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Hoffnungsvoller Optimismus

Die Monatslosung für den April 2014 lautet:

April 2014
Eure Traurigkeit soll in Freude verwandelt werden.
Johannes 16, 20

Ein beliebter Spruch lautet „Aufstehen, Krone richten, weitergehen!“ Er kommt immer dann zur Sprache, wenn wir einen Rückschlag erlitten haben. Dabei ist es ganz egal, wie nahe uns dieser Rückschlag gehen kann. Wir motivieren uns weiterzumachen, nicht den Mut zu verlieren, nach vorne zu schauen.

Wir alle haben das durch. Die Trennung vom Partner, eine schlechte Nachricht, der Tod eines nahen Verwandten, ein verlorenes Fußballspiel. Gründe für Traurigkeit gibt es viele. Jeder hat da so seine Toleranzgrenze, wie sehr er Dinge an sich heranlässt. Es gibt Menschen, die vergraben jeglichen Kummer tief in sich hinein, andere sind da „nahe am Wasser“ gebaut. Bei mir merkt man eigentlich ganz schnell, wenn etwas nicht stimmt. Das wichtigste für mich ist dann, dass ich dann Menschen um mich herum habe, die mir gut tun und mir zuhören, die mir aufbauende Worte schenken. Seit drei Jahren gehört in diesen Situationen auch Labrador Orko dazu. Er kann mir nicht sagen, dass alles wieder gut wird, dass morgen die Welt wieder ganz anders ausschaut oder dass auch andere Frauen hübsche Töchter haben. Er kann mir aber eines schenken: Liebe und Freude am Leben.

Es geht nichts über die unbändige Freude, wenn ich heimkomme und er bereits aufgeregt hinter der Tür auf mich wartet. Wenn ich mich zu ihm niederknien muss, damit wir unser Begrüßungsritual abhalten können, dass jedes Mal mit einer Hundeumarmung endet. Tiere spüren, wenn es einem nicht gut geht. Ich weiß nicht wie er es macht, aber sein tiefer, treuer Blick und seine Lebenslust zaubern mir jedes Mal ein Lächeln auf das Gesicht. Wenn wir dann in den Wald gehen und ich ihm mein Herz ausschütte oder mit ihm diskutiere, er dabei neben mir hertrottet, dann ist das wie nonverbale Kommunikation.

In der Osterzeit geht es um eine andere Traurigkeit. Wir trauern um den verstorbenen Jesus Christus. Und die Monatslosung will uns sagen: „Blast kein Trübsal, alles wird gut. Jesus Christus wird von den Toten auferstehen. Na und wenn das kein Grund zur Freude ist, ja dann weiß ich es auch nicht!“ 😉 So oder so ähnlich.

Was jetzt der letzte Absatz mit dem Teil davor zu tun hat, ist ganz einfach: es gibt immer einen Grund, aus seiner Traurigkeit herauszukommen, auch wenn der Grund nicht immer auf der Hand liegt oder sich erst drei Tage später offenbart. Aber eines ist gewiss: die Traurigkeit wird zur Freude – ganz bestimmt.

Wer seinen Hund liebt, leint ihn an

Freitag, 08.02.2013, 08.02 Uhr: „Polizeinotruf.“ – „Guten Morgen, mein Name ist Schatz. Ich möchte einen Verkehrsunfall melden. Ein Auto hat einen Hund überfahren.“

Minuten zuvor. Ich bin auf dem Weg zur Arbeit als ich im linken Augenwinkel einen weißen Hund über die sechsspurige Nonnendammallee angewetzt kommen sehe. Instinktief gehe ich auf die Bremse und hoffe, dass der/die Autofahrer/in vor mir den Hund ebenso rechtzeitig gesehen hat. Hat er/sie nicht. Das Auto erwischt den Hund voll, überrollt ihn und fährt weiter. Ich bleibe stehen, schalte die Warnblinkanlage an und halte inne. 10 Meter vor mir liegt der kleine Mischling. Zuckend. Blutend. Die Halterin kommt wie in Trance langsam angelaufen, nimmt ihren Liebling in den Arm. Das Blut läuft aus der Schnauze. Neben mir hat ebenfalls ein Auto rechtzeitig angehalten und sichert ebenfalls die Unfallstelle. Ich steige aus, rufe nach kurzer Verständigung mit den anderen Zeugen die Polizei.

Der kleine Mischling ist nach nur wenigen Minuten tot. Er starb in den Armen seiner Halterin. Er hat zumindest nicht lange leiden müssen.

Erinnerungen kommen in mir hoch. Ostern 2012. Ich hatte die Aufsicht über unseren Labrador Orko. Trotz der Warnungen meiner Eltern wollte ich mit Orko das Laufen ohne Leine an der Straße trainieren. Ja, der Leinenzwang ist mir bekannt. Orko ist ein gut ausgebildeter und gehorsamer Hund. Es ging auch drei Tage lang gut. Doch dann am Ostermontag 2012 machten wir einen Ausflug in die Siemensstadt. Wir waren bereits auf dem Rückweg, entlang der Nonnendammallee. Urplötzlich dreht Orko ab und wetzt los. Los über die sechsspurige Straße. Fünf Spuren ging es gut, auf Spur 5 erwischte ihn ein Auto. Mein Herz schien schier still zu stehen.

Doch Orko hatte einen Schutzengel. Er hatte das Auto gerammt. Nicht das Auto ihn. Am Ende gab es leichte innere Verletzungen an der Lunge, eine Gehirnerschütterung und eine abgerissene Kralle zu verzeichnen. Glück im Unglück. Meine Angst, meine Sorge um meinen geliebten Hund werde ich nie vergessen. Die 40 Euro Strafe, die ich von der Polizei bekam, waren mir egal. Egal war mir auch die Beule, die Orko im Auto hinterlassen hatte – dafür sind wir schließlich versichert. Doch dafür dass er diesen Unfall überlebt hat danke ich Gott noch heute.

Es schneit. Es ist kalt. Das Blut sucht sich seinen Weg auf dem Asphalt. Der kleine Mischling hatte weniger Glück.

Der/die Fahrer/in des Autos kommt hinzu. „Mein Scheinwerfer ist kaputt.“ Ich schaue ungläubig auf die Szenerie. Vor mir kauert weinend die Hundehalterin mit ihrem leblosen Hund im Arm und alles was ihm/ihr einfällt, ist der doofe Scheinwerfer? Wie pietätlos.

Liebe Autofahrer, die ihr jemals einen Hund oder generell ein Tier anfahren solltet, was ich keinem wünsche: behandelt die Tiere nicht wie Sachen. Es ist furchtbar zu sehen, wie so ein kleines Fellknäuel nach so einem Unfall seinen letzten Atemzug macht. Bitte speichert Euch folgende Kontaktdaten in Euer Handy ein:

Tierrettung Berlin-Brandenburg
http://www.tierrettungberlinbrandenburg.de
Kostenlose Notrufnummer 0800 / 112 11 33
oder Handy: 0151/53510207

Tierambulanz Berlin Brandenburg
http://www.tierambulanz.de
Notruf: 0800 66 88 437

 

Zudem kann ich aus eigener Erfahrung noch folgenden Tierarztpraxis – nicht nur für den Notfall – empfehlen:

Tierarztpraxis Rödiger
Das Veterinärmedizinische Zentrum Berlin
Scharnweberstr. 136 | 13405 Berlin
Telefon: 030 – 412 73 57
http://www.tierarztpraxis-roediger.de
Die Praxis hat rund um die Uhr an jedem Tag im Jahr geöffnet!

 

Liebe Hundebesitzer, wenn ihr Euren Hund liebt, leint ihn an. Ich lasse es nicht mehr gelten, wenn mir jemand mit dem Argument kommt: meiner macht so etwas nicht. Der Hund muss es nur einmal machen. Und das eine Mal, kann im Zweifel sein letztes Mal sein.

 

Bild: Tierrettung Berlin-Brandenburg

Orko

01_Foto0542Am 20. Februar 2011 bekam ich eine MMS. Von meinem Bruder. Der Inhalt: „Wir sind auf den Hund gekommen!“ Das dazugehörige Foto zeigte meinen Bruder Dirk und einen kleinen, zuckersüßen und noch namenlosen Labradorwelpen. Meine erste Begegnung mit Dir, kleiner Orko.

Wenige Tage später, als Du endlich acht Wochen alt wurdest, genaugenommen am 1.3.2011 setztes Du zum ersten Mal Deine tabsigen Pfoten in unser Haus. Zitternd vor Angst, denn die Menschen, die sich da auf Dich freuten, waren Dir noch nicht vertraut. Und der Teppich, auf dem Du Dich jetzt am allerliebsten wälzt, war Dir auch nicht so recht geheuer. Vor Erschöpfung hast Du erst einmal ein Schläfchen in Deinem neuen Körbchen gehalten, ehe Du mutig die Wohnung für Dich erkundet hast.

Unsere Herzen gehörten Dir auf Anhieb. Seit diesem 1. März hast Du alles auf den Kopf gestellt, Du hast uns den Schlaf geraubt, Kabel und Tische angenagt, Deine Kuscheldecke, den Hundekorb, diverse Stoffbeutel und auch meine Hose auseinandergenommen, hast Unsinn angestellt und mit Deiner kleinen Schnauze unterwegs aufgesaugt, was nicht niet und nagelfest war und nach einigermaßen essbarem schmeckte. Sowieso, mit deinem unersättlichen Hunger passt Du großartig in die Familie.

Ich hätte mir nie träumen lassen, dass ich es irgendwann gar nicht mehr störend finde, Deine Häufchen aufzusammeln, mich stundenlang von Dir liebevoll ablecken zu lassen und vollgeharrt zu werden.

04_IMG_0452Eine Zeit ohne Dich kann ich mir gar nicht mehr vorstellen. Du bist ein unersetzbarer Teil der Familie geworden, der bei allem dabei ist. Wo die Familie ist, da bist auch Du, und wo Du nicht hin darfst, da gehen wir auch nicht mehr hin. Dank Dir habe ich die grünen Ecken Berlins erst so richtig kennen- und lieben gelernt. Wenn wir zum See flanieren und Du mir durch den Versuch des Zerrens an der Leine signalisierst, dass ich Dir mal wieder nicht schnell genug laufe, merke ich, dass Du der beste Fitnesstrainer bist, den man sich wünschen kann. Dank Dir drehe ich auch abends noch freiwillig eine Runde, laufe stundenlang durch den Wald und genieße die Luft, die Natur und die Freude, mit der Du durch die Büsche und über die Wiesen tobst.

Sicher, anfangs habe ich mir gewünscht, dass Du noch lange der kleine, süße Welpe bleibst, der in seiner vollen Länge locker auf meinem Bauch schlafen konnte. Doch heute, im zarten Alter von neun Monaten, ist das Kuscheln mit Dir auch schön. Klar, jetzt muss ich aufpassen, dass ich einen guten Stand habe, wenn Du angewetzt kommst, um mich zu begrüßen. Aber Deine ehrliche Freude über jedes Wiedersehen macht jede Enttäuschung im menschlichen Leben wett. Wenn Du an mir hochspringst und Deine Pranken jeweils links und rechts auf meine Schultern legst, dann drück ich Dich einfach nur ganz fest. Zur Belohnung schleckst Du mir dann mein ganzes Gesicht ab.

Wenn Du krank bist, leidet die ganze Familie mit Dir. Ich hab Dich nie um die eklige Wurmkuren beneidet, die ich Dir mit Hilfe von Dirk eingeflösst habe, aber was sein muss muss halt sein.

110925_DSC_0251Ich genieße es, wenn Du Dir meine Beine „zurechtrückst“, um zwischen ihnen Platz zu nehmen und mit Deinem Kopf auf meinem Fuß einschläfst. Oder wenn Du Dich in freudiger Hoffnung, von mir ausführlich den Bauch gekrault zu bekommen, genüßlich auf den Rücken drehst .

Ich freue mich noch auf viele Jahre mit Dir, kleiner Orko. Schön, dass es Dich gibt und dass Du unser Familienleben täglich neu auf den Kopf stellst.

 

Aus dem Film „Marley & Ich“ (sehr sehenswert) stammt folgende Weisheit:

Ein Hund hat keine Verwendung für schicke Autos, Häuser oder Designerklamotten. Ein klatschnasser Stock reicht ihm völlig.

Ein Hund interessiert es nicht, ob Du reich bist oder arm, clever oder dumm, pfiffig oder doof. Wenn Du ihm Dein Herz schenkst, schenkt er Dir seins.

Von wie vielen Menschen kann man das behaupten? Wie viele Menschen können einem das Gefühl geben, selten, echt und besonders zu sein? Wie viele Menschen können einem das Gefühl geben, außergewöhnlich zu sein?

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Gesucht: die Schwanenmörder von Haselhorst

Die Schäne aus HaselhorstSo lang ich denken kann, gehören die Schwäne zum idyllischen Bild von Haselhorst. In der Grünen Lunge des Spandauer Ortsteils waren die Schwäne immer gern gesehen. Meist traf man auf sie am Kanalufer an der Weihnachtskirche Haselhorst am Übergang vom Alten Spandauer Schifffahrtskanal zum Grützmachergraben (wie hier auf diesem Foto vom 03.04.2011).

FlugblattGenerationen von Haselhorstern haben sie gefüttert, sie bewundert und ihnen beim Nisten unweit der alten Bootsanlegestelle zugeschaut – bis vor gut einer Woche als die Schwäne spurlos verschwanden. Da meine Familie seit gut sieben Wochen „auf den Hund“ gekommen ist und der Kanal zum Laufgebiet des kleinen Orko, den ich Euch später noch einmal gesondert vorstelle, gehört, ist mir das auch unbewusst aufgefallen, aber ich habe mir nichts dabei gedacht, bis am Karsamstag Flugblätter an den Bäumen auftauchten, die mitteilten, dass irgendwer nicht nur die Eier der Schwäne zerstört habe, sondern man auch die Schwäne tot aufgefunden habe. Am Tag danach hat die/der Autor/in noch einmal nachgelegt und fast jeden zweiten Baum mit den Hinweisen beflastert.

Dennoch hat noch niemand, den ich in den letzten Tagen am Kanal getroffen habe, die toten Schwäne gesehen, so dass alle hoffen, dass die Tiere „nur“ vertrieben wurden, aber wenn die Infos des Flugblattes stimmen, dann sind die toten Tiere wohl von der Polizei eingesammelt worden.

Ich finde es furchtbar, dass jemand oder mehrere so gausam sein konnten und diese schönen Tiere töten mussten.

Daher gebe ich die Frage auf den Flugblättern gern weiter: hat jemand die Schwanenmörder gesehen und kann Angaben zu den Personen machen? Hinweise können den Zetteln nach direkt bei der Berliner Polizei gemacht werden.