! Endlich!

Und pünktlich zum Urlaub ist heute nun auch der langersehnte Drucker eingetroffen, der es mir möglich macht, nun sämtliche eingegangenen Briefe zu scannen, diverse Dinge zu kopieren, zu faxen oder halt klassisch zu drucken. Ich bin total aus dem Häuschen! Wahnsinn!!! Und eine mitgelieferte Software macht es möglich, die Briefe nicht nur zu scannen, sondern auch per Spracherkennnung in ein Word-Dokument einzubauen.

Ab morgen habe ich dann bis zum 9.9.2007 Urlaub!!! Jippieh!

Paris

Aila und ich haben heute unseren gemeinsamen Urlaub gebucht! Am 1.9. geht es in die Stadt der Liebe – nach Paris!

Los geht es gegen 22 Uhr mit einem Nachtzug! Wohnen werden wir in einer schnuckligen Pension und wenn das Glück ein wenig mitspielt, werden wir von unserem Zimmer aus auf den Eiffelturm schauen können – so zumindest die überaus freundliche Dame im Reisebüro, die so lange herumgesucht hat, bis auch wir uns diese Reise leisten konnten. Aila war so happy, dass wir ihr gleich noch nen Blumenstrauß schenken mussten.

Ich freu mich so!!! Zurück kommen wir (leider) schon am Donnerstag, den 06.09.07! Kruz wird´s, aber dafür hoffentlich sehr schön! Kein Handy, kein Laptop, kein Internet, keine Arbeit, nur Aila und ich allein! Das wird schön!

Exkusion Teil 3: Wittenberg

Wir erwarteten unseren Schlaf. Doch wir wurden Ohrenzeugen eines Konzertes von Sägegeräuschen. Ja Mehrzahl! Zu dem uns bereits bekannten Schnarchen von Christian hatte sich ein weiterer Schnracher gesellt… der Schuldige war schnell ausgemacht, hatten wir doch auch nur einen „Neuling“ bei uns im Zimmer.

Wir konnten an sich eine ganze halbe Stunde länger schlafen als an den übrigen Tagen, da Frau Prof. Wendebourg uns zugestand, die Essensausgabe von 7.30 bis 8.30 Uhr in vollem Umfang nutzen zu dürfen. Das Frühstück war im Vergleich zu Erfurt recht kläglich. Doch lobend erwähnen muss man die Herzsalami, die mich doch optisch sehr ansprach…
Nach dem Frühstück packten wir wie gewohnt unsere Sachen und komischerweise fand man(n) sich dann auf dem Klo ein, um sich durch die Trennwände hindurch zu unterhalten und sich währenddessen erheblich zu erleichtern… Ein recht lustige Situation, wenn das nicht so dermaßen gestunken hätte… *boah*

Zu 9.00 Uhr wurden alle zum Appell am Reisebus gerufen, von wo wir durch Wittenberg liefen und die Stadt per Pedes erkundeten (was nicht schwer ist, denn die Stadt besteht nur aus zwei parallel verlaufenden Straßen…). Auf dem Weg zum Marktplatz entdeckten wir dann an einer Säule das Graffiti „These I: Lutherkult abschaffen“.Das erzeugte doch schon mehr als ein Schmunzeln… Auf dem Marktplatz kam es dann zwischen Susi und mir zum „Showdown“ der Objektive. Ich hatte Susi ja shcon vorher für ihre Kamera nebst dem Teleobjektiv beneidet. Aber meine Anerkennung muss ich im nachhinein relativieren, denn es handelte sich bei Susis Kamera gar nicht um eine digitale Kamera, sondern um eine analoge…
Das ich mich hier so über die Kamera auslasse, lässt den geneigten Leser sicherlich folgern, dass die Führung so spannend nicht wahr… nun dazu gebe ich mal keinen Kommentar ab.
„Höhepunkt“ der kurzen Führung war die Besichtigung des „Predigerseminars“ – oder zumindest des Hauses von außen. In diesem Seminar werde auch ich – so Gott will – auch einmal studieren müssen/dürfen. Hier werden die Theologiestudenten u.a der EKBO auf den Pfarrdienst vorbereitet.
Es war nun mittlerweile recht spät – kurz vor zehn Uhr – und da wir als gute Theologiestudenten natürlich zum Gottesdienst wollten, setzten sich also die 60 Studenten schleunigst in Bewegung um (halbwegs) pünktlich in der Stadtkirche St.Marien anzukommen. Die Gemeinde staunte nicht schlecht, als wir plötzlich in die Kirche stürmten und diese in Besitz nahmen, da wir nun die Mehrheit der Gottesdienstbesucher stellten. Ein Kirchwart fragte uns noch schnell, was wir denn für eine Gruppe seien und steckte dieses noch in aller Eile der Pfarrerin. Und so wurden wir dann auch als Theologiestudenten aus Berlin extra begrüßt.

Während des Gottesdienstes meldete sich meine Blase… vielleicht durch die Kälte, denn wir froren alle schon wieder erbärmlich. Nach dem Abendmahl hab ich mich dann schnell nach hinten geschlichen und den Kirchwrat nach der Toilette gefragt, die sich jedoch im nachhegelegen Gemeindehaus befindet. Doch der Drang nach Befreiung war größer als die Angst vor dem Zorn der Leiter, dass ich mcih während des Gottesdienstes entfernt habe. Und da ich noch während des dritten und letzten Tisches wieder meinen Platz in der Kirche einnahm, hat auch kaum jemand mein Fehlen bemerkt.

Ihr merkt, die Frage nach Toiletten war für uns eine sehr wichtige… schließlich waren wir den ganzen Tag unterwegs, waren durchgefroren und hatten kaum Gelegenheit menschlichen Bedürfnissen nach Erleichterung und Wärme nachzukommen.

Nach dem Gottesdienst bekamen wir eine Führung durch die Kirche. Doch auch dieser Herr war der Meinung uns nun seine eigene theologische und vor allem unqualifizierte Meinung zu jedem einzelnen Bild bis ins kleinste Detail präsentieren zu müssen. Die Führung war schlichtweg langweilig und so seilte ich mich nach und nach immer mal wieder ab, um ein paar Schnappschüsse in der Kirche zu machen.
Nach der Führung zeigte uns Dr.Deuschle in aller gebotenen Kürze und Würze noch einige Besonderheiten an der Außenfassede der Stadtkirche. Von dort spazierten wir erneut zur Schloßkirche, die wir bereits ja im dunklen besichtigt hatten. An der Tür, wo Luther damals seine 95 Thesen angeschlagen haben soll, findet man heute eine Tür, auf der alle Thesen eingraviert sind. Ein kleiner Zaun vor dieser Tür soll die Besucher auf Abstand halten.Im Kircheninneren war nicht mehr sonderlich viel neues zu entdecken. Zugegebenermaßen waren die meisten von uns durch den ewig langen Vortrag in der Stadtkirche auch schon wieder am Ende ihrer Aufnahmefähigkeit.
Danach wurden wir dann in eine 45-minütige Pause entlassen. Wir beeilten uns in unser „Stammcafé“ zu kommen, um dort „ordentlich“ zu Mittag zu essen. Wir waren eine im Vergleich zu gestern doch recht große und vor allem lustige Runde. Wir bestellten uns alle jeweils einen leckren Burger und – na klar – einen Kaffee.
Da ich noch Hunger hatte, kam noch ein Hot Dog hinterher… Dann rannten wir ans andere Ende der Stadt, damit wir ja um 13.30 Uhr am Lutherhaus sind. Kurz vor dem Lutherhaus jedoch… wir waren schon fast an einem Italiener vorbei… musste ich nach links schauen – und ich entdeckte unsere Doktoren nebst sämtlicher Assisteninnen gemütlich beim Essen… reichlich gefrustet – hatten wir uns doch beeilt den Burger schnellstmöglich zu verdrücken – kamen wir beim Lutherhaus an und stellten fest, dass wir die ersten waren. Dachte wir jedenfalls, da von draußen niemand zu zu sehen war.Frau Prof. Wendebourg jedoch wartete drinnen und war wenig erfreut, als wir nach ner Viertelstunde auf der Suche nach Wärme in die Eingangshalle des Museum kamen.
Frau Prof. Wendebourg führte die anwesenden Studenten höchstpersönlich durch die Sammlung. Etwas später schloss ein Herr zu uns auf, der sich später als Dr. Treu vorstellte. Dr.Trau ist derjenige, der diese Ausstellung entwickelt und vor kurzem in einer alten Lutherbibel eine handschriftliche Notiz als Beleg für den Thesenanschlag Luthers gefunden hatte. Dr.Treu wollte natürlich vor unserer Professorin glänzen und erfreute uns mit einem über anderthalbstündigen Vortrag (!) über das Museum…
Stellt Euch bitte mal folgende Situation vor: ihr seid durchgefroren und übermüdet und müsst Euch in einem warmen, wohltemporierten Raum auf gemütlichen Stühlen einen Vortrag anhören. Nun selbst Dr.Deuschle hatte mit den schweren Augenlidern zu kämpfen… *gg*
Um 17.30 Uhr fuhren wir pünktlich vor dem Lutherhaus ab – ohne ein abschließendes Gruppenfoto zu machen, da es angefangen hatte zu regnen. Um 20.30 Uhr trafen wir dann unweit der Theologischen Fakultät in Berlin ein und hatten hier dann mit gefährlichen Eisschichten auf dem Bürgersteigen zu kämpfen.

Es gab ein schnelles „Auf Wiedersehen“ und viele Umarmungen und dann war die schöne Exkusion vorbei.

Diese Exkusion hat mir persönlich die Motivation gegeben, mich in den Ferien auf meine Proseminararbeit zu stürzen und mich intensiver mit dem Menschen Luther zu beschäftigen. Eine weitere Folge ist, dass ich im kommenden Semester alles daran setzen werde, damit die KG IV-Vorlesung von Prof. Wendebourg in meinen Stundenplan passt und ich somit an der nächsten Exkursion auch teilnehmen kann. Ich freu mich schon drauf!

Exkusion Teil 2: Mansfeld, Eisleben und Wittenberg

Um 6.30 Uhr klingelt erbarmungslos mein Handywecker. Diese Nacht hatte ich erstaunlich gut geschlafen, kein Schnarchen hatte mich gestört. Dennoch war ich mehr als müde. Kein Wunder nach 5,5 Stunden Schlaf…
Anders als in Eisenach besaß unser Zimmer eine eigene Dusche, so dass wir uns nur ncoh unter uns sechsens einig werden mussten, wer denn nun in welcher Reihenfolge duschen dürfe. Doch diese Dusche hatte seine Tücken in sich… man musste die ganze Zeit auf den Wasserknopf drücken, damit es da überhaupt Wasser gab… besonders warm und viel war es zudem dann auch nicht.
Nach einem mehr oder weniger ausgiebigen Frühstück ging es dann um 8.15 Uhr mit gepackten Sachen in den Reisebus und dann ab nach Mansfeld. Mansfeld ist der Ort, in der Luther seine Kindheit verbrachte…
Die Nacht über hatte es geschneit und auch jetzt verirrte sich die ein oder andere Schneeflocke vom Himmel zur Erde. Und so bot sich uns Mansfeld als verschneites Winterparadies.
Unser erster Gang führte uns zum Schloß Mansfeld, wo wir einen tollen Blick auf die Stadt Mansfeld hatten und auch die Schloßkapelle besichtigten.
Das Schloß Mansfeld ist eine Begegnungsstätte der Evangelischen Jugend und so schlug mein Herz doch deutlich höher, als ich auf dem Turm des Schlosses ein riesiges Kugelkreuz entdeckte!


Im Schloss selber fand zu dieser Zeit ein „Konfi-Castle“ statt. Und da uns referiert wurde, dass dies ein Angebot des hiesigen CVJM für die Gemeinden ist, sorgte dieser Umstand nicht nur bei mir für einige Unruhe. Da wurde u.a. der Gottesdienst zur „Verkündigung“ herabgestuft. Egal das gehört hier jetzt in der Tiefe nicht her. Diese kurze Ausführungen jedoch sorgten dafür, dass ich auf dem Rückweg zum Bus mit Peter, Paul und Lara anfing über evangelische Jugendarbeit und meine Sicht auf den CVJM zu diskutieren. Diese Diskussion habe ich bisher immer vermieden und ich versuchte sie auch nicht zu führen, aber es ging nicht anders. kam es wie ich es schon lange vorausgesehen hatte… Lara, die aus einem freikirchlichen Hintergrund kommt, war nun der Meinung mich von ihrem einzig wahren Standpunkt zu überzeugen zu müssen… ich hatte aber zu diesem Zeitpunkt schlichtweg keine Lust auf eine theologische Grundsatzdebatte und so hieß es dann später, dass Lara mich argumentativ „besiegt“ hätte. Naja… wenn sie meint…

Da wir nach dem Ausflug zum Schloß etwas in Zeitverzug geraten waren, fuhren wir noch schnell nach Mansfeld rein, liefen einmal die Hauptstraße runter zum angeblichen Elternhaus von Luther (das steht eigentlich gar nicht mehr, aber das wissen ja die Touristen nicht) und dann wieder hoch zum Bus.
Und weiter ging es dann nach Eisleben, wo wir mit 15 Minuten Verspätung um 12.30 Uhr eintrafen. Bedingt durch den Schnee machte Eisleben seinem Namen alle Ehre!!! Es war bitter kalt, um nicht zu sagen: wir haben uns alle den Arsch abgefroren. Selbst mir war mein tolles Stirnband, welches die anderen peinlich finden, einfach nur noch nützlich.

In zwei Gruppen besichtigten wir von außen das Geburtshaus Luthers und nun auch von innen die nahegelegene Kirche, in der er getauft worden sein soll. Unser Stadtführer muss ein absoluter Kunstfan sein, denn er erklärte uns wirklich jedes Gemälde bis ins kleinste Detail, so dass die meisten von uns nach einer Weile – auch bedingt durch die Eiseskälte – einfach abschalteten. Nun ging es weiter: ein kleiner Fußmarsch durch diese gottverlassene Stadt. Man kam sich vor wie in einem schlechten Western. Da war niemand außer uns auf der Straße, verlassene Läden links und rechts und die restlichen Läden alle verschlossen. Einzig allein eine offene, aber doch leere Dönerbude entdeckten wir.
Angekommen auf dem Marktplatz mussten wir uns natürlich noch ungeschützt vor Wind und Kälte noch einen ellenlangen Vortrag über die dort aufgestellte Lutherstatue (als ob das unsere erste sei…) anhören. Es war sogar zu kalt, um zu fotografieren…
Da natürlich unserem unermüdlichem Wissensdurst noch immer nicht Genüge getan war, besuchten wir noch eine weitere Kirche, in der es zwar weiterhin kalt, aber doch windstill war… Nach dieser Kirche zog die Gruppe dann ins gegenüberliegende „Sterbehaus Luthers“, in dem es nicht nur warm wa, sondern auch endlich mal eine Toilette gab!!! Wahnsinn, womit man sich nach einer gewissen Zeit begnügt. Im Sterbehaus erfuhren wir dann, dass dieses Gebäude nach neustesten Erkenntnissen wahrscheinlich gar nicht das tatsächliche Sterbehaus war. Das soll nämlich ein Gebäude sein, dass etwa fünf Häuser weiter stand. Tja… und damit die Touristen halt nen Sterbehaus vorfinden, hat man einfach mal trotz besseren Wissens dieses Gebäude als „offizielles“ Sterbehaus beibehalten.
Nach dem Vortrag im Sterbehaus war die Führung beendet und da wir durch die ellenlangen Vorträge wieder in Zeitverzug waren, denn wir wollten ja schließlich um 14.30 Uhr nach Wittenberg abfahren, eilten wir schnellen Schrittes zurück zum Bus, wo wir schon von den anderen sehnlichst erwartet wurden.
Frau Prof. Wendebourg wollte aufgrund der Zeitverzögerung unsere Mittagspause ausfallen lassen, da die befürchtete, dass wir nicht pünktlich um 17.00 Uhr beim Melanchthon-Haus in Wittenberg sein würden. Nur dem guten Zureden der Assistenten hatten wir es dann zu verdanken, dass der Bus doch im nahegelegenen Industriegebiet anhalten und wir zum Bäcker bzw. zum Plus-Markt rennen (!) durften. Frau Prof. Wendebourg persönlich übernahm die „Türwache“ und kontrollierte jeden Einkauf.
Stellt Euch bitte mal die Situation vor: etwa 50 Studenten stürmen diesen Laden in einer Gottverlassenen Gegend und raffen im Eiltempo an sich, was ihre gierigen Finger fassen können und rennen zurück zur Kasse, wo dann die Professorin steht und begutachtet, was gekauft wurde…
Bei mir meinte sie nur trocken: „Sie wissen schon, dass es heute noch etwas zu essen gibt in der Jugendherberge!?“, woraufhin ich meinte, dass ich ja meinen Umfang halten müsse, was bei ihr ein Lachen erzeugte.

Der Bus fuhr dann fünf Minuten später ab nach Wittenberg, wo wir um etwa 16.40 Uhr ankamen und beinahe noch gemütlich nen Kaffee hätten trinken gehen können… Nun gut… wir waren also pünktlich im ebenfalls verschneiten und noch kälteren Wittenberg angekommen und waren ebenfalls pünktlich um 17 Uhr im Melachthon-Haus… aber: derjenige der uns durch das Haus führen sollte, war nicht da!
So sollten wir uns selber das Haus im Eigenstudium erschließen, aber mehr als die Duschköpfe, aus denen Erklärungen kamen, haben wir nicht mehr aufnehmen können…



Dank Herrn Deuschle durften wir uns dann noch abseilen und so beschlossen wir noch in der verbleibenden knappen Stunde noch ein gemütliches Kaffee zu suchen. Ich hatte mir bereits eines in den Kopf gesetzt gehabt und setze irgendwie auch meinen Willen durch, doch als wir bei dem Café ankamen, war dieses gerade dabei, die Pforten dicht zu machen.
Aber jedes Übel hat ja bekanntlich auch ein Gutes. Schräg gegenüber befindet sich ein anderes Lokal, welches wir sonst wohl nie betreten hätten, sich dennoch in den 24 Stunden zu unserem „Stamm-Lokal“ entwickelte. Dort tranken wir genüßlich jeder einen Kaffee und bescherten der Inhaberin wohl den Umsatz ihres Lebens…


Die knappe Stunde reichte leider nicht aus, um vollends aufzutauen, aber doch zumindest um neue Energie zu tanken.

Um 18.30 Uhr fanden sich dann alle Studenten wieder vor der Schloßkirche zu Wittenberg ein, wo wir dann eine private Andacht – äh Verzeihung „Vesper“ – feierten. Das war ziemlich cool, denn die Kirche wurde extra für uns aufgemacht. Wir wurden aufgefordert uns nach Stimmen (Sopran, Alt, Tenor, Bass) im Altarraum aufzustellen, damit die Vesper (alles gesungen) besser klingen würde. Ein erhebenes Gefühl, welches sogar mir mal das Gefühl, in einem Chor zu singen, vermittelte!

Anschließend holten wir unser Gepäck aus dem vor der Kirche wartetenden Bus und stiegen neben der Kirche eine Wendeltreppe hoch und gelangten quasi neben der Kirche in unser Nachtquartier! Die Jugendherberge befindet sich nämlich direkt neben der Schloßkirche in den Räumen des Schlosses. Nun, vom Schloßcharakter ist nicht mehr viel übrig. Es herrscht eher eine nette Erinnerung an die DDR vor, aber man will sich ja nicht beschweren.


Als ob sich die Jugendherbergen in Erfurt und Wittenberg abgesprochen hätten, gab es auch heute exakt dasselbe wie am Freitag zu essen: Kartoffeln, Rotkohl und Gulasch…

Den Abend verbrachten wir bei mehreren Hasseröder in einer gemütlichen Couchrunde auf dem Gang… Anfangs saßen da nur der Peter, Trixie, Paul, der Christian und ich doch schon nach wenigen Minuten kamen dann einige dazu und zum Schluß zählte unsere lustige Runde bestimmt zwanzig Köpfe… Um etwa 1 Uhr nachts sanken wir dann in die Betten und erwarteten den Schlaf… doch davon erzähl ich Euch ein anderes Mal

~ Fortsetzung folgt ~

Exkusion Teil 1: Eisenach und Erfurt

Donnerstag, 09.02.2007. Um 18.35 Uhr brechen etwa 65 Studenten und Studentinnen sowie drei Dozenten auf die Exkusion der Vorlesung „Kirchengeschichte III: Reformation“ auf. In den kommenden vier Tagen wollen sie etliche Punkte aus Martin Luthers Leben besichtigen, wollen den Menschen Luther besser kennenlernen.
Eisenach, Erfurt, Mansfeld, Eisleben und Wittenberg stehen auf dem dicht gedrängten Programm.

Station 1 war Eisenach. Nach fast fünf Stunden Fahrt (inklusive Pause) kamen wir am Donnerstag gegen 23.30h an der Jugendherberge in Eisenach an. Unser Busfahrer entpuppte sich hierbei als nicht gerade ortskundig. Kaum waren wir von der Autobahn runter, fragte er uns per Mikrofon nach dem Weg… nun ja… der Bus hatte auf jeden Fall kein Navigationsgerät und nur durch eine Handykonferenz mit einem daheimgebliebenen Kommilitonen, der uns den Weg übers Internet schilderte, erreichten wir dann doch noch unser erstes Ziel.
Natürlich wurden wir auch gleich von der Eisenacher Dorfjugend in Empfang genommen: Den Abend über hatte es nämlich geschneit, so dass zwei bis drei Zentimeter Neuschnee lagen. Es kam also ein aufgemotzter Opel mit zwei Jugendlichen an und die vollführten dann vor unserem Bus auf dem Parkplatz mit angezogener Handbremse waghalsige Fahrmanöver, über die wir nur kopfschüttelnd lachten.
Der Abend war auch nach dem Beziehen der Betten für uns schnell vorbei. Mussten wir doch am nächsten Morgen bereits um 7.30h beim Frühstück sein. Außerdem steckte mir noch die kurze Nacht von Mittwoch zu Donnerstag in den Knochen. Und so begaben sich Trixie, Peter, Christian und ich zu Bett und hofften auf eine erholsame Nacht.
Doch es blieb für alle außer für Christian nur eine Hoffnung. Ich erwachte „erst“ um 4h nachts, als ich durch das Schnarchen von Christian unsanft aus den Träumen gerissen wurde. Man war das laut. Wir restlichen drei haben deshalb sehr, sehr schlecht geschlafen.

Unser „treuer“ Reisebus

Am nächsten Morgen ging es nach dem Frühstück bereits um 8.15h mit gepackten Taschen wieder in den Bus und dann ab zur Wartburg.

Die Wartburg. Übrigens: Während der NS-Zeit zierte den Turm ein Hakenkreuz…

Dort bekamen wir eine Führung. Die Dame, die uns durch die Räumlichkeiten führte hatte es echt nicht leicht mit uns. Führte sie doch zwei Doktoren und eine Professorin, die wohl ohne Probleme die Führung selbst – und viel ausfürhlicher – hätten halten können und auch wir Studenten entdeckten einige (!) Fehler in den Ausführungen der Dame.
Highlight sollte natürlich die „Lutherstube“ werden. Doch diese entpuppte sich als Reinfall. Ich hatte sie mir größer und irgendwie ausgeschmückter vorgestellt. Naja… anschließend hatten Paul udn ich noch ne halbe Stunde und weil uns kalt war, kehrten wir schnell noch auf eine Tasse Kakao in die Burgschenke ein, wo wir dann Christine und Mette kennenlernten. Die beiden kommen aus Dänemark und haben ein Auslandssemester in Berlin verbracht. Am 11.02. fuhr Christine und am 18.02. wird dann auch Mette wirder nach Dänemark fahren. Tja, so schnell kann eine nette Bekanntschaft vorbei sein.
Um 11.30 Uhr fuhren wir dann gesammelt von der Wartburg runter nach Eisenach, wo wir bis 13 Uhr „Ausgang“ bekamen. Trixie, Lara, Peter, Christian, Mette, Christine und ich zogen dann durch die Eisenacher Altstadt, auf der Suche nach etwas essbarem. Da wir in der Eile kein uns ansprechendes Lokal fanden und wir ja auch in Thüringen weilten, beschlossen wir uns eine Original Thüringer Rostbratwurst einzupfeiffen. Gut, Christian und ich jeweils zwei, aber wir hatten ja auch schließlich Hunger.

Lara und ich vor der Lutherstatue in Eisenach

Anschließend waren wir der Meinung, dass wir uns noch ein Cafe suchen müssten, wo wir dann noch schnell einen Kaffee schlürften. Auf dem Rückweg besuchten wir noch die Eisenacher Kirche, wo Johann Sebastian Bach seine ersten Stücke präsentierte – glaub ich. Auf jeden Fall stand im Vorraum der Kirche eine Statue von ihm. Ihr merkt, dass hat mcih nciht sonderlich interessiert… Um Punkt 13 Uhr fuhren wir dann weiter von Eisenach nach Erfurt, wo wir eine Stunde später ankamen.

In Erfurt ging es sofort zum Dom. Dieser ist riesig und steht unmittelbar neben einer weiteren katholischen Kirche… (ohne Worte). Wir besichtigten den Dom und ich weiß bis heute nciht, ob ich den Dom toll finde oder nicht. Von außen auf jeden Fall…
Vom Dom aus ging es dann zu Fuß durch die Stadt. Wir besichtigten diverse andere Kirchen, die ehemalige Universität, von der nur noch die außenfassade steht und gelangten dann zum Augustinerkloster, wo Luther damals zum Priester geweiht wurde und welches auch aus dem letzten Luther-Film bekannt ist.

Paul vor dem Augustinerkloster

Auch dort bekamen wir eine Führung und als wir im Laufe dieser Führung dann in einen warmen Andachtsraum des Klosters kamen, fiel den meisten von uns die Augen zu, denn wir waren schon ziemlich durchgefroren und müde. Ich möchte an dieser Stelle betonen, dass das Einschlafen nichts, aber auch gar nichts mit dem Begeisterungsgrad zum Vortrag zu tun hat, sondern schlichtweg dem bekannten Phänomen Kälte/Wärme und die Müdigkeit geschuldet ist.

Im Anschluss bekamen wir dann tatsächlich noch 45 Minuten Freizeit ehe es dann zur Jugendherberge Erfurt ging. Christian nutzte die Gelegenheit, um in einem Antiquitarait seine Büchersammlung aufzustocken, während Peter und ich im „Touristen-Informations-Zentrum“ uns für die Abendgestaltung einen Stadtplan besorgten.

Nach dem Abendessen gab es dann die erste verordnete Singstunde. Frau Prof. Wendebourg hatte uns „eingeladen“ gemeinsam zu singen. An sich eine „freiwillige“ Veranstaltung, aber da sie selbst im Ausgang saß, war das dann alles andere als freiwillig und anfangs hat das ganze ja auch Spaß gemacht… Nach gut 45 Minuten verloren wir aber allmählich die Lust, denn es wurde immer später und gegen 21.15 Uhr wurden wir dann auch endlich in den Abend entlassen.

Gut 20 Minuten später zog dann eine größere Gruppe von Studenten und Dozenten gen Innenstadt, wo wir dann mitsamt den beiden Doktoranden in der „Arche Noah“ – einer angesagten Kneipe unweit des Doms – versackten. Ich schloß wieder neue Bakanntschaften wie zum Beispiel Florian, meinem Vorvorgänger in der Jugendkammer, oder Sarah und Ulrike aus Tübingen. Die Diskussionen in der Kneipe verfolgten gänzlich unterschiedliche Richtungen. Die einen zogen es vor theologische Grundsatzfragen zu klären, wohingegen (auch ich) lieber uns den „weltlichen“ Dingen zuwandten. Die wirklich gute Nachricht des Abends war, dass es Budweiser gab! Gegen kurz vor Mitternacht zogen dann Florian, Sarah, Ulrike und ich dann wieder Richtung Jugendherberge, wobei Ulrike der Meinung war, den Weg zu kennen… naja… wir haben den Weg dann tatsächlich (irgendwann) gefunden…

Lara und Herr Dr.Deuschle im theologischen Gespräch

Sarah und Ulrike

Florian und ich

Der Rest kam uns dann eine halbe Stunde später hinterher. Doch da schlief ich schon tief und fest.

~ Fortsetzung folgt ~