Archiv des Autors: Thorsten

Deutschland – Ein Wintermärchen

Wahnsinn. Deutschland, äh Verzeihung, „wir“ sind Handball-Weltmeister! Ja auch mcih hatte die Handballbegeisterung gepackt gehabt. Doch am gestrigen Sonntag stand ich vor einer schwierigen Entscheidung: Wise Guys-Konzert oder Handball-Finale.

Problem dabei war nur, dass ich keine Karte im Vorverkauf für die Wise Guys bekommen habe. Auch eine umfangreiche Internetrecherche, sowie das abklappern diverser Ticketschalter noch am Sonntag selber brachten keinen Erfolg. Da blieb mir nur, alles auf eine Karte zu setzen und zu versuchen, direkt vor dem Kesselhaus von einem fliegendem Händler noch eine Karte zu kaufen. Doch ohne Erfolg. Um 17 Uhr gab ich den Versuch doch noch die Wise Guys zu hören/sehen auf und entschloss mich – zugegebenermaßen recht frustiert, hatte ich mich doch für die falsche Variante entschlossen – kurzfristig mit ein paar Kommilitonen das restliche Finale anzusehen, dass zu diesem Zeitpunkt bereits schon in der Halbzeitpause war.

So hetzte ich mein Auto quer durch Berlin nach Steglitz und hörte mir das Finale in einer packenden Live-Reportage auf Inforadio an. Pünktlich für die letzten 10 Minuten kam ich dann in Steglitz an und konnte so noch die packende Schlussphase verfolgen.

Im Anschluss an die Siegerehrung schauten wir uns noch die letzten Minuten von Dortmund gegen Stuttgart an und da der VfB gewann war der Abend dann auch gerettet, da ich mich von lauter eingefleischten Stuttgart-Fans umgeben sah.

Das Protevangelium des Jakobus

Nein nicht „Brot“ sondern tatsächlich „Prot“. Dieses Evangelium ist eine, wenn nicht sogar die Antwort z.B. auf die spannende Frage, wie denn Jesus Geschwister haben kann, wenn seine Mutter Maria doch weiterhin Jungfrau war.

Das Evangelium schildert die Ereignisse vor und rund um die Geburt Jesu. Das Protevangelium des Jakobus bezieht sich dabei auf Matthäus und Lukas, ergänzt diese Überlieferungen aber. Unter anderem finden sich darin folgende Ergänzungen bzw. Änderungen:

  • Josef ist verwitwet und bringt die Geschwister Jesu aus seiner ersten Ehe mit.
  • Maria bleibt auch nach der Geburt Jesu eine Jungfrau.
  • Jesus wird in einer Höhle und nicht in einem Stall geboren.

Es wird die Kinderlosigkeit der Großeltern Jesu – Joachim und Anna – geschildert. Dann bekommen sie doch noch Maria.
Maria soll Gott geweiht werden und wächst im Tempelbereich auf. Mit 12 Jahren bekommt Maria ihre Tage und wird so unrein für den Tempel. Sie soll dann einem Witwer zur Frau gegeben werden und alle Witwer des Landes werden herangeholt. Alle Witwer bekommen einen Stab in die Hand – und bei Joseph kommt als Zeichen Gottes eine Taube aus dem Stab heraus. Joseph nimmt Maria dann zu sich, Maria wird die Geburt Jesu angekündigt und sie wird schwanger. Alles andere ist ja bekannt…

Weitere Infos:

Das schreckliche Ende eines schönen Abends

Samstag, 03.02.2007, 1.50 Uhr in der Frühe. Ich sitze im letzten Wagon eines Kurzzug der U-Bahnlinie 7. Der Zug fährt in den U-Bahnhof Siemenssdamm ein. In meinem Walkman singen die Wise Guys. Doch plötzlich quietschen die Bremsen, der Zug kommt abrupt zum stehen. Der Motor wird abgestellt.

Verwirrung. Ich wundere mich nur, warum wir so weit hinten im Bahnhof stehen bleiben, denke mir aber noch nichts dabei.

Stille. Betretenden Schweigen. Da knackt es im Lautsprecher und wir hören den Zugführer sagen: „Oh Gott… da war jemand auf den Gleisen… hoffentlich ist der jetzt nicht unter dem Zug.“

Fassungslose Stille. Sekundenlang. In den forderen beiden Wagons steigen einige aus. In unserem Wagon sind die Türen blockiert. Da ruft jemand: „Da liegt eine Jacke auf dem Bahnsteig.“ Und tatsächlich. Direkt neben meinem Fenster liegt eine blaue Jacke auf dem Boden.
Da kommt der Zugführer angerannt und leuchtet hektisch die Ritze zwischen Zug und Bahnsteig ab. Die Türen öffnen sich, wir steigen aus. Ein paar (angetrunkene) Idioten machen mit Sprüchen wie „Guck mal da klebt Blut“ ihre Späße.
Betreten stehen die Fahrgäste auf dem U-Bahnhof. Ein weiterer Zug fährt ein und die Fahrerin dieses Zuges kommt mit einer Taschenlampe angerannt. Beide springen auf die Gleise und zerren so etwas wie einen Wagenheber unter den Zug. Da kam die Anweisung unseres Zugfürers: „Alle vom Bahnhof runter. Hier fährt ncihts mehr!“

Dieser Aufforderung komme ich gerne nach. Nun stehe ich in Siemensstadt. Da die BVG es garantiert nicht schaffen würde in kürzester Zeit die Fahrgäste mit einem Bus weiterzutransportieren mache ich mich auf den nunmehr noch 3km langen Heimweg. Und ich bin noch nicht weit gekommen, da eilen die Rettungskräfte herbei. Ein Notarzt, zwei Mannschaftswagen sowie drei Funkstreifen der Polizei und ein Gerätewage der Feuerwehr.

Dieses Aufgebot und die dann noch folgenden Martinshörner machten meine leise Hoffnung, dass es sich um einen Fehlalarm handeln würde, zu Nichte.

Brandenburg

by Rainald Grebe

In Brandenburg
In Brandenburg
Ist wieder jemand gegen einen Baum gegurkt
Was soll man auch machen
Mit Siebzehn Achtzehn in Brandenburg
Es ist nicht alles Channel,ist meistens Schlecker
Kein Wunder das soviele von hier wegehen
Aus Brandenburg
Da steh’n drei Nazi’s auf dem Hügel
Und finden keinen zum Verprügeln
In Brandenburg, Brandenburg
Ich fühl mich heut so leer
Ich fühl mich Brandenburg
In Berlin bin ich einer von 3 Millionen
In Brandenburg kann ich bald alleine wohnen
Brandenburg
Im Adlon ist Brat Pitt und der Washington Danzel
Im Autohaus in Schwed ist heut Achim Menzel
Brandenburg

Berlin, halleluja Berlin, halleluja Berlin
Alle wollen dahin, deshalb will ich das auch

In Brandenburg
In Brandenburg
Ist wieder jemand voll in die Allee gegurkt
Was soll man auch machen
Mit Siebzehn Achtzehn in Brandenburg
Es ist nicht alles La fa jet ist meistens LIDL
Kein Wunder das der Bogen nicht mehr fiedelt
In Brandenburg
Wenn man Biesamratten im Freibad sieht
Dann ist man im Naturschutzgebiet Mark Brandenburg
Brandenburg
Ich fühl mich heut so AusgeBrandenburgt
In Berlin kann man so viel erleben
In Brandenburg soll es wieder wölfe geben
Brandenburg
Im Adlon ist heut nacht Hilari Clinton
In Schwed kann Achim Menzel das Autohaus nicht finden
Brandenburg

Berlin, halleluja Berlin, halleluja Berlin
Alle wollen dahin, deshalb will ich das auch

MeinProf.de

Ich bin mal wieder auf etwas (zumindest für mich) Neues im Internet gestoßen: meinprof.de!

www.meinprof.de ist die Antwort auf all die Sehnsüchte von evaluierungswütigen Studenten, die schon immer mal mitteilen wollten, wie toll oder gar schlecht ein bestimmter Prof oder Dozent ist. Ein tolles Angebot, bei dem man natürlich gänzlich anonym bleibt. Der Clou dabei ist, dass dort erst die ersten Ergebnisse veröffentlicht werden, sobald eine gewisse repräsentative Anzahl von Bewertungen pro Prof oder Dozent eingegangen sind.

Ich habe das bisherige Angebot mal für den Fachbereich Jura an der Uni Potsdam und natürlich auch für den Fachbereich Theologie an der HU Berlin getestet. Für die HU lagen leider noch zu wenige Bewertungen vor, aber bei der Uni Potsdam muss ich ja mal sagen, dass ich das schon recht gut fand…

Schaut mal rein. Es ist ganz leicht zu bedienen. –> www.meinprof.de

Immer wieder mittwochs

… mache ich mich morgens auf in das Büro im fünften (und damit letzten Stockwerk) des Preußischen Landtags.

Abgesehen davon, dass diese Woche einen Sitzungswoche ist und damit Hochbetrieb im Landtag herrscht, da alle Ausschüsse tagen und die Abgeordneten ihre Mitarbeiter mit ihrer Anwesenheit beehren, ist heute ein zumindest für mich aufregender Tag.

Nein, es gab keinen Milchreis in der Kantine… musste mir sogar ein „Not-Essen“ zusammenstellen, da mir keines der angebotenen Menüs zusagte.

Heute habe ich die ersten drei parlamentarischen Anfragen für meinen Chef formuliert und nach seinem OK abgegeben. Nun hat der Berliner Senat maximal sechs Wochen Zeit, die drei Anfragen zu beantworten. Ich freu mich auf die Antwort. Und nein… die Fragen werde ich noch nicht verraten.

PS: Immer nicht alles so ernst nehmen…

Die Jugendkirche Berlin


Am Sonntag war es mir als Vorsitzendem der Evangelischen Jugend Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz vergönnt, die Jugendkirche Berlin offiziell zu eröffnen und das Türschild zu enthüllen.
Etwa zehn Minuten vorher hatte man mir gesagt, dass ich auch noch eine kleine Ansprache halten solle, da es aber regnete, konnte ich mich glücklicherweise kurz fassen und schnell das Schildchen enthüllen und dann den Satz sagen, den ich schon immer mal sagen wollte: „Die Jugendkirche ist hiermit eröffnet.“

Schaut doch mal vorbei: http://www.ev-jugendkirche-berlin.de

Ein Tag im Kühlschrank Berlins

Samstag, 15.30 Uhr. Ganz Fußballdeutschland sitzt/steht in den Stadien oder sitzt gespannt an den Radios! Die Fußballgucker erwähne ich hier demonstrativ nicht!

Zu diesem Zeitpunkt stehe ich bereits seit zweieinhalb Stunden im Berliner Kühlschrank – dem Berliner Olympiastadion. Zum heutigen Bundesligaspiel Hertha gegen Wolfburg sollen sich tatsächlich 40.272 Zuschauer ins Stadion verirrt haben, die für das kollektive frieren auch noch Eintritt zahlen…
Als „Steward“ wie es nun neudeutsch heißt, steht ich heute an einem besonders tollen Ort. Zum Zeitpunkt des Anpfiffes hat man mich meiner dritten Position an diesem Tage zugewiesen, die anfangs gar nicht mal die schlechteste war. Doch dazu später.

Ein Foto aus dem November 2003
Thorsten bei der Arbeit…
ein Bild aus dem November 2003

Anfangs wurde ich wie gewohnt der VDO 531 (Pressetribühne) eingeteilt und versah 10 Minuten meinen Dienst auf meiner mir anvertrauten Position, als ich für die „Blocktrennung“ einen Block weiter abgezogen wurde. Meine Aufgabe in der nun folgenden Stunde bestand darin, dafür zu sorgen, dass die nicht vorhandenen Zuschauer in ihren Blöcken bleiben und nicht willkürlich durch das Stadion laufen. Dann wurde ich wieder abgezogen und durfte nun den Ausgang der Pressetreppe im Unterring bewachen… Da war es wenigsten noch sonnig und ich konnte mich in den Strahlen der Sonne aufwärmen und bestimmt hundertmal die Frage nach dem Weg zur Toilette beantworten.
Nach und nach sah ich der Sonne zu wie sie müde ihre letzten Strahlen uns zuwarf, bis sie gegen halb fünf gänzlich verschwand. Und mit dem Sonnenuntergang kam dann endgültig die Kälte. Und obwohl ich mich natürlich auf diese Situation eingestellt hatte – fünf Jahre Erfahrung härten ab – zog die Kält mal wieder tückisch von unten hoch. Ich kam mir zwar vor wie ein Michelin-Männchen (eine Strumpfhose, darüber Termowäsche und dann noch die normale Hose, sowie Winterstiefel mit Termosohlen und zwei paar dicke Socke, sowie zwei Pullis, zwei Jacken und noch ne Weste), aber nach fünf Stunden kann dann einfach noch nicht einmal ein schöner heißer Kakao helfen…

Glücklicherweise taten uns Ordnern die Zuschauer den Gefallen (oder sich selber) und verschwanden nach dem Abpfiff schnellstens aus dem Stadion, so dass wir bereits eine Stunde nach Abpfiff in den Feierabend gehen konnten.

Übrigens: Hertha gewann bekanntlich 2:1 gegen Wolfsburg.