Die Zahl des heutigen Tages lautet: 30.000!
Mein kleines Auto hat heute um 18:28 Uhr kurz vor IKEA Spandau den 30.000sten Kilometer „unter“ und damit hinter sich gebracht. *gg*
Die Zahl des heutigen Tages lautet: 30.000!
Mein kleines Auto hat heute um 18:28 Uhr kurz vor IKEA Spandau den 30.000sten Kilometer „unter“ und damit hinter sich gebracht. *gg*
Da am heutigen Karfreitag „Die Passion Christi“ im Fernsehen zu sehen ist, möchte ich an dieser Stelle eine Filmkritik von mir aus dem Jahre 2004 hier veröffentlichen:
„Die Passion Christi“
Ein Film von Mel Gibson erregt die Gemüter
Was erwartet man, wenn man den Titel des Filmes „Die Passion Christi“ und den Namen des Regisseurs Mel Gibson hört? Was würde man generell erwarten, wenn all das plötzlich im Kino-Programm auftauchen würde?
Nun, einfach fällt diese Antwort wohl nicht. „Eine Darstellung der biblischen Tatsachen“ oder „ein Heldenepos auf Jesus Christus“ werden einige vermuten. Doch nur ersteres von beiden trifft auch nur annähernd auf den neuen Filme vom Mel Gibson „Die Passion Christi“ zu!
Erbitterte Heulkrämpfe, verstörte und eingeschüchterte Kinobesucher, Schockzustände – das ist die Realität, welche dieser Film bei den Besuchern des Filmes auslöst!
Man hatte im Vorfeld viel über diesen Film gehört, doch ich wollte und musste mir meine eigene Meinung zu diesem Thema bilden. Deshalb habe ich die Samstagabend-Vorstellung im Kinocenter Spandau besucht. Ich fand einen gut gefüllten Saal mit den wohl unterschiedlichsten Besucherschichten aller Alterskategorien vor. Da waren die Großeltern mit den Enkeln, die ganze Familie oder die sensationsgeilen Hiphop-Jugendlichen, die wahrscheinlich vom Ruf des „blutreichen Films“ angelockt wurden.
Der Film beginnt mit einem Bibelzitat aus dem Jesaja-Brief (Jesaja 53,5). Und als ob dieses Zitat, das Motto des Filmes werden wollte, zog es sich wohl im zweideutigen Sinne durch den gesamten Film hindurch, der komplett in Aramäisch und pseudo italienisch-latein (ein Ohrengraus für den genau hinhörenden Lateinkenner) gesprochen und nur mit deutschen Untertiteln unterlegt wird.
Zweideutig deshalb, weil zum einen wohl geschätzte 60% – 70% aller Dialoge biblisch Zitate sind oder zumindest in der Bibel so erwähnt werden. Und zum anderen weil das erwähnte Zitat „Durch seine Wunden sind wir geheilt“ – beschränkt auf das Wort „Wunden“ – den Film zum Programm macht.
Nach dem Jesaja-Zitat finden wir uns im Palmengarten nach dem Abendmahl wieder. Zeitgleich verrät Judas Jesus an die Hohenpriester.
Danach ist die Bibel das Drehbuch: Es folgen die Verhaftung, die Anhörung und die Verurteilung durch den Hohen Rat, der Selbstmord von Judas. „Es hat begonnen“ wird Maria Magdalena zitiert.
Das für mich eindruckvollste und deshalb wohl auch so erschütternste an diesem Film ist, dass Mel Gibson auf jede Art Nebenhandlung verzichtet und versucht hat, das geschrieben Wort in seiner einfachen und doch sehr grausamen Art umzusetzen. Ich hatte nicht den Eindruck ein Betrachter eines Filmes zu sein, dem fast 2000 Jahre später in Spandau das Geschehen geschildert wird, sondern vielmehr eine Zeitreise ca. in das Jahr 35 n.Chr. gemacht zu haben und nun live und in Farbe die Ereignisse mitzuerleben.
Auch jetzt – fast einen Tag danach – fällt es mir schwer die Eindrücke zu verarbeiten und mir eine klare Meinung zu bilden. Doch eines steht für mich fest: Die Altersfreigabe von 16 Jahren ist falsch! Ich fordere eine Altersfreigabe ab 18 Jahren!
Die Brutalität des Films begann mit dem Auspeitschen. Leider wurde während des Auspeitschens darauf verzichtet, die lateinischen Gespräche der römischen Soldaten mit deutschen Untertiteln zu versehen, denn so konnten wohl nur die wenigsten Besucher des Filmes mitbekommen, dass Jesus laut dem Film 27 Greten- und 89 Peitschenhiebe bekam, denn die Kamera schwenkte – Gott sei Dank – immer mal wieder auf die Hohenpriester und auf Maria, die von Claudia der Ehefrau von Pontius Pilatus weiße Leinentücher überreicht bekam, damit diese dann nach der Geißelung das Blut aufwischen konnte…
Generell hat mich die Darstellung von Pontius Pilatus sehr überrascht. Er wurde als Mann dargestellt, der von seiner Frau zu Anfangs innigst gebeten wurde, Jesus nicht zu verurteilen, und dies auch nach einem Gespräch mit Jesus selbst noch einmal für sich beschloss und der alles daran tat, die Hinrichtung zu verhindern. Der Gefangenaustausch mit Barrabas wurde als sein letzter Ausweg dargestellt, denn die Figur des Barabbas zeichnete Mel Gibson als ekligen, unsympathischen „Massenmörder“.
Jeder Betrachter des Films musste den Eindruck gewinnen, dass nicht Pontius Pilatus, der dann seine Hände symbolisch in Unschuld wäscht, Schuld am Tode Christi war, da er es auch mit den Worten „Tut was sie fordern“ vermied den Hinrichtungsbefehl zu geben, sondern die Juden!
Nach der blutrünstigen Geißelung beginnt dann der Weg zur Kreuzigung. Der Akt der Kreuzigung selbst ist ein weiterer furchtbarer Teil des Films, den ich hier nicht wiedergeben möchte.
Während des gesamten Filmes werden immer mal wieder Blenden in das Leben Jesu Christi eingefügt, wie zum Beispiel die Bergpredigt, das letzte Abendmahl, die Geschichte um die Ehebrecherin, aber alle Szenen werden nur angedeutet und passieren so plötzlich, dass man keine Zeit hat sich vom „aktuellen Geschehen“ während der Geißelung, des Kreuzweges oder der Kreuzigung zu erholen.
Der Film endet dann urplötzlich mit der angedeuteten Auferstehung Christi. Vollkommen mit sich allein gelassen findet der Kinobesucher sich dann in Spandau wieder. Benommen und verstört. Drei Reihen vor mir wird die dritte Packung Taschentücher ausgepackt, das junge Pärchen neben mir sitzt noch immer mit roten Augen wie versteinert da und auch ich trockne meine Tränen. Aufstehen kann ich noch nicht. Dazu bin ich noch nicht fähig.
Der Abend war gelaufen. So habe ich mich selbst noch nie erlebt. Ich habe wohl kaum ein Wort gesprochen und verließ das Kino wie in Trance.
Vor dem Kino standen mehrere Jugendliche, die dann das „Buch zum Film“ verteilten, doch ich war noch viel zu sehr mit mir und dem Film beschäftigt, als dass ich das so richtig realisiert hätte. Ich habe die Jugendliche in die Kategorie „Scientology“ abgestempelt und ein Jugendlicher hinter mir entgegnete den Buchverteilern: „Das Buch zum Film heißt BIBEL“!
Zu einem Fazit des Films kann ich mich nicht hinreißen, doch ich halte es fast so wie die EKD! Ich empfehle euch weder den Film zu besuchen noch fordere ich euch auf ihn zu boykottieren! Denn wie soll selbst Papst Johannes Paul II. gesagt haben: „Es ist, wie es war“! Dennoch bin ich der Meinung, dass die gewalttätige und dermaßen brutale Darstellung alles bisher Dagewesen übertrifft. Einerseits kann es tatsächlich wirklich so gewesen sein, andererseits: Muss man das wirklich im Kino darstellen?
Thorsten Schatz am 21.03.2004
Reaktionen auf den Artikel:
Pfarrer Cord Hasselblatt am 22.04.2004:
Alle Achtung, lieber Thorsten Schatz, dass Sie sich den Film „reingezogen“ haben und dann so genau ihn referiert haben und das so offen getan haben. Auch ich meinte, ihn mir ansehen zu müssen und auch mir ging es ziemlich mies nach dem Film. Das grösste Problem scheint mir Folgendes zu sein. Wenn die Passion etwas Göttliches darstellt, dann ist dieser Film ein Verstoss gegen das Bilderverbot. Dieser Gedanke kam mir schon während des Sehens. Gibson ist meiner Meinung nach der Versuchung, oder um es ironisch auszudrücken der Passion des frommen Filmemachers erlegen. Ob auch für diese Sünde Christus gelitten hat, wage ich zu bezweifeln, denn das ist vielleicht doch die Sünde wider den Heiligen Geist, die nicht vergeben wird.
Nach diesem theologischen Spontan-Exkurs wieder zum Film. Ich finde ihn problematisch und das wirklich wichtige über die Passion erfährt man viel präziser im Neuen Testament. Niemand muss diesen Film sehen. Und zum Thema Gewalt: Wenn der Film demonstrieren möchte, dass Jesus alle Formen der Gewalt unseretwegen erlitt, dann muss man sagen, dass er ja trotz allem nur sehr begrenzter Gewalt unterzogen war. Innerhalb von 12 Stunden war er tot und litt nicht unter jahrelanger Einzelhaft oder so etwas wie psychologischer Folter durch Misshandlung naher Angehöriger oder dergleichen. Also selbst die krassen Gewaltdarstellungen können nicht demonstrieren, dass Jesus am meisten von allen litt. Das wörtliche Verständnis von Jesaja 53,5 wird durch den Film selbst ad absurdum geführt, denn wie soll innerhalb von 12 Stunden das gesammelte Schuldkonta von Milliarden Menschen geschultert worden sein? Wie gesagt: Der Medienmensch Gibson ging sich selbst ins Garn und verdient Millionen (u.a. für sein nächstes Projekt über die Makkabäer)
Seit heute Nacht (zumindest hab ich sie erst heute entdeckt) hängen nun im Berliner Stadtbild an den Werbetafel auch große Kirchentagsplakate, die plakative Vorfreude verbreiten.
Schaut mal genau hin! Ich hab allein in Spandau und Charlottenburg schon einige Kirchentags-Haie gesehen!
PS: Aus Köln erreichte mich heute die Nachricht, dass mein Artikel „Kirchentagswetter“ in die offiziellen Presseschau des Evangelischen Kirchentages aufgenommen wurde… welch Ehre, dass man meinen Blog für so erwähnenswert hält…
Zu Beginn des neuen Jahres möchte ich ganz persönlich mein Jahr 2006 resümieren. Damit das nicht ganz so trocken wird, hab ich mal mein Jahr auch für Euch in Bildern zusammengefasst. Klickt euch einfach mal durch.
Im Januar wurde ich vom Ältenstenrat der Landessynode als Jugendsynodaler in die 2.Landessynode der EKBO berufen. Ich gehöre damit bis 2009 als einer von 132 Synodalen dem höchsten Vertretungsgremium der EKBO an.
Am 03. März wurde Aila groß. 😉 20 stolze Jahre zählt ihr Haupt nun.
Mitte März wurde ich – noch als kommissarischer Vorsitzender der Evangelischen Jugend Berlin-Brandenburg – mit vier anderen zu einem Empfang des Bundespräsidenten Horst Köhler eingeladen. Bellevue unplugged war das Motto. Einen Bericht könnt ihr hier nachlesen. Gut eine Woche ging dann ein ehrgeiziges Ziel von mir in Erfüllung: ich wurde am 31.03. für die Amtszeit bis November 2007 zum Vorstandsvorsitzenden der neu gegründeten Evangelischen Jugend Berlin-Brandenburg-schlesischen Oberlausitz gewählt.
Im April stand dann der alljährliche Spandauer Jugendkreuzweg an, der leider noch schlechter besucht wurde als schon in 2005. Einen ausführlichen Bericht über den Kreuzweg gibt´s hier.
Ende Mai fuhren Aila und ich dann mit ein paar Leuten nach Saarbrücken zum 96. Deutschen Katholikentag, welcher sprichwörtlich ins Wasser fiel. Da ich auch hierüber schon berichtet habe, verweise ich auf meinen eigenen Bericht.
Im Juni war es dann so weit. Die Fußball-WM begann. Eine tolle Zeit für mich. Ich durfte als FIFA-Steward direkt an der Stätte arbeiten, an der dann auch am 09. Juli 2006 das WM-Finale stattfand und bei dem die Italiener unverdient Weltmeister wurden. Alles habe ich mitgemacht: alle sechs WM-Spiele in Berlin, Fanmeile, WM-Spiel in einem Straßencafé in der Simon-Dach-Straße und WM-Gartenparty bei ToNo. Highlight war sicherlich auch das LandesJugendCamp auf dem ich Mary kennenlernte. Mary ist wieder einmal ein Beweis dafür, dass man über die Kirche ganz besondere Menschen kennenlernen kann. Ich bin sehr froh, dass wir uns kennengelernt haben Mary!!!
Gleich im Anschluss an die stressige WM, während der ich auch noch versuchte Hebräisch zu lernen – das versuch ich in 2007 gleich noch einmal… – gleich im Anschluss begann der Wahlkampf zu den Spandau- und Berlin-Wahlen im September 2006. Diese Zeit war für mcih sehr lehrreich, wenn auch kräftezehrend. Des öfteren kam ich an meine Motivationsgrenzen, insbesondere wenn man zum fünften Mal innerhalb einer Stunde von Menschen für die Veräumnisse der Bundesregierung angemeckert wird. That´s life. Diese Zeit war auch schwierig für Aila und mich. Ich war ja fast täglich von morgens bis abends mit Matthias Brauner unterwegs. Noch heute spüren wir die Nachwirkungen…
Mitten in der Hochphase des Wahlkampfes feierten Aila und ich dann Ende August unser 2-jähriges Jubiläum. Sie hatte mich überrascht und wir gingen überaus fein in das Musical Aida! Ein toller Abend!
Am 17. September waren dann die Wahlen und das Ergebnis doch überaus ernüchternd. Trotz viel Arbeit lagen „wir“ abgeschlagen vor dem SPD-Kandidaten. Nur durch den Listenplatz 1 konnte Matthias Brauner dennoch in das Abgeordnetenhaus einziehen.
Am 01. Okotber begann ich dann mein Studium der Theologie an der HU Berlin, welches überaus spannend begann und mich nunmehr von Zeit zu Zeit in große Zweifel stürzt. Zum 31. Oktober beendete ich mein Arbeitsverhältnis bei meinem ehemaligen Ausbildungsbetrieb und begann zum 01. November als „Sachbearbeiter“ bei Matthias Brauner im Abgeordnetenhaus zu arbeiten.
Mitte November wurde ich dann von der Kirchenleitung der EKBO in das Kuratorium des Amtes für kirchliche Dienste berufen.
Seit November krieselt es leider auch des Öfteren zwischen Aila und mir. Anfängliche Schwierigkeiten waren leicht auf die Versäumnisse während des Wahlkampfes zurückzuführen und danach schloß sich dann auch eine ruhige Zeit an, in der wir dann auf ihre Initiative hin uns sogar auf Wohnungssuche begaben, wie ich ja auch schon bereits schrieb. Doch pünktlich zum Fest der Liebe war das Thema urplötzlich für Aila ad acta und nun stehen wir gerade vor einem Haufen, von dem wir beide nciht so recht wissen, ob es Scherben oder Staub sind. Ich bin natürlich über den Verlauf der Wohnungssuche mehr als enttäuscht. Was jedoch viel schlimmer ist, dass durch meine enttäuschte Reaktion bei Aila mal wieder nicht klar ist, was sie für mich fühlt. So haben wir nun auch mit 9 lieben Freunden Silvester in Lägerdorf gefeiert (Bericht folgt). Die Stimmung war gedrückt. Der Start in das neue Jahr misslungen.
Ich bin zum Warten verdonnert. Warten auf ein Denkprozessergebnis von Aila. Warten. Und doch nichts tun können. Das tut am meisten weh.
Fazit: ein an sich gutes Jahr mit einigen Höhepunkten, aber einem überaus unbefriedigendem Ende, welches noch in 2007 reinragt.