Neues Blogdesign

Google hat aufgerüstet und eine neue Bloggsoftware zur Verfügung gestellt. Nun, das Layout meines Blogges hat sich ein wenig gewandelt, aber dafür kann man ihn nun spielen leicht verwalten und mit etlichen Tools versehen. Ein tolles Tool ist zum Beispiel die Kategorisierung der Artikel. Ich kann nun zu jedem Artikel so viele Kategorien hinzufügen wie ich möchte… Das erleichtert Euch das suchen nach älteren Artikeln.

Also dann: einen schönen vierten Advent Euch!

Sonntage bleiben Feiertage

Dies ist die neue Plakatkampagne der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg und der schlesischen Oberlausitz. Ich finde sie sehr witzig und gut!

Habt ihr eigentlich gewusst, dass es erst seit dem Jahre 321 n. Chr. der Sonntag der einzige freie Tag in der Woche im römischen Imperium ist? Davor gab es keinen einzigen freien Tag in der Woche! Der „Sonntag“ wurde als wöchentlicher Feiertag des Sonnengottes eingeführt. Später hat man den Sonntag schlichtweg beibehalten und ihn gemäß der christlichen Schöpfungsgeschichte ausgelegt: „Und am siebten Tage ruhte Gott“.

Wer jetzt meint, dass die Bibel diesem Feiertag angepasst wurde, irrt! Das Alte Testament war im Jahre 321 n. Chr. bereits längst geschrieben!

Weihnachtsgrüße

Sinnend geh’ ich durch die Straßen,
menschenleer ist’s um mich her.
Verlassen stehen Markt und Gassen
im Glanz vom Weihnachtslichtermeer.

Alle Menschen in dem Städtchen
ruhen sich vom Trubel aus.
Geschlossen ist auch’s Tabaklädchen
hinterm alten Opernhaus.

Viele Fenster sind beleuchtet,
Kerzen brennen hier und dort.
Die Luft, fast feierlich befeuchtet
trägt den Alltag mit sich fort.

Stille steht an allen Ecken,
„Friede“ flüstert leiser Wind
über Häuser, Bäume Hecken
ins Herz zu jedem Menschenkind.

Feiner Schnee bedeckt die Erde,
funkelt zart im Lichterschein.
Heil’ge Feiertagsgebärde
zieht nun in Häuser ein.

Segnend streift durch diese Hülle
Gottes Wunder jener Nacht.
Heil und Rettung war sein Wille,
Gottes Sohn hat ihn vollbracht.

(Anette Esposito)

Ich wünschen Dir und den Deinen ein gesegnetes, besinnliches und ruhiges Weihnachtsfest, einen guten Rutsch und einen Engel, der Dich die kommenden 365 Tage des Jahres 2007 begleitet.

Dein Thorsten.

Lustige juristische Definitionen

Es wird ja immer behauptet, dass Jura studieren immer „total langweilig“ sei! Nein! Fast immer…

Denn manchmal trifft man auch auf solche Definitionen in Gesetzen oder Urteilen (Humor ist, wenn man trotzdem lacht…):

Definition von „Eisenbahn“ des deutschen Reichsgerichts vom 17.3.1880:„Ein Unternehmen, gerichtet auf wiederholte Fortbewegung von Personen oder Sachen über nicht ganz unbedeutende Strecken auf metallener Grundlage, welche durch ihre Konsistenz, Konstruktion und Glätte dem Transport großer Gewichtsmassen bzw. die Erzielung einer verhältnismäßig bedeutenden Schnelligkeit der Transportbewegung zu ermöglichen bestimmt ist, und durch diese Eigenart in Verbindung mit den außerdem zur Erzeugung der Transportbewegung benutzten Naturkräften (wie Dampf, Elektrizität, tierischer, menschlicher Muskeltätigkeit, bei geneigter Ebene der Bahn auch schon der eigenen Schwere, der Transportgefäße und deren Ladung usw.) bei dem Betriebe des Unternehmens auf derselben eine verhältnismäßig gewaltige (je nach dem Umständen nur in bezweckter Weise nützliche, oder auch Menschenleben vernichtende und die menschliche Gesundheit verletzende) Wirkung zu erzeugen fähig ist.“

„Der Wertsack ist ein Beutel, der aufgrund seiner besonderen Verwendung nicht Wertbeutel, sondern Wertsack genannt wird, weil ein Inhalt aus mehreren Wertbeuteln besteht, die in den Wertsack nicht verbeutelt, sondern versackt werden.“
(Merkblatt der Deutschen Bundespost)

„[…] Nicht mehr haltbar ist die Bewertung, eine medizinisch sinnlose, aber harmlose Scheidenmassage mit „Reizungen bis zum Orgasmus“ verstoße allein wegen der „masturbatorisch wirkenden Behandlungsweise“ gegen die guten Sitten. […]“
(Münchner Kommentar – Hardtung, § 228 Rn. 44)

„Schach gilt als Sport“§ 52 II Nr.2 S.2 AO

„Der Tod stellt aus versorgungsrechtlicher Sicht die stärkste Form der Dienstunfähigkeit dar.“
(Unterrichtsblätter für die Bundeswehrverwaltung)

„Stirbt ein Bediensteter während einer Dienstreise, so ist damit die Dienstreise beendet.“
(Kommentar zum Bundeskostenreisegesetz)

Abfahrtstag – Freitag, 30.07.2004

Gleich nach dem Frühstück begann ich meine Verabschiedungstour durch das Kloster – wollte ich doch niemanden vergessen! Besonders herzlich wurde ich von Pater Stephan, Pater Josef und Frater Lukas verabschiedet, der mir noch eine Karte mit auf den Weg gab. Von allen wurde ich ermutigt doch noch einmal wiederzukommen…
Manuel fuhr mich dann zum Bahnhof und so endete der schöne und unvergessliche Aufenthalt im Kloster.

9.Klostertag – Donnerstag, 29.07.2004

Am Vormittag reiste dann Stefan ab und so dezimierte sich die Zahl der Berliner nun auf fünf. Am Nachmittag halfen Matthias und ich Pater Josef bei der Aufstellung einer Statisik über Übernachtungen und Einnahmen der Begegnungsstätte. Zur Kaffeezeit gesellte sich dann auch Frater Lukas zu uns. Wir haben viel miteinander gescherzt. Anschließend fing ich an meine Sachen zusammenzupacken, da ich ja morgen bereits meine Heimreise antreten musste. Die Medikamente schlugen langsam an und so viel mir das Laufen schon wieder etwas leichter – zumindest mit Verband.
Nach dem Abendessen schauten wir mit Pater Josef noch den neuen Pfarrbrief durch, der am Freitag in den Druck gehen sollte.
Danach fanden wir uns alle im Fernsehzimmer zusammen, wo ich leider kein Weltenburger mehr genießen konnte, da dies sich nicht wirklich mit meinen Antibiotika vertragen hätte.

8.Klostertag – Mittwoch, 28.07.2004

Da meine Eltern mir am Vorabend schon eindrücklich am Telefon geraten hatten doch noch einmal zum Arzt zu gehen, bat ich nach dem Frühstück wieder Frater Lukas mich zum niedergelassenen Arzt zu fahren, wo wir dann zwar den gesamten Vormittag verbrachten, aber zumindest nicht umsonst da waren. Der Arzt stellte nämlich eine „leichte Blutvergiftung durch einen Schnackenbiss“ fest. Toll. Also gingen wir noch schnell zur Apotheke um meine ganzen Antibiotika zu holen und rasten dann wieder zurück zum Kloster, wo wir dann auch um 11.50h eintrafen. Der aufmerksame Leser wird an dieser Stelle feststellen, dass wir zwei fünf Minuten zu spät zur Hore erschienen und so kam es zu der lustigen Situation, dass Frater Lukas direkt von hinten durch den Altarraum eilte um sofort weiter zum Lektorenpult zu schreiten, denn er war mit der Lesung dran! Das sah sehr lustig aus. Beim Mittagessen fing ich dann gleich an meine Tabletten zu schlucken und kam mir ziemlich dämlich mit meiner Apothekentüte vor. Nach dem Mittagsgebet erzählte ich dann allen ausführlich, was der Arzt gesagt hatte und Pater Michael war zum einen natürlich nicht erfreut über die Diagnose, aber dennoch schien es ih zu freuen, denn schließlich hatte er das schon am Montag diagnostiziert!
Nach dem Mittagessen fuhren dann leider Roland und Micha ab, da sie noch zu einer Hochzeit mussten. Von nun an hatte ich das Zimmer für mich allein. :)Am Nachmittag fuhren wir restlichen fünf – Stefan zog es vor mit seinem Fahrrad und seinem Handy allein zu sein – nach Kehlheim, wo Anselm, Daniel und Manuel schwimmen gehen und Matthias und ich uns die Befreiungshalle ansehen wollten. Nachdem wir (Matthias und ich) die drei am Schwimmbad abgesetzt hatten fuhren wir noch schnell zur Apotheke, da ich noch die restlichen Antibiotika abholen musste, da diese am Vormittag nicht vorrätig waren. Leider rammte Matthias beim Wenden ein parkendes Auto und so riefen wir zuerst die Polizei, die das aber nur am Telefon aufnahm, und schrieben dann einen Zettel für die Besitzer des Autos. Als wir gerade abfahren wollten, erschienen aber die Eigentümer des Wagens und so mussten wir diese erst einmal beruhigen und schilderten den Ablauf… Unser Bus hatte nichts abbekommen, aber der neue Polo hatte einige Schrammen… naja es war wohl mehr Schock als alles andere im Spiel und nach ein paar Minuten konnte das Ehepaar auch schon wieder witzeln.
Und so fuhren wir dann doch noch zur Befreiungshalle, wo ich dann mit Matthias Hilfe mir einen Verband anlegte. Die Berfeiungshalle war toll. Und dort wo die Orte standen, die Ende des 19.Jahrhunderts befreit worden waren, fanden wir doch tatsächlich auch SPANDAU!!! Wahnsinn. Das hielten wir natürlich in den Motiven und Perspektiven fest. Wie wir später herausfanden, hatten wir Stefan, der mit seinem Fahrrad hergefahren war, um etwa 30Minuten verpasst. Und nach der Kuppelbesichtigung und dem wundervollen Rundblick machten Matthias und ich uns auf dem Weg zum Schwimmbad, wo wir die anderen wieder abholen mussten.
Den Abend verbrachten Matthias und ich auf meinem Zimmer, wo er seinen Unfallbericht und ich an diesem Buch schrieb. Irgendwann schlief ich dann einfach inmitten unseres Gespräches ein und erwachte erst am nächsten Morgen beim Klingeln des Weckers.

7.Klostertag – Dienstag, 27.07.2004

Wie üblich klingelte um 6.30h der Wecker und wie ebenfalls nicht erwunderlich hatten wir bei der Morgenhore eine fast 60%-ige Berliner Ausfallquote…
An diesem Tage sollte ich im Pfarrbüro arbeiten. Es war eine Liste mit Mitgliedern einer sogenannten „Bruderschaft“, deren Geburtsdatum und deren Mitgliedsbeitrag aufzustellen. Die Beiträge waren in kleinen Umschlägen verpackt, wie wir sie von „Brot für die Welt“-Spenden kennen. Leider erwies es sich nicht immer sehr leicht alle Namen zu entziffern, da doch eine Namen recht undeutlich und auch in altdeutscher Schrift geschrieben waren. Diese Beschäftigung zog mich den kompletten Vormittag in den Bann, aber dankenswerterweise kam Matthias gegen 10.00h hinzu und half mir, so dass das ganze etwas schneller voranging. Pater Josef hatte für 10.30h eine Brauerei-Besichtigung für uns organisiert, zu der wir Berliner natürlich begeistert gingen. Die Führung war hochinteressant. Und so lernten wir, dass das Bier aus Platzgründen nicht im Kloster sondern in Regensburg in Flaschen abgefüllt wird und dass über 20.000 Liter pro Tag allein hier im Kloster produziert werden. Ein Teil der Produktion musste nämlich schon ausgelagert werden. Nach der halbstündigen Führung widmeten Matthias und ich uns wieder „unserer“ Bruderschaft. Leider wurden wir nicht ganz fertig, so dass wir gezwungen waren, unsere Tätigkeit nach dem Mittagessen zu beenden.
Mein Bein wurde im Laufe des Tages immer dicker und auch das Laufen viel mir immer schwerer. Den Nachmittag verbrachten Matthias und ich im Klostergarten mit lesen. Viel konnte ich eh nicht laufen.
Nach dem Abendessen fuhren wir alle nach Kehlheim einkaufen. Unsere Schokovorräte waren alle und mussten aufgefüllt werden. Danach saßen wir fast alle bei Micha und mir im Zimmer und „testeten“ unsere Vorräte auf Haltbarkeit… wir haben an diesem Abend viel diskutiert und ich war eigentlich nur froh endlich zu liegen, da ich irgendwie vollkommen erschöpft war und so kam es dass ich irgendwann einfach einschlief, obwohl die anderen noch im Zimmer saßen und sich lautstark unterhielten.

6.Klostertag – Montag, 26.07.2004

Das Schiff kam immer näher und langsam konnte man auch das Kreuz, welches mit Lichterketten behängt war, auf dem Bug des Schiffes erkennen.
Rasend schnell kam es näher und näher und nachdem es vorsichtig am Klostersteg angelegt hatte, wurde das Kreuz abgeseilt, da es nicht durch das Schiffsinnere passte. Mittlerweile hatte sich eine große Menschenmenge am Ufer zusammengefunden, die das Geschehen scheinbar sekundenweise dokumentierte, so groß war das Blitzlichtgewitter. Plötzlich endeckte ich Matthias, Anselm und Daniel im Untergeschoß des Schiffes. Hatte Matthias also die Gelegenheit beim Schopfe ergriffen und schon die Bootsfahrt mitgemacht. Das sah ihm ähnlich. 🙂
Da ich mit Frater Lukas direkt am Bootsstegende stand, wurde mir urplötzlich von Pater Gregor, der das WJT-Kreuz in Kehlheim abgeholt hatte, das Kreuz in die Hand gedrückt. „So nun übernimm mal Du.“ So kam ich also mit einigen anderen zu der Ehre das Kreuz, dass im Übrigen 31kg wiegt, in die Klosterkirche zu tragen. Matthias lief dabei neben mir her und erzählte von der Anreise und witzelte mit mir, dass ich als „Ketzer“ das katholische Kreuz trage. In der Kirche ging dann auch gleich das Nachtprogramm los, dass die ganze nacht hindurch andauern sollte. Zu diesem Zeitpunkt nahm ich mir noch vor, doch schlafen zu gehen und erst am frühen Morgen wieder dazuzustoßen… Nach dem ersten Chor und einer kurzen Ansprache in der überfüllten Kirche, folgten dann diverse andere Jugendgruppen und „Einzelkünstler“ die mit den Anwesenden sangen oder den Rosenkranz beteten. Von den Berlinern blieben irgendwann nur Matthias und ich übrig und so beschlossen wir, doch die ganze Nacht durchzumachen und am Kreuz zu wachen.Das Kreuz war vor dem Altarraum mittig aufgestellt worden, eingerahmt von einer großen Kerze und einem Blumenstrauß neben dem dann die Marienikone stand, die mit dem Kreuz um die Welt reist. Auch das Logbuch des Kreuzes lag auf dem Fußboden und irgendwann in der Nacht trugen auch Matthias und ich uns dort ein. Die Kirche leerte sich je später der Abend bzw der Morgen wurde… Gegen zwei Uhr erwies sich Pater Gregor als toller Rausschmeißer, als er mit den Versammelten mindestens fünfmal hintereinander einen Rosenkranz betete… das war zuviel für die müden Jugendlichen, die es dann vorzogen in den zum Schlafraum umgestalteten Seminarraum zu gehen und sich für den Pilgerweg am morgen auszuruhen. So bildete sich dann um Matthias und mich ein „harter Kern“ von sechs Leuten, die miteinander sangen, meditierten und beteten.
Dem WJT-Kreuz zu Ehren änderten die Mönche ihren Tagesablauf und so begann die Morgenhore, die normalerweise um 5.30h beginnt an diesem Tage erst um 6 Uhr. Nach der Morgenhore, zu der sich die Kirche wieder füllte, trugen Matthias und ich das Kreuz vor die Kirche und machten uns abmarschbereit, denn um sieben Uhr sollte es dann auf den Pilgerweg gehen.
Pünktlich um sieben Uhr machten wir uns dann auf den Weg, wobei Matthias und ich das Kreuz tragen sollten.
So marschierten wir zu unserer ersten Station und unterwegs lernten wir viele nette Leute aus der Umgebung kennen. Jemand hatte sogar eine Gitarre mit, so dass wir sangen… zumindest versuchten wir es eine zeitlang, aber so recht fanden wir keine Lieder, die alle toll fanden.
Als wir bei der ersten Station ankamen, wo wir natürlich schon sehnlichst von der Dorfgemeindschaft erwartet wurden – war das Kreuz doch das Highlight – , bekamen die Pilgerer erst mal eine kulinarische Köstlichkeit aus Bayern gereicht – Weißwurst! Matthias trank dazu standesgemäß ein Weißbier und das obwohl es erst 9 Uhr morgens war…!
Wir beide überlegten, ob wir noch bis zur Endstation an einem Donaudeich mitlaufen sollten, was noch einmal 6 km laufen bedeutete, denn wir waren schon sehr müde… aber ein echter Berliner reisst sich zusammen und läuft und läuft… mit dem Kreuz auf den Schultern… wir wurden immer mal wieder von kleineren und vor allem jüngeren Jungs und Mädels abgelöst, so dass wohl jeder, der mit uns vom Kloster losmarschiert war, mal das Kreuz die 13 km über getragen hat.
Irgendwann bei Kilometer 10 konnte ich dann nicht mehr. Mein rechter Fuß schmerzte und die Müdigkeit tat ihr übriges. Komischerweise wurde der rechte Fuß immer dicker. Merkwürdig.
Nachdem wir dann gegen 11 Uhr an der Stelle angekommen waren, an der vor einigen Jahren der Deich beim Jahrhunderthochwasser gebrochen war und dadurch Neustadt überflutet worden war, feierten wir noch einen ökumenischen Schulgottesdienst, da ganze Schulklassen für dieses Ereignis herangekarrt worden waren, und machten uns dann schleunigst mit einem Auto auf den „Heimweg“ zum Kloster, da wir ja die Mittagshore um 11.45h nicht verpassen konnten. Mit großem Abhetzen schafften wir es auch gerade noch so…

Nach dem Mittagsessen schlief ich dann bis zur Abendhore. Mein Fuß wurde immer dicker und schmerzte auch beim liegen. Ich nahm das erst nicht für voll, aber dann sprach mich Pater Michael bei der Reklination darauf an und sorgte dafür, dass Frater Lukas mich in das Krankenhaus in Kehlheim brachte… Widerwillig ging ich also mit. Der diensthabende Arzt war eine komplette Null. Obwohl ich ihm dreimal erklärte, dass ich hier im Urlaub sei, wollte er mich zu meinem Hausarzt schicken… Er drückte mal kurz auf dem Bein rum und ordnete an, dass ich einen Salbenverband bekommen sollte. Damit war ich dann abgehackt. Und so fuhren Frater Lukas und ich voller Vertrauen auf den Arzt wieder in das Kloster, wo ich sich dann sofort alle besorgt nach mir erkundigten. Pater Michael war nicht sonderlich überzeugt von der Diagnose des Arztes „Schwellung und Entzündung nach Insektenstich“ – und zwar zu recht! Nichts desto trotz fuhren wir dann doch noch nach Blankstetten, wo eine „Disco“ zu Ehren des WJT-Kreuzes stattfinden sollte und zu der Matthias und ich von den netten einheimischen Jungs und Mädels, die wir bei der Prozession kennengelernt hatten, eingeladen worden waren. Doch wir hätten wohl nichts verpasst, wenn wir nicht hingefahren wären. Aber egal. So machten wir uns also auf den Heimweg und verbrachten dann den Rest des Abends mit nem Bier vorm Fernseher.

5.Klostertag – Sonntag, 25.07.2004

Um etwa 9.30h klingelte der Wecker und missmutig krochen Micha und ich aus dem Bett. Wir hatten uns das Doppelbett geteilt, weil Roland das Feldbett vorzog. 🙂
Pater Josef und seine Mutter waren schon lange weg und auch der Abt verließ gerade mit seinem Motorrad das Weingut. Wir waren also ganz allein. Roland war schon einige Zeit auf und hatte bereits mit dem Abt gefrühstückt. Nachdem auch Micha und ich dieses nachgeholt hatten, machten wir uns auf den Weg nach Speyer wo wir um 11 Uhr eigentlich die Messe mitmachen wollten… Aber dort angekommen stellten wir fest, dass die Messe schon früher angefangen hatte und wir zu spät kamen, da die Gottesdienstbesucher grade den Dom verließen als wir kamen.
In aller Ruhe bestaunten wir also den Dom und ich war doch sehr enttäuscht, denn nach meiner Meinung ist das einzig tolle an dem Speyrer Dom dessen tolle Architektur! Kein Prunk, kaum Bilder, kaum Statuen – das hätte auch eine protestantische Kirche sein können! Nach dem Dom begutachteten wir die Altstadt von Speyer bei einem Eis und überlegten, was wir in den verbleibenden 5 Stunden machen wollten: Technikmuseum, Fußballausstellung oder Domschatz anschauen… Wir entschieden uns dann für die Fußballausstellung und dort angekommen stellten wir fest, dass wir mit derselben Eintrittskarte auch den Domschatz besichtigen konnten, da beides im selben Museum zu sehen war. Der Eintritt hat sich gelohnt. Sowohl die Fußballausstellung mit dem Thema „Deutschland und die WM“ als auch die Domschatzausstellung waren sehr liebevoll und detailiert gestaltet worden. Um kurz vor 17 Uhr waren wir mit der Besichtigung fertig und machten uns langsam auf den Weg zum Parkplatz vor dem Dom, wo wir eigentlich um 17.30h Pater Josef treffen sollten. Aber dort angekommen stand er bereits dort und so machten wir uns schon früher als erwartet auf den Heimweg – zumindest versuchten wir es, denn da Speyer ja nicht weit vom Hockenheimring entfernt liegt und an diesem Tage dort der Große Preis von Deutschland ausgetragen wurde, waren sämtliche Autobahnen mit Formel-1-Fans belagert! Für 50km brauchten wir fast 2,5h!Gegen 21.30h kamen wir dann doch noch im Kloster an und eilten schnell in die Küche um dort den Kühlschrank zu plündern. Knurrte uns doch schon der Magen! Wir aßen also schnell einen Happen, da wir ja noch die Ankunft des Weltjugendtagskreuzes um ca. 23.30h vorbereiten mussten, und eilten in die Kirche, wo schon einige Jugendliche die letzten Chorproben absolvierten und die Kirche festlich schmückten. Zusammen mit Pater Stefan und Pater Josef stellte ich noch Stühle auf und zündete sehr viele Kerzen an, da jene die einzige Beleuchtung in der Nacht sein sollte.
Das Kreuz sollte nämlich um 23.30h im Kloster per Schiff eintreffen und dann die Nacht über in der Klosterkirche aufgestellt werden. Am nächsten Morgen sollte dann ein 13km-langer Pilgerweg folgen. Zusammen mit Micha, Frater Lukas und Pater Josef machten wir uns gegen 22.45h auf dem Weg zur Schiffsanlegestelle, um die Gäste und das Kreuz, das wie gesagt per Donaukreuzfahrtschiff aus Kehlheim kam, in Empfang zu nehmen. Überall herrschte große Aufgeregtheit und hektisches Treiben. Auch ich wurde in den Bann gerissen. Nur eines wunderte mich… wo waren Matthias, Stefan (aus der katholischen Dekanats-Jugend Spandau) und der Rest der Jungs geblieben, die heute aus Brieselang nachreisen sollten? Stefan und Matthias Cousin Manuel hatte ich schon im Reflektorium gesehen, aber die restlichen drei waren nicht zu sehen.Dabei sollte doch die Ankunft des Weltjugendtagskreuzes (WJT-Kreuzes) meine persönliche Überraschung für Matthias werden, der das Kreuz bereits am Palmsonntag hier in Berlin tragen durfte!
Nach etwa einer halben Stunde – gegen 23.15h – tauchte ein hellerleuchtetes Schiff im Donaudurchbruch auf – das Kreuz kam.