Heute ist ein ganz besonderes Datum. Heute ist der 1.11.11. Heute sind die Grenzen zwischen Berlin, Brandenburg und Teilen von Sachsen gefallen. Heute ist zusammengewachsen, was zusammengehört. Heute ist die Strukturreform der Evangelischen Jugend Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz in Kraft getreten.
Im März 2006 fusionierten die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg und die Evangelische Kirche der schlesischen Oberlausitz. Die Kirchenfusion brachte viele Sparzwänge und Sturkturdebatten mit sich. Neben dem unvermeintlichen Rückgang der Sachmittel, musste der Jugendverband auch einige Stellenstreichungen bzw. Stellenumwidmungen hinnehmen.
Für mich als Landesvorsitzenden der neu gegründeten Evangelischen Jugend Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz war klar, dass es ein Ziel meiner Amtszeit sein musste, die Fusion der Landeskirchen und damit die Einheit der Evangelischen Jugend voranzutreiben.
Nach reiflichen Überlegungen hatte ich Anfang 2008 eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen, als ich bemerkte, dass die Gremienstruktur der Evangelischen Jugend mangels engagierter Jugendlicher nicht mehr so gelebt werden konnte, wie es die Ordnung der Kirche vorsah. Diese Arbeitsgruppe, die aus Jugendlichen aus allen Teilen der Landeskirche bestand, hat über Monate revolutionäres diskutiert. Dort wurden vorurteilsfrei Traditionen offen diskutiert und im Sinne der Einheit des Jugendverbandes über Bord geworfen, um neue und gemeinsame Traditionen auf den Weg zu bringen.
Der Diskussionsprozess lief lange. Vielleicht ein Stück zu lange. Aber der Reformvorschlag der Arbeitsgruppe wurde von der Basis diskutiert und für gut befunden.
Am vergangenen Freitag nahm die Strukturreform ihre letzte Hürde. Einstimmig bei wenigen Enthaltungen votierten die 122 Synodalen der Landessynode der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz. Als Synodaler, ehemaliger Landesvorsitzender und Begründer der Strukturreform war es ein tolles Gefühl mit einem meiner Nachfolger als Landesvorsitzender und an dem Tag auch Mitsynodalen Kevin Jessa für die Reform stimmen zu können. Unsere Freude war riesig und es war doch schon ein sehr bewegender Moment, dass mit diesem Ja der Synode fast vier Jahre Arbeit erfolgreich abgeschlossen werden konnte.
Was hat sich nun geändert?
Die Ländervertretungen gibt es nicht mehr. Die Stadtjugendversammlung Berlin und der Landesjugendkonvent Brandenburg-schlesische Oberlausitz wurden aufgelöst. An diese Stelle ist nun die Landesjugendversammlung Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz gerückt. Diese Landesjugendversammlung stellt künftig das wichtigste Vertretungsgremium der Evangelischen Jugend dar. Hier werden alle basisdemokratischen Grundsatzentscheidungen auf Landesebene getroffen. Diese Versammlung wird im besten Fall aus rund 140 Delegierten bestehen. Da es ein organisatorischer Akt ist, so viele Menschen für Entscheidungen zusammenzubekommen, wird die Landesjugendversammlung nur zweimal im Jahr tagen. Klar gibt es auch Entscheidungen, die eilbedürftiger sind oder die nicht in einer so großen Runde getroffen werden können (Personalentscheidungen in der Geschäftsstelle zum Beispiel). Diese trifft auch künftig die Landesjugendkammer.
Man darf gespannt sein, wie die neue Struktur nun mit Leben gefüllt wird und ob sich die neuen Wege zu einem ehrenamtsfördernden Motor innerhalb der Evangelischen Jugend entwickeln.
Zur Feier des Tages haben Kevin und ich eine Pressemitteilung rausgegeben, die netterweise von der EKBO aufgegriffen wurde. Ihr könnt sie hier nachlesen.