Archiv für den Monat: Juli 2007

Angriff auf die Uni-Bibliothek

Wie mir soeben Christian per ICQ mitteilte, wurde heute Mittag ein feiger Anschlag auf die Bibliothek der Theologischen Fakultät ereignet.

Gegen 12.50 Uhr hatte ein scheinbar geistig verwirrter Mann die Eingangshalle der Bibliothek betreten und ohne ersichtlichen Grund die großen Magnetdetektoren, welche zur Sicherung der Buchbestände dienen, umgerissen. „Er war der Meinung, dass er uns von den Magnetstrahlen befeien müsse“, so Christian N. (22).

Heldenhaft hatten sich Christian N., der Bibliotheksangestellte Florian W. und eine noch unbekannte Frau sich dem Angreifer nach eigenen Angaben entgegengestellt, doch ohne Erfolg. Ihnen ist es zu verdanken, dass die zahlreichen Exponate in der Bibliothek von unschätzbarem Wert keinen Schaden erleiden mussten. Der unbekannte Angreifer konnte trotz des Wiederstandes über den Hof dann in Richtung Hackescher Markt fliehen. Da es um die körperliche Fitness von Christian N. nicht sehr gut bestellt zu sein scheint, musste dieser die Verfolgung schon nach wenigen Metern aufgeben.

Weit wird er jedoch nicht kommen, denn der herbeigerufenen Polizei konnte der in der Herrentoilette der Fakultät versenkte Personalausweis des Angreifers nebst eines Versicherungsausweises sowie eines T-Shirts übergeben werden…

Öbei extreme

Nach sage und schreibe siebeneinhalb Stunden Öbei (sorry, interne Gremiensprache: Sitzung des Öffentlichkeitsbeirates der Ev. Jugend) verlißen wir gestern um 23.30 Uhr die Geschäftsstelle im Haus der Kirche…

Vollkommen fertig, ein wenig gereizt, aber glücklich darüber, dass wir unser Ziel erreicht haben: das „Pflichtenbuch“ für die neue Homepage ejbo.de ist endlich fertig.

Jetzt können wir endlich die Homepageerstellung ausschreiben! Jippieh!

Epo-Tour

Höchste Zeit für einen neuen Blog-Eintrag… die Zeit vergeht… ich komme zur Zeit nicht dazu hier regelmäßig zu posten, denn es ist einiges in der letzten Zeit liegen geblieben und zudem habe ich derzeit zwei Jobs, die mich tagsüber so einspannen, dass ich grad kaum zu anderen Dingen komme. Ab nächster Woche wird es aber (hoffentlich) besser.

Ein Wort noch zur Tour de France…: Jämmerlich!
Habe ich vorletztes Jahr die Tour noch gebannt verfolgt (letztes Jahr ging die Fußball-WM vor), so habe ich in diesem Jahr noch nicht einen Tour-Tag gesehen. Aus Hochachtung vor den Anstrengungen wurde nun Mitleid für die Tour-Fans, die sich das noch ansehen. Trauriger Höhepunkt ist wohl der Ausstieg vom Team Klöden. Eine Tour in der mehr über Doping, Fernsehboykott und Jan Ullrich gesprochen wird, als über fesselnde Duelle auf den Pyrenäen oder rasante Abfahrten und Sprinterduelle ist doch keine Tour mehr.

Die Tour hat rasant an Image verloren. Schade. Jammerschade für den Sport.

Tag des Glücks

Donnerstag, 19. Juli 2007. Ein markerschütternder Schrei erschallt um etwa 14.55 Uhr in der zweiten Etage der Theologischen Fakultät. Was war passiert?

Rückblende:
Um etwa 13.10h traf ich in der Uni ein. Bereits im Foyer traf ich auf einen zugegebenermaßen gut gekleideten Stephan, der sichtlich von Nervosität gezeichnet war. Kein Wunder, denn 20 Minuten später stand ja seine Latinumsprüfung an. Im zweiten Stock hatte sich schon die gesamte „Familie“ zusammengefunden: Christian, Eike, Peter, Theresa und Tanja. Denn heute sollte nciht nur Stephan sein Wissen darlegen, sondern auch Theresa und Eike.

Um 13.30h wurde Stephan dann in den Vorbereitungsraum geführt, wo er sich nun 20 Minuten lang vorbereiten durfte. Um 13.50h wurde es dann ernst, mit unzufriedenem Gesicht zog er an uns vorbei in den Prüfungsraum. Und nun begann für uns das warten. Während Stephan nun vor den Prüfern den Fragen standhalten musste, begann für Theresa die Vorbereitungszeit. Nach 20 Minuten öffnete sich der Prüfungsraum und ein kreidebleicher Stephan kam aus dem Raum. Das schien gar nicht gelaufen zu sein. Theresa ging an uns vorbei in den Prüfungsraum und nun begann auch für Eike die Prüfungsvorbereitung. So wiederholte sich der Ablauf noch ein weiteres Mal, denn nach Eike musste Tanja zur Prüfung. Wer sich jetzt wundert, warum ich noch nichts über Ergebnisse geschrieben habe, dem sei vor Augen geführt, dass immer drei Studenten eine Gruppe bilden, die ein und denselben Text übersetzen müssen. Erst nachdem die Gruppe komplett durchgeprüft ist, wird den Prüflingen das Ergebnis verkündet. Für Stephan, der die Gruppe begonnen hatte, hieß dies: 40 Minuten auf das Ergebnis warten.
Nachdem Eike den Prüfungsraum verlassen hatte und Tanja aufgefordert wurde, diesen Raum zu betreten wurden nun nacheinander Stephan, Theresa und Eike wieder in den Prüfungsraum gerufen. Man waren wir nervös. Eine 5 würde Stephan retten. Er durfte nur keine 6 bekommen, denn dann wäre das Latinum dahin. Die Zeit wollte gar nciht vergehen. Was dauerte da so lange? Doch dann: die Tür öffnete sich… und Stephan…? Was machte er…? Er GRINSTE!!!!!!!!! BESTANDEN!!!!!! ER HAT BESTANDEN!!!!! YEAAHHHH! Uns hielt es nicht mehr auf den Stühlen! Wir schriehen unsere Freude aus uns heraus! Wahnsinn!!!

Nicht minder freuten wir uns auch über die natürlich bestandenen Prüfungen von Theresa und auch Eike!

Für Tanja stand nun leider dieselbe zermürbende Prozedur wie für Stephan an. Da auch sie eine Gruppe eröffnen musste, musste auch Tanja 40 Minuten auf ihr Prüfungsergebnis warten. Die Zeit vertrieben wir uns auf die unterschiedlichsten Arten und Weisen: zur Bank gehen, zum Immabüro oder die Füße im Brunnen vor dem Dom kühlen. Und am Ende der Wartezeit hieß es dann auch für Tanja: BESTANDEN!!!

Ich muss eigentlich nicht weiter erwähnen, dass der Peter bereits am Mittwoch seine Graecumsprüfung BESTANDEN hatte, oder?! *gg* SUPER PETER!

Tja, auch wenn der gute Christian leider schon an der Hürde der schriftlichen Graecums-Prüfung gescheitert war, bewies er Größe und harrte zusammen mit Peter, mir und natürlich den Prüflingen aus. DAUMEN HOCH! 😉

Im Anschluss wurde dann zünftig gefeiert und das geht mal den Rest nichts mnhr an! 😉 Leute, ich bin stolz auf Euch!

Falsch gepokert

Tja… was soll ich lange um den heißen Brei herumschreiben… ich bin heute durch die NT-Prüfung gefallen. Ich hatte auf Lücken gesetzt und die Lücken wurden mir zum Verhängnis. Im Oktober habe ich dann eine zweite Chance.

Das einzig positive war der Zusammenhalt in meiner (Uni-)“Familie“ (Zitat Theresa). Allesamt haben sie mich heute rundum betreut. Zu 11 Uhr war ich in die Uni gefahren und dann ging es erst einmal mit Theresa, Peter, Eike und Stephan ins Balzac, wo Theresa für jeden am Tisch ein Franzbrötchen spendierte („Thorsten, hat doch heute seine Prüfung!“). Gerade als wir wieder zur Uni zurück wollten, kam dann extra Tanja angereist, um sich auch gleich herzlich nach meinem Befinden zu erkundigen.

Zufällig hatte Aila mit ihrer Freundin Kerstin heute zwecks Lernen ihr Lager auf der Liegewiese vor der Fakultät aufgeschlagen, was ich zusätzlich toll fand.

Von 12 bis etwa 13.30h stand dann noch ein letztes Intensivlernen für mich an. Der Rest, nun war auch Christian zu uns gestoßen, beschäftigte sich derweil mit Vokabellernen, denn morgen und Donnerstag stehen die Latinums- bzw. Graecumsprüfungen an. Als es dann langsam anstand, in den zweiten Stock zur Prüfung zu gehen, kam dann von Eike folgender Satz: „Ich halte nichts von Daumen drücken… (nun etwas verächtlich) Alle drücken immer nur die Daumen!“ *gg*

Peter steckte mir dann kurz vor der Prüfung sein Glückskruzifix zu, welches ich in der Brusttasche meines Poloshirts mit mir führte. Kurz vor der Prüfung trafen dann noch zusätzlich Saskia und Jenny ein, so dass dann tatsächlich acht Leute mit mir warteten und hofften. Herr du Toit war auch sichtlich verwundert über die Menschenansammlung vor der Tür. *gg*

Ich habe mich auf jeden Fall sehr, sehr über die Anteilsnahme meiner „Familie“ gefreut. Das sind echt wundervolle Menschen.

Auf Exkursion

Als wenn das Lernen für diese überaus tolle Prüfung nicht schon nervraubend genug wäre, verschärfe ich den Schwierigkeitsgrad noch einmal…

Morgen früh um 8 Uhr geht´s mit der Kirchengeschichtsvorlesung bis zum Sonntagabend wieder einmal auf Exkursion. Von Berlin aus starten wir nach Halle, Görlitz, Dresden, Herrnhut und Lübben. Und mit dabei ist natürlich meine Kamera… *g*

Und das beste ist, dass Theresa, Stephan, Peter, Christian, Tanja, und Paul mit von der Pertie sind! Das wird ein lustiges Wochenende… auch wenn ich meine Aila jetzt schon vermisse…

Prüfungstermin

Nun ist es amtlich. Am kommenden Dienstag, 17.07.2007 werde ich um 13.55 Uhr vor den dreiköpfigen Prüfungsausschuss treten… Nach 20 Minuten ist dann alles vorbei und nach weiteren fünf Minuten kenne ich dann mein Ergebnis, welches dann hoffentlich „bestanden“ lautet, alles andere ist mir eigentlich egal… 😉

Predigt

Mit der gestrigen Post bekam ich zwei Briefe von der Landeskirche. Einen dicken fetten Umschlag und einen weniger dicken. Im dickeren befand sich das Protokoll der letzten Landessynode. Dieses ist jetzt aber eher unerheblich.

Der andere Umschlag enthielt einen Brief vom Präses der Landessynode. In diesem teilt er mir mit, dass der Ältestenrat der Landessynode den Ablauf der Synode und damit auch verbunden die Früh- und Mittagsgebete festgelegt hat. Sechs Personen hat der Ältestenrat „auserkoren“. Und neben einigen Superintendenten und Pfarrern tauchte dann plötzlich für das Mittagsgebet des letzten Synodaltages mein Name auf!!!

Der Wahnsinn! Das Frühgebet findet immer eine halbe Stunde vor dem Tagungsbeginn für die Leute, die schon da sind und wollen, statt. Da kommen so in der Regel 20 bis 30 Leute. Das Mittagsgebet wird jedoch vor der gesamten Landessynode – also vor dem Bischof, der Kirchenleitung, dem Konsistorium, den übrigen 132 Synodalen und der anwesenden Öffentlichkeit gehalten. Es besteht in der Regel aus zwei Liedern, ein bis zwei Gebeten, dem Vater Unser und halt einer kleinen Predigt. Die Textstelle wurde mir nicht vorgeschrieben. So kann ich wenigstens frei wählen!

Das ist der Wahnsinn! Ich freue mich natürlich total, dass der Ältestenrat mich dafür vorgeschlagen hat. Da ich mich nicht blamieren möchte, habe ich gleich mal meinen Pfarrer um „Amtshilfe“ bei der Predigtvorbereitung gebeten, denn auf dieses Mittagsgebet kann ich mich nicht fünf Minuten vorher vorbereiten… 😉
Am 17.11. ist es also soweit… meine erste eigene „Predigt“ vor großem Publikum… oha…

Abschied

Während wir in Köln den Kirchentag feierten, verstarb am 08. Juni um etwa 23 Uhr nach langer, langer und vor allem schwerer Krankheit Gertrud, eine so enge Freundin meiner Familie, dass ich sie als Tnate bezeichnen würde. Getrud wurde 85 Jahre alt. Am vergangen Donnerstag haben wir ihr die letzte Ehre erwiesen und sie mit kirchlichem Geleit beigesetzt.

Getrud war eine herzensgute Frau, die auch als es ihr schon nicht mehr gut ging, immer zuerst an andere gedacht hat. Aufopferungsvoll hat sie sich z.B. um ihren Lebensgefährten gekümmert, der an Demenz leidet. Sie war eine sehr gläubige Frau, die sich wohl aus meiner Familie am meisten über meinen Wunsch, Theologie zu studieren, gefreut hat.

Die Frage nach dem „Warum“ ist eine der spannensten und natürlichsten Fragen, die in einer solchen Situation aufkommen.
Niemand kann diese Frage beantworten. Ich möchte nicht sagen, dass man die Frage nicht stellen sollte, aber nach meiner Überzeugung ist Gottes Handeln uns Menschen nicht immer ergründlich – und das ist manchmal auch gut so. Gott schuf das Leben und entzieht es auch. Gott muss sich jedoch nicht rechtfertigen. Für uns ist es unbegreiflich, warum z.B. ein gerade geborener Säugling sterben muss. Im Falle von Getrud ist es eine Erlösung. Sie litt an Parkinson und zum Schluss waren alle ihre Organe vergiftet. Sie ist 85 Jahre alt geworden. Auch hier kann ich fragen: Warum?

Die Vorstellung, dass wir uns jenseits der irdischen Grenzen wiedersehen werden, hilft mir. Mag unser Schmerz jetzt auch noch so groß sein, die Freude einen geliebten Menschen im Jenseits wiederzusehen, vermag ungleichmäßig größer zu sein.

Ich glaube fest an das Leben nach dem Tod. Ich glaube auch, dass unsere Seelen wiedergeboren werden, wir mehrere Leben führen dürfen.

Man kann ruhig mit Gott hadern. Doch verwerfen sollte man sich nicht mit ihm. Aus irgendeinem Grund wird er sich auch als liebevoller Vater entschieden haben, den Säugling wieder zu sich zu nehmen. Ich weiß das ist ein schwacher Trost. Aber für meine Vorstellung gibt es nichts schöneres, als beim Vater zu sein.

Für die betroffenen Familien ist ein solcher Verlust schmerzend, unermesslich. Ich habe mir jedoch gesagt, dass es egoistisch ist, wenn ich mir gewünscht hätte, Gertrud auf Erden zu halten, wenn sie es doch beim Vater ungleich besser hätte.

Gertrud lebe wohl und bis wir uns wiedersehen halte Gott Dich fest in seiner Hand! Wir werden Dich nicht vergessen.

Der Fluch der Prüfungen

In gut zwei Wochen erwartet mich mein Prof zur Bibelkundeprüfung im Neuen Testament… etwa 20 Minuten darf ich ihm dann meine Version vom NT erzählen und dann wird das ganze benotet…

Doch wie das bei mir so ist… statt mich darauf intesivst vorzubereiten, ist natürlich ALLES andere VIEL spannender… ja Einsicht ist nicht immer gleich der Weg zur Besserung…

Morgen geht´s dann rund… *räusper*