Schlagwort-Archive: Landessynode

(K)eine Stimme für die Jugend

Im kirchlichen Rheinland tobt eine Revolte. Die Evangelische Kirche im Rheinland hat der dortigen Evangelischen Jugend das Stimmrecht in der Landessynode entzogen. Jetzt machen die Jugendlichen über Facebook mobil.

In jeder Landeskirche gibt es eigene Regelungen, wie die Mitbestimmung von Kindern und Jugendlichen im kirchlichen Leben funktioniert. Vertreten werden alle Kinder und Jugendlichen, die sich in der Evangelischen Kirche engagieren, vom Jugendverband der Evangelischen Jugend. Während Kirchenleitende immer wieder gern betonen, wie wichtig es ist, dass sich Jugendliche in das kirchliche Leben einbringen, dass die Jugendarbeit gefördert gehört oder dass die evangelische Kinder- und Jugendarbeit ein wichtiger Leuchtturm kirchlichen Handelns ist, zeugt deren Handeln nicht immer von diesen Aussagen.

Ein trauriges Beispiel erleben wir derzeit in der Evangelischen Kirche im Rheinland, wo die Kirchenleitung bei der Konstituierung der Landessynode, dem höchsten Kirchenparlament einer Landeskirche, der Evangelischen Jugend das Stimmrecht gestrichen hat.

Zur Erinnerung: ich selbst war sechs Jahre lang Vertreter der Evangelischen Jugend Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EJBO) in der Landessynode der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO). Als einer von rund 130 Synodalen habe ich dort meine Stimme als Anwalt der Jugend erhoben. Oft habe ich die Synodalen an die Lebenswirklichkeit der Kinder und Jugendlichen erinnert, habe Veränderungen angemahnt und in vielen Einzelgesprächen für die Positionen der EJBO geworben.

Die Kirche braucht die Jugend. Ohne Kinder und Jugendliche, die sich zum Evangelium bekennen und in gemeindlichen Strukturen beheimatet fühlen, stirbt die Kirche irgendwann aus. Kirche muss endlich aufwachen und auf die Bedürfnisse der Kinder- und Jugendarbeit ernsthaft eingehen. Dazu gehört auch, dass sich die Evangelische Jugend selbst mit eigenem Rede- und Stimmrecht in synodalen Prozessen einbringen darf. Warum sollte das, was seit Jahren in der EKBO gut funktioniert, nicht auch im Rheinland möglich sein?

Darum: gebt der Jugend eine Stimme! Unterstützt die Evangelische Jugend im Rheinland auf https://www.facebook.com/JugendStimme.

Folgenden Musterbrief könnt ihr weiterleiten:

An die Kirchenleitung der Evangelischen Kirche im Rheinland

Sehr geehrte Damen und Herren,
Liebe Schwestern und Brüder,

Mit großem Bedauern habe ich gehört, dass Sie der Evangelischen Jugend im Rheinland (EJiR) einen stimmberechtigten und einen beratenden Sitz in der Landessynode entzogen haben.
Ich sehe darin eine symbolische Abwertung der Arbeit, die die Evangelische Jugend in den Gemeinden von Emmerich bis Saarbrücken jeden Tag leistet. Sei es die offene Tür, die Pfadfinderarbeit VCP, die Segelfreizeit, der CVJM, die Kinderbibelwoche oder einfach nur die helfende Hand und das Ohr, das zuhört.
Für diese Arbeit ist viel Engagement nötig, Engagement, das die EJiR auch gerne einbringt, wenn es auf der Landessynode darum geht, an der Zukunft unserer Kirche zu bauen, denn Jugend ist Gegenwart und Zukunft der Kirche.
Weiter bin ich der Meinung, dass einer der größten Jugendverbände in NRW, Rheinland-Pfalz und dem Saarland, in dem von SchülerInnen über Auszubildende bis hin zu Studierenden aktiv sind und der von der Jugendkirche bis zur Jugendsozialarbeit ein breites Arbeitsfeld vertritt, auch in seiner eigenen Kirche mit Gewicht vertreten sein sollte.
Da junge Menschen kaum die Möglichkeit haben, in einem langwierigen Prozess vom Presbyterium über die Kreissynode in die Landessynode gewählt zu werden, ist es wichtig, dass sie hier direkt über die Delegation der EJiR vertreten werden.

Daher bitte ich Sie, Ihre Entscheidung, der EJiR zwei Sitze auf der Landessynode zu entziehen, zurück zu nehmen und zur vorher bewährten Praxis zurück zu kehren.

Mit freundlichen Grüßen

Die Kirchenleitung der Evangelischen Kirche im Rheinland hat übrigens mittlerweile reagiert. Klaus Eberls schreibt an die Evangelische Jugend:

„Die Kirchenordnung legt die Zusammensetzung der Landessynode fest. Leider war keine weitere Berufung möglich, denn die Kirchenleitung kann höchstens 20 Personen in die Landessynode berufen. Bei den berufenen Mitgliedern der Synode handelt es sich nicht um feste Plätze für bestimmte Gruppen und Arbeitsfelder. Vielmehr soll ein möglichst breites Spektrum der Landeskirche abgebildet werden.

Dass nur ein stimmberechtigtes Mitglied der Evangelischen Jugend neben den Gästen der Jungen Generation berufen wurde, kann nicht als Zeichen mangelnder Wertschätzung aufgefasst werden. Im Gegenteil: Der Kirchenleitung ist bewusst, dass die Jugenddelegierten stets wichtige Beiträge für die synodalen Debatten geliefert haben. Deshalb sind inzwischen auch einige frühere Vertreterinnen und Vertreter der Evangelischen Jugend als Delegierte ihrer Kreissynoden berufen worden.

Insgesamt ist die Landessynode deutlich ‚jünger’ geworden. Das ist auch ein Verdienst der beharrlichen Forderungen der Evangelischen Jugend und des Klartext-Prozesses.“

Für die Antwort habe ich kein Verständnis. In meiner Landeskirche, der EKBO, sind zwei stimmberechtigte Landessynodale der EJBO – Evangelische Jugend Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz seit Jahren nicht nur Ausdruck der Mitbestimmung der Jugend, sondern voll akzeptierte und geschätzte Mitglieder. Eine echte Wertschätzung wäre es, die Kirchenordnung zu ändern und den Strukturen der Evangelischen Jugend Akzeptanz und Stimme zu geben.

Liebe rheinische Kirchenleitung: Jugend dauert nicht ewig, wenn ihr sie beteiligen und an ihr partiziperen wollt, gestaltet eure Prozesse durchlässiger. Gebt der Jugend eine fest verbriefte Stimme in eurer Landessynode. Wir habne in der EKBO gute Erfahrungen damit gemacht. Und keine Angst: zwei Stimmen der Landesjugend kippen keinen noch so wichtigen synodalen Prozess.

Ich wünsche der Kirchenleitung mehr Mut, der Evangelischen Jugend Durchhaltevermögen und mehr Stimme, allen zusammen einen guten gemeinsamen Weg mit gegenseitiger Wertschätzung!

Abschied von der Evangelischen Jugend

Seit nunmehr 15 Jahren bin ich in und für die Evangelische Jugend ehrenamtlich aktiv. Das ist mein halbes Leben. Heute ziehe ich einen Schlussstrich unter dieses Kapitel.

Viele bemerkenswerte Menschen habe ich durch den Dienst in der Kirche kennengelernt, viele Freundschaften sind entstanden und ich habe viel durch mein Ehrenamt gelernt. Als Berliner fehlt einem anfangs das Verständnis für die Realitäten in Brandenburg oder der schlesischen Oberlausitz. Durch die Evangelische Jugend habe ich auch diese Regionen, ihre Menschen, ihre Anliegen und Bedürfnisse kennengelernt. Das wäre mir so wohl nie möglich gewesen.

Ich gehöre zu der Generation ehrenamtlicher Jugendlicher, die in einer besonderen Zeit für die Kirche aktiv geworden sind. Als ich anfing mich zu engagieren, da gab es tiefe Gräben zwischen Berlin und Brandenburg. An die Oberlausitz war da noch nicht zu denken. 2005 besuchten wir mit der Jugendkammer Berlin-Brandenburg zum ersten Mal die Oberlausitz. Die Jahre danach waren von einem neuen Geist geprägt. Es wuchs zusammen, was zusammengehörte. Eine neue Evangelische Jugend wuchs heran. Mal mit mehr Stolpersteinen, mal mit weniger Widerstand. Aber immer vereint im Evangelium des Herrn.

Heute begleite ich die Geschicke „meiner“ Evangelischen Jugend nur noch aus der Beobachter- und manchmal auch aus der Beraterrolle. Die Ordnung, an der ich selbst mitgeschrieben habe, erlaubt mir aus Altersgründen nicht mehr, mich dort zu engagieren. Und das ist auch richtig so. Allein in der Landessynode der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) bin ich seit sechs Jahren ehrenamtlich für die Evangelische Jugend aktiv.

Die Evangelische Jugend hat mich zu dem gemacht, der ich heute bin. Ich übernehme nun auch politisch Verantwortung für unsere Gesellschaft und bringe mich – so gut ich eben kann – ein.

In die Landessynode wurde ich als Vertreter der Evangelischen Jugend berufen. Ich merke jedoch zunehmend, dass ich diesem hohen Auftrag nicht mehr gerecht werden kann. Zu oft habe ich Ausschusssitzungen oder auch Synodaltagungen absagen müssen, da mittlerweile berufliche Termine entgegenstanden oder ich meinen Verpflichtungen als Verordneter nachkommen muss.  Bis zum Ende des Berufungszeitraums sind es nun noch gut zwei Jahre. Das Engagement in der Synode erfordert insbesondere für einen Jugendlichen ein hohes Maß an politischem Gespür und Einfühlungsvermögen. Die Synode hat andere, ganz eigene Regeln, die man aus Jugendgremien so nicht kennt.

Ich habe daher den Ältestenrat der Landessynode heute gebeten, mich von meinem Ehrenamt in der Synode abzuberufen und der Jugendkammer die Chance zu geben, ein neues Mitglied für die Berufung vorzuschlagen. So hätte dieses neue Mitglied dann die Gelegenheit, sich die letzten 1,5 bis zwei Jahre in die Synodenarbeit einzudenken und so besser entscheiden zu können, ob der- oder diejenige sich für eine weiteren Berufungszeitraum zur Verfügung stellt.

Das war kein ganz einfacher Schrit für mich, aber wohl der richtige. Die Anliegen von Jugendlichen können halt doch am besten durch Jugendliche selbst vertreten werden. Dafür stand ich die letzten 15 Jahre und dafür stehe ich auch weiterhin. Die Zeit in und mit der Evangelischen Jugend werde ich nie vergessen und tief in meinem Herzen tragen.

 

Meine Zeit in der Evangelischen Jugend im Rückblick:

Thorstens Woche 40/2010

  • Heute ist "Welttierschutztag"…!? Wieder was gelernt… #
  • Ältestenratssitzung der BVV Spandau. #
  • Habe heute ne Menge über das Alkohol- und Suchtberatungsangebot in #Spandau gelernt. Wir sind da gut aufgestellt! #
  • Der Wecker klingelt und im Radio läuft "Zu spät" von Die Ärzte… Eine versteckte Botschaft? #fb #
  • Habe heute mit großem Interesse die Diskussion zu #S21 im Stuttgarter Landtag verfolgt. Sehr sachliche Debatte. Fand ich gut. #
  • Bin beim CDU-Ortsverband Gatow, wo Eberhard Diepgen Rede und Antwort steht. #
  • Maria Böhmer: Deutsch als Schulsprache soll die wachsende Deutschenfeindlichkeit hemmen. http://fb.me/CLtC3Vgp via @Sprachwelt #
  • Habe gerade erfahren, dass ich den Abendsegen am ersten Plenartag der Tagung der #Landessynode der #EKBO halten darf. Freu mich drauf. #
  • Natürlich müssen auch muslimische Gemeinden als Körperschaft anerkannt werden,wenn sie sich wie die EKD organisieren würden! @JuliaKloeckner in reply to JuliaKloeckner #
  • Ärgere mich zunehmend über vermeintliche Christen, die dem Islam in Deutschland das Existenzrecht absprechen wollen! Das ist unchristlich! #
  • schaut sich das Spiel der DFB-Elf bei der Jungen Union Spandau an und freut sich auf nen tollen Abend. #
  • Hurra! 3:0 #DFB #
  • Trinker-Stube gegen Alkohol-Problem? Ich sage: Nein! http://twurl.nl/rrw8yl via @bzberlin #Spandau #
  • gefällt die heutige Tageslosung ganz besonders: "Wo Euer Schatz ist, da wird auch Euer Herz sein." Lukas 12,34 #fb #
  • Wartet auf @MartinDelbrueck, der vor 1,5h hier sein wollte… So lange hab ich bisher noch nicht mal auf eine Frau warten müssen… 😉 #
  • Ein Blick in seinen Skype-Account hätte @MartinDelbrueck vieles erleichtert… in reply to MartinDelbrueck #
  • Gute Frage! Erkläre den Tag heute zum "A Tribut to Monty Python Day"! RT @ToWoNo: Wie kann man Monty Python nicht mögen??? #
  • Lasse nach einem tollen "A Tribut to Monty Python Day" den Abend mit den Songs von Jack Johnson ausklingen. #

Landessynode: Markus Dröge wird neuer Bischof der EKBO

Habemus episkopam! In einer gut neun Stunden andauernden Wahlhandlung hat die Landessynode gestern Dr. Markus Dröge zum Nachfolger von Dr. Wolfgang Huber im Bischofsamt der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz gewählt.

Es war eine spannende Sache und viele Mitsynodale hatten sich bereits auf den entscheidenden Wahlgang Nummer 5 eingestellt, in dem es nur noch einen Kandidaten gebeben hätte. Doch soweit kam es glücklicherweise nicht.

„Bereits“ im vierten Wahlgang wurde Dr. Markus Dröge dann zum Bischof gewählt. Er erhielt 82 der abgegebenen 122 Stimmen, was auf die Stimme genau die erforderliche 2/-Mehrheit darstellte. Dementsprechend war die Erleichterung sowohl beim Gewählten als auch bei den Wählenden deutlich spürbar.

Der Bischof vertritt die Landeskirche in der Ökumene und in der Öffentlichkeit. Zu seinen Aufgaben zählt, Theologinnen und Theologen zu ordinieren und landeskirchliche Einrichtungen und Werke zu visitieren. Er ist zugleich Vorsitzender der Kirchenleitung.

Der Amtswechsel wird nun am 14. November 2009 in der St.Marienkirche zu Berlin stattfinden.

Dr. Markus Dröge wurde 1954 in Washington D.C. geboren. Nach dem Studium der evangelischen Theologie in Bonn, München und Tübingen, war er von 1986 bis 1994 Pfarrer der Kirchengemeinde Koblenz-Karthause, seit 1994 der Kirchengemeinde Koblenz-Mitte. Von 1994 bis 1999 verfasste er neben dem Pfarramt seine Dissertation und übernahm 2000 anschließend einen Lehrauftrag für Systematische Theologie an der Universität Koblenz-Landau. 2004 wählte ihn die Kreissynode für acht Jahre in das Amt des Superintendenten im Kirchenkreis Koblenz. Von 2002 bis 2004 hat er eine Ausbildung als Systemischer Berater beim Institut für Familientherapie Weinheim absolviert. Markus Dröge ist verheiratet und hat drei Kinder.

Ich habe live von der Synode via http://twitter.com/Thorsten_Schatz berichtet. Für all diejenigen, die nicht ständig hier auf meinem Blog sein konnten hier noch einmal die Berichterstattung zum Nachlesen (bitte von unten nach oben lesen… twitter sortiert das so):

21:38:28
Synodentag 1 nach Abendgebet beendet. Jetzt schnell ab nach Hause. Morgen um 9 Uhr gehts weiter…

21:28:04
Auch die Nachwahl zur Kirchenleitung kam nicht ohne eine Stichwahl aus. Jetzt Debatte zum Rechtsextremismus bei den anstehenden Wahlen!

20:23:25
Braunkohle-Antrag ist in den Ausschuss vertagt worden. Jetzt Nachwahl eines Kirchenleitungsmitgliedes.

19:53:01
Synode nimmt ihre Arbeit nach dem Abendessen wieder auf. Jetzt Beratung über die Braunkohle-Frage.

18:44:31
Auf Markus Dröge entfielen 82 Stimmen, auf Johanna Haberer 36. Die Synode erbrachte stehende Ovationen! Große Erleichterung ist zu spüren.

18:39:28
Markus #Dröge ist neuer Bischof der EKBO!

18:10:14
Nun wird unverzüglich ein 4.Wahlgang vorbereitet. Wieder eine Pattsituation? Im 5.Wahlgang dann nur noch 1 Kandidat.

18:07:37
Bischofswahl erneut gescheitert. Dröge 73, Haberer 44, 5 Enthaltungen.

17:46:23
Auf ein neues: nach einstündiger Unterbrechung nun 3.Wahlgang – 1.Stichwahl

16:40:25
Zur „Ablenkung“ wird jetzt der Kollektenplan 2010 diskutiert. Anschließend muss 1 Stunde Sitzungspause stattfinden,so sagt es die Wahlordnung

16:15:13
Dröge 60, Haberer 43, Sachau 15, 3 Enthaltungen. jetzt Stichwahl zwischen #Dröge und #Haberer.

16:13:04
Erforderliche 2/3-Mehrheit ist nicht erreicht.

16:12:01
Thorsten_Schatz: Das Ergebnis des 2.Wahlganges liegt vor. Die Spannung steigt

15:49:28
Landessynode: 2.Wahlgang läuft.

15:46:57
Aussprache zum Bischofswort wird fortgesetzt. Wahlzettel für den 2.Wahlgang liegen noch nicht vor.Aussprache konzentriert sich auf Pro Reli.

15:39:32
Wahlgang 1: Dröge 55 Stimmen, Haberer 39, Sachau 24, 4 Enthaltungen

15:38:14
Kein bischof gewählt!

15:35:33
Das Ergebnis des 1.Wahlganges liegt vor. Bischof Huber erläutert aber noch sein Bischofswort. Die Spannung ist spürbar!

Landessynode wird fortgesetzt. Wir treten sofort in den 1.Wahlgang ein, der jetzt eröffnet wurde.
about 16 hours ago from mobile web

Durfte gerade der Abendschau ein Interview zu meinen Erwartungen an den neuen Bischof geben… Ganz schön aufregend.
about 17 hours ago from mobile web

Die Wahlordnung der Synode sieht nun eine Sitzungspause vor. Es geht um 15 Uhr weiter.

Er will Impulse aufnehmen und daraus Richtungen formen. Er will zu einer einladen Kirche beitragen.

Rüdiger Sachau tritt locker auf. Die Vielfalt der Kirche ist für ihn Reichtum.

Ihre weitere Rede bleibt glanzlos. Ihr Sohn schreibt heute Deutsch-Abi… Sie wünscht ihm viel Erfolg. Ich auch…

Es folgt Johanna Haberer: sie liest ihr Rede sehr stark ab… Ihr ist die öffentlich verantwortete Theologie wichtig.

Dröge: Wir brauchen neue spirituelle Zugänge zum Glauben.

Markus Dröge stellt sich der Synode vor: er will am Kirchenverständnis der Barmer Erklärung festhalten. Protestantismus ist Vielfalt.

Synode dankt Bischof Huber für seine Worte. Es folgt die kurze Vorstellung der Bischofskandidaten.

Die Wahlkampfformeln der SPD und der Linken müssen nun mit Leben gefüllt werden. Die Kirche steht für Gespräche bereit.

Huber: die Pro Reli-Unterstützer sind keine Randgruppe und das Thema kein Randthema.Er dankt den Religionslehrern und den engagierten Eltern

Bischof Huber zu Pro Reli: Ziel wurde verfehlt. unterdrückung von anderen Meinungen in der Kirche hat nicht wie unterstellt stattgefunden.

Wolfgang Huber zu 60 Jahre Grundgesetz: 1989 ist für ihn die größte historische Wende seit 1945.

Es folgt das „Wort des Bischofs“. Bischof Huber gedenkt am Anfang dem kürzlich verstorbenem Altbischof Schönherr.

Die #Landessynode ist beschlussfähig. Von 123 Synodalen sind alle 123 anwesend!!!

1.Wahlgang der Bischofswahl beginnt voraussichtlich gegen 14.45h.

Präses Böer dankt in seiner Ansprache allen Engagierten außer- und innerhalb der Kirche, die sich für Pro Reli stark gemacht haben.

Landessynode beginnt mit hoher Medienpräsens, vielen Ehrengästen und vielen Interessierten auf den Rängen.

Gottesdienst ist beendet. Tolle Predigt, toller Liturg. Bischofskandidatin Haberer kam zu spät zum Gottesdienst…

Landessynode der EKBO eröffnet. Pfarrer Kuhn aus Perleberg leitet den Gottesdienst. Predigt: Generalsuperintendent Hans-Ulrich Schulz.

Um 9.00 Uhr geht es dann weiter. Ich berichte weiterhin live: http://twitter.com/Thorsten_Schatz

Das war mein Jahr 2006

Zu Beginn des neuen Jahres möchte ich ganz persönlich mein Jahr 2006 resümieren. Damit das nicht ganz so trocken wird, hab ich mal mein Jahr auch für Euch in Bildern zusammengefasst. Klickt euch einfach mal durch.

Das war mein Jahr 2006

 

Im Januar wurde ich vom Ältenstenrat der Landessynode als Jugendsynodaler in die 2.Landessynode der EKBO berufen. Ich gehöre damit bis 2009 als einer von 132 Synodalen dem höchsten Vertretungsgremium der EKBO an.

Am 03. März wurde Aila groß. 😉 20 stolze Jahre zählt ihr Haupt nun.

Mitte März wurde ich – noch als kommissarischer Vorsitzender der Evangelischen Jugend Berlin-Brandenburg – mit vier anderen zu einem Empfang des Bundespräsidenten Horst Köhler eingeladen. Bellevue unplugged war das Motto. Einen Bericht könnt ihr hier nachlesen. Gut eine Woche ging dann ein ehrgeiziges Ziel von mir in Erfüllung: ich wurde am 31.03. für die Amtszeit bis November 2007 zum Vorstandsvorsitzenden der neu gegründeten Evangelischen Jugend Berlin-Brandenburg-schlesischen Oberlausitz gewählt.

Im April stand dann der alljährliche Spandauer Jugendkreuzweg an, der leider noch schlechter besucht wurde als schon in 2005. Einen ausführlichen Bericht über den Kreuzweg gibt´s hier.

Ende Mai fuhren Aila und ich dann mit ein paar Leuten nach Saarbrücken zum 96. Deutschen Katholikentag, welcher sprichwörtlich ins Wasser fiel. Da ich auch hierüber schon berichtet habe, verweise ich auf meinen eigenen Bericht.

Im Juni war es dann so weit. Die Fußball-WM begann. Eine tolle Zeit für mich. Ich durfte als FIFA-Steward direkt an der Stätte arbeiten, an der dann auch am 09. Juli 2006 das WM-Finale stattfand und bei dem die Italiener unverdient Weltmeister wurden. Alles habe ich mitgemacht: alle sechs WM-Spiele in Berlin, Fanmeile, WM-Spiel in einem Straßencafé in der Simon-Dach-Straße und WM-Gartenparty bei ToNo. Highlight war sicherlich auch das LandesJugendCamp auf dem ich Mary kennenlernte. Mary ist wieder einmal ein Beweis dafür, dass man über die Kirche ganz besondere Menschen kennenlernen kann. Ich bin sehr froh, dass wir uns kennengelernt haben Mary!!!

Gleich im Anschluss an die stressige WM, während der ich auch noch versuchte Hebräisch zu lernen – das versuch ich in 2007 gleich noch einmal… – gleich im Anschluss begann der Wahlkampf zu den Spandau- und Berlin-Wahlen im September 2006. Diese Zeit war für mcih sehr lehrreich, wenn auch kräftezehrend. Des öfteren kam ich an meine Motivationsgrenzen, insbesondere wenn man zum fünften Mal innerhalb einer Stunde von Menschen für die Veräumnisse der Bundesregierung angemeckert wird. That´s life. Diese Zeit war auch schwierig für Aila und mich. Ich war ja fast täglich von morgens bis abends mit Matthias Brauner unterwegs. Noch heute spüren wir die Nachwirkungen…

Mitten in der Hochphase des Wahlkampfes feierten Aila und ich dann Ende August unser 2-jähriges Jubiläum. Sie hatte mich überrascht und wir gingen überaus fein in das Musical Aida! Ein toller Abend!
Am 17. September waren dann die Wahlen und das Ergebnis doch überaus ernüchternd. Trotz viel Arbeit lagen „wir“ abgeschlagen vor dem SPD-Kandidaten. Nur durch den Listenplatz 1 konnte Matthias Brauner dennoch in das Abgeordnetenhaus einziehen.

Am 01. Okotber begann ich dann mein Studium der Theologie an der HU Berlin, welches überaus spannend begann und mich nunmehr von Zeit zu Zeit in große Zweifel stürzt. Zum 31. Oktober beendete ich mein Arbeitsverhältnis bei meinem ehemaligen Ausbildungsbetrieb und begann zum 01. November als „Sachbearbeiter“ bei Matthias Brauner im Abgeordnetenhaus zu arbeiten.
Mitte November wurde ich dann von der Kirchenleitung der EKBO in das Kuratorium des Amtes für kirchliche Dienste berufen.

Seit November krieselt es leider auch des Öfteren zwischen Aila und mir. Anfängliche Schwierigkeiten waren leicht auf die Versäumnisse während des Wahlkampfes zurückzuführen und danach schloß sich dann auch eine ruhige Zeit an, in der wir dann auf ihre Initiative hin uns sogar auf Wohnungssuche begaben, wie ich ja auch schon bereits schrieb. Doch pünktlich zum Fest der Liebe war das Thema urplötzlich für Aila ad acta und nun stehen wir gerade vor einem Haufen, von dem wir beide nciht so recht wissen, ob es Scherben oder Staub sind. Ich bin natürlich über den Verlauf der Wohnungssuche mehr als enttäuscht. Was jedoch viel schlimmer ist, dass durch meine enttäuschte Reaktion bei Aila mal wieder nicht klar ist, was sie für mich fühlt. So haben wir nun auch mit 9 lieben Freunden Silvester in Lägerdorf gefeiert (Bericht folgt). Die Stimmung war gedrückt. Der Start in das neue Jahr misslungen.

Ich bin zum Warten verdonnert. Warten auf ein Denkprozessergebnis von Aila. Warten. Und doch nichts tun können. Das tut am meisten weh.

Fazit: ein an sich gutes Jahr mit einigen Höhepunkten, aber einem überaus unbefriedigendem Ende, welches noch in 2007 reinragt.