Archiv der Kategorie: Kirche

Gedanken zur Monatslosung Juni 2008

Die Monatslosung für den Juni 2008 lautet:

Der HERR ist meine Stärke und mein Lobgesang und ist mein Heil.
Exodus 15,2

Dieses Stückchen aus dem Lobgesang Moses über die Taten Gottes bei der Befreiung Israels aus der Gefangenschaft in Ägypten geht einem doch leicht von den Lippen.

Im usprünglichen Sinne dieses Textauszuges ist Stärke hier als kraftvoll, militärisch zu deuten. Gott sorgte dafür, dass die Streitwagen der Ägypter im Meer unterging. Auch später noch wird Gott im Alten Testament als Kriegsmann dargestellt, der „überaus blutig“ unter den Edomitern wütete. Heute jedoch deuten wir diese „Stärke“ wohl nicht mehr ganz so wörtlich. Wenn wir zu Gott beten, mit ihm Freud und Leid teilen, dann bitten wir häufig um seine Hilfe. Hilfe bei Klausuren, bei Liebeskummer, bei Krankheit oder bei der Erfüllung eines ganz bestimmten Vorhabens. Dabei hoffen wir, vielleicht auch unbewusst, auf die göttliche Allmacht. Die Kraft Gottes, die die Dinge doch hoffentlich in unserem Sinne lenkt.

Der Glaube an Gott kann ein wundervoller Trostspender sein, unser Heil, denn das Wissen um Gottes Stärke lässt uns nicht verzweifeln, da wir wissen, dass uns mit Gott immer jemand begleitet, der stärker ist als wir selber oder die Widrigkeiten, die uns begegnen. Gottes Stärke ist größer als alles irdische. Darauf will ich vertrauen und die Stärke Gottes loben.
Dieses tun wir nicht nur im Gottesdienst mit Worten oder mit unserem Handeln im Alltag, sondern auch mit der himmlischen Gabe des Gesangs. Nun ist dabei der eine mehr oder weniger talentiert als der andere. Ich gehöre leider da eher zu den weniger talentierten. Das macht aber gar nichts. Denn wichtig ist nur, dass wir mit voller Leidenschaft und aus voller Überzeugung den Namen Gottes loben und nicht, ob wir die Stimmlage halten können. 😉
Also traut Euch und singt mit, wenn Lieder wie „Ich lobe meinen Gott, der aus der Tiefe mich holt“ angestimmt werden.

Lobt Gott mit allen Gaben Eurer Stimme und stimmt ein in den Lobgesang über Gottes Allmacht.
Bleibt behütet. Amen.

Peinlich berührte Theologen

Wenn noch jemand behauptet, dass die Bibel vollkommen am Leben vorbei geschrieben wurde, dem empfehle ich mal im Markusevangelium die Geschichte von der Heilung der blutflüssigen Frau zu lesen (Mk 5,21-34).

Für alle, die diese Geschichte nicht kennen, hier die Zusammenfassung:

Jesus steigt aus dem Boot, mit dem er eben über den See geschippert ist. Die Volksmenge erwartet ihn schon. Am Ufer wartet auch nen Synagogenvorsteher, der Jesus zu sich nach Hause holen will, da seine zwölfjährige Tochter im sterben liegt. Jesus soll helfen.
Die Menge macht sich also auf den Weg nach Kapernaum. Es ist voll. Die Polizei heute würde sagen: Achtung vor Taschendieben!
In dieser Menge läuft auch eine Frau mit, die seit über 12 Jahren ununterbrochen ihre Blutung hat. Unbemerkt schafft sie es, das Gewand von Jesus zu berühren und sofort versiegt „die Quelle ihrer Blutung“. Jesus merkt, dass eine Kraft von ihm ausgegangen ist und fragt in die Runde, wer ihn berührt hat. Da beichtet die verängstigte Frau ihm, dass sie ihn berührt hat, er aber sagte zu ihr: „Meine Tochter, dein Glaube hat dich gesund gemacht; geh hin in Frieden und sei gesund von deiner Plage!“

Soviel zur Story. Ich höre gerade eine Vorlesung über das Markusevangelium, in dem das Evangelium Stück für Stück übersetzt und ausgelegt wird. Als wir nun zu dieser Stelle kamen, herrschte aufgrund der „Blutflüssigkeit“ eine leicht peinliche Stimmung im Raum.
Soweit man aus alten jüdischen Traditionen weiß, mussten Frauen, die ihre Blutung hatten, nicht von der restlichen Bevölkerung ausgesondert werden. Problematisch könnte es jedoch gewesen sein, dass die Frau in ihrer Lage einen Mann berührt hat.

Die Erklärung unseres Profs für diese Geschichte und die plötzliche Versiegung des Blutstromes war ganz einfach „der Übergang zu den Wechseljahren“…

Verkalkuliert

Mein 300. Beitrag… *g*

Kennt ihr solche Tage an denen man denkt: „Mist, zu hoch gepokert?!“

Gestern noch bin ich an der Tankstelle vorbeigefahren, die Tankanzeige zeigte den letzten Gnadenstrich vor dem Austrocknen und die Zapfsäule einen Preis von 1,459 Euro pro Liter. Da dachte ich so bei mir, morgen wird es bestimmt günstiger sein. Übe Dich in Geduld und warte ab bis morgen. Gedacht, getan. Heute morgen kam dann die Quittung: Die Tankstelle will nun 1,499 Euro pro Liter haben…

Irgendwie ist das grad ein Grundphänomen in meinem Leben. Ich hoffe auf Besserung einer Situation, doch dann kommt es doch nur schlimmer oder zumindest anders, als ich es mir „erhofft“ hatte.

Ganz passend finde ich aktuell auch dieses Lied vom Wise Guys Album „Frei!“, was musikalisch das ausdrückt, was in mir schlummert und die letzten zwei Wochen gut zusammenfasst:

Jetzt sitze ich in diesem Zimmer,doch ich bin lang schon nicht mehr hier. Mit jedem Tag wird’s etwas schlimmer. Ich frag mich: Was passiert mit mir? Ich kann das alles noch nicht fassen, und langsam fang ich fast schon an, die Zeit hier ohne dich zu hassen. Ich leb nur noch fürs „Irgendwann“.

Ich weiß, wir beide waren uns einig, dass es halt echt nicht anders geht. Doch ich find’s grad so fadenscheinig, dass sich mir nur der Magen dreht. Ich weiß nicht, wo du dich grad aufhältst. Ist das nicht nur noch Selbstbetrug? Ich weiß auch nicht, wie du das aushältst. Ich weiß nur eins: Ich hab genug.

Ich will zu dir, der ganze Rest geht mir am Arsch vorbei! Was and’re denken, ist mir einerlei!

Man kann sich lange selbst belügen. Man kann erstaunlich gut verdrängen, kann sich mit Wenigem begnügen und sich verstecken hinter Zwängen. Wir machen es uns viel zu leicht. Wir haben uns gleich selbst zensiert. Und alles in mir schreit: Es reicht! Ich glaub, ich hab es jetzt kapiert.

Stundenlange Diskussionen, Tränen, keine andere Wahl, Rücksichtnahme, Konventionen, das ist mir alles scheißegal!

Ich habe mich in der letzten Woche neu verliebt. Verliebt in das Bekannte, das Vertraute, das Gewohnte, das Schöne, das Knistern der einzelnen Momente. Doch meine Hoffnung blieb eine gedachte Hoffnung.

Ich habe in den letzten Wochen einige Schritte getan, die ich weitergehen muss. Ich habe das Ende meiner (Amts-)Zeit in der Evangelischen Jugend angekündigt, auch weil so ziemlich alles auswegs- und perspektivlos erschien. Nun, da die Entscheidung fast öffentlich ist, erhalte ich heute einen Anruf, dass es nun doch wieder eine Perspektive in Form eines Landesjugendpfarrers gibt. Für mich kommt das zu spät. Hier habe ich mich erneut … verkalkuliert.

Katholikentag 2008

Ich bin zurück. Zurück aus Osnabrück. Zurück vom 97. Deutschen Katholikentag.

Im Gepäck bringe ich viele Fotos, Erfahrungen, Eindrücke und nen schönen Sonnenbrand mit. In groben Zügen folgt nun der Katholikentag 2008 in einer Kurzzusammenfassung.

Die Katholikentagscrew im Detail:
Agi, unsere Quotenkatholikin
Christian
ToNo
Aila
Maddin & Meike
Ralf
und ich.

Die Ankunft verlief ohne Schwierigkeiten. Unsere Quartierschule lag lediglich fünf Minuten vom „Hauptbahnhof“ entfernt. Unser Zimmer durften wir uns mit einer kleinen Gruppe pubertierender Mädchen teilen, die anfangs uns ihre ganze Abneigung spüren ließen, aber dann doch sich mit uns „anfreunden“ konnten, weil sie mussten. Nach dem Abstecher zur HEZ (Helfereinsatzzentrale), wo wir unsere Halstücher und Ausweise bekamen, einem Ausflug zur Helferverpflegung und der ersten besichtigung der Bühne, an der wir die nächsten Tage arbeiten würden, wohnten wir dann dem zentralen Eröffnungsgottesdienst am Dom.
Den restlichen, freuen Abend genoßen wir in ner netten Pizzeria…

DONNERSTAG, 22.05.2008 – Fronleichnam
Unser Dienst begann bereits um 7.30 Uhr. Auf dem Programm stand der große Fronleichnamsgottesdienst mit knapp 15.000 Gottesdienstbesuchern. Wir durften Kollekten sammeln… da das aber nicht am Anfang geschieht, hatten wir die große Gelegenheit Kurt Beck und die Bundes-Angie hautnah in 2 Meter Entfernung begrüßen zu dürfen. Angie rief uns sogar freundlich „Guten Morgen“ zu, während Herr Beck es bei einem Nicken beließ. nach dem Gottesdienst sollte der Vorplatz bestuhlt werden. 500 Stühle hätte ich hier wohl nicht erwähnt, aber es waren dann tatsächlich über 2.500 Stühle, die wir mit knapp 70 anderen Helfern aufbauen durften… und so bildeten wir lange Stuhl-Ketten und gaben Stuhl von Helfer-Hand in Helfer-Hand…
In der anschließenden dreistündigen Mittagspause klagten wir alle gegenseitig über „Schulter“, Hand“ oder „Oberarme“…
Um 16 Uhr meldeten wir uns dann wieder zur Abendschicht. Auf dem Programm: „Ben Becker liest die Bibel“… Wir waren ja sehr gespannt, wurden aber bitterlich (!) enttäuscht… vielleicht auch deshalb, weil wir als Backstage-Helfer Ben becker auch mal vor dem Auftritt erleben „durften“… *räusper*
Ich sag nur soviel: In der Pause mussten ein paar Helfer einen Bierstand am anderen Ende der Wise umzäunen, weil Herr Becker sich von der Wagenbeleuchtung geblendet fühlte…
Inhaltlich war ich für meinen Teil enttäuscht von der Vorstellung und Aila und ich waren überaus zufrieden, dass wir kein Geld für die Vorstllung hier in Berlin damals ausgegeben haben… Die Katholikentagszeitung titelte am nächsten Tag „To Big Ben!“ Er hätte sich besser erst am „Herr der Ringe“ versuchen sollen, statt sich an die Bibel ranzuwagen…
Das einzig positive: Die Veranstaltung endete mit einem kleinen Feuerwerk.

FREITAG, 23.05.2008
12 Uhr Schichtbeginn. Nach einer Stunde wurden wir dann aber noch mal schnell zum Mittagessen geschickt, damit die fahrbereitschaft nicht schon wieder das Essen zur Bühne liefern musste. Heute stand eine Komplettsperrung der gesamten Umgebung auf dem Programm, denn am Abend sollte „Chulcha Candela“ auftreten und man rechnete mit weit über 20.000 Besuchern… Für die Gruppe war heute aber noch eine Überraschung geplant. Mary und Oliver hatten mir ihren Besuch angekündigt gehabt! Also musste ich noch zwei zusätzliche Backstageausweise organisieren, damit die beiden dann nachher auch durch die Straßensperren kamen. Gegen halb vier war es dann soweit: die beiden trafen endlich ein und die Überraschung ging voll auf! Aila konnte es gar nicht fassen, dass auf einmal Maty leibhaftig mit Klumpfuss vor ihr stand! Es wurde ein toller Abend. Die Stimmung bei den Zuschauern – meist 14-jährige Mädchen – war gut, auch wenn sie durch die Hitze und durch zu wenig Flüssigkeit reihenweise in den ersten Reihen umkippten und wir die kleinen Mädels dann über die Crashbarriers ziehen durften, was die Malteser widerum erfreute. 😉 Ach war das schön Mary und Oliver wiederzusehen! Das nächste Wiedersehen dauert nicht so lang.Nach getaner Arbeit zogen wir dann noch in die „Zwiebel“, einer offiziellen Helferkneipe in der Innenstadt, in der wir unsere Feierabendbierchen zischten.

SAMSTAG, 24.05.2008
Wise Guys Tag! Schichtbeginn: 16 Uhr. Endlich einmal „ausschlafen“… um 8.30 Uhr klingelte der Wecker, denn um 10 Uhr mussten wir die Schule verlassen haben. Seit heute waren wir nur noch zu sechst, denn Meike und Maddin mussten bereits nach Berlin zu einer Taufe zurück. Das hat aber kaum einer mitbekommen, denn durch diese wundervolle Erfindung „Ohropax“ haben wir alle himmlisch geschlafen…
Nach einem Ausflug durch die Innenstadt, um noch ein wenig vom Katholikentag mitzubekommen, landeten wir doch wieder auf der Wiese vor unserer Bühne, um uns zu sonnen und „Patchwork“ zu lauschen.
Püntklich um 16 Uhr meldeten wir uns dann zum Dienstbeginn und übernahmen die Backstagesicherung. Ein insgesamt aufregender Nachmittag, wurschtelten doch die Wise Guys so um uns herum und sonnten sich auf der abgesperrten Wise hinter der Bühne.
Der Abend wurde genial. Knapp 20.000 Besucher drängten sich rund um die Bühne um die Wise Guys live zu erleben! Und direkt vor der Bühne standen die tapferen Recken aus Berlin! Ein tolles Erlebnis so nahe an den Jungs dranzustehen. Zwei Lieder gingen mir sehr, sehr nahe, doch davon ein anderes mal…
Nach vier Zugaben und einem durchgebrannten Scheinwerfer, dessen Glasscherben Dän voll auf den kopf bekam, aber nur locker abklopfte und weitermachte, als wenn nichts gewesen wäre, begann dann die Nacht des großen Abbaus. Irgendwie ging das aber dann soooo schnell, dass wir um 1 Uhr nachts bereits die Segel streichen konnten. Herzlich fiel auf die Verabschiedung von unseren HLs (Hallenleitern) aus. Zum Abschied wurde mir von den beiden und von Sebastian, einem OL (Organisationsleiter) dann noch folgendes gesagt: „Das H auf deinem Ausweis ist falsch. Da müsste ein HL stehen! Ich würde mich freuen, wenn Du in München nen HL wärst.“ Wow, ein tolleres Kompliment kann man wohl nicht bekommen…! Aso: H auf dem Ausweis steht für Helfer! 😉
Unser Feierabendbierchen zischten wir dann – wo auch anders – in der „Zwiebel“!

SONNTAG, 25.05.2008
Eigentlich hätten wir ja zum Abschlussgottesdienst gemusst, aber wir waren einfach zu müde und demotiviert, so dass wir beschlossen uns als wahre PROTESTANTEN zu erweisen, die Messe aus evangelischem Protest zu schwänzen und bereits einige Züge früher nach Berlin zurückzukehren. 😉
Um 13 Uhr nahmen wir dann in Spandau Abschied voneinander – und so gehört der Katholikentag 2008 auch schon wieder der Geschichte an.

Auf nach Osnabrück

Morgen beginnt der 97. Deutsche Katholikentag in Osnabrück. Noch weiß ich nicht so recht, wo Osnabrück genau liegt, aber eines weiß ich genau: Morgen um 10.54 Uhr machen sich sieben tapfere Protestanten und eine Katholikin auf nach Osnabrück, um dem „kleinen“ Katholikentag unter die Arme zu greifen – sprich zu helfen.

Mit dabei sind: Aila, Maddin, Meike, Christian, ToNo, Ralf, Agi und natürlich auch ich. 😛
Wenn nicht noch die jeweiligen Chefs den beiden einen Strich durch die Rechnung gemacht hätten wären auch noch Rübi und Sebastian von Anfang an mit von der Partie, aber so kommen die beiden erst am Freitag nach Dienstschluss nach.

Wir versehen unseren Helfersdienst bis zum Sonntag, den 25.05., an der Open-Air-Bühne am Schlossgarten. Wir haben ja – laut Programmheft – nicht sonderlich viel Programm, aber das, was sich auf „unserer“ Bühne abspielt, hat es in sich:

  • Do, 09.00 – 11.00 Uhr: Offizieller Fronleichnamsgottesdienst
  • Do, 20.00 – 22.30 Uhr: Ben Becker: „Die Bibel – eine gesprochene Symphonie“
    Jeah, darauf freu ich mich schon sehr!
  • Fr, 19.00 – 23.00 Uhr: Osnabrück rockt für 1 Welt
  • Sa, 10.00 – 11.30 Uhr: Wir mischen mit – Mit Kindern Zukunft gestalten
  • Sa, 13.30 – 16.30 Uhr: Mission possible – Eine Welt ist möglich
    Weltkinderfest – 50 Jahre Sternsinger – PATCHWORK spielt!!!
  • Sa, 20.00 – 22.30 Uhr: Mit Zorn und Zärtlichkeit an der Seite der Armen
    Mit dabei: die WISE GUYS!!!

Ich freu mich auf die Tage und bete um gutes Wetter, denn ne Open-Air-Bühne zu betreuen macht bei Regen keinen Spaß… ach ja: meine Kamera ist natürlich auch mit dabei… freut Euch also auf viele Impressionen aus Osnabrück!

Shalom und eine gute Zeit! Bis zur nächsten Woche!

Wenn der Kirchentag ruft…

In der letzten Woche erreichte mich ein Schreiben vom Deutschen Evangelischen Kirchentag. Zuerst habe ich diesen Brief als personalisierte Werbung für den Kirchentag abgestempelt. Doch dann wunderte ich mich, dass die Unterschrift unter dem Brief keine vom Computer aufgedruckte war.
Nun war meine Neugierde geweckt und ich las den Brief nun tatsächlich. Nach dem ersten Lesen, las ich den brief ein zweites Mal.

„Im Namen und Auftrag des Präsidiums des Deutschen Evangelischen Kirchentags möchte ich abschließend unterstreichen, dass Sie uns eine große Freude bereiten würden, wenn Sie in der Projektleitung „Zentrum Jugend“ mitwirken würden. Wir sind uns sicher, dass dieses Projekt für Sie, genau wie für unsere Teilnehmenden und Gäste, eine großartige Erfahrung sein kann.“

Wow.

Die wollen allen ernstes, dass ich das Kirchentagszentrum Jugend mit vorbereite? Wow. Ok, nächste Seite. Mitgliederliste Projektleitung. Wow. Da stehen nur 15 Namen drauf… acht davon kommen aus Bremen, der Rest verteilt sich über das Bundesgebiet… „Schatz, Thorsten, Berlin“ *g*
Ich bin begeistert. Als großem Kirchentagsfan kann mir wohl nichts tolleres passieren.

In der vergangenen Woche habe ich nun mit vielen Leuten gesprochen und meine Entscheidung abgewogen. Denn eines ist klar. Ich werde zum kommenden Kirchentag nicht als Gruppenleiter einer Helfergruppe fahren können, denn die Projektleitung ist für das Programm im Zentrum Jugend inhaltlich verantwortlich und da ist keine Zeit, um eine Helfergruppe zu betreuen. Mir wurde in den Gesprächen klar, dass dies eine tolle Chance ist. Zumal das Schreiben des Kirchentages eigentlich nur eine Zusage erwartet… 😉

So werde ich nun am 10. Juni zum ersten Mal auf Kirchentagskosten für einen Tag zur ersten Projektleitungssitzung in die Bremer Geschäftsstelle des 32. Deutschen Evangelischen Kirchentags fahren. Ich freu mich drauf!

Über Landpartien und Bodennebel

Sonntag, der 04. Mai 2008. Heute – exakt vor 11 Jahren – habe ich wohl zum ersten mal bewusst einen Anzug getragen. Warum? Nun, am Sonntag, den 04. Mai 1997 wurde ich konfirmiert. 😉

Doch das nur am Rande. Ich wollte Euch eigentlich von meiner gestrigen Landpartie berichten. Ursprünglich war für dieses Wochenende ein Ausflug nach Bremen angedacht gewesen, doch der gute Christian wollte nicht in einem Schlafsack übernachten…
Aber wir wollen ja nicht auf Christian rumhacken, sondern eher betonen, dass wir uns dennoch auf die Socken gemacht haben. Wir hatten uns für einen Ausflug in das ländliche Brandenburg entschieden. Genauer gesagt: Kloster Zinna bei Jüterbog.

Nach gut einer Stunde Fahrt kam wir von meinem Navi gut geleitet am Kloster an. wir wären beinahe vorbeigefahren, wenn nicht zwei plötzlich auftauchende Gaststätten angedeutet hätten, dass hier wohl Touristen erwartet werden…

Wir hatten herrliches Wetter mitgebracht und so war es eine wahre Freude, die ehemalige Klosteranlage zu besichtigen. Christian und ich fühlten uns ein wenig an unsere KG-Exkursionen zurückerinnert. Philosophierten wir doch über die unterschiedlichen Fresken und Inventargegenstände in der alten Klosterkirche. Nur unsere Professorin hätte wohl dieses Bild gänzlich abgerundet. Auch die sprachliche Komponente kam nicht zu kurz: so fanden wir am Altar den hebräischen Gottesnamen und an der Decke ein Christusbild mit einer grieschichen Inschrift, die wir natürlich fachmännisch dem Johannesevangelium zuordneteten. 😉
Beeindruckend war auch der überaus gepflegte und hübsch angelegte Friedhof hinter der Klosterkirche. Hier verweilten wir eine Weile und flanierten zwischen den Gräbern her. Die gut gepflegten Gräber ließen uns vermuten, dass hier der Friedhof gemeinschaftlich von allen gepflegt wird, denn auf wirklich fast allen Gräbern standen frische Blumen.
Nach einem abschließenden Ausflug in das Klostermuseum machten wir uns dann auf nach Jüterbog – in der Hoffnung dort einen Schnellimbiss zu finden. Doch wir wurden bitterlich enttäuscht. Die Stadt war nicht nur wie ausgestorben, sondern offenbarte auch keinerlei Döner- oder andere Imbissbuden…

So fuhren wir wieder nach Berlin, um uns bei Collin bekochen zu lassen. 😉 Danke Collin an der Stelle noch mal! Christian verdünnisierte sich dann, da weibliche „Verpflichtungen“ riefen und so machten Collin und ich uns nach Mitte ins Aufsturz auf. Dort war aber leider noch nicht so viel los, so dass wir aber dennoch dort erst mal gemütlich nen Kaffee schlürften und dabei über Gott, die Welt und die Frauen philosophierten… *g*
Anschließend fuhren wir nach Kreuzberg in den Bergmannkiez, wo wir auf eine Freundin von Collin nebst zwei weiterer Freundinnen plus ein Pärchen aus Frankreich stießen. Es wurde ein sehr netter Abend. Irgendwann kam jemand auf die Idee, die beiden Franzosen müssten doch mal ne Currywurst essen (ich warÂŽs nicht!!!) und nachdem wir versucht hatten auf englisch zu erklären, was denn eine Berliner Currywurst sei, machten wir uns auf zum „Curry 36“. Angeblich dem Westberliner gegenstück zu Konnopkes… naja. Doll fand ich die Curry nicht.

Von dort zogen wir wieder zurück in die Bergmannstraße, um wieder in einem Straßenkaffee zu landen, wo wir uns mit kuschligen Decken einhüllten, denn es war etwas frisch geworden. Nachdem wir dann gegen halb drei dann gebeten wurden, die Lokalität zu verlassen – wir waren jetzt nur noch zu viert -, konnte sich die Runde „basisdemokratisch“ (…) darauf verständigen, dass man noch in der Adebar am Hackeschen Markt nen Cocktail schlürfen könnte. So fuhren wir also von Kreuzberg wieder hoch nach Mitte. Die Wirtsleute in der Adebar waren irgendwie nicht mehr so recht begeistert, dass wir auftauchten, wollten sie doch schon aufräumen… naja… das störte die anderen irgendwie wenig und so blieben wir noch ne gute dreiviertelstunde, ehe wir dann mit Rausschmeißermusik gebeten wurden zu gehen. 🙂

Auf dem Weg nach Hause, sah ich dann noch ein Motiv, dass ich unbedingt mit meiner Kamera einfangen musste. Auf dem Brachgelände an der Paulsternstraße, welches – warum auch immer – hell ausgestrahlt wurde, hatte sich direkt über dem Boden eine dichte Nebelschicht getaucht. Ein irres Bild.Und mit diesem Bild im Gedächtnis sackte ich dann um fünf Uhr morgens nach einem schönen Tag ins Bett.

Wer kennt diesen Mann?

Foto: dpaFoto: dpa

Da schlägt man morgens nichtsahnend die Zeitung auf und dann das: „Wer kennt diesen Mann? Das LKA bittet um Ihre Mithilfe!“

Das nun folgende Foto ist unscheinbar… wie jedes andere Fahndungsfoto auch… okay… nächste Nachricht lesen… aber nee. Die Überschrift zu diesem Foto lautet nicht wie von mir skiziert, sondern „LKA zeigt Phantombild von Apostel Paulus“. Mein Interesse ist geweckt.

Das soll also Paulus sein? Mit dem ich noch vorgestern mal wieder so intensiv gehadert habe? Doch, vorstellen könnte ich es mir… mich stören zwar die braunen Augen (in diesem Gesicht), aber das ist wohl Geschmackssache.

Der ganze Artikel zum Nachlesen: http://www.morgenpost.de/content/2008/05/03/aus_aller_welt/960431.html

Süßer die Handys nie klingeln

Wenn jemand glaubt, dass „die“ Kirche nicht modern genug sei, um mit der heutigen schnelllebigen Zeit mithalten zu können, dann irrt er!

Die Kirche rüstet nach. Nach der Online-Seelsorge folgt nun das nächste Highlight: Handy-Klingeltöne!

Quelle: kirchentag.netDer Evangelische Kirchentag hatÂŽs vorgemacht. Für den Kirchentag 2009 in Bremen wurde ein eigener Handyklingelton komponiert, der nun kostenlos im Internet runterzuladen ist: http://www.kirchentag.net/index.php?id=638

Wem das noch zu wenig ist und auf extravagante Klingeltöne steht, der ist auf http://www.kirchenhandy.de richtig. Hier bekommt der zahlende Handynutzer nicht nur Hintergrundbilder für das Handy (z.B. schöne Kirchen oder Bilder vom Jakobsweg), sondern natürlich auch Klingeltöne.
Quelle: kirchenhandy.deFür 49 Cent kann man sich da nicht nur Gesangsbuchklassiker wie „Lobe den Herren, den mächtigen König…“ oder „Geh aus, mein Herz, und suche Freud“, sondern auch diverses Glockenläuten zuschicken lassen.

Süßer klingelten die Handys wohl nie….

Gedanken zur Monatslosung Mai 2008

Die Monatslosung für den Mai 2008 lautet:

Ich will nicht nur im Geist beten, sondern auch mit dem Verstand.
1. Korinther 14,15

Manche Sätze in der Bibel verstehe ich nicht auf Anhieb. So verschließt sich auch dieser Satz beim einmaligen Lesen für mich. Ok, nun könnte ich sagen: „Hab ich nicht verstanden, was sollÂŽs“, aber das wäre ja nun zu einfach. Wegrennen kann jeder. Also stellen wir uns dem Problem und stellen die Frage: Was will mir der Apostel Paulus sagen?

Okay, dann kramen wir mal im Bibelkundlichen Gedächtnis… Kapitel 14 im 1. Korintherbrief… äh.. ja…
Kapitel 13: Das Hohelied der Liebe (ihr wisst schon: Am Ende bleiben Glaube, Liebe, Hoffnung, diese drei, doch die Liebe ist die größte unter ihnen).
Jetzt kommtÂŽs: Kapitel 14… nee… hmm… doch: es geht um den Gottesdienst.
Das hilft nun auch nicht weiter. Der Blick in die Bibel soll ja zuweilen weiterhelfen. Also: Kapitel 14: „Über das Reden und Beten in Sprachen“.

Nun lese ich das Kapitel schon zum dritten Mal, aber so recht… nee. – Kann nicht mal jemand Paulus sagen, dass er nicht so geschwollen schreiben soll?
Im Grunde will Paulus uns in Kapitel 14 näher bringen, dass es zwar toll ist, wenn man viele Fremdsprachen spricht, aber man nicht das, was man den Menschen erzählen (weissagen) will, auch in dieser Sprache versteht, so dass es die anderen verstehen… alles klar?

Noch mal langsam: Wenn ich also auf (alt)griechisch zu Euch sprechen würde – rein hypotetisch…. (nein wird nie passieren…), dann würde ihr es sprachlich verstehen (wenn ihr denn selber altgriechisch als Muttersprache sprechen würdet). Aber Paulus meint nun, wenn ich die (inhaltliche) Bedeutung meiner Worte nicht verstehe, dass ich dann für Euch wie ein Barbar wirke.

In Vers 14 sagt Paulus: „Denn wenn ich in einer Sprache bete, so betet mein Geist, aber mein Verstand ist fruchtleer.“ Ich komme meinem Verständnisproblem langsam näher, denn „Geist“ kann hier auch mit „Zunge“ übersetzt werden, verrät mir meine Elberfelder Bibel. Hey das macht dann Sinn: „Ich will nicht nur mit der Zunge beten, sondern auch mit dem Verstand.“

Wenn ich also mit Euch bete, dann soll ich auch verstehen, wofür ich bete. Denn wenn mir der „Tiefgang“ meiner Worte verborgen bleibt, nur weil ich mich einer für mich persönlich fremden, aber für Euch vertrauten Sprache bediene, dann können meine Worte leider nicht zu Eurer Erbauung beitragen.

Ich glaube, jetzt habe ich Paulus verstanden. Was hilft es mir zum Beispiel mathematische Formel runterzurattern, wenn ich diese nicht auch anwenden kann. So wird also auch jedes noch so zuversichtstragende Wort von mir, meinem Gegenüber keine Zuversicht bringen, wenn ich selbst nicht in der Lage bin, mich von dieser Zuversicht tragen zu lassen. Denn dann hätte ich zwar in der Sprache der Zuversicht gesprochen, doch sie selbst nicht verstanden.

Ich merke, dass es sich doch lohnt, den Ausgangssatz ein zweites und drittes Mal zu lesen und das es sich lohnt, den Inhalt verstehen zu wollen. Jetzt kann ich mich Paulus anschließen und voller Überzeugung sagen: „Ich will nicht nur mit der Zunge beten, sondern auch mit dem Verstand.“
Amen.