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Allens, wat Du bruukst…

Ich bin zurück aus Hamburg. Zurück vom 34. Deutschen Evangelischen Kirchentag. Zurück in der Leere des Alltages. Zeit für einen Rückblick auf die Mission „DEKT 2013“.

PapphockerromantikSo früh wie noch nie reiste ich bereits am Sonntag, den 28.04.2013 in Hamburg an. Hatte ich mich doch zum ersten Mal als Hallenleiter gemeldet, wie ich in meinem Blogbeitrag „Helfen soviel ich kann“ schrieb. Nach dem Check-In im Hotel – Hallenleiter dürfen auf Kirchentagskosten in einem Hotel übernachten -, und dem ersten lauten „Hallo“ zu bekannten Gesichtern ging es los zur Messe Hamburg, wohin der Evangelische Kirchentag während der letzten Wochen seine Büros verlagert hatte. Fleißige Helfer, die bereits zum Teil seit Wochen beim Aufbau mithalfen, die sogenannten Hakas, hatten bereits die Hallen kirchentagsgemäß eingerichtet: leere Ausstellungsstände und natürlich die obligatorischen Papphocker soweit das Auge reicht.

Damit ihr mal ein Gefühl dafür bekommt, was Kirchentag so in Zahlen bedeutet, hat der Kirchentag selbst mal ein Video allein zur Messe gedreht:


Nach der Anmeldung durfte ich noch einen besonderen Blick in das Herz des Kirchentages wagen: die Orga-Leitung. Hier sitzen VertreterInnen von Präsidium, Geschäftsführung, Polizei, Feuerwehr und einigen anderen wichtigen Armen des Kirchentages zusammen und bündeln sämtliche Infos, die per Funk und Telefon von den Augen des Kirchentages gemeldet werden.

Das Herz des Kirchentages

Mitarbeiterbegrüßung

Nachdem ich das Diensthandy in Empfang genommen hatte, ging es flucks weiter in das Congress Centrum Hamburg (CCH), wo ich in der kommenden Woche meinen Dienst verrichten und wo nur kurze Zeit später auch die offizielle Mitarbeiterbegrüßung stattfand. Der Großteil, der bis dato bereits angereisten 300 Hallenleiter, 500 Hakas und Geschäftsstellenmitarbeiter fand sich im Saal 1 des CCH ein und wurde von Geschäftsführer Constantin Knall mit den Worten „Es ist ein irres Gefühl, dass Ihr jetzt da seid!“ begrüßt. Die monate- und wochenlange Vorfreude auf diese Tage wurden endlich Wirklichkeit. Wieviel mehr die Anspannung für diejenigen war, die seit zwei Jahren kontinuierlich auf diese fünf Tage hinarbeiten, vermag ich nur durch Erzählungen zu erahnen.

Gothart Magaard, Bischofsbevollmächtigter im Sprengel Schleswig und Holstein, freute sich, dass der große Dampfer Kirchentag nun Fahrt aufnehmen kann: „Gott sei Dank, dass Ihr Eure Zeit, Eure Kraft und teils auch Euren Urlaub einsetzt! Hut ab, das verdienthöchsten Respekt und Anerkennung. Ohne Euch ginge gar nichts, wir brauchen Euch – Euer Herz, Eure Begeisterung, Eure Liebe zur Sache, Euren Kopf und Eure Hand.“

Spätestens jetzt waren die gerade angereisten angekommen. Der Kabarettist Lutz von Rosenbarg Lipinsky spitzte es dann noch einmal zu: „Die Drogenabhängigen in St. Pauli wollen hören: Herr, Deine Liebe ist wie Gras und Ufer! Geht ihnen auf die Nerven!“ Wir sollen die Hamburger spüren lassen, dass sie den Kirchentag brauchen: „Geht raus und macht sie fertig, sie haben es verdient!“ Das ließen wir uns nicht zweimal sagen und so zogen wir aus, jeder an seinen Einsatzort, um es Kirchentag werden zu lassen.

Papierkram soviel Du brauchst

PlanungenIch hätte nie gedacht, wie bürokratisch doch ein Kirchentag sein kann. Einen dicken Leitz-Ordner bekamen wir für unseren Saal überreicht. Er beinhaltete Ablaufpläne, Aktenvermerke noch und nöcher, Feedbackbögen über die Veranstaltungen und die eingesetzten Helfergruppen, wichtige Telefonnummern, Notfallpläne und natürlich Saalpläne. Nichts wird bei DEKT dem Zufall überlassen. Sogar einen zweiseitigen Aktenvermerk über die korrekte Nutzung des Diensthandys fand ich im Ordner.

Aktenvermerke

Und so bestand der Montag und auch der Dienstag ausschließlich darin, die Pläne zu studieren, die Techniker und Hallenleiter-Kollegen kennenzulernen, erste Absprachen zu treffen und Bühnenpläne zu schreiben.

Kirchentag ist Begegnung. Kirchentag ist vor allem aber auch Begegnung auf Augenhöhe. Nach all den vielen Jahren kennt man sich: die Geschäftsführer, den Kirchentagspastor, die Generalsekretärin, vielen andere Hallenleiter und Helfergruppenleiter. Egal, was Du bist, was Du machst, woher Du kommst: hauptsache Du bist da. „Soviel Du brauchst“. Das „Du“ entscheidet. Man duzt sich beim Kirchentag. Sicher es ist komisch, wenn Du einen 60-jährigen Helfer vor Dir hast, den Du noch nie gesehen hast und den Du nun duzen sollst. Aber meistens nimmt man es Dir übel, wenn Du nicht das „Du“ wählst.

Am Dienstag kam es bei der Mitarbeiterverpflegung zu einer netten Begegnung. Zu uns an den Tisch setzte sich der Kirchentagspräsident. Zugegeben, ich habe ihn erst nicht erkannt und ihn habe ich dann doch gesiezt, aber es war ein lockerer Plausch über das Essen, unsere Heimatgemeinden und unsere Aufgaben beim Kirchentag. Ich habe ihn danach noch ein paar Mal im CCH rumwuseln sehen, er hat jedes Mal freundlich gegrüßt.

1. Mai – jetzt geht es los

Endlich ist dann der Mittwoch da. Die Vorbereitungen auf die Minute genau abgeschlossen. Die Türen des CCH öffnen sich und da kommen sie, die Helden der nächsten Tage: rund 5.500 Helferinnen und Helfer, überwiegend Pfadfinderinnen und Pfadfinder. Endlich Leben in der Bude. Die Zeit der leeren Hallen und Gänge – vorbei. Fröhliches Lachen und Gesinge zieht sich durch das Haus. Die Helfer sind da und auch sie werden vom Kirchentag herzlich willkommen geheißen. Ein beeindruckendes Bild sie alle auf einem Haufen zu sehen.

Hurra, hurra, die Helfer sind da!

Nach der Helferbegrüßung begrüßen Tanja, Henrike und ich dann auch endlich unsere 55 Helferinnen und Helfer, mit denen wir in den kommenden Tagen die Hütte rocken werden. Viel Zeit bleibt nicht, denn ein erstes Treffen mit der Projektleitung „Zentrum Inklusion“ und ein nächstes Hallenleiter-Team-Treffen steht an.

Gänsehaut beim Abend der Begegnung

Gegen 19 Uhr habe ich Feierabend und kann mein Versprechen gegenüber meiner „alten“ Berliner Helfergruppe halten und die Gruppe beim Kerzen verteilen beim Abend der Begegnung unterstützen. Angekommen in der Innenstadt sehe ich nur noch Menschen über Menschen. Alle glücklich. Die Sonne lacht über Hamburg. Es ist Kirchentag! Gänsehaut. Unweit des Strandkais treffe ich auf die Gruppe, nehme einen Beutel mit knapp 1.500 Kerzen an mich und mische mich unter die Leute. Kerzen zu verteilen ist eine der dankbarsten Aufgaben an diesem Abend. Die allermeisten wissen, dass diese Kerzen Teil einer großen Inszenierung sind. Und so finden die Kerzen reißenden Absatz. Es kommt zu vielen schönen Momenten: ich treffe sogar bekannte Gesichter in der Masse, bastle mit Dreijährigen die Kerzen zusammen und erkläre Ecuadorianern auf Englisch, was Kirchentag ist. Und alles mit einem breiten Lächeln und einem Spruch auf den Lippen. Oft werde ich gefragt, was die Kerzen kosten. Ich habe stets geantwortet: „Ein Lächeln.“ Ich wurde oft angelächelt. Diese Momente werde ich noch lang in meinem Herzen tragen.

Abend der Begegnung

Um 22 Uhr ist es dann soweit: der Abendsegen. Die Menschen halten inne, zünden die Kerzen an, beten und singen. Hamburg versinkt rund um die Binnenalster und den Strandkai in einem Lichtermeer. Ich stehe mitten in ihm. 350.000 Menschen sind es am Ende. Ich bin überwältigt und habe erneut Gänsehaut. Für diesen Moment hat sich das Warten und die Vorfreude gelohnt. Es ist endlich Kirchentag.

Abend der Begegnung

Und Action im Zentrum Inklusion

Am nächsten Morgen geht es dann bei uns im CCH mit dem Programm los. Habe ich eigentlich schon erwähnt, dass Henrike, Tanja und ich das Zentrum Inklusion betreuen? Wenn nicht, dann wisst ihr es jetzt. Noch am Mittwoch habe ich die Induktionsschleife getestet – auch eine solche Erfahrung kann man echt nur beim Kirchentag machen. Und überhaupt: das Zentrum Inklusion hat mich wieder einmal auch inhaltlich mit viel neuem konfrontiert. Im Nachgang kann ich sagen, dass mich die Lebensfreude der vielen besonderen Menschen wieder einmal geflasht hat.

Viele Veranstaltungen waren überfüllt oder zumindest sehr gut gefüllt, was mich für die Mitwirkenden sehr gefreut hat. Ganz persönlich wird mir der Donnerstagabend lange in Erinnerung bleiben. Beim „Konzert Inklusiv“ trat Rolf Zukowski mit einem Gebärdenchor auf und lies uns alle noch einmal Kind sein. Ein Reporter vom NDR twitterte aus dem Konzert: „Ich habe Pipi in den Augen.“ Und wirklich: beim Geburtstagslied „Heute kann es regnen, stürmen oder schneien“ hielt es niemanden mehr auf den 750 Stühlen. Nach dem Konzert durfte ich dann noch ein Erinnerungsfoto mit Rolf Zukowski machen. Eine schöne Erinnerung an einen tollen Abend.

Thorsten trifft... Rolf Zukowski.

Thorsten trifft…

Während der kommenden Tage, die unwirklich schnell vergehen, kommt es immer wieder zu flüchtigen Begegnungen: mit Leute, die ich nur von Twitter her kenne, mit Jugendmitarbeitern aus meiner EJBO-Zeit, mit Weggefährten aus den EJBO-Gremien wie Simon, mit ehemaligen Kommilitonen und hoher politischer Prominenz. So schätze ich mich glücklich, dass ich dem ehemaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker die Hand schütteln durfte und unverhofft den Bundesminister der Verteidigung Thomas de Maiziere als erster in der Tiefgarage des CCH beim Kirchentag begrüßen konnte.

Die Nacht der Helfer

Und dann ist sie erschreckend schnell da: die lange Abbaunacht, die auch die Nacht der Helfer ist. Ziel ist es, den Kirchentag in nur einer Nacht wieder vollständig abzubauen. Vereint und mit allen 5.500 Helferinnen und Helfern ein nicht unmögliches Unterfangen. Nach der letzten Veranstaltung um 22 Uhr ging es los. Wir waren sehr schnell im CCH. Wie schnell verrate ich aber nicht. Es blieb sogar noch Zeit, um mit allen Helferinnen und Helfern eine kleine, aber feine Abschlussparty zu feiern. Danke an alle, die mit angepackt haben!

Abschlussgottesdienst im Bett

Den Abschlussgottesdienst des Kirchentages habe ich zum ersten Mal seit 1999 nicht live auf dem Platz, sondern vom Hotelbett aus verfolgt. Obwohl ich einen Sitzplatz im Ehrengastbereich hatte, habe ich es nach einer Woche mit je 4-6 Stunden Schlaf pro Tag vorgezogen, endlich einmal etwas länger zu schlafen. Schon den Samstag zu überstehen, glich einem echten Kraftakt.

Party, soviel Du brauchst

Am Sonntagabend fand dann die „Orgafete“ des Kirchentages unter dem Motto „Party soviel Du brauchst“ statt. Diese Party für Ehrengäste des Kirchentages, für die Mitarbeiter der Geschäftsstelle, für die Hakas und für die Hallenleiter war ein gelungener Abschluss eines grandiosen Kirchentages von dem ich im Prinzip nichts außer den Veranstaltungen in unseren Säalen mitbekommen habe. Aber ich würde es jederzeit wieder tun! Und wer weiß, vielleicht bin ich schon beim Katholikentag 2014 in Regensburg mit einem neuen Hallenleiterteam mit am Start.

Auf jeden Fall bin ich 2015 beim 35. Evangelischen Kirchentag in Stuttgart mit dabei. So Gott will und wir leben.

 

Weitere Infos:

Ein Licht in der Stille

IMG_0514Hier in der Stille
zünde ich eine Kerze an
und komme einen Moment zur Ruhe.

Hier in der Stille
rückt das Licht der Kerze mein Leben
in ein anderes Licht.

Hier in der Stille
spricht er „Ich bin das Licht der Welt“
und „Ihr seid das Licht der Welt“

Hier in der Stille
zünde ich eine Kerze an für Menschen,
die ein Licht brauchen.

Hier in der Stille
brennt meine Kerze weiter,
wenn ich gehe.

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Text: Haringke Fugmann
Gefunden auf: http://www.familien-feiern-feste.net/164d407.html
Bild: Thorsten Schatz

Pilger(n) im eigenen Land

Vom 28.12.2011 bis zum 01.01.2012 werden rund 30.000 Jugendliche aus ganz Europa in Berlin zum 34. Europäischen Jugendtreffen der Communauté von Taizé kommen. Sie alle machen sich auf den Pilgerweg des Vertrauens auf der Erde. Ich bin einer von ihnen.

Die ersten sind schon seit Monaten in Berlin. Gestern kamen noch einmal rund 1.500 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer dazu. Sie kommen aus Tschechien, Spanien, Italien, Finnland oder den Niederlanden. Sie alle haben sich auf den Weg nach Berlin gemacht. Heute und morgen trudeln dann die Teilnehmer ein. Bis dahin ist noch viel vorzubereiten. Ein jeder und eine jede soll in der eigenen Landessprache begrüßt werden. So wie es auch in Taize üblich ist.

Taize – ein ökumenischer Gedanke

Die Communauté (Gemeinschaft) von Taizé ist ein Männerorden im französischen Burgund. Die Klostergemeinschaft besteht in ihrer jetzigen Form seit dem April 1949. Die Brüder sind nicht einer bestimmten Konfession verschrieben. Sie leben die wahre Ökumene. Die eigene Spiritualität und die Möglichkeiten der inneren Einkehr üben seit Jahrzehnten eine besondere Anziehung aus. Die Brüder laden dazu ein, eine Woche in Taizé zu verbringen. Von dieser Einladung machen Tausende jährlich Gebrauch, in den Sommermonaten und an Ostern teilweise bis zu 6.000 Jugendliche.

In der Evangelischen Jugend gibt es regelmäßig Sommerfahrten nach Taizé. Grundsätzlich ist ein Aufenthalt in Taizé an wenige feste Regeln gebunden. Es existieren Essenszeiten und gemeinsame Gebete, außerdem wird ein wöchentlicher Turnus eingehalten, der auf die Ankunft am Sonntag Nachmittag und Abreise am darauf folgenden Sonntag Mittag ausgelegt ist und von den meisten Besuchern eingehalten wird. Nach der Ankunft werden Besucher wenn möglich in ihrer Muttersprache begrüßt und bekommen einen kurzen Überblick über die Anlagen und Tagesabläufe in Taizé. Die Unterbringung erfolgt für Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 17 und 29 Jahren in Baracken oder Großraumzelten, das Mitbringen von eigenen Zelten oder Wohnwagen ist ebenfalls möglich und besonders in der Hauptsaison sinnvoll. Dadurch entstehen riesige Zeltstädte, von denen die Besucher meist mit glühenden Augen erzählen.

Eine Woche in Taizé ist von der Erfahrung des Lebens in Gemeinschaft geprägt. Jeder und jede übernimmt eine kleine Aufgabe: Empfang und Verteilung von Unterkünften, Abwasch, Toiletten und Duschen putzen. Für die Zeiträume zwischen den Gottesdiensten und Mahlzeiten ist es möglich, sich für eines von drei Themengebieten, die sich meist mit Bibeltexten oder Auszügen aus dem Brief aus Taizé befassen, zu entscheiden. Diese werden dann täglich vormittags im Rahmen der Bibeleinführung von einem Bruder vorgestellt und anschließend in multinationalen und oft auch multilingualen Kleingruppen besprochen. Nachmittags werden die Gesprächsgruppen fortgesetzt oder während der Zeit eine allgemeinnützige Arbeit verrichtet.

Pilgerweg des Vertrauens

Zu den Zielen der Communauté gehört es, mit jungen Erwachsenen (und für die Jugendarbeit Verantwortlichen) quer durch die Ortskirchen einen „Pilgerweg des Vertrauens auf der Erde“ zu gehen, der sich der Bergpredigt des Jesus von Nazaret in besonderer Weise verpflichtet weiß. Dabei werden gemeinsames Beten, Nachdenken über praktische Umsetzungsmöglichkeiten der Bergpredigt bis hin zu politischem Engagement auf unkomplizierte Weise miteinander verbunden.

Dieser Weg hat nicht die Gestalt einer fest organisierten Bewegung; vielmehr werden Jugendliche dazu aufgerufen, sich in ihrem Alltag für Frieden, Versöhnung in der Kirche und Vertrauen auf der Erde zu engagieren. Als Etappe auf diesem Pilgerweg werden seit 1978 zum Jahreswechsel mehrtägige Europäische Jugendtreffen mit bis zu hunderttausend Jugendlichen vorbereitet. Seit den 1980er Jahren finden in unregelmäßigen Abständen Treffen auf anderen Kontinenten statt. 2006 fand in Kalkutta ein Treffen außerhalb Europas statt, das den Anfang für weitere Begegnungen in Afrika und Südamerika bilden soll. 2007 traf man sich im bolivianischen Cochabamba. Im Jahr 2008 fand das Internationale Jugendtreffen vom 26. bis 30. November in Nairobi (Kenia) statt, im Februar 2010 in Manila (Philippinen).

Übrigens: Die Brüder von Taizé bestreiten ihren Lebensunterhalt aus dem Erlös ihrer Arbeit. Bekannt sind vor allem die Töpferwerkstatt und andere künstlerische Arbeiten. Die Brüder nehmen keine Spenden an; Erbschaften werden an Bedürftige weitergereicht.

Das Europäische Jugendtreffen im wiedervereinigten Berlin

Zu Recht darf man behaupten, dass die Welt in diesen Tagen auf Berlin schaut. Papst Benededikt XVI., Bundeskanzlerin Angela Merkel, der Generalsekretär der Vereinten Nationen Ban Ki Moon, der Präsident des Europarates Herman van Rompuy oder auch der Bischof der Evangelischen Kirche-Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz Dr. Markus Dröge – sie alle haben Grußworte an die Teilnehmer des Europäischen Jugendtreffens gesendet, die man hier nachlesen kann.

Doch was bedeutet das alles? Was wird sich da abspielen? Macht Euch selbst ein Bild:

Taizé – Europäisches Jugendtreffen – deutsch from Taizé Community on Vimeo.

Anonyme Großstadt

Die Jugendtreffen leben davon, dass die Jugendlichen in Privatquartieren unterkommen. Turnhallen und Schulen wurden bisher kaum bis gar nicht gebraucht. Bisher haben immer alle Gäste in Wohnungen der Städte übernachten können. In Berlin ist das anders. Die Organisatoren warben sogar noch am Heiligen Abend um Betten. 4.000 Betten fehlten wohl noch. Am Ende soll aber jeder ein Dach über den Kopf haben. Dennoch hat man zwei Wochen vor Weihnachten vorsichtshalber in den Berliner Bezirksämtern nachgefragt, ob es denn möglich sei, die Turnhallen zu nutzen. Ja, bekamen die Kirchengemeinden als Antwort, das sei grundsätzlich möglich, aber nur gegen die übliche Pauschale von 2,50 Euro pro Person plus die Endreinigung.

So lief es auch in Spandau ab, wo ich sehr schnell aus den Reihen der Evangelischen Kirche angesprochen wurde, ob ich als bildungspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion Spandau hier nicht vermittelnd helfen könne. Ja, ich konnte, denn für mich war sofort klar, dass Gäste der Stadt Berlin nichts dafür zahlen sollten, dass sie in diesem Zeitraum eh ungenutzten Turnhallen schlafen können. Dies habe ich auch in einer Pressemitteilung deutlich formuliert. Durch gute Kontakte zum Taizébüro war dann schnell auch ein Kontakt zwischen dem verantwortlichen Bruder und dem Bezirksamt hergestellt und am Dienstag kam es dann zu einem Treffen zwischen Bezirksstadtrat Gerhard Hanke (CDU), Kreisjugendpfarrer Steffen Köhler, zwei Verwaltungsbeamten und mir, in dem sehr schnell sowohl die Verantwortlichkeiten während der Unterbringung als auch die Übernachtungspauschale vom Tisch bekamen. Das dies keine Selbstverständlichkeit war, lag zum einen daran, dass der Senat die Bezirke nicht auf das Jugendtreffen vorbereitet hatte, und zeigt sich zum anderen dadurch, dass sich der Bezirk Neukölln dem Vernehmen nach querstellte. Ich hoffe sehr, dass man auch dort eine Regelung im Sinne des Jugendtreffens gefunden hat.

Die Vorfreude steigt.

Morgen geht es nun also endlich los. Das RBB-Fernsehen macht mittlerweile auch gut Werbung und so steigt auch in mir die Vorfreude auf das Treffen. Ich werde an unterschiedlichen Stellen in das Treffen eintauchen: in meiner Heimatgemeinde will ich einen Vormittag miterleben, ich werde wohl auch an einem Abend mit guten Freunden zum Abendgebet in die Messehallen pilgern und auch den Jahreswechsel werde ich mit Gästen aus Taizé verbringen. Ich bin gespannt auf die Menschen, die Kulturen, die Ansichten und die Gespräche. Ich bin voller Vorfreude auf das Erleben der großen Taizé-Gemeinschaft bei Kerzenschein in den Messehallen, auf die Kraft und die Energie, die aus den Gesängen und Gebeten hervorgeht. Ich selbst war zwar noch nie in Taizé, aber ich durfte schon mehr als einmal im Rahmen von Kirchentagen bei der jeweiligen „Nacht der Lichter“ erahnen, was diese Faszination hervorruft. Hier kommt man zur Ruhe, schöpft Kraft für den Alltag, findet Gelegenheit nach Antworten zu suchen. Und so werde ich mein Bündel schnüren, mir symbolisch meine Wanderschuhe anziehen und mich aufmachen – als Pilger in der eigenen Stadt.

 

Benutzte Quellen:

Fotos:

www.taize.fr

Weihnachtszauber

Allüberall auf den Tannenspitzen sah ich goldene Lichtlein sitzen; und droben aus dem Himmelstor sah mit großen Augen das Christkind hervor.

Die Adventszeit gehört für mich zu den Lieblingswochen eines jeden Jahres. Von ihnen geht etwas magisches aus. Blendet man all den selbstgemachten Geschenkestress und den Konsum, der jedes Jahr immer früher zu beginnen scheint, aus, dann bleibt ein Hauch der wahren Weihnacht.

Die Menschen schmücken ihre Häuser und Wohnungen, Kinder lernen Gedichte, Familien rücken zusammen. Manch trennendes verblasst an einem Adventssonntag. Wunderschöne Melodien tragen Harmonie, Vorfreude und Wärme durch winterkalte, bunte Straßen.

Dieses Jahr wurde uns sogar Schnee beschert. Dieses kitschige naturgegebene i-Tüpfelchen dieser Jahreszeit. Ein ausgedehnter Spaziergang durch schneebedeckte Straßen oder durch das nahegelegene Waldstück – unvergleichlich. Die kalte Winterluft, die durch Schnee noch reiner zu sein scheint, ist ein wohltuendes Geschenk für die Lungen. Warm eingepackt mit der Lieblingsmelodie im Ohr kann man so vielleicht ein wenig die Zeit anhalten, zur Ruhe kommen, innehalten.

Denn genau darauf kommt es doch auch an. Auf´s Innehalten. Auf´s Bewusstwerden, was der Zauber der Weihnacht ist. Wo man selbst steht. Wo man irrt. Wo man neue Prioritäten setzen sollte.

Für mich symbolisiert nichts besser als eine Kerze das Wunder der Weihnacht. Eine einzelne simple Kerze. Sie steht für Wärme, für Geborgenheit, für Vorfreude, für die innere Ruhe, für Hoffnung, für Vertrauen. Nicht nur in der Adventszeit habe ich Kerzen in meiner Wohnung stehen. Kerzen haben seit dem Herbst eine große Bedeutung für mich bekommen. Ich habe immer eine dicke, große Kerze da, die mir sooft ich zu Hause bin, eben diese Wärme, Ruhe, Hoffnung und Geborgenheit spendet. Der Adventskranz ist ein unerlässliches „Muss“ in der Adventszeit. Diese Kerzen brennen bei mir jedoch nur an einem Adventswochenende, um das Besondere zu achten und zu bewahren.

Licht gibt mir Hoffnung. Es ist schön nach einem langen Tag nach Hause zu kommen und im eigenen Wohnzimmer Licht brennen zu sehen. Bedeutet dieses Licht doch, dass da jemand auf einen wartet. In der Adventszeit „dürfen“ wir unsere Fenster mit Lichtern schmücken. Ich tue dies ganz bewusst. Diese Lichter in den Fenstern haben eine dreifache Bedeutung: zum einen dienen sie der Selbsttäuschung. Zum anderen aber symbolisieren sie mir, dass ich willkommen zu Hause bin. (Klingt komisch, ist aber so.) Und natürlich (und das ist der wahre Grund) symbolisieren all die bunten, blinkenden Lichter die große Vorfreude, dass wir alle auf das Christuskind warten – auch wenn viele das wohl vergessen haben.

Licht nimmt eine zentrale Rolle ein. Das helle Licht des Stern über Bethlehems wies damals den heiligen drei Königen den Weg in dunkler Nacht. Auch heute kann man diese ergreifenden Momente in einigen Christmetten nachempfinden. In St.Nikolai Spandau wird beispielsweise zur Christmette um 22 Uhr die Kirche traditionell nur von echten Kerzen erhellt. Für mich beginnt hier die wahre Heilige Nacht.

Weihnachten ist eben nicht eine Idee des Konsums. Man muss (!) sich nichts schenken. Es geht einem viel besser, wenn man begreift, dass das Zusammensein, die familiäre Geborgenheit, das gemeinsame Lachen, das gemeinsame Plätzchenbacken, das Geschichtenvorlesen oder auch das gemeinsame Singen von Weihnachtsliedern das kostbarste Geschenk ist, was wir uns gegenseitig machen können.

Ich wünsche Euch allen diesen Moment des Innehaltens und dass ihr diesen Zauber der Weihnacht in Euch spürt.

Frohe und gesegnete Weihnachten! Danke fürs Mitlesen und bis bald.
Euer Thorsten

Frohe Ostern

Meinen heutigen Blog-Eintrag möchte ich mit einem Ostergruß beginnen:

In allem Werden und Vergehen,
in allem, was auch kommen mag,
begleite uns die tröstliche Zusage
der Treue des Auferstandenen.

In allen Gewinnen und Verlusten,
in Gesundheit und Krankheit,
berühre uns die heilende Kraft
der Nähe des Auferstandenen.

In allen Anfängen und Abschieden,
im Glück und Unglück,
erfülle uns die verwandelnde
Hoffnung des Auferstandenen.

Paul Weismantel

Es wird langsam zu einer schönen „Tradition“, dass meine Kommilitonen und ich die Osternacht gemeinsam verbringen, denn was gibt es schöneres als einen solch bewegenden Moment der Andacht und letztendlich auch des gemeinsamen Fastenbrechens (*gg*) mit Freunden zu verbringen.
In diesem Jahr konnte sich Christian und seinen Wunsch nach einem evangelischen Ostergottesdienst durchsetzen. Für den ein oder anderen mag das komisch klingen, aber ich hatte mich tatsächlich auf einen katholischen Gottesdienst gefreut. So entschied man, da wir ja alle gemeinsam die Osternacht verbringen wollten, dass wir in die evangelische Kirche Zum Heilsbronnen in Schöneberg gehen.

Es ist jedes Mal auf´s Neue interessant mit fünf weiteren Theologiestudenten in einen Gottesdienst zu gehen und währenddessen oder auf im Nachhinein einzelne Elemente des Gottesdienstes zu diskutieren. Was mich in diesem Gottesdienst tatsächlich wirklich – auch im Vergleich zum katholischen Gottesdienst im letzten Jahr – störte, war dass das Osterlicht durch zwei Kerzen in die Kirche getragen wurde und die Osterkerze nur mittels einer weiteren Kerze angezündet wurde. So ging das Licht der Kerzen, welches dann an die Gottesdienstbesucher weitergereicht wurde, nicht von der großen Osterkerze aus, sondern von den zwei Kerzen. Auch hat es mir im besser gefallen, dass die Kirche gänzlich abgedunkelt war. Hier war die Kirche in ein schummriges aber doch helles Licht getaucht, in dem die Kerzen kaum zur Geltung kamen.

Ansonsten war es eine sehr schöne, klassische lutheranische Lithurgie.

Später dann vor der Kirche begangen wir die Osternacht – ebenfalls schon fast traditionell – mit dem Fastenbrechen und dem von einigen schon sehnsüchtig erwarteten „Osterwasser“ (in diesem Jahr Tequilla). Und so stießen Stephan, Theresa, Eike, Peter, Christian und ich bei eisigen Temperaturen auf die Osternacht 2008 an.

Anschließend ging es dann zu Stephan nach Hause, wo Theresa und Stephan einen wunderbaren Schokokuchen vorbereitet hatten. Liebevoll hatten sie zudem noch Buchstaben ausgeschnitten und diese auf den Kurchen gelegt und anschließend mit Puderzucker bestreut, so dass „Frohe Ostern“ auf dem Schokokuchen zu lesen war. Ein Hochgenuß nach sieben Wochen ohne Schokolade, Kuchen und anderen Süßigkeiten!!!

Später stieß dann noch Paul zu uns und so wurde es eine sehr schöne und gemütliche Osternacht!

Das Frühstück ließ ich dann einige Stunden später aus und fuhr direkt zum Mittagessen zu Aila. Dort gab es Lammkeule und später auch einen überaus leckeren Käsekuchen… wie hat mir das gefehlt… *seufz* 😉 Aber die Fastenzeit hat auch sein gutes. Ich hab sogar ein wenig abgenommen…
Abends fuhren Ailas Eltern, Aila und ich dann noch in eine Bowlinghalle, wo wir echt eine Menge Spaß hatten. Neben wirklich lustigen sportlichen Ergebnissen (Endergebnisse im ersten Spiel: Axel 113, Thorsten 112, Aila 111 Punkte) und einem sensationellen zweiten Spiel, wo wir alle mit einigen Strikes begonnen, hatten wir auch Glück in den netten Bowlingsspielen, die so von den Betreibern der Bowlinghalle angeboten wurden. Nach zwei Stunden Bowling hatten wir sage und schreibe 14 kleine Feiglinge gewonnen… und das „Zielwasser“ machte seinem Namen alle Ehre! Komischerweise trafen wir alle nach dem Trinken der kleinen Flaschen viel besser… *gg*

Am späten Sonntagabend nahm ich dann nach fast einem dreiviertel Jahr Abschied von meinem Online-Game „Travian“. In der Endphase des Spiels fehlte mir einfach der Antrieb und vor allem die Zeit, die für das Spiel notwendig wäre.

Ich wünsche Euch allen noch ein gesegnetes Osterfest!

Ostern in drei Akten

Das wichtigste zuerst: GESEGNETE OSTERN!!!

Meine heutige Osternacht möchte ich Euch in drei Akten schildern:

AKT 1: DER (KATHOLISCHE) OSTERGOTTESDIENST
Die heutige Nacht verbrachte ich mit meinen sieben Kommilitonen Stephan, Theresa, Peter, Christian, Collin (!), Tanja und Paul, wobei Paul erst im zweiten Akt zu uns gestoßen ist.
Verabredet hatten wir uns zu 20.45 Uhr am Nollendorfplatz, von wo aus wir zur nahegelegenen St.Matthias-Kirche starten wollten, um dort den Ostergottesdienst zu besuchen.
Nun mag der aufmerksame Leser sich fragen: Warum gehen sieben Studenten der evangelischen Theologie in einen katholischen Ostergottesdienst? Um der Ökumene Willen? Oder weil die Liturgie der katholischen Hochmesse doch „schöner“ ist als ein evangelischer Gottesdienst? Nun, diese Frage lasse ich hier mal offen.

Wir fanden die Kirche absolut finster vor. Kein Licht. Nur ab und an das Funzeln einer Taschenlampe. Nach und nach gewöhnten sich unsere Augen an das Dunkel und wir erkannten, dass die Kirche voller Menschen war. Wir suchten also nach freien Plätzen und stießen dabei auf den Haupteingang der voller Menschen war, die von dort das Osterfeuer betrachteten, welches wir bereits gesucht, aber nciht gefunden hatten, da wir von der anderen Seite der Kirche kamen…

In diesem Moment begann die Messe und die Stimme der Zelebranten wurde vom Osterfeuer in die Kirche übertragen. Nach einigen Gebeten war es dann (endlich) so weit: Die riesige Osterkerze 2007 wurde entzündet und in einer würdevollen Prozession in die Kirche getragen. Vom Altarraum aus wanderte das Osterlicht nun über viele, viele Kerzen durch die Kirche auch zu uns nach hinten. Es war ein ergreifender Moment.
Währenddessen hatten auch wir uns mit einige Kerzen vesorgt, die es unweit von unserem Standort (wir hatten keine Sitzplätze mehr gefunden) für einen Euro zu erstehen gab.
Nach den ersten Hochgebeten setzte dann auch die Orgel ein, zuerst leise, dann immer lauter und schien dann schließlich in einem „Kreischen“ der Orgel aufzugehen. Untermalt wurde diese dramatische Musik durch das stufenweise angeschaltete Licht, welches widerum seinen Höhepunkt im Punktstrahler auf das Kruzifix fand.

Die nachfolgende Messe muss ich nun nicht mehr in solcher Detaitreue schildern. Nur so viel: nach zweieinhalb Stunden, war dann der Gottesdienst zu Ende und wir verließen recht beweihräuchert das Kirchenschiff.

AKT 2: DAS ENDE DER FASTENZEIT
Mit dem Ende des Gottesdienstes um etwa 23:40h war nun auch die siebenwöchige Fastenzeit beendet und vorbereitet wie wir nun mal sind, hatten wir natürlich auch den ersten Alkohol dabei, welchen wir uns direkt vor der Kirche stilecht in Plastikbechern genehmigten. Von dort aus ging es dann in eine kleine Kneipe, wo dann ausführlich das Ende der Fastzeit begoßen wurde und Theresa und ich uns das erste Stück Schokolade seit sieben Wochen genehmigten.
Collin
Tanja
Peter mal ganz locker...
Theresa und ich *gg*
Christian und Stephan

AKT 3: DIE HEIMFAHRT
Gegen halb vier Uhr in der Frühe brachen wir dann auf. Stephan brachte mich noch zum U-Bahnhof Bayerischer Platz von wo aus ich zum U-Bhf Jungfernheide fuhr, um von dort aus das Auto zu nehmen. Warum ich das erzähle?

Stell Dir mal folgende Situation vor: Es ist kurz vor vier Uhr in der Früh und Du sitzt allein in einer Berliner U-Bahn als Dich plötzlich eine junge Dame anspricht und fragt, ob Du Du bist… ja so richtig mit Vor- und Zunamen! Nun ich war zunächst mehr als verwirrt, kannte ich die Person doch überhaupt nicht. Als ich meine Identität bestätigte, meinte diese nur, dass sie damit dann 10 Euro verloren hätte, da ihre Freundin dort hinte mich über jemand anderen kennen würde. Nun ich drehte mich um, erkannte aber auch die Freundin nicht, da sie eine Kapuze trug. Nun ja… das war schon sehr merkwürdig… beim Aussteigen habe ich mir die Freundin dann noch einmal kurz genauer angeschaut und nun hatte ich doch eine Ahnung, woher ich sie kenne. Doch warum man nun 10 Euro auf mich wettet, bleibt mir schleierhaft…

Weihnachtsgrüße

Sinnend geh’ ich durch die Straßen,
menschenleer ist’s um mich her.
Verlassen stehen Markt und Gassen
im Glanz vom Weihnachtslichtermeer.

Alle Menschen in dem Städtchen
ruhen sich vom Trubel aus.
Geschlossen ist auch’s Tabaklädchen
hinterm alten Opernhaus.

Viele Fenster sind beleuchtet,
Kerzen brennen hier und dort.
Die Luft, fast feierlich befeuchtet
trägt den Alltag mit sich fort.

Stille steht an allen Ecken,
„Friede“ flüstert leiser Wind
über Häuser, Bäume Hecken
ins Herz zu jedem Menschenkind.

Feiner Schnee bedeckt die Erde,
funkelt zart im Lichterschein.
Heil’ge Feiertagsgebärde
zieht nun in Häuser ein.

Segnend streift durch diese Hülle
Gottes Wunder jener Nacht.
Heil und Rettung war sein Wille,
Gottes Sohn hat ihn vollbracht.

(Anette Esposito)

Ich wünschen Dir und den Deinen ein gesegnetes, besinnliches und ruhiges Weihnachtsfest, einen guten Rutsch und einen Engel, der Dich die kommenden 365 Tage des Jahres 2007 begleitet.

Dein Thorsten.