Archiv der Kategorie: Politik

Herr Köhler, Sie werden mir fehlen!

Lieber Herr Köhler!

Das war DIE Schocknachricht auf allen Kanälen. Sie sind zurückgetreten. Dabei habe ich mich vor cirka einem Jahr noch so gefreut, dass Sie die (Wieder)Wahl zu dem höchsten deutschen Amt gewonnen hatten! Und gefreut habe ich mich auch, wenn Sie mit Klarheit und manchem direkten Ansprechen auf missliche staatliche Verhältnisse oder Entwicklungen hingewiesen haben, die schief liefen.

Diese berechtigten Kritiken haben wohl nicht allen gefallen. Und Sie selber standen auch zunehmend “unter Beschuss”. Von “Wo ist eigentlich Horst Köhler?” bis hin zu “schwacher Repräsentation” lauteten die Vorwürfe. Das muss Sie geschmerzt haben.

Aber was in den letzten Tagen nach Ihrem Afghanistanbesuch abgegangen ist, war wohl für ihre Nerven, besser noch für Ihre Gefühle zuviel. Obwohl ich selbst auch in gewisser Weise dazugehöre – ich finde, der Journalismus in Deutschland überbordet einfach zu stark. Da werden Angriffe gestartet, eine starke, kritische und oft auch überzogene Wortwahl benutzt, da werden Sachbezüge und Personen in einen Topf geworfen. Die Schlagzeilen müssen Knaller sein – egal, ob die betroffenen Personen wirklich beteiligt waren oder nicht. Nun sind auch Sie Opfer solcher harschen Kritik geworden. Weil Sie (oder Ihr Redenschreiber) nicht genau definiert haben, was Sie genau meinten…

So kann es gehen – wie Hyänen stürzt man sich auf definitive Opfer. Natürlich wissen Sie als geübter Staatsmann, dass öffentliche Anmerkungen möglichst wasserdicht abgedeckt sein sollten – aber nicht immer gelingt das. Wir leben in einem gnadenlosen (Medien) Zeitalter, in dem Fehler knallhart bestraft oder Rücktritte eingefordert werden.

Sie haben den Sprung nach vorn angetreten, indem Sie zurückgetreten sind. Meinen vollen Respekt haben Sie dafür.

Wenn ich es auch außerordentlich bedaure – weil Sie mir menschlich und auch staatsmännisch sehr sympatisch sind/waren – wünsche ich Ihnen und Ihrer Frau, dass Sie nach dem ganzen Trubel, der jetzt stattfindet, zu innerer Ruhe zurückfinden. Vielleicht verwindet man solche massiven Angriffe nie ganz richtig – aber Gott, an den Sie glauben, kann auch das in Ihrem Leben bewirken. Öl auf Ihre Verwundungen giessen. Ihnen verzeihende Liebe ins Herz schenken für alle generischen Angriffe.

Denn es wäre so schade, wenn Sie die nächsten Jahre in Bitterkeit zubringen würden. Das würde überhaupt nicht zu Ihnen passen.

Noch mal: Wir wünschen Ihnen, dass nach diesen Tagen für Sie wieder die Sonne aufgeht und Sie zu einem normalen und guten Leben zurückfinden, immer mit dem Bewusstsein, dass Gott grösser ist als jede Staatsaffäre.

Mit herzlichen Grüssen aus dem Schwarzwald,
Ihr Andreas Meißner

Anmerkung von Thorsten:

Ich fand diesen offenen Brief so toll, dass ich ihn unbedingt hier noch einmal veröffentlichen musste. Danke an Andreas Meißner für diese Zeilen.

Die Erklärung von Horst Köhler findet man im Übrigen unter: http://www.bundespraesident.de/-,2.664352/Erklaerung-von-Bundespraesiden.htm

Quelle Text: http://mein-gott-und-die-welt.erf.de/?p=1775
Quelle Bild: http://www.bundespraesident.de

Angekommen in der Berufswelt

BundestagDer Bundestagswahlkampf war erfolgreich. Nicht nur für die Angela Merkel und die CDU, sondern auch für meinen Bundestagsabgeordneten Kai Wegner und schlussendlich auch für mich.

Doch der Reihe nach: Der Wahlkampf war hart, (zeit-)intensiv und hat dabei doch jede Menge Spaß gemacht. Zugegeben, am Ende konnte ich weder „meinen“ Stuhl im Besprechungsraum (wurde dann auch irgendwann nach 16 Stunden absolut unbequem) noch Fastfood jeder Art mehr sehen und das Passivrauchen habe ich auch nicht mehr gemerkt… 😉

Doch der Aufwand und die Teamarbeit haben sich ausgezahlt und Kai Wegner hat tatsächlich das Direktmandat für den Deutschen Bundestag mit einem beachtlichen Vorsprung vor dem SPD-„Titelverteidiger“ Swen Schulz gewinnen können.

Klar, haben wir ausführlich gefeiert und dieses tolle Gefühl, erfolgreich auf etwas hingearbeitet zu haben, hielt auch glücklicherweise noch einige Tage an.

Kurze Zeit nach der Bundestagswahl wurden mir dann vollkommen überraschend zwei Jobs angeboten. Ich sollte der neue Fraktionsgeschäftführer der CDU in der Bezirksverordnetenversammlung Spandau und der neue Leiter des Wahlkreisbüros von Kai Wegner werden. Na ist der Papst katholisch? Natürlich habe ich zugesagt und so habe ich zum 1. November meine Jobs im Abgeordnetenhaus gegen die neuen Aufgaben eingetauscht.

Nun habe ich endlich das Gefühl angekommen zu sein. Angekommen in der Berufswelt. Angekommen in der Politik. Doch der Weg geht weiter. Für 2010 strebe ich ein berufsbegleitendes PR- und Öffentlichkeitsarbeitsstudium an.

Creative Commons License photo credit: norbert_blech

Wenn Plakatmotiv und Aussage nicht zusammen passen

Ein Artikel von www.simon-zeimke.de

Wahlplakat der SPD

Wahlplakat der SPD

Wahlplakate sollen für eine Partei werben. Besonders viel Wert legt man auf die Gestaltung, insbesondere der Großflächenplakate. Da findet sich dann ein schönes Motiv und eine knackige Aussage. So ist es in jedem  Wahlkampf. Das soll die Wähler dazu bringen, an der richtigen Stelle das Kreuz zu machen.

Doch was ist, wenn Plakatmotiv und Aussage nicht zusammen passen? Dann wird es irgendwie schwierig, der Aussage glauben zu schenken. Zum Beispiel das Plakat “Bildung darf nicht vom Konto der Eltern abhängen. Und darum wähle ich SPD.” aus der aktuellen Kampagne.

Zu sehen ist ein hübsches, blondes Model – ja, Model? Nein, SPD-Mitglied. Die Dame, Jennifer heißt sie, ist sogar Kandidatin zur Kommunalwahl in Duisburg. Also eine echte Sozialdemokratin. Und natürlich steht sie dann auch gerne für die Kampagne zur Verfügung. Und natürlich auch gerne gegen Studiengebühren. Weil Bildung ja eben nicht vom Geldbeutel der Eltern abhängig sein darf. So ist das, als Sozialdemokratin.

Doch wenn man mal nach Jennifer im Internet sucht, findet man interessantes. Das Parteimitglied, das so stark dafür plädiert, dass gute Bildung nicht vom Konto der Eltern abhängig sein darf, studiert an einer Privat-Uni in Düsseldorf und auch ein Semester in Dublin. Und zahlt Studiengebühren! Bewusst und freiwillig!

In Dublin fielen Studiengebühren in Höhe von 2.000€ an. Aber das ist üblich bei Auslandssemestern. Viel interessanter ist, dass sie auch am European Business College Düsseldorf (EBC) Studiengebühren zahlt. Die Hauptamtlichen Wahlkämpfer aus der SPD versuchen das ganze auf die Landesregierung von NRW zu schieben. Nur hat das reichlich wenig mit der EBC und dem Studium an dieser Privat-Uni zu tun. Während an den Universitäten in NRW 500€ Studiengebühren im Semester gezahlt werden, redet man an dem European Business College Düsseldorf von ganz anderen Summen. Im Studiengang “Tourism & Event-Management” müssen glatte 590,- € gezahlt werden. Und diese nicht im Semester, auch nicht im Jahr. Nein, 590,-€ im Monat –  wären also 3.540,-€ im Semester.  Und das hat Jennifer sich selbst ausgesucht. Sie hat sich ganz bewusst für das European Business College Düsseldorf entschieden und damit auch für die Studiengebühren.

Es mutet schon komisch an, wenn jemand sich bewusst für Studiengebühren entscheidet und gleichzeitig für die SPD in den Wahlkampf zieht und gegen Studiengebühren sogar auf Plakaten wirbt. Wäre auf dem Plakat ein Model irgendeiner Agentur, dann könnte man sagen: “Hey es ist ihr Job – sonst nix” Aber hier hat man anscheinend bewusst attraktive Parteimitglieder für die Plakate gesucht. Und genau deshalb ist das ganze so widersprüchlich! Die Parteimitglieder scheinen nicht hintern den Wahlkampfsprüchen für die sie werben zu stehen. Es ist halt wie so oft: “Wasser predigen, aber Wein trinken!”

Nächstes mal sollten die Strategen aus der Nordkurve einfach mal schauen, wen sie auf welches Plakat drucken.

Bildquelle: spd.de
Textquelle: www.simon-zeimke.de

Gibt es im Wahlkampf überhaupt Fairness?

plakatieren09_sebastianNoch sieben Wochen bis zur Bundestagswahl. Sieben Wochen noch, um potentielle Wähler von sich zu überzeugen. Sieben Wochen bedeutet nach dem Bundeswahlgesetz auch, dass nun die Wahlplakate an die Laternen dürfen.

Kurz vor der magischen Grenze steigt traditionsgemäß die Nervosität mindestens bei den Kandidaten und den Wahlkampfleitern ins schier Unermessliche an. Werden sich die politischen Mitbewerber an die gesetzliche Frist halten und wenn nein (wovon in den allermeisten Fällen auszugehen ist), wann wird das erste Plakat gesichtet. Jedes aktive Parteimitglied wird dann zum „sehenden Auge“. Und auch die Kandidaten fahren aufgeregt am betreffenden Tage durch den Bezirk. Geht es doch um den perfekten Platz für das eigene Plakat. Es geht um gesehen werden oder nicht, um die „guten“ Laternen und die, die eigentlich nicht mit einem Plakat versehen werden dürfen, aber den Wahlkämpfer dann doch beim Vorbeigehen „einfach anlachen“. Und es geht darum, Laternen alleine für sich zu haben. Denn nichts ist schlimmer, als noch als fünfte Partei sein Plakat an eine Laterne zu hängen und diese schon zu einem Marterpfahl verkommen zu lassen. Ihr merkt, es geht um höhere Dinge. Um etwa 3,5 Meter hohe Dinge.

In diesem Jahr sollte doch einiges anders werden. Und so trafen sich bereits weit vor der magischen gesetzlichen Grenze die beiden Spandauer Bundestagsabgeordneten Kai Wegner (CDU) und Swen Schulz (SPD) mit ihren Wahlkampfleitern, um erstmalig Absprachen zum Wahlkampf zu treffen. Nicht, dass es schon jemals handgreifliche Auseinandersetzungen gegeben hätte. Aber – und dieser Ansatz ist überaus löblich – beide Seiten wollten den Bundestagswahlkampf nicht zu einer Materialschlacht verkommen lassen. Und so vereinbarte man eine Obergrenze für Plakate und legte fest, wann mit dem Plakatieren begonnen werden sollte. Ziel war es, dass die Teams von SPD und CDU zeitgleich ausrücken sollten, um so die Chancengleichheit für alle zu wahren. Es sollte ein fairer Wahlkampf werden.

Gestern war es nun soweit. Auf 18 Uhr hatten sich die beiden Bundestagsabgeordneten verständigt und so fand sich ein rund 50-Mann- bzw. -Frau-starkes Kai-Wegner-Team um 17 Uhr in der Kreisgeschäftsstelle ein, um die Transprter zu beladen. Die Stimmung war sehr gut, denn so viele fleißige Hände hatten sich noch nie bei einer Plakatierung angeboten. Gegen 17.30 Uhr waren die ersten drei Transporter voll beladen. Als die jeweiligen Teams jedoch starten wollten, pochte Kai Wegner darauf, fair zu bleiben und erst – wie mit der SPD vereinbart – um 18 Uhr zu von der Kreisgeschäftsstelle aus aufzubrechen.

Das Kai-Wegner-Team 2009 vor dem Plakatieren!

Das Kai-Wegner-Team 2009 vor dem Plakatieren!

Doch kurz darauf klingelten die ersten Handys. SPD-Plakate wurden in Gatow und in anderen Teilen Spandaus gesichtet. Was war da los? Ein Anruf bei der SPD-Wahlkampfleiterin brachte auch keine neuen Erkenntnisse. Bestätigt wurden „vereinzelte“ Plakate in Gatow. Unmut machte sich im Kai-Wegner-Team breit, doch es wurde beschlossen, sich an die Absprache zu halten und erst um 18 Uhr auszurücken. Nachdem auch die restlichen Transporter beladen waren, starteten nach einer kurzen Ansprache von Kai Wegner und dem obligatorischen Gruppenfoto (und dieses Mal haben wir nicht alle auf das Foto bekommen) um 18.03 Uhr alle Teams in die Spandauer Ortsteile.

Was vorher vereinzelte Berichte angekündigt hatten, bestätigte sich schnell: die SPD Spandau hatte sich nicht an die Absprache gehalten und hatte bereits um 18 Uhr die zentralen Bereiche Spandaus sowie Gatow, Kladow und Teile der Wilhelmsstadt plakatiert.
So etwas empfinde ich nicht nur als unfair, so etwas ist traurig, denn so wird der zarte und lobenswerte Keim von einer Zusammenarbeit auf Augenhöhe gleich im Ansatz zunichte gemacht. Wie soll man mit einer SPD zusammenarbeiten, die es noch nicht einmal schafft, sich an eine zeitliche Absprache zu halten?! Mir persönlich geht es hierbei nicht um eine Parteizugehörigkeit, sondern um die menschliche Enttäuschung von den handelnden Personen.

Ich finde es toll, dass Kai Wegner und sein Team sich trotz der schon vorher bekannten Gerüchte über das Brechen der Verabredung durch die SPD an die getroffene Verabredung gehalten haben! Das beweist Fairness und Verlässlichkeit zum gegebenen Wort. Dass nicht alle Politiker so zu ihrem Wort stehen wie Kai Wegner, haben wir gestern bei Swen Schulz sehen dürfen.

Als auch ich dann als Teil des großen Kai-Wegner-Teams um kurz nach 18 Uhr ausrückte, war die Vorfreude auf die kommenden Stunden ungebremst. Die Sonne lachte, es war sehr warm und die Stimmung war gut. Danke der vielen helfenden Hände kamen wir ungewohnt schnell voran, was uns immer mehr motivierte. Sicherlich, es gab unterwegs auch die gewohnten Reaktionen von Passanten und Autofahrern. Von Beschimpfen bis zum Bespucken aus vorbeifahrenden Autos war alles dabei. Aber es gab auch viel Zuspruch von Menschen, die das neue Plakatmotiv besonders gelungen fanden.

Nach nur sensationellen 9 Stunden waren dann alle CDU-Plakate in Spandau und Charlottenburg-Nord dank einer tollen Teamleistung angebracht und so ließ sich das Kai-Wegner-Team anschließend gemütlich das verdiente Feierabendbierchen in einer Spandauer Kneipe schmecken.

Wahlkampfauftakt

Acht Wochen vor der Bundestagswahl 2009 fiel der offizielle Startschuss für den Bundestagswahlkampf der CDU Spandau. Gut, genau genommen fiel natürlich kein Schuss, aber geladen war die Stimmung im Brauhaus Spandau dennoch!

Aber von vorne: Bei strahlendem Sonnenschein und wärmsten Temperaturen strömten die Menschen heute morgen zum Brauhaus Spandau.[singlepic id=5 w=600 float=center]

 Der Vorsitzende der CDU Spandau, der Bundestagsabgeordnete Kai Wegner, hatte zum Auftakt des Bundestagswahlkampfes geladen. Auch in diesem Jahr tritt Kai Wegner erneut an, um die Interessen des Wahlkreises 79, der den Berliner Bezirk Spandau und den Ortsteil Charlottenburg-Nord umfasst, im Deutschen Bundestag zu vertreten.[singlepic id=1 w=250 float=right]

Die heutige Wahlkampfauftaktveranstaltung machte deutlich, dass Kai Wegner sich auch in diesem Jahr einer breiten Unterstützung nicht nur seines Wahlkampfteams sicher sein kann. Anders, besser, dynamischer, ideenreicher wird der Wahlkampf werden. Doch bei allen Veränderungen – eines bleibt: Auch in diesem Jahr wird es ein Kai-Wegner-Mobil geben, dass durch Spandau tourt. Mit viel Beifall wurde es heute der Öffentlichkeit vorgestellt.

[singlepic id=3 w=200 float=left]Als Gastredner konnte der Berliner CDU-Generalsekretär Bernd Krömer gewonnen werden, der den rund 100 Gästen im überfüllten Saal in einer engagierten Rede deutlich machte, dass Spandaus Stimme im Bundestag auch in den nächsten vier Jahren Kai Wegner heißen sollte!

Natürlich ließ sich auch der Kandidat nicht bitten und stellte sich und seine Ziele den Zuhörern vor. Kai Wegner stellte dabei klar, dass für ihn Wahlkampf nicht bedeute, nun den Erstkontakt zu den Menschen herzustellen: „Ich befinde mich bereits seit der letzten Jahr vor vier Jahren im Dauerwahlkampf!“ In unzähligen Sprechstunden, Vor-Ort-Terminen, Briefen und Telefonaten habe er die Anliegen der Menschen ernst genommen. Diese Arbeit werde er auch die nächsten Jahre fortsetzen – als direkt gewählter Abgeordneter für Spandau und Charlottenburg-Nord.

Kai Wegner im Internet: www.kai-wegner.de

Weitere Fotos:

Die Welt ist doch gut – der „Geh nicht wählen“-Film

Vor gut einer Woche kursierte im Internet ein Video, in dem Prominente wie der Tagesschausprecher Jan Hofer und Sandra Maischberger dazu aufriefen, NICHT wählen zu gehen. Ich war schlichtweg fassungslos.

Für mich brach in diesem Moment eine Welt zusammen: Der Jan Hofer, der mir täglich um 20:15 Uhr die Nachrichten aus der Welt vorliest, der mit Politikern diskutiert, der Jan Hofer gibt sich für eine Anti-Wahl-Kampagne her?! Zugegebenermaßen: bei einigen anderen dieser „Prominenten“ hat mich diese Meinung nicht gewundert…

Heute tauchte nun im Netz ein neues Video auf. Wieder im selben Format, doch dieses Mal mit einer Wendung des Tenors. Die Welt ist doch gut. Jan Hofer macht keine Anti-Wahl-Werbung, sondern ist natürlich FÜR das Wählen gehen. Auch Mike Krüger macht deutlich, warum er der Meinung ist, dass es besser ist wählen zu gehen! DANKE! Danke, dass meine Weltordnung wieder hergestellt ist und Jan Hofer für mich der nette Mann der Tagesschau bleibt, der mir täglich die wichtigsten Nachrichten aus aller Welt vorliest.

Ach so: Video 1 sollte provozieren… ich würd mal sagen, Mission zum Teil gelungen, aber zum anderen Teil auch voll nach hinten losgegangen, denn viele User im Netz haben das erste Video wie ich für bare Münze genommen!

Es gibt übrigens auch eine Internetseite zu dem Spot: www.gehnichthin.de

Von dieser Seite stammt zum Abschluss dieses Beitrages folgendes Zitat:

„Ich finde den Spruch, dass die, die nicht wählen, zulassen, das möglicherweise zweifelhafte Menschen an die Macht gelassen werden, sehr passend. Wer nicht wählt, überlässt anderen die Entscheidung, wer regieren soll – kann man wirklich so desinteressiert sein?“

Ulla Schmidt und der Dienstwagen im Urlaub

Weil ich den Artikel so treffend fand (das hätten auch meine Worte sein können), erlaube ich mir Euch einfach einen Artikel von Simon Zeimke (http://www.simon-zeimke.de) zur Verfügung zu stellen.

Ulla Schmidt und der Dienstwagen im Urlaub
Wenn einem das Auto gestohlen wird, dann ist das schon blöd. Wenn das dann auch noch im Ausland im Urlaub passiert, dann ist das noch blöder. Und was Frau Ulla Schmidt (SPD), Gesundheitsministerin, passiert ist – tja, dafür finde ich keine Worte. Sie hat sich den Dienstwagen klauen lassen.

Ulla Schmidt (SPD) hatte an ihrem Urlaubsort Alicante nämlich noch Ministertermine. Ganz wichtige sogar: sie nimmt an Diskussionsveranstaltungen teil, besucht Kinderheime, Schulen und auch Altersheime. Nun darf man sicherlich fragen, welchen Informationsgehalt die Besuche dieser Einrichtungen in Spanien für die deutsche SPD-Gesundheitsministerin haben – aber ich lass das mal. Doch genau für diese Termine hat sie ihren Dienstwagen inkl Chauffeur mit in den Urlaub genommen. Nun wurde der Dienstwagen geklaut – eine Mercedes S-Klasse.

Der fairness halber sei gesagt: für private Termine und Ausflüge hat Frau Schmidt natürlich einen eigenen Leihwagen gemietet. In Alicante macht sie auch gerne Landschaftsspaziergänge. Aber die Frage steht im Raum:

Warum nimmt Frau Schmidt den Dienstwagen mit in den Urlaub?

Liegt es vielleicht am erhöhten Sicherheitsbedürfnis der Ministerin? Ja das wird es sein, warum die (gepanzerte?) Limousine mitgekommen ist. Das ist auch richtig. Stopp, halt! Sicherheitsbedürfnis? Geht ja gar nicht – sie fährt ja selbst mit einem Mietwagen durch die Gegend. So hoch kann das Risiko dann ja nicht sein.

Vielleicht hat Frau Ministerin Schmidt sich auch nur so daran gewöhnt und hält es für nicht standesgemäß ohne Chauffeur zu offiziellen Terminen zu fahren. Als Ministerin steht ihr ein Chauffeur und ein Dienstwagen zu – ja klar. Nur ist es eine Frage der Verhältnismäßigkeit! Schließlich zahlt nicht sie dafür, sondern der Steuerzahler! Ich finde es schon vermessen, den Dienstwagen aus Berlin anfahren zu lassen, weil man “offizielle” Termine am Urlaubsort vereinbart.

Wie ist Frau Schmidt eigentlich nach Spanien gekommen? Mit dem eigenen Auto sicher nicht – dann bräuchte sie keinen Mietwagen. Oder ist sie mit dem Dienstwagen gefahren? Nicht das Frau Schmidt noch die Flugbereitschaft der Bundeswehr genutzt hat, weil sie ja offizielle Termine hat? Nun gut, das wird sicherlich in den nächsten Tagen und Wochen geklärt werden.

Aber wie war das in den anderen Urlauben von Frau Schmidt in der Vergangenheit? Ist da auch schon immer der Dienstwagen mitgefahren? Und wie steht es um die Versicherung, wer zahlt den Schaden?

Frau Schmidt, Sie haben uns noch einiges zu erklären!

Ach, eins noch: Unser Wirtschaftsminister Guttenberg (CSU) ist da etwas anders. Er ist zu einem Termin von Berlin nach Düsseldorf kostengünstig mit Air Berlin geflogen. Keine Flugbereitschaft, keine Business-Class, sondern wie jeder normale Mensch auch! Das nenne ich mal vorbildlich!

Quelle: http://www.simon-zeimke.de/2009/07/ulla-schmidt-und-der-dienstwagen-im-urlaub/

Warum Hubertus Heil nicht Barack Obama ist

Ein Beitrag von mehrheit09.de

Das Video kursiert ja nun jetzt schon eine ganze Weile im Netz, die (Schaden)freude bei mir hat sich aber immer noch nicht gelegt. Mir ist es immer noch nicht verständlich, wie ein gut bezahlter Politiker, der den Job ja nicht erst seit gestern macht, sich vor so vielen Leuten so dermaßen zum Hannes machen kann. War ihm das nicht bewusst, dass die paar-hundert SPD-Delegierten zusammen mit Hubertus Heil nicht halb so viel Begeisterungspotenzial besitzen wie der US-Präsident allein in seinem kleinen Finger aufweist? JEDER der sich auch nur 2 Minuten am Tag mit Politik beschäftigt, muss doch sehen, dass die Bundes-SPD zum Großteil eine absolute Schlafmützentruppe ist. Auch der Kanzlerkandidat FWS geht hier mit „gutem Beispiel“ voran. Da hofft man doch bei jedem Auftritt, dass der gute Mann sich nicht selbst in den Schlaf redet. Selbst eingeschlafene Füße wirken gegenüber Steinmeier noch wie im Kreis rennende Streifenhörnchen auf Speed!

Was also muss den SPD-Generalsekretär Hubertus Heil geritten haben? Meine Antwort…ich weiß es nicht. Offensichtlich ist da wohl eher der Wunsch Vater des Gedanken. Der Wunsch, durch bloßes „Nachmachen“ der Ideen von Barack Obama einen ähnlich erfolgreichen Wahlkampf zu führen. Leider sind die USA und Deutschland hier nicht wirklich vergleichbar. Die SPD wird hier schon einen eigenen Weg finden müssen, ihre Truppe zu motivieren und die Wähler an die Urne zu bringen. Dabei könnte es nicht schaden, wenn aus der Parteizentrale vielleicht auch mal die ein oder andere frische Idee käme. Bisher aber leider Fehlanzeige. Schon während der Europawahl wurde in einfallsloser Art und Weise nur darauf gesetzt, alle anderen schlecht zu reden. Zitat: „Heiße Luft würde die Linke wählen“. Tja Leute, das hat SO leider nicht funktioniert! Die Menschen wollen doch nicht vermittelt bekommen, wer von den anderen seinen Job nach Meinung der SPD schlecht macht. Das kann und sollte jeder für sich selbst entscheiden, für so intelligent darf man die Bürger Deutschlands schon halten. Die Leute wollen wissen, wer mit welchen Konzepten einen guten Weg in die Zukunft gehen will. Das macht die CDU/CSU um Längen besser. Innerparteiliche Diskussionen hin oder her, man merkt aber auf jeden Fall, dass da Leben in der Bude ist. Leben, das den Sozialdemokraten – nicht nur hier im Video – wohl fehlt…

Quelle: http://www.mehrheit09.de

Das Internet braucht einen neuen Ehren-Codex

Informationen werden heutzutage in rasender Geschwindigkeit verbreitet. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Informationen wichtig sind (z.B. Berichte von den Demonstrationen im Iran) oder sich in einer gewissen Banalität verlieren („Trinke gerade Kaffee“).

Der Informationsfluss wird immer schneller. Während früher Pressemitteilungen noch „revolutionär“ via Fax übermittelt wurden, geht heute ohne Email eigentlich gar nichts mehr. Ist ja auch einfacher: Mit einem Klick verschwindet der Text vom eigenen Rechner und taucht bei den zahlreichen Redakteuren wieder auf, um dort mehr oder weniger bearbeitet in das eigene Textbearbeitungsprogramm hineinkopiert zu werden. Fertig. Früher musste man die Meldungen ja noch abtippen…

Seit kurzem hat die Welt nun Twitter entdeckt. Eine Erfindung, die den Informationsfluss noch einmal erheblich verschnellert und eigentlich schon etwas älter ist, aber doch ihre gesellschaftliche Relevanz erst durch den Amoklauf in Winnenden erlangt hat. Seitdem twittert alle Welt und auch die Zeitungen und Politiker machen mit.

Ist auch alles sehr einfach: In 140 Zeichen kann man einer anonymen Leserschaft mitteilen, was man denkt, fühlt oder tut. Der Leser selbst kann ja entscheiden, was wichtig ist oder nicht.

Doch dieses Instrumentarium ist mächtig. Sehr mächtig. Erlaubt es uns doch mit zahlreichen Menschen in Kontakt zu kommen, um „Informationen“ (zu deren Relevanz habe ich bereits etwas gesagt) zu verbreiten. Google durchforstet diese „Tweets“ dann auch noch in rasend schneller Zeit und so kann man wunderbar in aller Welt gefunden werden, auch wenn man nur 20 oder 30 Abonnenten seiner Tweets hat. Diese Macht des Instrumentariums kann man positiv, aber natürlich auch negativ nutzen.

Während im Iran Twitter zum Hauptkommunikationsmedium avonciert und damit die berechtigten Massenproteste unterstützt, berichtete der Spiegel am vergangenen Wochenende von der potentiellen Möglichkeit, dass gezielte Informationen am Tag der Bundestagswahl das Wahlverhalten der Wechselwähler beeinflussen könnte: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,632942,00.html

Erst wenige Tage zuvor hatte ich von einem Mitglied des Bundestages erfahren, dass es die sogenannten „exit polls“ (also Umfragen zum Wahlausgang) überhaupt gibt und sie den Parteien am Wahltag bereits um 12 und um 16 Uhr mitgeteilt werden. Die Umfragen um 16 Uhr sind mittlerweile so genau, dass die Abweichung zum amtlichen Endergebnis nur noch minimal ist. Die Kandidaten wissen also bereits um 16 Uhr, ob es etwas aus der Karriere als MdB oder MdEP werden könnte oder ob gewisse Koalitionskonstellationen Mehrheiten bekommen… Dieses Wissen ist Macht!

Nun kommen wir wieder zum immer schneller werdenden Informationsfluss. Alle wollen mitschwimmen, doch langsam muss man sich fragen: „Mit welcher Arbeitskapazität?“. Doch das ist ein anderes Thema für einen späteren Blogeintrag.

Der Reiz derzeit ist doch: Wer meldet die Sensation zuerst!?! Zugegebenermaßen gehörte auch ich dazu, als ich aus der Synode live via Twitter berichtete und den Ausgang der Bischofswahl verkündete. Ähnliches war es bei der Bundespräsidentenwahl. Da ich scheinbar den „richtigen“ Menschen auf Twitter folgte, wusste ich bereits vor der offiziellen Verkündung des Wahlergebnisses, dass Horst Köhler gewählt worden war.

Angeblich sollen laut dem oben genannten Spiegel-Artikel auch bei der Europawahl die exit polls veröffentlicht worden sein. Zumindest hier hat das keine große Rolle gespielt. Heute morgen kamen Gerüchte auf, das es ein Spiegel-Redakteur war, der die exit polls veröffentlicht hatte.

Eine weitere – in meinen Augen abstruse – Erfindung sind Seiten wie wahlgetwitter.de. Auf diesen Seiten werden die Tweets der Twitternutzer ausgewertet. In folgendem Beitrag werden hier Voten wie CDU+ oder CDU- ausgelesen: „@cdu_news http://twitpic.com/8qy51 – #Regierungsprogramm-Kongress: Großes Medieninteresse in Berlin #cdu+ #csu+“
Die Seite bündelt diese Voten und will deutlich machen, wie momentan die politische Stimmung auf Twitter ist. Warum? Es hat doch keinerlei Relevanz noch Aussage, denn ich kann in meine 140 Zeichen doch auch einfach so oft #aaa- schreiben wie ich es Twitter zulässt und es würde ausgewertet werden! Dabei spielt es keine Rolle, ob da ein politischer Skandal aufgedeckt wurde oder ob der politische Mitbewerber nun der Meinung ist, dass z.B. die eine Aussage unglücklich gewählt war.

Sowohl die Diskussion um den Informationsfluss, als auch um die exit polls führen einem vor Augen, dass es noch keinen Ehren-Codex für Twitter oder auch das Internet insgesamt gibt! Was für Internetforen bereits allgemein gültig vorgeschrieben ist, sollte auch für Twitter und Co eingeführt werden! Hier meine Forderungen:

  • Keine Beleidigungen!
  • Kein Wahlkampf mehr am Wahltag!
  • Fair bleiben!
  • Abschaffung wertender Hashtags!

Mein frommer Wunsch wäre dann noch, dass der Informationsfluss etwas weniger schnell wird… momentan ist es einfach eine wahre Informationsflut, die kaum noch gefiltert werden kann.

So, hier ende ich nun und merke, dass ich schon wieder zu diesem Thema zwei oder drei andere Einträge schreiben könnte…

Schreibt mir Eure Meinung! Hier oder auf Twitter: http://twitter.com/Thorsten_Schatz