Archiv der Kategorie: Theologie

Sich selbst neu entdecken

Sieben Wochen ohneWir alle brauchen ein Ziel, auf das wir hinarbeiten können. Eine Perspektive, eine Hoffnung. Wir schöpfen daraus neue Lebensenergie, (Vor-)Freude, Optimismus. Die Sportler trainieren auf einen bestimmten Wettkampf hin, der Fan einer Band freut sich auf das kommende Open-Air-Konzert, der gestresste Arbeitnehmer auf den nächsten Urlaub. Die Zeit der Vorfreude ist dabei unterschiedlich lang. Ich hatte mal Konzertkarten, da musste ich 1,5 Jahre auf das Konzert warten. Aber es hat sich gelohnt.

Ähnlich verhält es sich mit der Fastenzeit, die nächste Woche am Aschermittwoch beginnt. Sieben Wochen lang dauert sie und endet mit dem Osterfest. Sieben Wochen, in denen man sich selber kennenlernen kann, wenn man sich auf das Experiment einlässt. Sieben Wochen, in denen man etwas bewusster lebt.

Viele denken noch heute, dass Fastenzeit gleichbedeutend mit „nichts essen“ ist. Das ist ein Irrtum. Die christliche Fasten steht symbolisch für die 40 Tage Entbehrung, die Jesus in der Wüste erlitten hat. Es geht darum, auf Dinge zu fasten/verzichten, auf die man im Alltag eigentlich nur schwer verzichten kann. Es gibt Menschen, die verzichten in dieser Zeit auf Facebook oder das Internet insgesamt – leben komplett offline. Das wäre bei mir auch beruflich nur schwer durchsetzbar. Daher beschränkt sich mein Fasten fast ausschließlich auf meine Ernährung. Ich verzichte bewusst, auch wenn es dafür mal hämische Kommentare gibt.

Mein selbst auferlegter Verzicht besteht auch in diesem Jahr aus folgenden Sachen:

  • kein Fastfood (Pizza, Pommes, Burger, Döner – bis Ostern passè)
  • keine Süßigkeiten (Kuchen, Schokolade, Kekse, Knabberzeug)
  • keine Zwischenmahlzeiten (nicht mal eben zwischen zwei Terminen zum Bäcker)
  • kein Alkohol
  • keine Cola, Fante, Sprite oder solche Getränke
  • keinen Zucker im Kaffee
  • und erstmals: keine Mayo und auch keinen Ketchup.

Die Fastenzeit nimmt eigentlich die Sonntage aus. Das bedeutet, an diesen Tagen darf geschlemmt werden. Ich finde das wenig konsequent und ignoriere diese Regel von je her. Aber: ich gönne mir drei „Joker“, da ich eigentlich jedes Jahr in der Fastenzeit Geburtstag habe. Dass ich meiner Mutter nun den Geburtstagskuchen nicht abschlagen kann, wird wohl jeder nachvollziehen können.

Wer die sieben Wochen durchgehalten und wer seinen inneren Schweinehund überwunden hat, der wird erleben, dass die Dinge, auf die man da gefühlt eeeeewig verzichtet hat, plötzlich einen ganz anderen Stellenwert im Leben einnehmen. Zumindest aber weiß man dann den Geschmack der Schokolade, des Bieres oder des geliebten Käsekuchens dann doch wieder ein Stückchen mehr zu würdigen. Und hey: die Fastenzeit im letzten Jahr hat mir bewusst gemacht, dass ich überhaupt keinen Zucker mehr im Kaffee brauche. Nachhaltig ist die Fastenzeit also auch noch. 😛

Du bist schön! 7 Wochen ohne Runtermachen!

Die Evangelische Kirche in Deutschland begleitet die Fastenzeit immer mit einer eigenen Fastenaktion. Diese trägt in diesem Jahr den Namen „Du bist schön! 7 Wochen ohne Runtermachen“. Es geht darum, die Schönheit zu suchen, zu würdigen und zu feiern, vor allem da, wo sie sich nicht herausputzt und in Pose wirft. Und wo wir sie gelegentlich über­sehen: weil sie nicht den gängigen Maß­stäben entspricht oder einfach weil wir mit der eigenen Selbst­optimierung beschäftigt sind. 

„Ein Mensch sieht, was vor Augen ist; der Herr aber sieht das Herz an“, weiß die Bibel. Aber auch unser Herz sieht sehr gut: „Schön ist eigentlich alles, was man mit Liebe betrachtet“ (Chris­tian Morgenstern). Diesen Blick wollen wir schulen und das Herz öffnen für die Schönheiten jenseits der Norm. Gönnen Sie den Unscheinbaren einen liebevollen Blick, den Zaghaften eine Bühne und bewundern Sie die wundervoll (un)vollkommenen Gesichter und Werke Ihrer Nächsten. Wir sind umgeben von Ebenbildern Gottes, Sie können sie leuchten sehen!

Wer sich genauer über die Fastenaktion „7 Wochen ohne“ informieren möchte, kann dies unter http://www.7wochenohne.evangelisch.de tun.

Digitale Weihnachten 2014 in der Unternehmenskommunikation

Die Unternehmenskommunikation hat das Weihnachtsfest für sich entdeckt. Nicht erst seit diesem Jahr, aber nachdem bereits die Schweitzer Firma Migros 2013 vorgelegt hatte, zieht nun die Tomorrow Focus AG nach und erzählt mir ihren Produkten und Firmen die Weihnachtsgeschichte so, wie sie sich wohl im Jahr 2014 ereignen würde:

In der Tomorrow Focus AG sind Firmen wie EliteParnter, Focus Online, Holiday Check oder die Huffington Post zusammengefasst. Herausgekommen ist auch hier ein sehr netter kleiner Werbefilm.

7 Wochen ohne – selber denken!

7 Wochen ohneDer geneigte Mitleser weiß, dass ich mich seit etlichen Jahren an der Fastenaktion der Evangelischen Kirche Deutschland (EKD) „7 Wochen ohne“ beteilige. Vom morgigen Aschermittwoch an bis zum Ostersonntag verzichte ich auf Dinge des alltäglichen Lebens, eigentlich ausschließlich Lebensmittel, auf die es mir eigentlich schwer fällt zu verzichten.

Und doch mache ich mit. Jahr für Jahr. Ich verzichte bewusst, auch wenn es dafür mal hämische Kommentare gibt. Schlimmer sind die fortwährenden Versuchungen. Viele Vorurteile schießen einem heute entgegen, wenn man von der Fastenzeit berichtet. Aber auch Neugierde. Was es mit der Fastenzeit und Ostern auf sich hat, habe ich vor drei Jahren in meinem “Thementag Ostern” zusammengefasst.

Mein selbst auferlegter Verzicht besteht auch in diesem Jahr aus folgenden Sachen:

  • kein Fastfood (Pizza, Pommes, Burger, Döner – bis Ostern passè)
  • keine Süßigkeiten (Kuchen, Schokolade, Kekse, Knabberzeug)
  • keine Zwischenmahlzeiten (nicht mal eben zwischen zwei Terminen zum Bäcker)
  • kein Alkohol
  • keine Cola
  • und erstmals: keinen Zucker im Kaffee.

Ich bin gespannt, welche Erfahrungen ich auch in diesem Jahr wieder machen werde: Beobachtungen an mir selbst, Begegnungen mit Nicht-Fastenden.

Die offizielle Fastenaktion  der EKD hat dieses Jahr das Motto: „Selber Denken! 7 Wochen ohne falsche Gewissheiten“ . Immer auf das Bauchgefühl zu hören, das gilt als unreflektiert. Auf unseren Kopf ­ver­lassen wir uns dagegen ganz gerne. Wer vor dem Reden das Gehirn einschaltet, wie es ein alter Kalauer empfiehlt, weiß, was er sagt und tut. Das Motto klingt so selbst­verständlich, erweist sich aber in der Praxis als Herausforderung. Denn wenn wir uns in der Fastenzeit darin üben wollen, geht es nicht um sieben Wochen Vernunftherrschaft. Es kann, im Gegenteil, ganz schön unvernünftig sein, selber zu denken. Es kann nämlich durchaus ­gefährlich sein, Denkverbote zu ignorieren und andere auf einen Fehler hinzuweisen. Mut braucht es auch, Gewohnheiten und Traditionen infrage zu stellen – im Job, in der Familie oder in der Kirche. Und wer gern nörgelt über zu wenig Grün in der Stadt oder blöde ­Kandidaten zur Wahl, sollte mal den Zuschauerraum verlassen und selber ­etwas auf die Beine stellen. Dafür muss man den eigenen Kopf gebrauchen – und ­zunächst mal einen haben!

Mehr als drei Millionen Menschen beteiligen sich jährlich an dieser Aktion. Und jährlich werden es mehr. Ich bin dabei! Und ihr? Seid ihr dabei? 7 Wochen ohne! Macht´s mit! Am morgigen Mittwoch, den 5. März geht´s los!

So Du daran glaubst

Der Glaube ist eine feste Zuversicht auf das, was man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht.

Hebräer 11,1

Vor kurzem wurde ich gefragt, was dieser „Segen“ ist, den ich gern Menschen zum Geburtstag, in schwierigen Zeiten oder einfach dann wünsche, wenn es passt – also eigentlich immer. Ich antwortete: „Es ist eine Zusage, die Gott Dir macht, die Dich schützen soll, die Dich auf Deinem Weg begleitet.“ In Gedanken füge ich dann hinzu: „So Du daran glaubst.“

Wikipedia definitiert Segen so:

Von der Bedeutung her entstammt der Begriff „Segen“ dem lateinischen Wort benedictio (Benediktion). Das bedeutet wörtlich: jemandem Gutes (bene) von Gott her zusagen (dicere). Ziel des Segens ist die Förderung von Glück und Gedeihen oder die Zusicherung von Schutz und Bewahrung.

Der Glaube an Gott ist ein fester Bestandteil in meinem Leben, der mal mehr und mal weniger Raum einnimmt. Ich habe Zeiten, in denen mein Glaube glühend ist und Zeiten, in denen ich zweifle. In denen ich dann zwar nicht Gott in Frage stelle, doch mich frage, ob er mich vergessen hat.

Als ich vorhin die heutige Tageslosung aus dem Hebräerbrief las, da war das wie ein Fingerzeig: „Der Glaube ist eine feste Zuversicht auf das, was man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht.“ Hab Zuversicht und zweifle nicht!

konfirmationskreuzZu meiner Konfirmation habe ich von meiner Kirchengemeinde ein Kreuz geschenkt bekommen. Auf dessen Rückseite ist folgender Segen eingraviert: „Vor allem Unheil möge der Herr Dich schirmen und stets behüten Deine Seele“.

Der Glaube ist ein Geschenk, das es zu bewahren gilt. Nicht immer ist er einfach. Doch genau auf diese Hoffnung und die Zuversicht auf diese Hoffnung kommt es an. Und wenn das Schicksal es mal wieder nicht gut mit einem meinen sollte, habt Hoffnung – auch wenn es schwer fällt.

Wenn Du an Gott glaubst, ist der Segen ebenfalls ein Geschenk. Glaube und der Segen wird Dich stärken. Bis heute begleitet mich die Zusage meines Konfirmationskreuzes. Nicht mehr am Hals, aber doch im Herzen, weil ich daran glaube.

7 Wochen ohne – Riskier was, Mensch!

7 Wochen ohne? Etwas riskieren? Klingt spannend. – Ich soll fasten? Bitte was? Fasten? Ist das nicht so etwas super fanatisches? Da darf ich doch dann gar nichts mehr essen, oder? Ich mein, Diät machen kann ich auch anders.

Viele Vorurteile schießen einem heute entgegen, wenn man von der Fastenzeit berichtet. Aber auch Neugierde. Was es mit der Fastenzeit und Ostern auf sich hat, habe ich vor zwei Jahren in meinem „Thementag Ostern“ zusammengefasst.

Der aufmerksame Leser weiß, dass ich mich seit nunmehr bestimmt über 10 Jahren jedes Jahr an der Fastenaktion der Evangelischen Kirche „7 Wochen ohne“ beteilige. 7 Wochen ohne bedeutet nicht, das Essen einzustellen, den Körper zu martern. 7 Wochen ohne ist vielmehr eine Einladung, die Zeit zwischen Aschermittwoch und Ostersonntag bewusst zu erleben und zu gestalten. Das heißt, mehr oder weniger lieb gewonnene Gewohnheiten zu durchbrechen, die Routine des Alltags zu hinterfragen, seinem Leben möglicherweise eine neue Wendung zu geben oder auch nur wiederzuentdecken, worauf es ankommt.

Wir kennen das alle: wir sitzen am Schreibtisch, futtern unbewusst einen Keks hier, ein Stück Schokolade da. Wir haben angeblich zu wenig Zeit, darum reicht es maximal für eine Pizza im Ofen, für den Döner an der Ecke. Unbewusst, weil es einfach ist. Die Fastenzeit soll dieses unbewusste ins Bewusstsein rufen. Du merkst sofort, was sich da so in deinen Alltag eingeschlichen hat, wenn Du zum ersten Mal freudig den Keks, den dir die Kollegen anbieten, ablehnst. Und wie oft dir der Keks am Tag angeboten wird.

7 Wochen ohne – Riskier was, Mensch! Das Motto 2013 bezieht sich direkt auf das von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ausgerufene Jahr der Toleranz. Gegensätze, unterschiedliche Auffassungen und Ansichten sollen im zwischenmenschlichen Gespräch ehrlich ausgetauscht werden und nicht hinter einer Mauer des Schweigens, der Abwendung und des Desinteresses verschwinden.  die Fastenden ihre Manschetten ablegen und Tacheles reden: ein offenes Wort wagen, auch wenn der Chef stirnrunzelnd danebensitzt, oder dem Partner mutig sagen, dass er sich verrennt. Schon Martin Luther meinte: „Die Geister lasset aufeinanderprallen, die Fäuste haltet stille.“

Mehr als drei Millionen Menschen beteiligen sich jährlich an dieser Aktion. Und jährlich werden es mehr.

Ich persönlich faste wie jedes Jahr auf Schokolade, Süßigkeiten, Kuchen, Gebäck, Fast Food und Alkoholika. Das fällt mir am schwersten. Für besondere Notfälle habe ich mir drei Ausnahmen vorgenommen. Ich werde hart an mir arbeiten, dass ich dieses Jahr dieses Ziel nicht überschreite.

Seid ihr dabei? Riskiert ihr etwas? 7 Wochen ohne! Macht´s mit! Am Mittwoch, den 13 Februar geht´s los!

 

Weitere Infos zur Aktion:

Gedanken zur Jahreslosung 2013

„Wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir.“

So lautet die Jahreslosung 2013, die wir im Hebräerbrief in Kapitel 13, Vers 14 finden.

Als ich mir vornahm ein paar Zeilen über die Jahreslosung zu schreiben, fand ich das ganz einfach. Eine von grundauf postive in die Zukunft gerichtete Botschaft, die uns aufrütteln soll.

Anders als die anderen Paulus-Briefe richtet sich der Hebräerbrief nicht an eine spezielle Gemeinde, sondern eher an alle Glaubenden zu Paulus Zeiten. Wir finden die Jahreslosung im letzten Kapitel, wo es traditionell die abschließenden, mahnenden Worte gibt. Paulus mahnt, Liebe und Gastfreundschaft nicht zu vergessen, das Geld nicht für allein selig machend zu halten oder die biblischen Lehrer im Herzen zu bewahren.

Puh.

„Wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir.“ Geht hinaus, will Paulus uns zurufen. Macht es euch nicht bequem, sondern tut etwas. Lasst Euch nicht von falschen Vorstellungen und Lehren leiten, sondern sucht die Zukunft – und ich füge mal im Sinne Paulus‘ an – in Vertrauen auf Jesus Christus.

Um dieses „leiten lassen“ und „suchen“ geht es. Auf Twitter habe ich heute gelesen: „Wenn der Herr mein Hirte sein soll, muss ich den Hirten auch meinen Herrn sein lassen.“

Was suchen wir denn? Und aus welchen Gründen? Ganz persönlich suchen wir wohl unser eigenes Glück, die uns erfüllende Liebe, Geborgenheit, Wärme. Da kann jeder noch so flüchtiger Moment, der uns dieses verheißt, Hoffnung erwecken. Hoffnung als Kraft der Zukunft.

Vielleicht suchen wir aber nicht nur für uns selbst. Für uns alle, für uns gemeinsam. Wir suchen die kleinen Dinge, die das Große „besser“ machen. Den Weg aus der Armut, den Weg der Völkerversöhnung, Frieden. Suchen, um etwas in Zukunft anders zu machen. Anders ist nicht automatisch besser, aber ist doch der Drang nach Veränderung fast immer mit dem Wunsch des Besseren verbunden.

Und damit sind wir auch beim „leiten lassen“ und meinem Twitter-Satz. Wie auch immer man die zukünftige Stadt sucht, es kommt auf die Leitmotive an. Will ich etwas zu meinem persönlichen Vorteil ohne Rücksicht auf andere machen oder richte ich mein Handeln zum Wohle der Gemeinschaft aus? Und ja, es ist vollkommen okay, auch mal egoistisch zu sein und etwas zum eigenen Vorteil zu suchen (Liebe, Geborgenheit und so), aber eben nicht auf Kosten anderer.

„Wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir.“ In diesem Sinne geht hinaus in das Jahr 2013 und sucht die Zukunft. Ich wünsche Euch, dass ihr das findet, was ihr sucht.

 

PS: Lasst mich gern wissen, was ihr mit der Jahreslosung 2013 verbindet.

Frohe und gesegnete Weihnachten

Nun ist er endlich da, der Heilige Abend. Vier Wochen Vorfreude, ein hektisches, stimmungsvolles Treiben in den Straßen und Einkaufszentren, gemütliche Abende bei Kerzenschein mit den Liebsten haben auf diesen einen Abend hingewiesen.

Der Weihnachtsbaum steht, sein Glanz erstrahlt die Stube. Die Familie rückt zusammen. Man putzt sich und die Wohnung heraus. Was für ein Fest.

Stimmungsvolle Melodien klingen durch die Räume. Für mich ist am Heiligen Abend untrennbar der Besuch von mehreren Gottesdiensten verbunden. So halte ich es seit über 25 Jahren. Am Nachmittag zur Nachmittagsmesse mit meiner Familie. Um 23 Uhr dann zur Christmette. Denn dort komme ich am Heiligen Abend zur inneren Ruhe, schöpfe Kraft aus der nur in Kerzenschein gehüllten Nikolai-Kirche zu Spandau, sauge die Stimmungen und Melodien in mir auf. Weihnachten ist so viel mehr.

Weihnachten ist Friede. Weihnachten ist Liebe. Weihnachten ist Glück.

Nehmt Euch die Zeit, um dieses  „Weihnachten“ zu erleben. Hört auf die Worte, wenn die Engel Euch zurufen: „Fürchtet Euch nicht! Euch ist heute der Heiland geboren!“

Stimmt ein in den Jubel, stimmt ein in die wunderbaren Melodien und spürt die Gänsehaut, wenn die Orgeln das „Oh Du fröhliche“ aufspielen.

Ich wünsche Euch allen von Herzen, dass ihr das Wunder der Weihnacht spüren könnt. Frohe und gesegnete Weihnachten Euch allen.

Den Säkularisierungswahn weiterdenken

In Hessen tobt in diesen Tagen wieder einmal ein Streit um ein gesetzliches Tanzverbot an Feiertagen. Nach dem hessischen Feiertagsgesetz sind nämlich Tanzveranstaltungen von Gründonnerstag 04.00 Uhr bis Ostersamstag 24.00 Uhr verboten. Am Ostersonntag und Ostermontag ist Tanzen zwischen 04.00 Uhr und 12.00 Uhr verboten, wie an allen anderen gesetzlichen Feiertagen im Jahr. Solche Regelungen gibt es übrigens auch in einigen anderen Bundesländern.

Seit Jahren läuft die Grüne Jugend immer zu Ostern hiergegen Sturm und auch die Piraten, denen sämtlich Religiöses ein Dorn im Auge ist, haben nun dieses Thema für sich entdeckt. Vor dem Bundesverfassungsgericht scheiterten die Piraten nun, da sie sich nicht an die Regeln gehalten und zuerst das Oberverwaltungsgericht Hessen angerufen hatten.

Das Tanzverbot selbst ist nicht mein Thema. Das mag man in der Tat überzogen finden, aber in Hessen ticken die Uhren juristisch halt noch anders (hier gilt z.B. immernoch die Todesstrafe).

Was mich dazu bewegt, hier zu schreiben, ist dieser permanente Säkularisierungswahn. Die Grüne Jugend Hessen erklärte in einer Mitteilung, gesetzlich vorgeschriebene Bräuche seien unvereinbar mit einem säkularen Staat. Es sei „nicht die Aufgabe des Staates, allen Andächtigkeit vorzuschreiben“. Richtig.

Grüne und Piraten sind sich einig, wenn sie sagen, dass solche Regelungen nicht mehr „zeitgemäß“ seien. Die Piraten in Hessen sagen sogar:

„Unbestritten ist, dass ein großer Teil der Bevölkerung die Feiertage nicht mehr primär als christliche Andachtstage, sondern eher als arbeitsfreie Zeit wahrnimmt. […]
In Deutschland herrscht Religionsfreiheit, der Staat sollte nicht im Interesse einer bestimmten Religion handeln. Offensichtlich gibt es zwischen dieser Idealvorstellung und der Realität noch einige Unterschiede. So sind christliche Feiertage im Grundgesetz als besonders schützenswert definiert.“

Dem ersten Absatz würde ich voll und ganz zustimmen. Wieviele Menschen wünschen schon am Gründonnerstag oder am Karsamstag bereits „Frohe Ostern“? Zum missbräuchlichen Umgang mit den österlichen Begriffen habe ich letztes Jahr bereits geschrieben.

Christliche Feiertage sind im Grundgesetz als besonders schützenswert definiert. Auch richtig. Wenn ihr jetzt aber Eure Worte und Forderungen weiterdenkt, liebe Piraten und Grünen, dann heißt das doch, dass in Deutschland künftig auf die Feiertage wie Ostern, Pfingsten, Christi Himmelfahrt oder auch Weihnachten verzichtet werden kann! Das diese Tage eben nicht mehr arbeitsfrei sind, da diese Tage vom Gesetzgeber nicht als arbeitsfrei deklariert wurden, um den Deutschen zusätzliche Urlaubstage zu verschaffen, sondern um einer großen Bevölkerungsgruppe die freie Religionsausübung zu gestatten. Wird dieser Grund nun aberkannt, so ist auch der Feiertag hinfällig.

Über das Tanzverbot kann man streiten, in der Logik ist es jedoch richtig, denn die Tage zwischen Gründonnerstag und Ostersonntag sind nunmal eine religiöse Trauerzeit. Mich stören Tanzveranstaltungen in diesen Tagen nicht, doch möchte ich auch nicht in den kirchlichen Prozessionen gestört werden. Freiheit von der Religion: ja. Aber bitte auch Freiheit zur Religion. Dennoch: der Säkularisierungswahn muss auch seine Grenzen haben.

PS: In Deutschland gibt es bundesweit derzeit 16 gesetzliche Feiertage, davon sind 12 christlich begründet. (Quelle: feiertage.net) Nicht alle Feiertage führen unmittelbar zu bundesweit arbeitsfreien Tagen.

Ein Licht in der Stille

IMG_0514Hier in der Stille
zünde ich eine Kerze an
und komme einen Moment zur Ruhe.

Hier in der Stille
rückt das Licht der Kerze mein Leben
in ein anderes Licht.

Hier in der Stille
spricht er „Ich bin das Licht der Welt“
und „Ihr seid das Licht der Welt“

Hier in der Stille
zünde ich eine Kerze an für Menschen,
die ein Licht brauchen.

Hier in der Stille
brennt meine Kerze weiter,
wenn ich gehe.

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Text: Haringke Fugmann
Gefunden auf: http://www.familien-feiern-feste.net/164d407.html
Bild: Thorsten Schatz