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Kein WLAN für Spandau

Das freie und kostenlose WLAN-Netz für Spandau ist gescheitert. Die Fraktionen von SPD und GAL lehnten die CDU-Initiative gestern im zuständigen Fachausschuss der BVV Spandau ab. Allein die Fraktionen von CDU und Piraten votierten für den Antrag.

Zuvor hatte insbesondere die GAL-Fraktion vehement auch im Gesundheitsausschuss gegen das Zukunftsprojekt gekämpft (ich empfehle hierzu den ausführlichen Bericht des Piratenverordneten Emilio Paolini auf dessen Fraktionshomepage). Das Bezirksamt sollte durch den CDU-Antrag aufgefordert werden, ein Konzept zu entwickeln, um an öffentlichen und angenommenen Verweilplätzen in der Altstadt und innerhalb von öffentlichen Gebäuden einen kostenlosen, kabellosen Internetzugang anzubieten.

Als bildungs- und kulturpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion Spandau habe ich heute gegenüber der Presse folgendes erklärt:

„Die rot-grüne Zählgemeinschaft hat gestern ihre Maske fallen lassen: Fortschritt und Technologien sind in deren Augen Teufelszeug. Mit aller Macht haben sich die beiden Fraktionen gewehrt, auch nur über die Grundidee reden zu wollen. Statt dessen brillierten die Wortführer von SPD und GAL – und sogar der Bezirksbürgermeister selbst – mit grandios fehlendem Sachverstand. Mittels Gutachten sollte belegt werden, dass WLAN-Strahlen gesundheitsgefährdend sind. Doch selbst das technisch veraltete Gutachten aus dem Jahr 2004 bestätigte, dass WLAN-Strahlen schon damals 4.000-fach geringer sind als Handy-Strahlen und dass durch WLAN-Zugänge die Strahlungsbelastung der Bevölkerung gesenkt werden kann. Fast jeder Bezirksverordnete besitzt ein Handy, doch da stören die Strahlen nicht.

Ein freier, kostenloser WLAN-Zugang ist mittlerweile ein entscheidender Standortvorteil geworden. Touristen suchen sich ihre Hotels danach aus, ob dieses ein kostenfreies WLAN-Netz anbietet. Die Havelstadt Spandau hätte hier Vorreiter sein können.

Insbesondere dem Bezirksbürgermeister muss leider klare Arbeitsverweigerung attestiert werden. Er hätte lieber wie sonst auch im Ausschuss schweigen sollen. Statt dessen wehrte auch er sich gegen das Zukunftsprojekt mit Argumenten wie Personalmangel und Finanzknappheit, obwohl er erst einmal nur hätte prüfen sollen, wie das Projekt auch ohne Personal des Bezirksamtes umzusetzen wäre. Ein Bürgermeister, der sich weigert, kreative Ideen zu liefern, wie man der Havelstadt Spandau einen Standortvorteil verschafft, hat seine Aufgabe klar verfehlt. Lang hätte er auch nicht überlegen müssen: die Fraktionen von CDU und Piraten hatten dem Bürgermeister schon im Antrag und auch in den Ausschüssen erklärt, wie man ein freies WLAN-Netz kostenlos und nicht werbefinanziert anbieten kann.“

Thorstens Woche 38/2010

  • Fraktionssitzung. Heute werden wieder viele gute Initiativen für Spandau auf den Weg gebracht. #
  • Hab ich schon mal erwähnt, dass ich ein absoluter Fan der Werbung für #Merci bin?! Nein? Dann wisst ihr das spätestens jetzt! 😉 #
  • kommt grad von einem spannendem Ortsverbandsstammtisch. Immer wieder spannend aus erster Hand Themen zu hören,ehe sie in der Zeitung stehen. #
  • Mein Wecker lebt gefährlich! #fb #
  • Mit 8 Postkisten durch die Altstadt zu laufen, ist ein echtes Erlebnis. 🙂 #
  • Habe bei der #depak mit meiner Gruppe einen ersten realen Kunden bekommen, für den nun ein PR-Konzept erstellt werden soll. Spannend! 🙂 #
  • Wunderschöner sternenklarer Himmel über #Berlin Und dazu noch Vollmond. Hach schön. #
  • hat heute im Büro Vermittlung gespielt. Anruferin wollte eigentich das Krankenhaus sprechen… Wozu gibt´s #Google 😉 #
  • Da geht's ja ab… RT @BMOnline_EIL: Brandenburg: Hausdurchsuchung bei Speers Ex-Gebliebter http://bit.ly/aqH0V4 #
  • Ich schau zu, wie Du Dich machst… 😉 RT @kaiwegner: 17 Uhr: Eröffnung des 60. Berliner Oktoberfestes. Ich übernehme den Fassbieranstich. #
  • Das 60. Berliner Oktoberfest wurde soeben von @kaiwegner eröffnet! Die Mass schmeckt! #
  • Frau von der Aue, nehmen Sie Ihren Hut! RT @tagesschau: Kinderporno-Fotos im Gefängnis in #Berlin entdeckt http://goo.gl/fb/qRU1j #
  • Shoppen mit @MartinDelbrueck. (@ Möbel Höffner) http://4sq.com/8cQWAx #

775 Jahre Spandau

Am heutigen Tage feiert meine Heimat – mein Spandau – Geburtstag! Happy Birthday Spandau! 775 Jahre Stadtrechte!
Zumindest ist so alt die älteste uns bekannte Urkunde, was bedeutet, dass Spandau noch älter ist als bisher bekannt, aber so genau wollen wir dann ja mal nicht sein.

Der 7. März 2007 ist ein besonderer Tag für Spandau. Vor genau 775 Jahren, am 7. März 1232, haben die Markgrafen Johann I. und Otto III. dem Ort das Stadtrecht und andere wichtige Privilegien übertragen. Spandau wurde in der Folgezeit als planmäßige Stadtanlage angelegt und ausgebaut.

Dabei liegt der Ursprung des städtischen Lebens im Spandauer Raum noch viel weiter zurück. An strategisch günstiger Stelle auf dem slawenzeitlichen Burgwall , wo Havel und Spree zusammenflossen, entstand dort im frühen 8. Jahrhundert eine Burganlage. Zur militärischen Sicherung und Verwaltung richteten die askanischen Markgrafen Vogteien ein. Die Nennung eines Vogtes von Spandau als Zeuge in einer markgräflichen Urkunde von 1197 beweist, dass die Vogtei Spandau schon früh als bedeutsamer Sitz der Landesverwaltung im Havelland diente. Seit dem 11. Jahrhundert bestand auf dem Gelände der heutigen Zitadelle ebenfalls eine slawische Burg, die den Havelübergang deckte. Die askanischen Markgrafen ließen diese Burg ausbauen, während sie den Burgwall um 1200 völlig aufgaben.

Im späten Mittelalter gelang es Spandau sich einen bedeutenden Anteil an den städtischen Rechten und Freiheiten zu sichern, die der Landesherrschaft abgetrotzt werden mussten. Tiefgreifende Veränderungen für die städtische Entwicklung brachte der Dreißigjährige Krieg (1618-1648). Spandau erhielt eine in Bürgerquartieren untergebrachte Garnison, die Stadtbefestigung wurde verstärkt. 1630 befahl der Kurfürst die Einbeziehung der Stadt in die Festung. Deshalb blieb Spandau nach dem Dreißigjährigen Krieg der Status als Festungs- und Garnisonstadt erhalten. Die Festung selbst war bis zum Ende des 18. Jahrhunderts von militärischen Aktionen verschont geblieben. Als napoleonische Truppen sie in der Nacht vom 24. zum 25. Oktober 1806 einschlossen, kapitulierte sie kampflos. In den Befreiungskriegen belagerten russische Truppen das von den Franzosen besetzte Spandau Anfang März 1813. Mitte April lösten preußische Truppen die Russen ab und nahmen Stadt und Festung Spandau unter Beschuss, bis die Franzosen am 23. April 1813 kapitulierten.

Im Schutz der Festung baute der preußische Staat seit Beginn des 19. Jahrhunderts in Spandau die Rüstungsindustrie aus. Feuerwerkslaboratorium, Pulverfabrik, Geschützgießerei, Zündspiegelfabrik, Artilleriewerkstatt, Munitions-, Patronen- und Geschossfabrik kamen im Laufe des 19. Jahrhunderts hinzu.

Im Ersten Weltkrieg stieg die Gesamtzahl der Beschäftigten auf 70000 Menschen bis 1918. In dem Zeitraum von 200 Jahren seit der Gründung der Gewehrfabrik war Spandau so zu einem bedeutenden Rüstungszentrum im Deutschen Reich geworden.

Erst durch die Aufhebung des Festungsstatus im Jahre 1903 wurde Spandau aufgrund seiner verkehrsgünstigen Lage auch für die Privatindustrie ein attraktiver Standort. So hatte die Firma Siemens & und Halske bereits 1897 am Nonnendamm ein großes Gebiet erworben und erschlossen, wo sie ungehindert expandieren konnte. Daraus erwuchs ein neuer Stadtteil, der seit 1914 Siemensstadt hieß.

Der Versailler Vertrag von 1919 verbot die weitere Rüstungsproduktion. Dies bedeutete zunächst einen großen Verlust an Arbeitsplätzen. Die Heereswerkstätten entließen im März 1919 auf einen Schlag 44 000 Menschen. Zugleich änderten sich die politischen Strukturen.

Am 2. März 1919 fand erstmals eine demokratische Wahl zur Stadtverordnetenversammlung in Spandau statt, an der auch die Frauen beteiligt waren. Die ebenfalls neugebildete „Verfassunggebende preußische Landesversammlung“ verabschiedete am 27. April 1920 das „Gesetz über die Bildung einer neuen Stadtgemeinde Berlin“, das am 1. Oktober 1920 in Kraft trat. Damit verlor die Stadtgemeinde Spandau ihre kommunale Selbständigkeit und ging als achter Bezirk in der Großgemeinde Berlin auf.

Im Zweiten Weltkrieg trafen schwere Luftangriffe Ende 1944 und Anfang 1945 vor allem die Altstadt und den Stresow. Bei den Kämpfen um Berlin im Frühjahr 1945 besetzte die Rote Armee auch Spandau, das ab Mitte 1945 zum britischen Sektor gehörte. Spandau war der einzige Berliner Bezirk, der durch den Ost-West-Konflikt geteilt wurde. Im Austausch gegen den „Seeburger Zipfel“, den die Sowjets den Briten am 30. August 1945 für den Ausbau des Flugplatzes Gatow abtraten, wurde West-Staaken abgetrennt.
Erst seit dem 3. Oktober 1990 gehört West-Staaken aufgrund des Einigungsvertrages wieder zu Spandau. Politisch und wirtschaftlich bedeutete das Kriegsende einen völligen Neuanfang. Am 11. Dezember 1946 nahm die Spandauer Bezirksverordnetenversammlung ihre Arbeit auf. An die Stelle der Rüstungsindustrie traten Versorgungs- und Entsorgungseinrichtungen wie das Kraftwerk Reuter, das Klärwerk Ruhleben, die Müllverbrennungsanlage sowie zahlreiche zivile Klein- und Mittelbetriebe, so dass die Wirtschaftsstruktur nicht mehr allein durch Großbetriebe bestimmt wurde. Der Bauboom der 1950er und 1960er Jahre führte zur Errichtung größerer Wohnkomplexe auf vormals landwirtschaftlich genutzten Flächen. Mit der Wasserstadt Oberhavel ist eine neue Großsiedlung hinzukommen.
Seit 1989 setzte ein rasanter Strukturwandel ein. Die Zahl der Arbeitsplätze im verarbeitenden Gewerbe ging stark zurück, während die Arbeitslosigkeit und soziale Probleme zunahmen.

Joachim Pohl
Archivleiter des Stadtgeschichtlichen Museums Spandau

Quelle: http://www.berlin.de/ba-spandau/775geschichte.html