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Während Aila in der Sonne liegt…

… gibt es auch tatsächlich noch eine Handvoll Theologiestudenten, die ordnungsgemäß in der Bibliothek ihr Unwesen treiben und „lernen“. Wie so etwas bei uns ausschaut, zeig ich Euch jetzt…

v.l.: Christian (hinten), Peter, Stephan

Theresa, Stephan

von vorne nach hinten: Theresa, Thorsten, Peter

Thorsten und dahinter Peter… Theresa´s Kommentar zum Bild: „…so ein skeptischer Blick… funktioniert leider nicht immer alles so, wie man es gerne hätte…“ –> recht hat sie leider…

PS: Petit, ich wünsch Dir ne tolle Woche auf Fuerteventura!!! Vermiss Dich jetzt schon.

Eine Mittagspause mit Collin

Das ist der Thorsten. – Hallo Thorsten!
Und das sind Theresa und Peter. – Hallo Theresa und Peter!

Das ist der Collin. – Ah nee, der ist ja gar nicht da! Blöd.
Da wäre dann noch der Stephan. – Hallo Stephan! Aber den sieht man nicht, denn der macht ja die Fotos.

Mit dem Collin hätten wir viel Spaß haben können. Wir hätten mit ihm unseren täglichen Balzac-Kaffee trinken können…

… oder er hätte auch ne Zigarette quarzen können (aber nur noch bis zum 1. April, denn ab dem Tag ist das Balzac rauchfrei).

Und nach dem vielen Kaffee wären wir dann auch garantiert noch mit Collin auf´s Klo gegangen, denn der Kaffee muss ja auch irgendwann einmal wieder raus.

Ja, das wäre so eine Mittagspause mit Collin gewesen. Aber Collin war ja nicht da. Schade.

Exkusion Teil 3: Wittenberg

Wir erwarteten unseren Schlaf. Doch wir wurden Ohrenzeugen eines Konzertes von Sägegeräuschen. Ja Mehrzahl! Zu dem uns bereits bekannten Schnarchen von Christian hatte sich ein weiterer Schnracher gesellt… der Schuldige war schnell ausgemacht, hatten wir doch auch nur einen „Neuling“ bei uns im Zimmer.

Wir konnten an sich eine ganze halbe Stunde länger schlafen als an den übrigen Tagen, da Frau Prof. Wendebourg uns zugestand, die Essensausgabe von 7.30 bis 8.30 Uhr in vollem Umfang nutzen zu dürfen. Das Frühstück war im Vergleich zu Erfurt recht kläglich. Doch lobend erwähnen muss man die Herzsalami, die mich doch optisch sehr ansprach…
Nach dem Frühstück packten wir wie gewohnt unsere Sachen und komischerweise fand man(n) sich dann auf dem Klo ein, um sich durch die Trennwände hindurch zu unterhalten und sich währenddessen erheblich zu erleichtern… Ein recht lustige Situation, wenn das nicht so dermaßen gestunken hätte… *boah*

Zu 9.00 Uhr wurden alle zum Appell am Reisebus gerufen, von wo wir durch Wittenberg liefen und die Stadt per Pedes erkundeten (was nicht schwer ist, denn die Stadt besteht nur aus zwei parallel verlaufenden Straßen…). Auf dem Weg zum Marktplatz entdeckten wir dann an einer Säule das Graffiti „These I: Lutherkult abschaffen“.Das erzeugte doch schon mehr als ein Schmunzeln… Auf dem Marktplatz kam es dann zwischen Susi und mir zum „Showdown“ der Objektive. Ich hatte Susi ja shcon vorher für ihre Kamera nebst dem Teleobjektiv beneidet. Aber meine Anerkennung muss ich im nachhinein relativieren, denn es handelte sich bei Susis Kamera gar nicht um eine digitale Kamera, sondern um eine analoge…
Das ich mich hier so über die Kamera auslasse, lässt den geneigten Leser sicherlich folgern, dass die Führung so spannend nicht wahr… nun dazu gebe ich mal keinen Kommentar ab.
„Höhepunkt“ der kurzen Führung war die Besichtigung des „Predigerseminars“ – oder zumindest des Hauses von außen. In diesem Seminar werde auch ich – so Gott will – auch einmal studieren müssen/dürfen. Hier werden die Theologiestudenten u.a der EKBO auf den Pfarrdienst vorbereitet.
Es war nun mittlerweile recht spät – kurz vor zehn Uhr – und da wir als gute Theologiestudenten natürlich zum Gottesdienst wollten, setzten sich also die 60 Studenten schleunigst in Bewegung um (halbwegs) pünktlich in der Stadtkirche St.Marien anzukommen. Die Gemeinde staunte nicht schlecht, als wir plötzlich in die Kirche stürmten und diese in Besitz nahmen, da wir nun die Mehrheit der Gottesdienstbesucher stellten. Ein Kirchwart fragte uns noch schnell, was wir denn für eine Gruppe seien und steckte dieses noch in aller Eile der Pfarrerin. Und so wurden wir dann auch als Theologiestudenten aus Berlin extra begrüßt.

Während des Gottesdienstes meldete sich meine Blase… vielleicht durch die Kälte, denn wir froren alle schon wieder erbärmlich. Nach dem Abendmahl hab ich mich dann schnell nach hinten geschlichen und den Kirchwrat nach der Toilette gefragt, die sich jedoch im nachhegelegen Gemeindehaus befindet. Doch der Drang nach Befreiung war größer als die Angst vor dem Zorn der Leiter, dass ich mcih während des Gottesdienstes entfernt habe. Und da ich noch während des dritten und letzten Tisches wieder meinen Platz in der Kirche einnahm, hat auch kaum jemand mein Fehlen bemerkt.

Ihr merkt, die Frage nach Toiletten war für uns eine sehr wichtige… schließlich waren wir den ganzen Tag unterwegs, waren durchgefroren und hatten kaum Gelegenheit menschlichen Bedürfnissen nach Erleichterung und Wärme nachzukommen.

Nach dem Gottesdienst bekamen wir eine Führung durch die Kirche. Doch auch dieser Herr war der Meinung uns nun seine eigene theologische und vor allem unqualifizierte Meinung zu jedem einzelnen Bild bis ins kleinste Detail präsentieren zu müssen. Die Führung war schlichtweg langweilig und so seilte ich mich nach und nach immer mal wieder ab, um ein paar Schnappschüsse in der Kirche zu machen.
Nach der Führung zeigte uns Dr.Deuschle in aller gebotenen Kürze und Würze noch einige Besonderheiten an der Außenfassede der Stadtkirche. Von dort spazierten wir erneut zur Schloßkirche, die wir bereits ja im dunklen besichtigt hatten. An der Tür, wo Luther damals seine 95 Thesen angeschlagen haben soll, findet man heute eine Tür, auf der alle Thesen eingraviert sind. Ein kleiner Zaun vor dieser Tür soll die Besucher auf Abstand halten.Im Kircheninneren war nicht mehr sonderlich viel neues zu entdecken. Zugegebenermaßen waren die meisten von uns durch den ewig langen Vortrag in der Stadtkirche auch schon wieder am Ende ihrer Aufnahmefähigkeit.
Danach wurden wir dann in eine 45-minütige Pause entlassen. Wir beeilten uns in unser „Stammcafé“ zu kommen, um dort „ordentlich“ zu Mittag zu essen. Wir waren eine im Vergleich zu gestern doch recht große und vor allem lustige Runde. Wir bestellten uns alle jeweils einen leckren Burger und – na klar – einen Kaffee.
Da ich noch Hunger hatte, kam noch ein Hot Dog hinterher… Dann rannten wir ans andere Ende der Stadt, damit wir ja um 13.30 Uhr am Lutherhaus sind. Kurz vor dem Lutherhaus jedoch… wir waren schon fast an einem Italiener vorbei… musste ich nach links schauen – und ich entdeckte unsere Doktoren nebst sämtlicher Assisteninnen gemütlich beim Essen… reichlich gefrustet – hatten wir uns doch beeilt den Burger schnellstmöglich zu verdrücken – kamen wir beim Lutherhaus an und stellten fest, dass wir die ersten waren. Dachte wir jedenfalls, da von draußen niemand zu zu sehen war.Frau Prof. Wendebourg jedoch wartete drinnen und war wenig erfreut, als wir nach ner Viertelstunde auf der Suche nach Wärme in die Eingangshalle des Museum kamen.
Frau Prof. Wendebourg führte die anwesenden Studenten höchstpersönlich durch die Sammlung. Etwas später schloss ein Herr zu uns auf, der sich später als Dr. Treu vorstellte. Dr.Trau ist derjenige, der diese Ausstellung entwickelt und vor kurzem in einer alten Lutherbibel eine handschriftliche Notiz als Beleg für den Thesenanschlag Luthers gefunden hatte. Dr.Treu wollte natürlich vor unserer Professorin glänzen und erfreute uns mit einem über anderthalbstündigen Vortrag (!) über das Museum…
Stellt Euch bitte mal folgende Situation vor: ihr seid durchgefroren und übermüdet und müsst Euch in einem warmen, wohltemporierten Raum auf gemütlichen Stühlen einen Vortrag anhören. Nun selbst Dr.Deuschle hatte mit den schweren Augenlidern zu kämpfen… *gg*
Um 17.30 Uhr fuhren wir pünktlich vor dem Lutherhaus ab – ohne ein abschließendes Gruppenfoto zu machen, da es angefangen hatte zu regnen. Um 20.30 Uhr trafen wir dann unweit der Theologischen Fakultät in Berlin ein und hatten hier dann mit gefährlichen Eisschichten auf dem Bürgersteigen zu kämpfen.

Es gab ein schnelles „Auf Wiedersehen“ und viele Umarmungen und dann war die schöne Exkusion vorbei.

Diese Exkusion hat mir persönlich die Motivation gegeben, mich in den Ferien auf meine Proseminararbeit zu stürzen und mich intensiver mit dem Menschen Luther zu beschäftigen. Eine weitere Folge ist, dass ich im kommenden Semester alles daran setzen werde, damit die KG IV-Vorlesung von Prof. Wendebourg in meinen Stundenplan passt und ich somit an der nächsten Exkursion auch teilnehmen kann. Ich freu mich schon drauf!

Exkusion Teil 2: Mansfeld, Eisleben und Wittenberg

Um 6.30 Uhr klingelt erbarmungslos mein Handywecker. Diese Nacht hatte ich erstaunlich gut geschlafen, kein Schnarchen hatte mich gestört. Dennoch war ich mehr als müde. Kein Wunder nach 5,5 Stunden Schlaf…
Anders als in Eisenach besaß unser Zimmer eine eigene Dusche, so dass wir uns nur ncoh unter uns sechsens einig werden mussten, wer denn nun in welcher Reihenfolge duschen dürfe. Doch diese Dusche hatte seine Tücken in sich… man musste die ganze Zeit auf den Wasserknopf drücken, damit es da überhaupt Wasser gab… besonders warm und viel war es zudem dann auch nicht.
Nach einem mehr oder weniger ausgiebigen Frühstück ging es dann um 8.15 Uhr mit gepackten Sachen in den Reisebus und dann ab nach Mansfeld. Mansfeld ist der Ort, in der Luther seine Kindheit verbrachte…
Die Nacht über hatte es geschneit und auch jetzt verirrte sich die ein oder andere Schneeflocke vom Himmel zur Erde. Und so bot sich uns Mansfeld als verschneites Winterparadies.
Unser erster Gang führte uns zum Schloß Mansfeld, wo wir einen tollen Blick auf die Stadt Mansfeld hatten und auch die Schloßkapelle besichtigten.
Das Schloß Mansfeld ist eine Begegnungsstätte der Evangelischen Jugend und so schlug mein Herz doch deutlich höher, als ich auf dem Turm des Schlosses ein riesiges Kugelkreuz entdeckte!


Im Schloss selber fand zu dieser Zeit ein „Konfi-Castle“ statt. Und da uns referiert wurde, dass dies ein Angebot des hiesigen CVJM für die Gemeinden ist, sorgte dieser Umstand nicht nur bei mir für einige Unruhe. Da wurde u.a. der Gottesdienst zur „Verkündigung“ herabgestuft. Egal das gehört hier jetzt in der Tiefe nicht her. Diese kurze Ausführungen jedoch sorgten dafür, dass ich auf dem Rückweg zum Bus mit Peter, Paul und Lara anfing über evangelische Jugendarbeit und meine Sicht auf den CVJM zu diskutieren. Diese Diskussion habe ich bisher immer vermieden und ich versuchte sie auch nicht zu führen, aber es ging nicht anders. kam es wie ich es schon lange vorausgesehen hatte… Lara, die aus einem freikirchlichen Hintergrund kommt, war nun der Meinung mich von ihrem einzig wahren Standpunkt zu überzeugen zu müssen… ich hatte aber zu diesem Zeitpunkt schlichtweg keine Lust auf eine theologische Grundsatzdebatte und so hieß es dann später, dass Lara mich argumentativ „besiegt“ hätte. Naja… wenn sie meint…

Da wir nach dem Ausflug zum Schloß etwas in Zeitverzug geraten waren, fuhren wir noch schnell nach Mansfeld rein, liefen einmal die Hauptstraße runter zum angeblichen Elternhaus von Luther (das steht eigentlich gar nicht mehr, aber das wissen ja die Touristen nicht) und dann wieder hoch zum Bus.
Und weiter ging es dann nach Eisleben, wo wir mit 15 Minuten Verspätung um 12.30 Uhr eintrafen. Bedingt durch den Schnee machte Eisleben seinem Namen alle Ehre!!! Es war bitter kalt, um nicht zu sagen: wir haben uns alle den Arsch abgefroren. Selbst mir war mein tolles Stirnband, welches die anderen peinlich finden, einfach nur noch nützlich.

In zwei Gruppen besichtigten wir von außen das Geburtshaus Luthers und nun auch von innen die nahegelegene Kirche, in der er getauft worden sein soll. Unser Stadtführer muss ein absoluter Kunstfan sein, denn er erklärte uns wirklich jedes Gemälde bis ins kleinste Detail, so dass die meisten von uns nach einer Weile – auch bedingt durch die Eiseskälte – einfach abschalteten. Nun ging es weiter: ein kleiner Fußmarsch durch diese gottverlassene Stadt. Man kam sich vor wie in einem schlechten Western. Da war niemand außer uns auf der Straße, verlassene Läden links und rechts und die restlichen Läden alle verschlossen. Einzig allein eine offene, aber doch leere Dönerbude entdeckten wir.
Angekommen auf dem Marktplatz mussten wir uns natürlich noch ungeschützt vor Wind und Kälte noch einen ellenlangen Vortrag über die dort aufgestellte Lutherstatue (als ob das unsere erste sei…) anhören. Es war sogar zu kalt, um zu fotografieren…
Da natürlich unserem unermüdlichem Wissensdurst noch immer nicht Genüge getan war, besuchten wir noch eine weitere Kirche, in der es zwar weiterhin kalt, aber doch windstill war… Nach dieser Kirche zog die Gruppe dann ins gegenüberliegende „Sterbehaus Luthers“, in dem es nicht nur warm wa, sondern auch endlich mal eine Toilette gab!!! Wahnsinn, womit man sich nach einer gewissen Zeit begnügt. Im Sterbehaus erfuhren wir dann, dass dieses Gebäude nach neustesten Erkenntnissen wahrscheinlich gar nicht das tatsächliche Sterbehaus war. Das soll nämlich ein Gebäude sein, dass etwa fünf Häuser weiter stand. Tja… und damit die Touristen halt nen Sterbehaus vorfinden, hat man einfach mal trotz besseren Wissens dieses Gebäude als „offizielles“ Sterbehaus beibehalten.
Nach dem Vortrag im Sterbehaus war die Führung beendet und da wir durch die ellenlangen Vorträge wieder in Zeitverzug waren, denn wir wollten ja schließlich um 14.30 Uhr nach Wittenberg abfahren, eilten wir schnellen Schrittes zurück zum Bus, wo wir schon von den anderen sehnlichst erwartet wurden.
Frau Prof. Wendebourg wollte aufgrund der Zeitverzögerung unsere Mittagspause ausfallen lassen, da die befürchtete, dass wir nicht pünktlich um 17.00 Uhr beim Melanchthon-Haus in Wittenberg sein würden. Nur dem guten Zureden der Assistenten hatten wir es dann zu verdanken, dass der Bus doch im nahegelegenen Industriegebiet anhalten und wir zum Bäcker bzw. zum Plus-Markt rennen (!) durften. Frau Prof. Wendebourg persönlich übernahm die „Türwache“ und kontrollierte jeden Einkauf.
Stellt Euch bitte mal die Situation vor: etwa 50 Studenten stürmen diesen Laden in einer Gottverlassenen Gegend und raffen im Eiltempo an sich, was ihre gierigen Finger fassen können und rennen zurück zur Kasse, wo dann die Professorin steht und begutachtet, was gekauft wurde…
Bei mir meinte sie nur trocken: „Sie wissen schon, dass es heute noch etwas zu essen gibt in der Jugendherberge!?“, woraufhin ich meinte, dass ich ja meinen Umfang halten müsse, was bei ihr ein Lachen erzeugte.

Der Bus fuhr dann fünf Minuten später ab nach Wittenberg, wo wir um etwa 16.40 Uhr ankamen und beinahe noch gemütlich nen Kaffee hätten trinken gehen können… Nun gut… wir waren also pünktlich im ebenfalls verschneiten und noch kälteren Wittenberg angekommen und waren ebenfalls pünktlich um 17 Uhr im Melachthon-Haus… aber: derjenige der uns durch das Haus führen sollte, war nicht da!
So sollten wir uns selber das Haus im Eigenstudium erschließen, aber mehr als die Duschköpfe, aus denen Erklärungen kamen, haben wir nicht mehr aufnehmen können…



Dank Herrn Deuschle durften wir uns dann noch abseilen und so beschlossen wir noch in der verbleibenden knappen Stunde noch ein gemütliches Kaffee zu suchen. Ich hatte mir bereits eines in den Kopf gesetzt gehabt und setze irgendwie auch meinen Willen durch, doch als wir bei dem Café ankamen, war dieses gerade dabei, die Pforten dicht zu machen.
Aber jedes Übel hat ja bekanntlich auch ein Gutes. Schräg gegenüber befindet sich ein anderes Lokal, welches wir sonst wohl nie betreten hätten, sich dennoch in den 24 Stunden zu unserem „Stamm-Lokal“ entwickelte. Dort tranken wir genüßlich jeder einen Kaffee und bescherten der Inhaberin wohl den Umsatz ihres Lebens…


Die knappe Stunde reichte leider nicht aus, um vollends aufzutauen, aber doch zumindest um neue Energie zu tanken.

Um 18.30 Uhr fanden sich dann alle Studenten wieder vor der Schloßkirche zu Wittenberg ein, wo wir dann eine private Andacht – äh Verzeihung „Vesper“ – feierten. Das war ziemlich cool, denn die Kirche wurde extra für uns aufgemacht. Wir wurden aufgefordert uns nach Stimmen (Sopran, Alt, Tenor, Bass) im Altarraum aufzustellen, damit die Vesper (alles gesungen) besser klingen würde. Ein erhebenes Gefühl, welches sogar mir mal das Gefühl, in einem Chor zu singen, vermittelte!

Anschließend holten wir unser Gepäck aus dem vor der Kirche wartetenden Bus und stiegen neben der Kirche eine Wendeltreppe hoch und gelangten quasi neben der Kirche in unser Nachtquartier! Die Jugendherberge befindet sich nämlich direkt neben der Schloßkirche in den Räumen des Schlosses. Nun, vom Schloßcharakter ist nicht mehr viel übrig. Es herrscht eher eine nette Erinnerung an die DDR vor, aber man will sich ja nicht beschweren.


Als ob sich die Jugendherbergen in Erfurt und Wittenberg abgesprochen hätten, gab es auch heute exakt dasselbe wie am Freitag zu essen: Kartoffeln, Rotkohl und Gulasch…

Den Abend verbrachten wir bei mehreren Hasseröder in einer gemütlichen Couchrunde auf dem Gang… Anfangs saßen da nur der Peter, Trixie, Paul, der Christian und ich doch schon nach wenigen Minuten kamen dann einige dazu und zum Schluß zählte unsere lustige Runde bestimmt zwanzig Köpfe… Um etwa 1 Uhr nachts sanken wir dann in die Betten und erwarteten den Schlaf… doch davon erzähl ich Euch ein anderes Mal

~ Fortsetzung folgt ~

Exkusion Teil 1: Eisenach und Erfurt

Donnerstag, 09.02.2007. Um 18.35 Uhr brechen etwa 65 Studenten und Studentinnen sowie drei Dozenten auf die Exkusion der Vorlesung „Kirchengeschichte III: Reformation“ auf. In den kommenden vier Tagen wollen sie etliche Punkte aus Martin Luthers Leben besichtigen, wollen den Menschen Luther besser kennenlernen.
Eisenach, Erfurt, Mansfeld, Eisleben und Wittenberg stehen auf dem dicht gedrängten Programm.

Station 1 war Eisenach. Nach fast fünf Stunden Fahrt (inklusive Pause) kamen wir am Donnerstag gegen 23.30h an der Jugendherberge in Eisenach an. Unser Busfahrer entpuppte sich hierbei als nicht gerade ortskundig. Kaum waren wir von der Autobahn runter, fragte er uns per Mikrofon nach dem Weg… nun ja… der Bus hatte auf jeden Fall kein Navigationsgerät und nur durch eine Handykonferenz mit einem daheimgebliebenen Kommilitonen, der uns den Weg übers Internet schilderte, erreichten wir dann doch noch unser erstes Ziel.
Natürlich wurden wir auch gleich von der Eisenacher Dorfjugend in Empfang genommen: Den Abend über hatte es nämlich geschneit, so dass zwei bis drei Zentimeter Neuschnee lagen. Es kam also ein aufgemotzter Opel mit zwei Jugendlichen an und die vollführten dann vor unserem Bus auf dem Parkplatz mit angezogener Handbremse waghalsige Fahrmanöver, über die wir nur kopfschüttelnd lachten.
Der Abend war auch nach dem Beziehen der Betten für uns schnell vorbei. Mussten wir doch am nächsten Morgen bereits um 7.30h beim Frühstück sein. Außerdem steckte mir noch die kurze Nacht von Mittwoch zu Donnerstag in den Knochen. Und so begaben sich Trixie, Peter, Christian und ich zu Bett und hofften auf eine erholsame Nacht.
Doch es blieb für alle außer für Christian nur eine Hoffnung. Ich erwachte „erst“ um 4h nachts, als ich durch das Schnarchen von Christian unsanft aus den Träumen gerissen wurde. Man war das laut. Wir restlichen drei haben deshalb sehr, sehr schlecht geschlafen.

Unser „treuer“ Reisebus

Am nächsten Morgen ging es nach dem Frühstück bereits um 8.15h mit gepackten Taschen wieder in den Bus und dann ab zur Wartburg.

Die Wartburg. Übrigens: Während der NS-Zeit zierte den Turm ein Hakenkreuz…

Dort bekamen wir eine Führung. Die Dame, die uns durch die Räumlichkeiten führte hatte es echt nicht leicht mit uns. Führte sie doch zwei Doktoren und eine Professorin, die wohl ohne Probleme die Führung selbst – und viel ausfürhlicher – hätten halten können und auch wir Studenten entdeckten einige (!) Fehler in den Ausführungen der Dame.
Highlight sollte natürlich die „Lutherstube“ werden. Doch diese entpuppte sich als Reinfall. Ich hatte sie mir größer und irgendwie ausgeschmückter vorgestellt. Naja… anschließend hatten Paul udn ich noch ne halbe Stunde und weil uns kalt war, kehrten wir schnell noch auf eine Tasse Kakao in die Burgschenke ein, wo wir dann Christine und Mette kennenlernten. Die beiden kommen aus Dänemark und haben ein Auslandssemester in Berlin verbracht. Am 11.02. fuhr Christine und am 18.02. wird dann auch Mette wirder nach Dänemark fahren. Tja, so schnell kann eine nette Bekanntschaft vorbei sein.
Um 11.30 Uhr fuhren wir dann gesammelt von der Wartburg runter nach Eisenach, wo wir bis 13 Uhr „Ausgang“ bekamen. Trixie, Lara, Peter, Christian, Mette, Christine und ich zogen dann durch die Eisenacher Altstadt, auf der Suche nach etwas essbarem. Da wir in der Eile kein uns ansprechendes Lokal fanden und wir ja auch in Thüringen weilten, beschlossen wir uns eine Original Thüringer Rostbratwurst einzupfeiffen. Gut, Christian und ich jeweils zwei, aber wir hatten ja auch schließlich Hunger.

Lara und ich vor der Lutherstatue in Eisenach

Anschließend waren wir der Meinung, dass wir uns noch ein Cafe suchen müssten, wo wir dann noch schnell einen Kaffee schlürften. Auf dem Rückweg besuchten wir noch die Eisenacher Kirche, wo Johann Sebastian Bach seine ersten Stücke präsentierte – glaub ich. Auf jeden Fall stand im Vorraum der Kirche eine Statue von ihm. Ihr merkt, dass hat mcih nciht sonderlich interessiert… Um Punkt 13 Uhr fuhren wir dann weiter von Eisenach nach Erfurt, wo wir eine Stunde später ankamen.

In Erfurt ging es sofort zum Dom. Dieser ist riesig und steht unmittelbar neben einer weiteren katholischen Kirche… (ohne Worte). Wir besichtigten den Dom und ich weiß bis heute nciht, ob ich den Dom toll finde oder nicht. Von außen auf jeden Fall…
Vom Dom aus ging es dann zu Fuß durch die Stadt. Wir besichtigten diverse andere Kirchen, die ehemalige Universität, von der nur noch die außenfassade steht und gelangten dann zum Augustinerkloster, wo Luther damals zum Priester geweiht wurde und welches auch aus dem letzten Luther-Film bekannt ist.

Paul vor dem Augustinerkloster

Auch dort bekamen wir eine Führung und als wir im Laufe dieser Führung dann in einen warmen Andachtsraum des Klosters kamen, fiel den meisten von uns die Augen zu, denn wir waren schon ziemlich durchgefroren und müde. Ich möchte an dieser Stelle betonen, dass das Einschlafen nichts, aber auch gar nichts mit dem Begeisterungsgrad zum Vortrag zu tun hat, sondern schlichtweg dem bekannten Phänomen Kälte/Wärme und die Müdigkeit geschuldet ist.

Im Anschluss bekamen wir dann tatsächlich noch 45 Minuten Freizeit ehe es dann zur Jugendherberge Erfurt ging. Christian nutzte die Gelegenheit, um in einem Antiquitarait seine Büchersammlung aufzustocken, während Peter und ich im „Touristen-Informations-Zentrum“ uns für die Abendgestaltung einen Stadtplan besorgten.

Nach dem Abendessen gab es dann die erste verordnete Singstunde. Frau Prof. Wendebourg hatte uns „eingeladen“ gemeinsam zu singen. An sich eine „freiwillige“ Veranstaltung, aber da sie selbst im Ausgang saß, war das dann alles andere als freiwillig und anfangs hat das ganze ja auch Spaß gemacht… Nach gut 45 Minuten verloren wir aber allmählich die Lust, denn es wurde immer später und gegen 21.15 Uhr wurden wir dann auch endlich in den Abend entlassen.

Gut 20 Minuten später zog dann eine größere Gruppe von Studenten und Dozenten gen Innenstadt, wo wir dann mitsamt den beiden Doktoranden in der „Arche Noah“ – einer angesagten Kneipe unweit des Doms – versackten. Ich schloß wieder neue Bakanntschaften wie zum Beispiel Florian, meinem Vorvorgänger in der Jugendkammer, oder Sarah und Ulrike aus Tübingen. Die Diskussionen in der Kneipe verfolgten gänzlich unterschiedliche Richtungen. Die einen zogen es vor theologische Grundsatzfragen zu klären, wohingegen (auch ich) lieber uns den „weltlichen“ Dingen zuwandten. Die wirklich gute Nachricht des Abends war, dass es Budweiser gab! Gegen kurz vor Mitternacht zogen dann Florian, Sarah, Ulrike und ich dann wieder Richtung Jugendherberge, wobei Ulrike der Meinung war, den Weg zu kennen… naja… wir haben den Weg dann tatsächlich (irgendwann) gefunden…

Lara und Herr Dr.Deuschle im theologischen Gespräch

Sarah und Ulrike

Florian und ich

Der Rest kam uns dann eine halbe Stunde später hinterher. Doch da schlief ich schon tief und fest.

~ Fortsetzung folgt ~

Auf Luther´s Spuren

… werde ich in den nächsten vier Tagen krauchen. Werde in der Wartburg mit rosa Tinte den legendären Fleck an der Wand nachbilden, werde in Wittenberg irgendeinen Pampflet an die Tür nageln und laut: „Heureka!“ rufen (hmm das war wohl jemand anderes…). Najut dann rufe ich halt in einer Jugendherberge: „Was rülpset und furzet ihr nicht? Hat es Euch nich geschmecket?“.

Heute abend geht´s mit der Uni in die Lutherstädte. Das ganze ist eine kirchengeschichtliche Exkusion mit lauter lieben Kommilitonen, auf die ich mich schon sehr freue. Ich habe „meine“ Kamera und drei Speicherkarten mit dabei, so dass ich Euch hoffentlich mit jeder Menge schöner Fotos vom Ausflug beglücken werde. Am Sonntag werde ich gegen 20 Uhr am Hackeschen Markt wieder ankommen.

So sieht unsere Rundreise aus:
Donnerstag: Eisenach
Freitag: Wartburg und dann nach Erfurt
Samstag: Eisleben und dann nach Mannsfeld
Sonntag: Wittenberg und Gottesdienste in der dann hoffentlich geöffneten Schloßkirche.

Bis dahin gehabt Euch wohl, passt auf Euch auf und baut nen Schneemann!
Euer Thorsten

PS: Ich hab mich entschlossen, in diesem Semester trotz der NT-Bibelkundeprüfung eine Proseminararbeit zu schreiben. Jawohl. Das Thema wird lauten: „Das tridentische Dekret über das Sakrament der Eucharistie und Luthers ‚De captivitate Babylonica ecclesiae praeludium‘„. Bin schon sehr gespannt auf meine dann folgenden Erkenntnisse, an denen ich Euch sicherlich teilhaben lassen werde (fürchtet Euch!!! *he he*).

Sündenvergebung

Der Glaube ist eine feste Zuversicht auf das, was man hofft,
und ein Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht.
Hebräerbrief 11,1

Sündenvergebung – ein Thema über das ich nicht erst seit gestern nachdenke, doch derzeit recht stark in meinem Kopf ein Thema ist. Wenn es so etwas wie eine göttliche Fügung gibt, dann habe ich sie heute erlebt. Die Antwort auf meine stumme Frage zur Vergebung der Sünden sprach mein Prof heute in seiner Vorlesung über den Hebräerbrief an. Er verwies dabei auf das Matthäusevangelium, in dem es im 18. Kapitel so heißt:

Petrus trat zu Jesus und fragte: „Herr, wie oft muss ich denn meinem Bruder, der an mir sündigt, vergeben? Genügt es siebenmal?“
Jesus sprach zu ihm: „Ich sage Dir: nicht siebenmal, sondern siebzigmal siebenmal!“

StuPa-Wahlen 2007

Heute wird bei mir in der Uni das StuPa (Studierendenparlament) gewählt. Die Wahlbeteiligung lag wohl in den letzten Jahren bei sensationellen 4%. Nun, ich werde wählen gehen. Sehe das als meine Pflicht als guter Staatsbürger, denn wählen zu gehen ist ein Privileg.

Und ich hätte echt gerne ein paar Veränderungen an der Uni… also darum werde ich wählen gehen.

Über einen Namen auf der Liste musste ich jedoch schmunzeln… auf Liste 16 tritt für den Ring Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS) der Jurastudent Thomas Koch an…

Nachtrag nach der Wahl:
Ich find es blöd, dass ich mir einen aus 119 Namen aussuchen musste und nicht einfach eine Gruppierung wählen konnte. Ich kenn die Leute doch gar nicht. Ich weiß nur, wofür die einzelnen Gruppierungen stehen. Hab meinen Unmut gleich mal bei meinem StuRa angebracht.

Das Protevangelium des Jakobus

Nein nicht „Brot“ sondern tatsächlich „Prot“. Dieses Evangelium ist eine, wenn nicht sogar die Antwort z.B. auf die spannende Frage, wie denn Jesus Geschwister haben kann, wenn seine Mutter Maria doch weiterhin Jungfrau war.

Das Evangelium schildert die Ereignisse vor und rund um die Geburt Jesu. Das Protevangelium des Jakobus bezieht sich dabei auf Matthäus und Lukas, ergänzt diese Überlieferungen aber. Unter anderem finden sich darin folgende Ergänzungen bzw. Änderungen:

  • Josef ist verwitwet und bringt die Geschwister Jesu aus seiner ersten Ehe mit.
  • Maria bleibt auch nach der Geburt Jesu eine Jungfrau.
  • Jesus wird in einer Höhle und nicht in einem Stall geboren.

Es wird die Kinderlosigkeit der Großeltern Jesu – Joachim und Anna – geschildert. Dann bekommen sie doch noch Maria.
Maria soll Gott geweiht werden und wächst im Tempelbereich auf. Mit 12 Jahren bekommt Maria ihre Tage und wird so unrein für den Tempel. Sie soll dann einem Witwer zur Frau gegeben werden und alle Witwer des Landes werden herangeholt. Alle Witwer bekommen einen Stab in die Hand – und bei Joseph kommt als Zeichen Gottes eine Taube aus dem Stab heraus. Joseph nimmt Maria dann zu sich, Maria wird die Geburt Jesu angekündigt und sie wird schwanger. Alles andere ist ja bekannt…

Weitere Infos:

MeinProf.de

Ich bin mal wieder auf etwas (zumindest für mich) Neues im Internet gestoßen: meinprof.de!

www.meinprof.de ist die Antwort auf all die Sehnsüchte von evaluierungswütigen Studenten, die schon immer mal mitteilen wollten, wie toll oder gar schlecht ein bestimmter Prof oder Dozent ist. Ein tolles Angebot, bei dem man natürlich gänzlich anonym bleibt. Der Clou dabei ist, dass dort erst die ersten Ergebnisse veröffentlicht werden, sobald eine gewisse repräsentative Anzahl von Bewertungen pro Prof oder Dozent eingegangen sind.

Ich habe das bisherige Angebot mal für den Fachbereich Jura an der Uni Potsdam und natürlich auch für den Fachbereich Theologie an der HU Berlin getestet. Für die HU lagen leider noch zu wenige Bewertungen vor, aber bei der Uni Potsdam muss ich ja mal sagen, dass ich das schon recht gut fand…

Schaut mal rein. Es ist ganz leicht zu bedienen. –> www.meinprof.de