Archiv für den Monat: Januar 2007

Von öffentlichen Machtkämpfen

… halte ich ja mal gar nichts! Was derzeit im fernen Bayern mit Edmund Stoiber abgezogen wird ist in meinen Augen ne große Schweinerei. Warum hat niemand Mut genug, um das intern und zwar Aug in Aug zu klären?!

Auch wenn ich selbst kein großer Edmund Stoiber-Fan bin, muss ich doch sagen, dass er mir doch irgendwie Leid tut. Ja, ich würde sogar sagen, dass wir derzeit eine gewisse Parallele haben… auch er wartet jetzt darauf, dass sich irgendein Parteigremium für oder gegen ihn entscheidet…

Doch wann immer Macht im Spiel ist, werden die guten Vorsätze und auch die Gentleman-Agreements, die es auch in der Politik gibt, über den Haufen geworfen. Ich fände es nur fair, wenn man im selber, persönlich sagen würde, dass es an der Zeit ist, einen Nachfolger zu finden. Doch ihn nun so zu diskreditieren, das hat selbst ein Edmund Stoiber nicht verdient!

Eine Satire

Passend zu einem Mann, den ich bereits als Holocaust-Leugner und als NPD-Anhänger kenne und der mich heute auf meine „eFUNgelisch aus gutem Grund“-Tasche ansprach und von mir wissen wollte, wo denn stehen würde, dass der Staat Israel ein Existenzrecht hätte, flatterte mir heute per Email ein Hinweis auf eine überaus amüsante Satire des letzten NPD-Parteitages in Berlin zu.
Den Link möchte ich Euch natürlich nicht vorenthalten:
http://www3.ndr.de/ndrtv_pages_video/0,,SPM2362_VID3362042_TYPmslow_LOCint,00.html

Zwischen den Zeilen

Ein Lied der Wise Guys:
Ruf doch mal an oder schreib mir ne Karte!
Weißt Du nicht, wie sehr ich auf ein Lebenszeichen warte?
Schick mir ein Fax und ne Email gleich dahinter!
Ich bin voll erreichbar: Frühling, Sommer, Herbst und Winter!
Ruf doch mal an! Ich sag es Dir ganz deutlich:
Ist es auch ein Ferngespräch – die Telekom die freut sich!
Wiedervereinigung, das wäre mein Plan!
Du und ich, das wird vielleicht ein Fortsetzungsroman.
Alte Liebe rostet nicht, das weißt Du doch auch!
Du zauberst mir ein Kribbeln in den Bauch!
Ruf doch mal an oder schreib mir ne Karte!
Weißt Du nicht, wie sehr ich auf ein Lebenszeichen warte?
Schick mir ne Mail und ne SMS dahinter!
Ich bin voll erreichbar: Frühling, Sommer, Herbst und Winter!
Ruf doch mal an!

Ich rede unerhörte und verblüffende Dinge

…sagte schon Martin Luther. So lautete nämlich auch der Titel meines kirchengeschichtlichen Essays, welches ich heute wiederbekam und dem ich meinen heutigen Beitrag widmen möchte, denn ich befinde mich auch dank der Uni und auch dieses Essays gerade in zwei Krisen. Doch der Reihe nach, denn ich wollte eigentlich beginnen mit:

Kennt ihr die Tage, an denen man vom Wecker unsanft aus schönen Träumen gerissen wird? Tage, an denen es draußen auch noch stürmt und regnet? Tage, an denen man sich am liebsten genüßlich umdrehen und den Traum an der Stelle fortsetzen möchte, an der man soeben unsanft fortgerissen wurde?! Tage, an denen man überlegt, ob die Lateinübung um 8.30h wirklich Sinn macht oder ob ich dort nicht eh dösen würde…
So begann mein Tag heute. Ich bin dem Schweinehund folgend tatsächlich aufgestanden und fand mich dann ebenfalls pünktlich zu besagter Lateinübung ein. Die Übung ist an mein kirchengeschichtliche Proseminar „Luther und das Abendmahl“ angegliedert, aber ist an sich hier auch nicht wichtig, denn ich möchte zum Schluss der Übung springen, wo ich mein Essay zum Thema „Ich rede unerhörte und verblüffende Dinge“ wiederbekam.

Die Aufgabe bestand darin, innerhalb von drei bis fünf Seiten diese Aussage Luthers über seine Abendmahlslehre aus der Reformationsschrift „De captivitate Babylonica ecclesiae praeludium“ unter der Berücksichtung der historischen Voraussetzungen zu interpretieren. Ja…
Ein überaus spannendes Thema und an sich sind fünf Seiten eigentlich nicht genug, um wirklich in aller Ausführlichkeit eine so umfangreiche lateinische Schrift zu analysieren. Nun ich hab es in vier Seiten „geschafft“. =)
Ergebnis war eine „3“, da im Verhältnis zur Darstellung das eigene Urteil zu viel Raum einnimmt. Kommt mir irgendwie bekannt vor. Naja, ich kann damit leben.

Das Luther-Zitat passt jedoch zu meinen Überlegungen, die ich während und auf Grund der nun folgenden Vorlesung „Kirchengeschichte I: Alte Kirche“ anstellte. Thema heute war der Arianische Streit von 318 bis 325, welcher mit der Synode von Nizäa endete.

Habt ihr Euch schon mal gefragt, was in unserem Glaubensbekenntnis „eingeborenen“ bei „ich glaube an Jeus Christus, seinen eingeboren Sohn“ usw. bedeutet?! Nun, ich offengestanden bisher nicht so recht.
Der Streit ging genau um diese Formulierung, besser gesagt, ist diese Formulierung das Ergebnis der Streitbeilegung. Es ging nämlich darum, dass ein gewisser Arius lehrte, dass Jesus erst Sohn wurde, als Gott ihm diese Gnade erwies. Er berief sich dabei auf u.a. Psalm 2, 7. Da ich ja nun selber derzeit ein recht … angespanntes Verhältnis zu Jesus Christus habe, da sich die meisten Erkenntnisse aus den Kirchengeschichts- und auch NT-Vorlesungen nicht so ganz von der Hand weisen lassen, fielen diese Lehren von Arius bei mir auf „fruchtbaren“ Boden.

Das ganze ist im großen und ganzen ein hochphilosophisches Problem, was sich auch hier sehr schlecht ausbreiten lässt. Gott, der Vater. Mit dieser Formulierung hatte ich bisher überhaupt keine Probleme. Doch Arius sagt nun, dass Gott erst Vater wurde, als Christus gezeugt = geschaffen wurde.
Da gibt es nämlich einen Streit. In der griechischen Ausgabe des Psalm 2, 7 steht das Wort „gennätos“, was mit einem doppelten „nü“ von „genaoh“ (=gebähren) käme. Was wenn es sich aber hier um einen Übertragungsfehler handelt und man „genätos“ nur mit einem „nü“ schreiben würde? Dann würde dieses Wort nämlich eine Form des Verbs „gignesthai“ sein und „werden“ bedeuten… ja ja und schwubst haben wir eine ganz andere Bedeutung.

Für mich ist Gott Vater seit der Schöpfung. Er schuf ja schließlich Himmel und Erde und den Rest (Buch Genesis). Es ist für mich jedoch derzeit schwer vorstellbar, dass Jesus als Sohn die gleiche Wesensbeschaffenheit hat und auch seit dem Anfang aller Zeiten (und damit noch vor der eigentlichen Schöpfung) bestand und erst Mensch wurde. „Eingeboren“ bestätigt nun genau den Lehrsatz der Kirche, dass Christus schon Sohn war und somit auch „Logos“ – wie man sagt – bevor er durch Gott geboren wurde und für uns starb.

Arius verweist auch auf das Nichtwissen von Christus bei dessen Tod (Mt 13,32). Als gottgleiches Wesen hätte er darum wissen müssen…
Nun soviel vielleicht mal kurz aus meinem aktuellen Gedankengang.

In der anschließenden NT-Vorlesung wurden diese Gedanken dann weiter geschürt… naja.

Ich fahre jetzt ins Amt für kirchliche Dienste und beginne meinen Gremienabend. Um 17.30 Uhr steht nen Redaktionstreffen für das erste Jahrbuch der EJBO und im Anschluss dann um 18.30 Uhr eine Jugendratssitzung an.

Ich wünsche Euch nen schönen Abend. Gott befohlen.
Euer Thorsten

Köln wir kommen!

Gestern haben Rübi und ich die 17 Bahnkarten für die Fahrt nach Köln und zurück gekauft! War nen Haufen Bargeld und wir haben natürlich über 20 Minuten am Bahnschalter angestanden, aber nun liegen die Karten sicher im Safé!

Köln, wir kommen! Auf zum Evangelischen Kirchentag 2007!!!

Weiter Infos:
www.helferkneipe.de
www.kirchentag.de

Silvesterfahrt nach Lägerdorf

Vom 29. Dezember an machten sich elf Gestalten bis zum 2. Januar auf nach Lägerdorf, um dort gemeinsam Silvester zu feiern.
Mit dabei: Iza, Rübi, Chris, Steffi, Ralf, ToNo, Sina, Maddin, Meike, Aila und ich. 🙂

Wir hatten alle sehr viel Spaß, auch wenn die Stimmung bei Aila und mir durchweg getrübt war. Lägerdorf ist ein kleines Dorf in der Nähe von Itzehoe an der Nordsee. Nach langem Suchen nach einem Jugendhaus war Aila glücklicherweise doch noch fünfig geworden und so zogen wir für vier Tage in das evangelische Jugendhaus Lägerdorf ein.
Des Abends hatten wir laaaange und gemütliche Spielabende, an denen auch das ein oder andere Mal mit mitgebrachten Gitarren musiziert wurde.
Am Samstag machten wir nach langer Diskussion über die Tagesgestaltung einen Ausflug nach Glücksstadt, wo wir ausführlich auf dem hinteren Deich spazieren gingen. Auf dem Weg nach Glückstadt machten wir jedoch noch einen kleinen Zwischenstopp in „Grönland“…
Am Sonntag ging es dann trotz Orkanwarnung nach Sankt Peter-Ording, wo wir vom Leuchtturm aus zum Meer spazieren wollten, doch es war gerade Flut, so dass schon weite Teile des Weges vom Deich zum Meer unter Wasser standen. Obwohl wir alle keine Gummistiefel trugen, war dies jedoch kein Hindernis für uns und so sprangen wir von „Insel“ zu „Insel“ und gelangten irgendwann am Meer an um dann befriedigt kurz darauf zurückzukehren. In Sankt Peter-Ording selber suchten wir dann noch einen Laden, wo wir uns jeder ein Fischbrötchen genehmigten, denn wenn man schon einmal an der Nordsee ist, dann darf auch ein Fischbrötchen nicht fehlen.

Am Abend ging es dann zu 17 Uhr in Lägerdorf in die Kirche, wo wir einen für uns ungewohnten aber schönen Gottesdienst erlebten. Anschließend machten wir uns alle daran, dass Silvesterbuffet (Raclette) herzurichten. Die einen schnippelten und die anderen dekorierten den Raum. Es war ein Festschmaus!

Blöd war jedoch, dass keiner eine Funkuhr dabei hatte, so dass wir uns kurz vor dem Jahreswechsel auf eine Uhr einigten und so unseren eigenen Countdown vollzogen. Der Jahreswechsel selber fiel in Lägerdorf buchstäblich ins Wasser. In jeder Hinsicht…

Zum neuen Jahr genehmigten sich vor allem die Herren dann noch einige Schlücke eines überaus leckeren, aber durch die Jahre gestärkten Likörchens, so dass bei fast allen um 2.30h Matrazenhorchdienst angesagt war.
Den Neujahrstag verbrachten wir in Lägerdorf und erholten uns von den „Strapazen“ der Silvesternacht.

Am 2. Januar ging es dann wieder nach Berlin. Im kommenden Dezember wollen wir dann in die Berge fahren – so lautete zumindest die einhellige Meinung.

Viele weitere Fotos gibt es hier:

Das war mein Jahr 2006

Zu Beginn des neuen Jahres möchte ich ganz persönlich mein Jahr 2006 resümieren. Damit das nicht ganz so trocken wird, hab ich mal mein Jahr auch für Euch in Bildern zusammengefasst. Klickt euch einfach mal durch.

Das war mein Jahr 2006

 

Im Januar wurde ich vom Ältenstenrat der Landessynode als Jugendsynodaler in die 2.Landessynode der EKBO berufen. Ich gehöre damit bis 2009 als einer von 132 Synodalen dem höchsten Vertretungsgremium der EKBO an.

Am 03. März wurde Aila groß. 😉 20 stolze Jahre zählt ihr Haupt nun.

Mitte März wurde ich – noch als kommissarischer Vorsitzender der Evangelischen Jugend Berlin-Brandenburg – mit vier anderen zu einem Empfang des Bundespräsidenten Horst Köhler eingeladen. Bellevue unplugged war das Motto. Einen Bericht könnt ihr hier nachlesen. Gut eine Woche ging dann ein ehrgeiziges Ziel von mir in Erfüllung: ich wurde am 31.03. für die Amtszeit bis November 2007 zum Vorstandsvorsitzenden der neu gegründeten Evangelischen Jugend Berlin-Brandenburg-schlesischen Oberlausitz gewählt.

Im April stand dann der alljährliche Spandauer Jugendkreuzweg an, der leider noch schlechter besucht wurde als schon in 2005. Einen ausführlichen Bericht über den Kreuzweg gibt´s hier.

Ende Mai fuhren Aila und ich dann mit ein paar Leuten nach Saarbrücken zum 96. Deutschen Katholikentag, welcher sprichwörtlich ins Wasser fiel. Da ich auch hierüber schon berichtet habe, verweise ich auf meinen eigenen Bericht.

Im Juni war es dann so weit. Die Fußball-WM begann. Eine tolle Zeit für mich. Ich durfte als FIFA-Steward direkt an der Stätte arbeiten, an der dann auch am 09. Juli 2006 das WM-Finale stattfand und bei dem die Italiener unverdient Weltmeister wurden. Alles habe ich mitgemacht: alle sechs WM-Spiele in Berlin, Fanmeile, WM-Spiel in einem Straßencafé in der Simon-Dach-Straße und WM-Gartenparty bei ToNo. Highlight war sicherlich auch das LandesJugendCamp auf dem ich Mary kennenlernte. Mary ist wieder einmal ein Beweis dafür, dass man über die Kirche ganz besondere Menschen kennenlernen kann. Ich bin sehr froh, dass wir uns kennengelernt haben Mary!!!

Gleich im Anschluss an die stressige WM, während der ich auch noch versuchte Hebräisch zu lernen – das versuch ich in 2007 gleich noch einmal… – gleich im Anschluss begann der Wahlkampf zu den Spandau- und Berlin-Wahlen im September 2006. Diese Zeit war für mcih sehr lehrreich, wenn auch kräftezehrend. Des öfteren kam ich an meine Motivationsgrenzen, insbesondere wenn man zum fünften Mal innerhalb einer Stunde von Menschen für die Veräumnisse der Bundesregierung angemeckert wird. That´s life. Diese Zeit war auch schwierig für Aila und mich. Ich war ja fast täglich von morgens bis abends mit Matthias Brauner unterwegs. Noch heute spüren wir die Nachwirkungen…

Mitten in der Hochphase des Wahlkampfes feierten Aila und ich dann Ende August unser 2-jähriges Jubiläum. Sie hatte mich überrascht und wir gingen überaus fein in das Musical Aida! Ein toller Abend!
Am 17. September waren dann die Wahlen und das Ergebnis doch überaus ernüchternd. Trotz viel Arbeit lagen „wir“ abgeschlagen vor dem SPD-Kandidaten. Nur durch den Listenplatz 1 konnte Matthias Brauner dennoch in das Abgeordnetenhaus einziehen.

Am 01. Okotber begann ich dann mein Studium der Theologie an der HU Berlin, welches überaus spannend begann und mich nunmehr von Zeit zu Zeit in große Zweifel stürzt. Zum 31. Oktober beendete ich mein Arbeitsverhältnis bei meinem ehemaligen Ausbildungsbetrieb und begann zum 01. November als „Sachbearbeiter“ bei Matthias Brauner im Abgeordnetenhaus zu arbeiten.
Mitte November wurde ich dann von der Kirchenleitung der EKBO in das Kuratorium des Amtes für kirchliche Dienste berufen.

Seit November krieselt es leider auch des Öfteren zwischen Aila und mir. Anfängliche Schwierigkeiten waren leicht auf die Versäumnisse während des Wahlkampfes zurückzuführen und danach schloß sich dann auch eine ruhige Zeit an, in der wir dann auf ihre Initiative hin uns sogar auf Wohnungssuche begaben, wie ich ja auch schon bereits schrieb. Doch pünktlich zum Fest der Liebe war das Thema urplötzlich für Aila ad acta und nun stehen wir gerade vor einem Haufen, von dem wir beide nciht so recht wissen, ob es Scherben oder Staub sind. Ich bin natürlich über den Verlauf der Wohnungssuche mehr als enttäuscht. Was jedoch viel schlimmer ist, dass durch meine enttäuschte Reaktion bei Aila mal wieder nicht klar ist, was sie für mich fühlt. So haben wir nun auch mit 9 lieben Freunden Silvester in Lägerdorf gefeiert (Bericht folgt). Die Stimmung war gedrückt. Der Start in das neue Jahr misslungen.

Ich bin zum Warten verdonnert. Warten auf ein Denkprozessergebnis von Aila. Warten. Und doch nichts tun können. Das tut am meisten weh.

Fazit: ein an sich gutes Jahr mit einigen Höhepunkten, aber einem überaus unbefriedigendem Ende, welches noch in 2007 reinragt.