Die CDU-Fraktion, die Piraten-Fraktion und der Einzelverordnete Jürgen Kessling verurteilen den fremdenfeindlichen Angriff auf eine 13-Jährige am vergangenen Samstag. Der Muslima war nach fremdenfeindlichen Beschimpfungen ihr Kopftuch am U-Bahnhof Haselhorst heruntergerissen worden. Weiterlesen
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Linie 1
Zu Ostern haben Aila und ich uns gegenseitig Karten für das Musical „Linie 1“ im Grips-Theater geschenkt.
Für uns beide war es nicht das erste und garantiert auch nicht das letzte Mal, dass wir uns dieses Musical angesehen haben.
Dennoch ist es spannend zu sehen, wie sehr doch die Zeit an dem Musical nagt… Noch vor ein paar Jahren hat jeder die Witze über die Mauer (das Stück spielt im Westberlin von 1986) oder die Berliner Schnauze verstanden. Heute muss man sogar einblenden, dass das Stück nicht im heutigen, sondern im Berlin von 1986 spielt.
Dennoch bleibt dieses ansonsten in sich zeitlose Stück über den Berliner U-Bahnalltag ein wundervolles, sehenswertes Stück, welches man unbedingt gesehen haben sollte. Eine rechtzeitige Planung des Musicalbesuches empfiehlt sich. Die Vorstellungen sind in der Regel schon bis zu drei Wochen vorher ausverkauft!
Ostern in drei Akten
Das wichtigste zuerst: GESEGNETE OSTERN!!!
Meine heutige Osternacht möchte ich Euch in drei Akten schildern:
AKT 1: DER (KATHOLISCHE) OSTERGOTTESDIENST
Die heutige Nacht verbrachte ich mit meinen sieben Kommilitonen Stephan, Theresa, Peter, Christian, Collin (!), Tanja und Paul, wobei Paul erst im zweiten Akt zu uns gestoßen ist.
Verabredet hatten wir uns zu 20.45 Uhr am Nollendorfplatz, von wo aus wir zur nahegelegenen St.Matthias-Kirche starten wollten, um dort den Ostergottesdienst zu besuchen.
Nun mag der aufmerksame Leser sich fragen: Warum gehen sieben Studenten der evangelischen Theologie in einen katholischen Ostergottesdienst? Um der Ökumene Willen? Oder weil die Liturgie der katholischen Hochmesse doch „schöner“ ist als ein evangelischer Gottesdienst? Nun, diese Frage lasse ich hier mal offen.
Wir fanden die Kirche absolut finster vor. Kein Licht. Nur ab und an das Funzeln einer Taschenlampe. Nach und nach gewöhnten sich unsere Augen an das Dunkel und wir erkannten, dass die Kirche voller Menschen war. Wir suchten also nach freien Plätzen und stießen dabei auf den Haupteingang der voller Menschen war, die von dort das Osterfeuer betrachteten, welches wir bereits gesucht, aber nciht gefunden hatten, da wir von der anderen Seite der Kirche kamen…
In diesem Moment begann die Messe und die Stimme der Zelebranten wurde vom Osterfeuer in die Kirche übertragen. Nach einigen Gebeten war es dann (endlich) so weit: Die riesige Osterkerze 2007 wurde entzündet und in einer würdevollen Prozession in die Kirche getragen. Vom Altarraum aus wanderte das Osterlicht nun über viele, viele Kerzen durch die Kirche auch zu uns nach hinten. Es war ein ergreifender Moment.
Währenddessen hatten auch wir uns mit einige Kerzen vesorgt, die es unweit von unserem Standort (wir hatten keine Sitzplätze mehr gefunden) für einen Euro zu erstehen gab.
Nach den ersten Hochgebeten setzte dann auch die Orgel ein, zuerst leise, dann immer lauter und schien dann schließlich in einem „Kreischen“ der Orgel aufzugehen. Untermalt wurde diese dramatische Musik durch das stufenweise angeschaltete Licht, welches widerum seinen Höhepunkt im Punktstrahler auf das Kruzifix fand.
Die nachfolgende Messe muss ich nun nicht mehr in solcher Detaitreue schildern. Nur so viel: nach zweieinhalb Stunden, war dann der Gottesdienst zu Ende und wir verließen recht beweihräuchert das Kirchenschiff.
AKT 2: DAS ENDE DER FASTENZEIT
Mit dem Ende des Gottesdienstes um etwa 23:40h war nun auch die siebenwöchige Fastenzeit beendet und vorbereitet wie wir nun mal sind, hatten wir natürlich auch den ersten Alkohol dabei, welchen wir uns direkt vor der Kirche stilecht in Plastikbechern genehmigten. Von dort aus ging es dann in eine kleine Kneipe, wo dann ausführlich das Ende der Fastzeit begoßen wurde und Theresa und ich uns das erste Stück Schokolade seit sieben Wochen genehmigten.
AKT 3: DIE HEIMFAHRT
Gegen halb vier Uhr in der Frühe brachen wir dann auf. Stephan brachte mich noch zum U-Bahnhof Bayerischer Platz von wo aus ich zum U-Bhf Jungfernheide fuhr, um von dort aus das Auto zu nehmen. Warum ich das erzähle?
Stell Dir mal folgende Situation vor: Es ist kurz vor vier Uhr in der Früh und Du sitzt allein in einer Berliner U-Bahn als Dich plötzlich eine junge Dame anspricht und fragt, ob Du Du bist… ja so richtig mit Vor- und Zunamen! Nun ich war zunächst mehr als verwirrt, kannte ich die Person doch überhaupt nicht. Als ich meine Identität bestätigte, meinte diese nur, dass sie damit dann 10 Euro verloren hätte, da ihre Freundin dort hinte mich über jemand anderen kennen würde. Nun ich drehte mich um, erkannte aber auch die Freundin nicht, da sie eine Kapuze trug. Nun ja… das war schon sehr merkwürdig… beim Aussteigen habe ich mir die Freundin dann noch einmal kurz genauer angeschaut und nun hatte ich doch eine Ahnung, woher ich sie kenne. Doch warum man nun 10 Euro auf mich wettet, bleibt mir schleierhaft…
Das schreckliche Ende eines schönen Abends
Samstag, 03.02.2007, 1.50 Uhr in der Frühe. Ich sitze im letzten Wagon eines Kurzzug der U-Bahnlinie 7. Der Zug fährt in den U-Bahnhof Siemenssdamm ein. In meinem Walkman singen die Wise Guys. Doch plötzlich quietschen die Bremsen, der Zug kommt abrupt zum stehen. Der Motor wird abgestellt.
Verwirrung. Ich wundere mich nur, warum wir so weit hinten im Bahnhof stehen bleiben, denke mir aber noch nichts dabei.
Stille. Betretenden Schweigen. Da knackt es im Lautsprecher und wir hören den Zugführer sagen: „Oh Gott… da war jemand auf den Gleisen… hoffentlich ist der jetzt nicht unter dem Zug.“
Fassungslose Stille. Sekundenlang. In den forderen beiden Wagons steigen einige aus. In unserem Wagon sind die Türen blockiert. Da ruft jemand: „Da liegt eine Jacke auf dem Bahnsteig.“ Und tatsächlich. Direkt neben meinem Fenster liegt eine blaue Jacke auf dem Boden.
Da kommt der Zugführer angerannt und leuchtet hektisch die Ritze zwischen Zug und Bahnsteig ab. Die Türen öffnen sich, wir steigen aus. Ein paar (angetrunkene) Idioten machen mit Sprüchen wie „Guck mal da klebt Blut“ ihre Späße.
Betreten stehen die Fahrgäste auf dem U-Bahnhof. Ein weiterer Zug fährt ein und die Fahrerin dieses Zuges kommt mit einer Taschenlampe angerannt. Beide springen auf die Gleise und zerren so etwas wie einen Wagenheber unter den Zug. Da kam die Anweisung unseres Zugfürers: „Alle vom Bahnhof runter. Hier fährt ncihts mehr!“
Dieser Aufforderung komme ich gerne nach. Nun stehe ich in Siemensstadt. Da die BVG es garantiert nicht schaffen würde in kürzester Zeit die Fahrgäste mit einem Bus weiterzutransportieren mache ich mich auf den nunmehr noch 3km langen Heimweg. Und ich bin noch nicht weit gekommen, da eilen die Rettungskräfte herbei. Ein Notarzt, zwei Mannschaftswagen sowie drei Funkstreifen der Polizei und ein Gerätewage der Feuerwehr.
Dieses Aufgebot und die dann noch folgenden Martinshörner machten meine leise Hoffnung, dass es sich um einen Fehlalarm handeln würde, zu Nichte.