Archiv für den Monat: Mai 2008

Über Landpartien und Bodennebel

Sonntag, der 04. Mai 2008. Heute – exakt vor 11 Jahren – habe ich wohl zum ersten mal bewusst einen Anzug getragen. Warum? Nun, am Sonntag, den 04. Mai 1997 wurde ich konfirmiert. 😉

Doch das nur am Rande. Ich wollte Euch eigentlich von meiner gestrigen Landpartie berichten. Ursprünglich war für dieses Wochenende ein Ausflug nach Bremen angedacht gewesen, doch der gute Christian wollte nicht in einem Schlafsack übernachten…
Aber wir wollen ja nicht auf Christian rumhacken, sondern eher betonen, dass wir uns dennoch auf die Socken gemacht haben. Wir hatten uns für einen Ausflug in das ländliche Brandenburg entschieden. Genauer gesagt: Kloster Zinna bei Jüterbog.

Nach gut einer Stunde Fahrt kam wir von meinem Navi gut geleitet am Kloster an. wir wären beinahe vorbeigefahren, wenn nicht zwei plötzlich auftauchende Gaststätten angedeutet hätten, dass hier wohl Touristen erwartet werden…

Wir hatten herrliches Wetter mitgebracht und so war es eine wahre Freude, die ehemalige Klosteranlage zu besichtigen. Christian und ich fühlten uns ein wenig an unsere KG-Exkursionen zurückerinnert. Philosophierten wir doch über die unterschiedlichen Fresken und Inventargegenstände in der alten Klosterkirche. Nur unsere Professorin hätte wohl dieses Bild gänzlich abgerundet. Auch die sprachliche Komponente kam nicht zu kurz: so fanden wir am Altar den hebräischen Gottesnamen und an der Decke ein Christusbild mit einer grieschichen Inschrift, die wir natürlich fachmännisch dem Johannesevangelium zuordneteten. 😉
Beeindruckend war auch der überaus gepflegte und hübsch angelegte Friedhof hinter der Klosterkirche. Hier verweilten wir eine Weile und flanierten zwischen den Gräbern her. Die gut gepflegten Gräber ließen uns vermuten, dass hier der Friedhof gemeinschaftlich von allen gepflegt wird, denn auf wirklich fast allen Gräbern standen frische Blumen.
Nach einem abschließenden Ausflug in das Klostermuseum machten wir uns dann auf nach Jüterbog – in der Hoffnung dort einen Schnellimbiss zu finden. Doch wir wurden bitterlich enttäuscht. Die Stadt war nicht nur wie ausgestorben, sondern offenbarte auch keinerlei Döner- oder andere Imbissbuden…

So fuhren wir wieder nach Berlin, um uns bei Collin bekochen zu lassen. 😉 Danke Collin an der Stelle noch mal! Christian verdünnisierte sich dann, da weibliche „Verpflichtungen“ riefen und so machten Collin und ich uns nach Mitte ins Aufsturz auf. Dort war aber leider noch nicht so viel los, so dass wir aber dennoch dort erst mal gemütlich nen Kaffee schlürften und dabei über Gott, die Welt und die Frauen philosophierten… *g*
Anschließend fuhren wir nach Kreuzberg in den Bergmannkiez, wo wir auf eine Freundin von Collin nebst zwei weiterer Freundinnen plus ein Pärchen aus Frankreich stießen. Es wurde ein sehr netter Abend. Irgendwann kam jemand auf die Idee, die beiden Franzosen müssten doch mal ne Currywurst essen (ich war´s nicht!!!) und nachdem wir versucht hatten auf englisch zu erklären, was denn eine Berliner Currywurst sei, machten wir uns auf zum „Curry 36“. Angeblich dem Westberliner gegenstück zu Konnopkes… naja. Doll fand ich die Curry nicht.

Von dort zogen wir wieder zurück in die Bergmannstraße, um wieder in einem Straßenkaffee zu landen, wo wir uns mit kuschligen Decken einhüllten, denn es war etwas frisch geworden. Nachdem wir dann gegen halb drei dann gebeten wurden, die Lokalität zu verlassen – wir waren jetzt nur noch zu viert -, konnte sich die Runde „basisdemokratisch“ (…) darauf verständigen, dass man noch in der Adebar am Hackeschen Markt nen Cocktail schlürfen könnte. So fuhren wir also von Kreuzberg wieder hoch nach Mitte. Die Wirtsleute in der Adebar waren irgendwie nicht mehr so recht begeistert, dass wir auftauchten, wollten sie doch schon aufräumen… naja… das störte die anderen irgendwie wenig und so blieben wir noch ne gute dreiviertelstunde, ehe wir dann mit Rausschmeißermusik gebeten wurden zu gehen. 🙂

Auf dem Weg nach Hause, sah ich dann noch ein Motiv, dass ich unbedingt mit meiner Kamera einfangen musste. Auf dem Brachgelände an der Paulsternstraße, welches – warum auch immer – hell ausgestrahlt wurde, hatte sich direkt über dem Boden eine dichte Nebelschicht getaucht. Ein irres Bild.Und mit diesem Bild im Gedächtnis sackte ich dann um fünf Uhr morgens nach einem schönen Tag ins Bett.

Wer kennt diesen Mann?

Foto: dpaFoto: dpa

Da schlägt man morgens nichtsahnend die Zeitung auf und dann das: „Wer kennt diesen Mann? Das LKA bittet um Ihre Mithilfe!“

Das nun folgende Foto ist unscheinbar… wie jedes andere Fahndungsfoto auch… okay… nächste Nachricht lesen… aber nee. Die Überschrift zu diesem Foto lautet nicht wie von mir skiziert, sondern „LKA zeigt Phantombild von Apostel Paulus“. Mein Interesse ist geweckt.

Das soll also Paulus sein? Mit dem ich noch vorgestern mal wieder so intensiv gehadert habe? Doch, vorstellen könnte ich es mir… mich stören zwar die braunen Augen (in diesem Gesicht), aber das ist wohl Geschmackssache.

Der ganze Artikel zum Nachlesen: http://www.morgenpost.de/content/2008/05/03/aus_aller_welt/960431.html

Süßer die Handys nie klingeln

Wenn jemand glaubt, dass „die“ Kirche nicht modern genug sei, um mit der heutigen schnelllebigen Zeit mithalten zu können, dann irrt er!

Die Kirche rüstet nach. Nach der Online-Seelsorge folgt nun das nächste Highlight: Handy-Klingeltöne!

Quelle: kirchentag.netDer Evangelische Kirchentag hat´s vorgemacht. Für den Kirchentag 2009 in Bremen wurde ein eigener Handyklingelton komponiert, der nun kostenlos im Internet runterzuladen ist: http://www.kirchentag.net/index.php?id=638

Wem das noch zu wenig ist und auf extravagante Klingeltöne steht, der ist auf http://www.kirchenhandy.de richtig. Hier bekommt der zahlende Handynutzer nicht nur Hintergrundbilder für das Handy (z.B. schöne Kirchen oder Bilder vom Jakobsweg), sondern natürlich auch Klingeltöne.
Quelle: kirchenhandy.deFür 49 Cent kann man sich da nicht nur Gesangsbuchklassiker wie „Lobe den Herren, den mächtigen König…“ oder „Geh aus, mein Herz, und suche Freud“, sondern auch diverses Glockenläuten zuschicken lassen.

Süßer klingelten die Handys wohl nie….

Gedanken zur Monatslosung Mai 2008

Die Monatslosung für den Mai 2008 lautet:

Ich will nicht nur im Geist beten, sondern auch mit dem Verstand.
1. Korinther 14,15

Manche Sätze in der Bibel verstehe ich nicht auf Anhieb. So verschließt sich auch dieser Satz beim einmaligen Lesen für mich. Ok, nun könnte ich sagen: „Hab ich nicht verstanden, was soll´s“, aber das wäre ja nun zu einfach. Wegrennen kann jeder. Also stellen wir uns dem Problem und stellen die Frage: Was will mir der Apostel Paulus sagen?

Okay, dann kramen wir mal im Bibelkundlichen Gedächtnis… Kapitel 14 im 1. Korintherbrief… äh.. ja…
Kapitel 13: Das Hohelied der Liebe (ihr wisst schon: Am Ende bleiben Glaube, Liebe, Hoffnung, diese drei, doch die Liebe ist die größte unter ihnen).
Jetzt kommt´s: Kapitel 14… nee… hmm… doch: es geht um den Gottesdienst.
Das hilft nun auch nicht weiter. Der Blick in die Bibel soll ja zuweilen weiterhelfen. Also: Kapitel 14: „Über das Reden und Beten in Sprachen“.

Nun lese ich das Kapitel schon zum dritten Mal, aber so recht… nee. – Kann nicht mal jemand Paulus sagen, dass er nicht so geschwollen schreiben soll?
Im Grunde will Paulus uns in Kapitel 14 näher bringen, dass es zwar toll ist, wenn man viele Fremdsprachen spricht, aber man nicht das, was man den Menschen erzählen (weissagen) will, auch in dieser Sprache versteht, so dass es die anderen verstehen… alles klar?

Noch mal langsam: Wenn ich also auf (alt)griechisch zu Euch sprechen würde – rein hypotetisch…. (nein wird nie passieren…), dann würde ihr es sprachlich verstehen (wenn ihr denn selber altgriechisch als Muttersprache sprechen würdet). Aber Paulus meint nun, wenn ich die (inhaltliche) Bedeutung meiner Worte nicht verstehe, dass ich dann für Euch wie ein Barbar wirke.

In Vers 14 sagt Paulus: „Denn wenn ich in einer Sprache bete, so betet mein Geist, aber mein Verstand ist fruchtleer.“ Ich komme meinem Verständnisproblem langsam näher, denn „Geist“ kann hier auch mit „Zunge“ übersetzt werden, verrät mir meine Elberfelder Bibel. Hey das macht dann Sinn: „Ich will nicht nur mit der Zunge beten, sondern auch mit dem Verstand.“

Wenn ich also mit Euch bete, dann soll ich auch verstehen, wofür ich bete. Denn wenn mir der „Tiefgang“ meiner Worte verborgen bleibt, nur weil ich mich einer für mich persönlich fremden, aber für Euch vertrauten Sprache bediene, dann können meine Worte leider nicht zu Eurer Erbauung beitragen.

Ich glaube, jetzt habe ich Paulus verstanden. Was hilft es mir zum Beispiel mathematische Formel runterzurattern, wenn ich diese nicht auch anwenden kann. So wird also auch jedes noch so zuversichtstragende Wort von mir, meinem Gegenüber keine Zuversicht bringen, wenn ich selbst nicht in der Lage bin, mich von dieser Zuversicht tragen zu lassen. Denn dann hätte ich zwar in der Sprache der Zuversicht gesprochen, doch sie selbst nicht verstanden.

Ich merke, dass es sich doch lohnt, den Ausgangssatz ein zweites und drittes Mal zu lesen und das es sich lohnt, den Inhalt verstehen zu wollen. Jetzt kann ich mich Paulus anschließen und voller Überzeugung sagen: „Ich will nicht nur mit der Zunge beten, sondern auch mit dem Verstand.“
Amen.