Da staunte ich nicht schlecht, als ich heute morgen in die Zeitung schaute. 135.000 Unterschriften sollten plötzlich für das Volksbegehren „Pro Reli“ laut eigenen Angaben zusammengekommen sein. Hatte doch Pro Reli erst vor vier Tagen eine Unterschriftenzahl von 100.000 verkündet gehabt. Stören soll es mich nicht, aber aus der Erfahrung warte ich nun aber erst einmal ab, was denn der Landeswahlleiter für eine Zahl verkünden wird. Denn: nach den ersten zwei Monaten hatte Pro Reli von 70.000 Unterschriften gesprochen, wobei der Landeswahlleiter nur von rund 30.300 Unterschriften sprach…
Zur Erinnerung: Bis zum 21. Januar 2009 müssen 170.000 Unterschriften zusammengekommen sein, damit es im Juni 2009 zu einem Volksentscheid kommen kann.
Ein Schwerpunkt der Unterschriftensammlungen wird übrigens (wer hätte es gedacht…)auf den morgigen Christmessen am Heiligen Abend liegen. Pro Reli erhofft sich allein aus den Gottesdiensten rund 40.000 Unterschriften.
Auf große Resonanz scheinen übrigens die Briefe von Kardinal Sterzinski und Bischof Huber an alle Kirchenmitglieder gestoßen zu sein, auf die Pro Reli nun den großen Rücklauf an Unterschriften führt. Auch bei der Berliner SPD stellt sich so langsam eine gewisse Panik ein, was man an den skandalösen Äußerungen der führenden SPD-Politiker wie Herrn Innensenator Körting merken kann. Dieser kritisierte wie einige SPD-Genossen zuvor auch die Kirchen, dass diese ihre Mitglieder anschreiben und um Unterstützung für das Volksbegehren bitten. Hallo? Warum sollten die kirchenleitenden Menschen ihre Mitglieder nicht darüber informieren, dass im Land Berlin Menschen alles daran setzen, die Organisation (die Kirche) auf das Abstellgleis zu schieben? Ich frage mich, was daran falsch sein soll? Hat die SPD etwa Angst, dass rund 1 Million Berlinerinnen und Berliner (so viele Kirchenmitglieder gibt es nämlich in Berlin) mitbekommen, dass es die SPD zusammen mit der LINKEN ist, die die Kirche suksessive aus allem raushalten will?
Ich glaube nicht, dass Herr Körting sich anders verhalten hätte als Bischof Huber, wenn sich Parteien formiert hätten, die es sich zum Ziel gesetzt hätten, die SPD abzuschaffen oder zumindest aus dem politischen Raum zu verdrängen.
In diesem Sinne darf man nur hoffen, dass morgen viele, viele Unterschriften zusammenkommen und die Zahl von 135.000 Unterschriften annähernd die Zahl ist, die der Landeswahlleiter bald bestätigen wird!