Archiv der Kategorie: Theologie

Peinlich berührte Theologen

Wenn noch jemand behauptet, dass die Bibel vollkommen am Leben vorbei geschrieben wurde, dem empfehle ich mal im Markusevangelium die Geschichte von der Heilung der blutflüssigen Frau zu lesen (Mk 5,21-34).

Für alle, die diese Geschichte nicht kennen, hier die Zusammenfassung:

Jesus steigt aus dem Boot, mit dem er eben über den See geschippert ist. Die Volksmenge erwartet ihn schon. Am Ufer wartet auch nen Synagogenvorsteher, der Jesus zu sich nach Hause holen will, da seine zwölfjährige Tochter im sterben liegt. Jesus soll helfen.
Die Menge macht sich also auf den Weg nach Kapernaum. Es ist voll. Die Polizei heute würde sagen: Achtung vor Taschendieben!
In dieser Menge läuft auch eine Frau mit, die seit über 12 Jahren ununterbrochen ihre Blutung hat. Unbemerkt schafft sie es, das Gewand von Jesus zu berühren und sofort versiegt „die Quelle ihrer Blutung“. Jesus merkt, dass eine Kraft von ihm ausgegangen ist und fragt in die Runde, wer ihn berührt hat. Da beichtet die verängstigte Frau ihm, dass sie ihn berührt hat, er aber sagte zu ihr: „Meine Tochter, dein Glaube hat dich gesund gemacht; geh hin in Frieden und sei gesund von deiner Plage!“

Soviel zur Story. Ich höre gerade eine Vorlesung über das Markusevangelium, in dem das Evangelium Stück für Stück übersetzt und ausgelegt wird. Als wir nun zu dieser Stelle kamen, herrschte aufgrund der „Blutflüssigkeit“ eine leicht peinliche Stimmung im Raum.
Soweit man aus alten jüdischen Traditionen weiß, mussten Frauen, die ihre Blutung hatten, nicht von der restlichen Bevölkerung ausgesondert werden. Problematisch könnte es jedoch gewesen sein, dass die Frau in ihrer Lage einen Mann berührt hat.

Die Erklärung unseres Profs für diese Geschichte und die plötzliche Versiegung des Blutstromes war ganz einfach „der Übergang zu den Wechseljahren“…

Wer kennt diesen Mann?

Foto: dpaFoto: dpa

Da schlägt man morgens nichtsahnend die Zeitung auf und dann das: „Wer kennt diesen Mann? Das LKA bittet um Ihre Mithilfe!“

Das nun folgende Foto ist unscheinbar… wie jedes andere Fahndungsfoto auch… okay… nächste Nachricht lesen… aber nee. Die Überschrift zu diesem Foto lautet nicht wie von mir skiziert, sondern „LKA zeigt Phantombild von Apostel Paulus“. Mein Interesse ist geweckt.

Das soll also Paulus sein? Mit dem ich noch vorgestern mal wieder so intensiv gehadert habe? Doch, vorstellen könnte ich es mir… mich stören zwar die braunen Augen (in diesem Gesicht), aber das ist wohl Geschmackssache.

Der ganze Artikel zum Nachlesen: http://www.morgenpost.de/content/2008/05/03/aus_aller_welt/960431.html

Gedanken zur Monatslosung Mai 2008

Die Monatslosung für den Mai 2008 lautet:

Ich will nicht nur im Geist beten, sondern auch mit dem Verstand.
1. Korinther 14,15

Manche Sätze in der Bibel verstehe ich nicht auf Anhieb. So verschließt sich auch dieser Satz beim einmaligen Lesen für mich. Ok, nun könnte ich sagen: „Hab ich nicht verstanden, was soll´s“, aber das wäre ja nun zu einfach. Wegrennen kann jeder. Also stellen wir uns dem Problem und stellen die Frage: Was will mir der Apostel Paulus sagen?

Okay, dann kramen wir mal im Bibelkundlichen Gedächtnis… Kapitel 14 im 1. Korintherbrief… äh.. ja…
Kapitel 13: Das Hohelied der Liebe (ihr wisst schon: Am Ende bleiben Glaube, Liebe, Hoffnung, diese drei, doch die Liebe ist die größte unter ihnen).
Jetzt kommt´s: Kapitel 14… nee… hmm… doch: es geht um den Gottesdienst.
Das hilft nun auch nicht weiter. Der Blick in die Bibel soll ja zuweilen weiterhelfen. Also: Kapitel 14: „Über das Reden und Beten in Sprachen“.

Nun lese ich das Kapitel schon zum dritten Mal, aber so recht… nee. – Kann nicht mal jemand Paulus sagen, dass er nicht so geschwollen schreiben soll?
Im Grunde will Paulus uns in Kapitel 14 näher bringen, dass es zwar toll ist, wenn man viele Fremdsprachen spricht, aber man nicht das, was man den Menschen erzählen (weissagen) will, auch in dieser Sprache versteht, so dass es die anderen verstehen… alles klar?

Noch mal langsam: Wenn ich also auf (alt)griechisch zu Euch sprechen würde – rein hypotetisch…. (nein wird nie passieren…), dann würde ihr es sprachlich verstehen (wenn ihr denn selber altgriechisch als Muttersprache sprechen würdet). Aber Paulus meint nun, wenn ich die (inhaltliche) Bedeutung meiner Worte nicht verstehe, dass ich dann für Euch wie ein Barbar wirke.

In Vers 14 sagt Paulus: „Denn wenn ich in einer Sprache bete, so betet mein Geist, aber mein Verstand ist fruchtleer.“ Ich komme meinem Verständnisproblem langsam näher, denn „Geist“ kann hier auch mit „Zunge“ übersetzt werden, verrät mir meine Elberfelder Bibel. Hey das macht dann Sinn: „Ich will nicht nur mit der Zunge beten, sondern auch mit dem Verstand.“

Wenn ich also mit Euch bete, dann soll ich auch verstehen, wofür ich bete. Denn wenn mir der „Tiefgang“ meiner Worte verborgen bleibt, nur weil ich mich einer für mich persönlich fremden, aber für Euch vertrauten Sprache bediene, dann können meine Worte leider nicht zu Eurer Erbauung beitragen.

Ich glaube, jetzt habe ich Paulus verstanden. Was hilft es mir zum Beispiel mathematische Formel runterzurattern, wenn ich diese nicht auch anwenden kann. So wird also auch jedes noch so zuversichtstragende Wort von mir, meinem Gegenüber keine Zuversicht bringen, wenn ich selbst nicht in der Lage bin, mich von dieser Zuversicht tragen zu lassen. Denn dann hätte ich zwar in der Sprache der Zuversicht gesprochen, doch sie selbst nicht verstanden.

Ich merke, dass es sich doch lohnt, den Ausgangssatz ein zweites und drittes Mal zu lesen und das es sich lohnt, den Inhalt verstehen zu wollen. Jetzt kann ich mich Paulus anschließen und voller Überzeugung sagen: „Ich will nicht nur mit der Zunge beten, sondern auch mit dem Verstand.“
Amen.

Bibelwissenschaft.de

Während der Vorbereitung auf meine Bibelkundeprüfung bin ich auf eine ganz tolle Seite gestoßen, die ich Euch nciht vorenthalten möchte: http://www.bibelwissenschaft.de/!

Diese Seite ist ein Angebot der Deutschen Bibelgesellschaft und steht in meinen Augen für Qualität.
Auf der Seite findet man:

  • Online Bibeln
    Hebräisches Altes Testament nach dem Text der Biblia Hebraica Stuttgartensia
    Griechisches Neues Testament nach dem Text des Novum Testamentum Graece (ed. Nestle-Aland), 27. Auflage
    Griechisches Altes Testament nach dem Text der Septuaginta (ed. Rahlfs/Hanhart)
    Lateinische Bibel nach dem Text der Vulgata (ed. Weber/Gryson)
    die klassische Luther-Übersetzung,
    die moderne Gute Nachricht Bibel,
    und die philologisch genaue Menge-Bibel, die besonders nah an den hebräischen und griechischen Grundtexten übersetzt ist.
  • ein wissenschaftliches Bibellexikon im Internet (WiBiLex)
    für alle die keine TRE zu Hause im Schrank stehen haben…
    zur Zeit jedoch erst einmal nur für das AT
  • eine komplette Bibelkunde
    sehr fundierte Artikel zu jedem Buch der Bibel, mit den wichtigsten Gliederungen und dem wichtigsten Hintergrundwissen. Kann ich nur wärmstens empfehlen!

Zum Reinschauen: http://www.bibelwissenschaft.de/!

Gedanken zur Monatslosung April 2008

Heute abend tagt die Jugendkammer und ich darf die Andacht halten. Da wir noch recht frisch im April sind, habe ich mir als Basis für die Andacht die Monatslosung April ausgesucht.

Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der nach der Hoffnung fragt, die euch erfüllt.
1. Petrus 3, 15

Was für eine ermunternde Aufforderung: „Seid stets bereit.“

Wo habe ich das schon mal gehört…? Richtig: „Seid allzeit bereit und gut Pfad“ – Das Motto der Pfadfinderinnen und Pfadfinder.

Das „stets“ klingt in meinen Ohren nach. Stets bereit sein – also auch mitten in der Nacht?
Ungefähr so wie mein Mathelehrer damals immer angedroht hatte, dass er uns um 3 Uhr nachts rausklingeln würde, um die Binomischen Formeln abzufragen? Er hatte immer behauptet, dass man genau in so einer schlaftrunkenen Situation eben diese Formeln parat haben sollte…
aber Mathe ist das eine…. Das lernt man – zumindest meistens – stur auswendig. Aber meine Hoffnung?

Was ist denn Hoffnung? Und wo kann ich auswendig lernen, was meine Hoffnung ist?
Wie so oft, weiß Google auch auf diese Frage eine Antwort:

„Hoffnung ist das, von dem du nicht weißt, ob es eintrifft. Aber du wünschst es dir – du hoffst es.“ – …ist da zu lesen – oder in einer 84-seitigen Abhandlung zur Frage „Was ist Hoffnung? Die Entwicklung des modernen Hoffnungsbegriffs an ausgewählten Beispielen“ (im Übrigen sehr zu empfehlen) findet sich eine Definition des deutschen Theologen und Religionsphilosophen Paul Tillich: „Die Hoffnung und der Glaube ist das Werk des göttlichen Geistes.“

Soll ich das auswendig lernen? Ist das MEINE Hoffnung, die mich erfüllt? Wohl eher nicht.

Ich merke, dass ich an dieser Stelle nicht weiterkomme. Mein Mathelehrer wäre wohl kaum erfreut, wenn ich ihm die Binomischen Formeln runterlaiern, aber sie nicht anwenden könnte.

Vielleicht ist da die Definition „Hoffnung ist das, von dem Du nicht weißt, ob es eintrifft, aber Du wünschst es Dir.“ zielführender.
Was wünsche ich mir, von dem ich nicht weiß, ob es eintrifft?
Darauf eine Antwort zu finden, sollte doch nicht so schwer werden: ein heißer Sommer, ich bestehe alle Prüfungen, ich kann verreisen. Ja, das wünsche ich mir.

Aber wenn ich es mir doch so fest wünsche, dann glaube ich doch daran, dass es eintritt, obwohl ich nicht weiß, dass es eintreffen wird?

In der letzten Woche habe ich eine Dokumentation über das Leben nach dem Tod und der Frage „haben wir schon einmal gelebt?“ gesehen. In dieser Sendung wurden Menschen unter Hypnose scheinbar in ein früheres Leben – zumeist ins Mittelalter – „rückgeführt“. Das fasziniert mich ungemein, denn ich persönlich glaube fest daran, dass da nach dem Tod etwas kommt. Dass es mit meinem Leben nicht einfach so vorbei ist. Denn Christus ist ja auch auferstanden.

Moment mal…
Ich glaube an das Leben nach dem Tode, denn Jesus Christus ist auch auferstanden. Da fällt mir doch was ein… ja richtig:

„Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er gestorben ist; und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird in Ewigkeit nicht sterben!“ das sagte Jesus Christus.

Ist also mein Glaube an Christus und an das Leben nach dem Tod eben meine persönliche Hoffnung?
Ja, je länger ich darüber nachdenke, bin ich der festen Überzeugung, dass ich in dieser Frage meine Antwort auf die Frage „Was ist meine Hoffnung, die mich erfüllt?“ gefunden habe.

Mit dieser Erkenntnis freue ich mich nun auf den Anruf meines Mathelehrers.

Amen.

Frohe Ostern

Meinen heutigen Blog-Eintrag möchte ich mit einem Ostergruß beginnen:

In allem Werden und Vergehen,
in allem, was auch kommen mag,
begleite uns die tröstliche Zusage
der Treue des Auferstandenen.

In allen Gewinnen und Verlusten,
in Gesundheit und Krankheit,
berühre uns die heilende Kraft
der Nähe des Auferstandenen.

In allen Anfängen und Abschieden,
im Glück und Unglück,
erfülle uns die verwandelnde
Hoffnung des Auferstandenen.

Paul Weismantel

Es wird langsam zu einer schönen „Tradition“, dass meine Kommilitonen und ich die Osternacht gemeinsam verbringen, denn was gibt es schöneres als einen solch bewegenden Moment der Andacht und letztendlich auch des gemeinsamen Fastenbrechens (*gg*) mit Freunden zu verbringen.
In diesem Jahr konnte sich Christian und seinen Wunsch nach einem evangelischen Ostergottesdienst durchsetzen. Für den ein oder anderen mag das komisch klingen, aber ich hatte mich tatsächlich auf einen katholischen Gottesdienst gefreut. So entschied man, da wir ja alle gemeinsam die Osternacht verbringen wollten, dass wir in die evangelische Kirche Zum Heilsbronnen in Schöneberg gehen.

Es ist jedes Mal auf´s Neue interessant mit fünf weiteren Theologiestudenten in einen Gottesdienst zu gehen und währenddessen oder auf im Nachhinein einzelne Elemente des Gottesdienstes zu diskutieren. Was mich in diesem Gottesdienst tatsächlich wirklich – auch im Vergleich zum katholischen Gottesdienst im letzten Jahr – störte, war dass das Osterlicht durch zwei Kerzen in die Kirche getragen wurde und die Osterkerze nur mittels einer weiteren Kerze angezündet wurde. So ging das Licht der Kerzen, welches dann an die Gottesdienstbesucher weitergereicht wurde, nicht von der großen Osterkerze aus, sondern von den zwei Kerzen. Auch hat es mir im besser gefallen, dass die Kirche gänzlich abgedunkelt war. Hier war die Kirche in ein schummriges aber doch helles Licht getaucht, in dem die Kerzen kaum zur Geltung kamen.

Ansonsten war es eine sehr schöne, klassische lutheranische Lithurgie.

Später dann vor der Kirche begangen wir die Osternacht – ebenfalls schon fast traditionell – mit dem Fastenbrechen und dem von einigen schon sehnsüchtig erwarteten „Osterwasser“ (in diesem Jahr Tequilla). Und so stießen Stephan, Theresa, Eike, Peter, Christian und ich bei eisigen Temperaturen auf die Osternacht 2008 an.

Anschließend ging es dann zu Stephan nach Hause, wo Theresa und Stephan einen wunderbaren Schokokuchen vorbereitet hatten. Liebevoll hatten sie zudem noch Buchstaben ausgeschnitten und diese auf den Kurchen gelegt und anschließend mit Puderzucker bestreut, so dass „Frohe Ostern“ auf dem Schokokuchen zu lesen war. Ein Hochgenuß nach sieben Wochen ohne Schokolade, Kuchen und anderen Süßigkeiten!!!

Später stieß dann noch Paul zu uns und so wurde es eine sehr schöne und gemütliche Osternacht!

Das Frühstück ließ ich dann einige Stunden später aus und fuhr direkt zum Mittagessen zu Aila. Dort gab es Lammkeule und später auch einen überaus leckeren Käsekuchen… wie hat mir das gefehlt… *seufz* 😉 Aber die Fastenzeit hat auch sein gutes. Ich hab sogar ein wenig abgenommen…
Abends fuhren Ailas Eltern, Aila und ich dann noch in eine Bowlinghalle, wo wir echt eine Menge Spaß hatten. Neben wirklich lustigen sportlichen Ergebnissen (Endergebnisse im ersten Spiel: Axel 113, Thorsten 112, Aila 111 Punkte) und einem sensationellen zweiten Spiel, wo wir alle mit einigen Strikes begonnen, hatten wir auch Glück in den netten Bowlingsspielen, die so von den Betreibern der Bowlinghalle angeboten wurden. Nach zwei Stunden Bowling hatten wir sage und schreibe 14 kleine Feiglinge gewonnen… und das „Zielwasser“ machte seinem Namen alle Ehre! Komischerweise trafen wir alle nach dem Trinken der kleinen Flaschen viel besser… *gg*

Am späten Sonntagabend nahm ich dann nach fast einem dreiviertel Jahr Abschied von meinem Online-Game „Travian“. In der Endphase des Spiels fehlte mir einfach der Antrieb und vor allem die Zeit, die für das Spiel notwendig wäre.

Ich wünsche Euch allen noch ein gesegnetes Osterfest!

Gesegnete Weihnachten

Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern meines Bloggs ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein paar ruhige Feiertage im Kreise Eurer Liebsten!

Und als Schmankerl hier die Weihnachtsgeschichte mal etwas anders. 😉

Lukasevangelium, Kapitel 2, Verse 1 – 20:

Zu jenau die Zeit hat Kaiser Aujustus `n Jesetz jemacht, wat besachte, det nu alle Leute Steuern zahl’n solln. Dit war det erste Mal, und passierte, wie Cyrenius in Syrien Chef von det Janze war. Wejen dem jingen alle in die Stadt, wo se jebor’n war’n.

So hat ‚et ooch Joseph aus Galiläa jemacht, der jing von Nazareth Richtung Bethlehem in Judäa, wo dem David seine Familie herstammte. Da sollta sich melden mit Maria, seine Braut, die war jrade schwanga.

Und wie se da so anjekomm’n sind, war ‚t soweit, det se det Jör kriejen sollte. Und so bekam se nu ’nen Sohn, wickelte ’n in Windeln und leechte ihn in ’ne Krippe, weil wo anders keen Platz mehr war.

Janz in de Nähe war’n Hirten, die in ’na Nacht uff ‚m Feld uff de Schafe ufjepaßt ha’m.

Und kiek ma, da taucht plötzlich Jottes Engel uff, und justament war’t tachhell, und da krichten se’t mit de Angst. Und der Engel sachte: „Nu ma keene Bange, Leute! Wat ick zu saren hab‘, läßt bei euch und all’n andan jroße Freude uffkomm’n. Det is nämlich so: Da is heute in de Stadt von ’n David eener jebor’n wor’n, den nenn’n se n‘ Christus, und det is ’n janz Besondera. Den erkennt ‚a daran, det ‚a jewickelt in ’ner Krippe liecht.“

Und denn kam noch ’n janzer Haufen Engels, die ha’m Jott jelobt und ha’m alle zusamm’n jesungen: „Ehre sei Jott in de Höhe und Friede uff Erden und ’n Menschen een Wohljefalln!“

Wie de Engels dann wieda wechjeflogen sind, sachte eena von ’n Hirten zu ’n andern: „Komm‘, laßt uns ma kieken jehn, ob det ooch wahr is, wat se uns da erzählt ha’m.“

Und da kam’n se ooch schon eilich anjeloofen und trafen uff Maria und Joseph mit ihr’m Kleen’n, wat unjelogen in ’ner Krippe laach. Und wie sie ‚t jesehn hatt’n, da ha’m se ‚t weiterjesacht, wat se von ’ne Engels üba dit Kind jehört ha’m. Und de Leute, den’n sie ‚t jesacht ha’m, ha’m sich nur jewundat über dit, wat se so von’n Hirten jehört ha’m. Und Maria war mächtich jerührt und hat darüba viel jegrübelt.

Zu juta Letzt sind de Hirten denn wieda nach Hause jejangen und ha’m ’n lieben Jott jepriesen und jelobt für allet, wat se jehört und jesehn ha’m. Allet war jenau so jewesen, so wie ‚t ihnen von ’ne Engels jesacht wor’n war.

Über Stärken und Schwächen eines Körpers

Wie versprochen reiche ich Euch noch die Andacht nach, die ich vor der Landessynode der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz am 17.11.2007 gehalten habe:

1. Korinther 12, 12 – 20:
Denn gleichwie der Leib einer ist und viele Glieder hat, alle Glieder des Leibes aber, obgleich viele, ein Leib sind: also auch der Christus. Denn auch in einem Geiste sind wir alle zu einem Leibe getauft worden, es seien Juden oder Griechen, es seien Sklaven oder Freie, und sind alle mit einem Geiste getränkt worden.
Denn auch der Leib ist nicht ein Glied, sondern viele.
Wenn der Fuß spräche: Weil ich nicht Hand bin, so bin ich nicht von dem Leibe; ist er deswegen nicht von dem Leibe?
Und wenn das Ohr spräche: Weil ich nicht Auge bin, so bin ich nicht von dem Leibe; ist es deswegen nicht von dem Leibe?
Wenn der ganze Leib Auge wäre, wo wäre das Gehör? Wenn ganz Gehör, wo der Geruch?
Nun aber hat Gott die Glieder gesetzt, jedes einzelne von ihnen an dem Leibe, wie es ihm gefallen hat.
Wenn aber alle ein Glied wären, wo wäre der Leib? Nun aber sind der Glieder zwar viele, der Leib aber ist einer.

Liebe Schwestern und Brüder,
Paulus redet mit den Korinthern, wie mit Kindern. Aber das macht auch Sinn, denn wer sich Kindern verständlich macht, der kann sicher sein, dass ihn alle verstehen.
Wie in Geschichten für Kinder bekommen auch hier die Körperteile ein eigenes Leben. Sie erhalten eine eigene Sprache, eigene Gefühle, eigene Interessen.

Der Fuß will Hand werden, das Ohr ist neidisch auf das Auge, und wenn alle Auge sein wollen, dann fehlt dem Körper alles Wesentliche.

Denn was will der Körper mit dem Gesehenen, wenn er es nicht verarbeiten kann, wenn er kein Gemüt hätte, um sich an den schönen Bildern zu freuen, wenn er sie sieht?
Oder wenn er keine Arme hätte, um mit anzupacken, wenn er sieht, wo er gebraucht wird? Und woher sollte er wissen, dass er gebraucht wird, wenn er nicht ein Gehirn hätte, dass das Gesehene mit Erinnerungen, Erfahrungen und Gelerntem verbindet, um dann eine Entscheidung zu treffen?

Mich erinnern diese Worte des Paulus an eine Satire von Otto Waalkes, die sie wahrscheinlich auch kennen:
„Auge an Großhirn: ‚Ich sehe Ärger kommen!‘
Großhirn an Drüsen: ‚Adrenalinausstoß vorbereiten!‘
Großhirn an Faust: „Ballen!“
Großhirn an Blutdruck: ‚Steigen!‘
Milz an Großhirn: ‚Was ist denn da bei euch los, ich krieg ja gar nichts mit hier!‘
Großhirn an Milz: ‚Wenn du nicht gleich ruhig bist, dann fliegst du raus, Milz!‘
Kleinhirn an Großhirn: ‚Also Leute so geht das nicht, wenn wir so weitermachen, dann haben wir gleich die schönste Schlägerei hier.’…. „

… und in dem Stil geht es weiter, vielleicht erinnern Sie sich daran.

Mir scheint, dass die Überlegungen des Paulus, genau in dieses Bild passen. Humor in der Bibel, auch das gilt es zu entdecken.
Doch wenn man in diesem Bild bleibt, dann sieht man, wo die Probleme anfangen: Wer sagt denn wem, an welchen Platz er gehört?

Wer sagt denn dem Auge, dass es Auge ist und dem Fuß, dass er die ganze Last des Körpers tragen soll?

Im biologischen Bild des Körpers ist klar, an welchen Platz jeder gestellt ist, aber schon in der satirischen Umsetzung des Paulusbildes sehen wir, dass da einer ganz schnell auf die Idee kommen könnte, die Milz rauszuschmeißen, einfach, weil sie zu vorlaut ist.
Wer verhindert das im richtigen Leben?

In den letzten Tagen haben wir über die Zukunft unserer Kirche gesprochen. Wir haben Schwerpunkte benannt, haben Weichen gesetzt. Wenn wir nun heute Nachmittag u.a. weiter über das Perspektivprogramm und den Haushalt beschließen, sind wir diejenigen, die verantwortlich sind, den Körperteilen der Kirche ihre Bedeutung, ihren Platz am Körper der Gemeinde Christi zuzuweisen.

Will Paulus uns mit seinem Satz „Nun aber sind der Glieder zwar viele, der Leib aber ist einer.“ nicht sagen: „Jeder von Euch ist kostbar, einzigartig und von Gott gemacht. Ihr alle seid in eurer unverzichtbaren Vielfalt Teile der Gemeinde.“?

Deshalb gilt auch ein anderes Paulus-Wort: „Wenn ein Glied leidet, dann leiden alle Glieder mit.“
Denn hier wird ganz deutlich, dass das Gefüge im Körper und in unserer Kirche nur dann funktionieren kann, wenn der Stärkere oder Gewichtigere im Sinne des Perspektivprogramms auf den Schwächeren oder gar nicht oder nur wenig Berücksichtigten im Perspektivprogramm Rücksicht nimmt und anerkennt, dass jede und jeder seine Bedeutung, sein Salzkorn und vielleicht manchmal auch seinen Pfefferstreuer in die Gemeinschaft einbringt.
Und so wird das Großhirn eben doch nicht die Milz rauswerfen, denn das Großhirn hat erkannt, dass es ohne die Milz halt doch recht fad wäre.
Amen.

[Man möge mir nachsehen, dass ich nur ein angehender (!) Theologe bin und diese Gedanken als Laie vorgetragen habe.]

Und Gott ist doch eine Frau…

Man(n) lacht einfach nur drüber…:

Der Garten Eden
Eines Tages im Garten Eden sagte Eva zu Gott:
„Gott, ich habe ein Problem!“
„Was ist das Problem, Eva?“
„Gott, ich weiß, dass Du mich erschaffen hast, mir diesen wunderschönen Garten und all diese fabelhaften Tiere und diese zum totlachen komische Schlange zur Seite gestellt hast, aber ich bin einfach nicht glücklich.“
„Warum bist Du nicht glücklich, Eva?“ kam die Antwort von oben.
„Gott, ich bin einsam, und ich kann Äpfel einfach nicht mehr sehen.“
„Na gut, Eva, in diesem Fall habe ich die Lösung für Dein Problem. Ich werde für Dich einen Mann erschaffen und ihn Dir zur Seite stellen.“
„Was ist ein Mann, Gott?“
„Dieser Mann wird eine missratene Kreatur sein, mit vielen Fehlern und schlechten Charakterzügen. Er wird lügen, Dich betrügen und unglaublich eitel und eingebildet sein. Im Großen und Ganzen wird er Dir das Leben schwer machen. Aber er wird größer, stärker und schneller sein und er wird es lieben zu jagen und Dinge zu töten. Er wird dümmlich aussehen, wenn er erregt ist, aber da Du Dich ja beschwert hast, werde ich ihn derart beschaffen, dass er Deine körperlichen Bedürfnisse befriedigen wird. Er wird witzlos sein und solch kindische Dinge wie kämpfen und einen Ball
herumkicken über alles lieben. Er wird auch nicht viel Verstand haben, so dass er
Deinen Rat brauchen wird, um vernünftig zu denken.“
„Klingt ja umwerfend“, sagte Eva und zog dabei eine Augenbraue ironisch hoch.
„Wo ist der Haken, Gott?“
„Also…Du kannst ihn unter einer Bedingung haben.“
„Welche Bedingung ist das, oh Gott?“
„Wie ich schon sagte, wird er stolz und arrogant sein und sich selbst stets am meisten bewundern… Du wirst ihn daher im Glauben lassen müssen, dass ich ihn zuerst geschaffen hätte. Denk dran, das ist unser beider kleines Geheimnis…

Du weißt schon, von Frau zu Frau.“

Evan allmächtig

Am Montag waren Aila und ich nach einer ausführlichen Shoppingtour (ich wollte eigentlich nur eine neue Jacke, kam dann aber mit einem Pullunder, einer Jacke [Gott sei Dank] und einer gemütlichen Kapuzenjacke nach Hause) im Kino. Es war ein rundum gemütlicher Tag, wie wirihn uns lange nciht mehr machen konnten, weil uns die Zeit fehlte.

Zum Kino: Auf mein Drängen hin haben wir uns „Evan Allmächtig“ angesehen. Aila war anfangs recht skeptisch, nach dem Film jedoch sprühte auch sie vor Begeisterung.

Die Story ist recht simpel:

Evan, den man evtl. noch aus dem ersten Teil „Bruce allmächtig“ kennt, gibt seinen Job als Nachrichtensprecher zu Gunsten eines Sitzes im Congress der USA auf. Sein Motto „Ich verändere die Welt“.
Es kommt was kommen muss. Die fünfköpfige Familie zieht in ein neues Haus, in einem wohlhabenden Viertel, welches aber zu meisten Teilen lediglich aus Bauland besteht.

Evan wird dann am Abend vor seinem ersten Tag im Parlament von seiner Frau aufgefordert zu beten. Er, erst abweisend, kommt dem Wunsch seiner Frau des Nachts nach und es kommt wie es kommen muss…

Gott erscheint nun Evan und fordert ihn auf gemäß Genesis 6,14 eine Arche zu bauen. Dabei glänzt erneut Morgan Freeman als Gott. Evan glaubt ihm natürlich anfangs nicht so recht, aber durch Sätze wie „Du glaubst mir also nicht? Hmm, was soll ich noch tun? – Die Salzsäule-Nummer habe lange nicht mehr gemacht…!“ kommt Evan zur Einsicht.

Alles weitere schaut ihr Euch besser im Kino an! Es lohnt sich! Es lohnt sich insbesondere auch durch die moralische Tiefe des Films, die den Glauben an Gott nicht lächerlich darstellt. „Wenn Du Gott um Geduld bittest, gibt er Dir dann Geduld oder die Möglichkeit Geduld zu zeigen? Wenn Du Gott um Mut bittest, gibt er Dir dann Mut oder die Gelegenheit mutig zu sein?“

Ein in meinen Augen sehr lustiger und empfehlenswerter Film.