Archiv des Autors: Thorsten

Eine Mittagspause mit Collin

Das ist der Thorsten. – Hallo Thorsten!
Und das sind Theresa und Peter. – Hallo Theresa und Peter!

Das ist der Collin. – Ah nee, der ist ja gar nicht da! Blöd.
Da wäre dann noch der Stephan. – Hallo Stephan! Aber den sieht man nicht, denn der macht ja die Fotos.

Mit dem Collin hätten wir viel Spaß haben können. Wir hätten mit ihm unseren täglichen Balzac-Kaffee trinken können…

… oder er hätte auch ne Zigarette quarzen können (aber nur noch bis zum 1. April, denn ab dem Tag ist das Balzac rauchfrei).

Und nach dem vielen Kaffee wären wir dann auch garantiert noch mit Collin auf´s Klo gegangen, denn der Kaffee muss ja auch irgendwann einmal wieder raus.

Ja, das wäre so eine Mittagspause mit Collin gewesen. Aber Collin war ja nicht da. Schade.

Kirchentagsplakate verbreiten Vorfreude

Seit heute Nacht (zumindest hab ich sie erst heute entdeckt) hängen nun im Berliner Stadtbild an den Werbetafel auch große Kirchentagsplakate, die plakative Vorfreude verbreiten.
Schaut mal genau hin! Ich hab allein in Spandau und Charlottenburg schon einige Kirchentags-Haie gesehen!

PS: Aus Köln erreichte mich heute die Nachricht, dass mein Artikel „Kirchentagswetter“ in die offiziellen Presseschau des Evangelischen Kirchentages aufgenommen wurde… welch Ehre, dass man meinen Blog für so erwähnenswert hält…

Kirchentagswetter

Dieses Video bewirbt zwar Pfadpfinder, aber es ist derzeit (noch) die einzige Möglichkeit Euch am Kirchentagssong 2007 „Lebendig und kräftig und schärfer“ von den Wise Guys teilhaben zu lassen.

Das tolle Wetter (Kirchentags like) und der Gedanke, dass in gut drei Monaten wieder Kirchentag ist, brachte mich in die Stimmung. Also Leute: Auto-Fenster runter, Radio laut aufdrehen und mitsingen!!! Es ist bald wieder Kirchentag!!! Yeah….

775 Jahre Spandau

Am heutigen Tage feiert meine Heimat – mein Spandau – Geburtstag! Happy Birthday Spandau! 775 Jahre Stadtrechte!
Zumindest ist so alt die älteste uns bekannte Urkunde, was bedeutet, dass Spandau noch älter ist als bisher bekannt, aber so genau wollen wir dann ja mal nicht sein.

Der 7. März 2007 ist ein besonderer Tag für Spandau. Vor genau 775 Jahren, am 7. März 1232, haben die Markgrafen Johann I. und Otto III. dem Ort das Stadtrecht und andere wichtige Privilegien übertragen. Spandau wurde in der Folgezeit als planmäßige Stadtanlage angelegt und ausgebaut.

Dabei liegt der Ursprung des städtischen Lebens im Spandauer Raum noch viel weiter zurück. An strategisch günstiger Stelle auf dem slawenzeitlichen Burgwall , wo Havel und Spree zusammenflossen, entstand dort im frühen 8. Jahrhundert eine Burganlage. Zur militärischen Sicherung und Verwaltung richteten die askanischen Markgrafen Vogteien ein. Die Nennung eines Vogtes von Spandau als Zeuge in einer markgräflichen Urkunde von 1197 beweist, dass die Vogtei Spandau schon früh als bedeutsamer Sitz der Landesverwaltung im Havelland diente. Seit dem 11. Jahrhundert bestand auf dem Gelände der heutigen Zitadelle ebenfalls eine slawische Burg, die den Havelübergang deckte. Die askanischen Markgrafen ließen diese Burg ausbauen, während sie den Burgwall um 1200 völlig aufgaben.

Im späten Mittelalter gelang es Spandau sich einen bedeutenden Anteil an den städtischen Rechten und Freiheiten zu sichern, die der Landesherrschaft abgetrotzt werden mussten. Tiefgreifende Veränderungen für die städtische Entwicklung brachte der Dreißigjährige Krieg (1618-1648). Spandau erhielt eine in Bürgerquartieren untergebrachte Garnison, die Stadtbefestigung wurde verstärkt. 1630 befahl der Kurfürst die Einbeziehung der Stadt in die Festung. Deshalb blieb Spandau nach dem Dreißigjährigen Krieg der Status als Festungs- und Garnisonstadt erhalten. Die Festung selbst war bis zum Ende des 18. Jahrhunderts von militärischen Aktionen verschont geblieben. Als napoleonische Truppen sie in der Nacht vom 24. zum 25. Oktober 1806 einschlossen, kapitulierte sie kampflos. In den Befreiungskriegen belagerten russische Truppen das von den Franzosen besetzte Spandau Anfang März 1813. Mitte April lösten preußische Truppen die Russen ab und nahmen Stadt und Festung Spandau unter Beschuss, bis die Franzosen am 23. April 1813 kapitulierten.

Im Schutz der Festung baute der preußische Staat seit Beginn des 19. Jahrhunderts in Spandau die Rüstungsindustrie aus. Feuerwerkslaboratorium, Pulverfabrik, Geschützgießerei, Zündspiegelfabrik, Artilleriewerkstatt, Munitions-, Patronen- und Geschossfabrik kamen im Laufe des 19. Jahrhunderts hinzu.

Im Ersten Weltkrieg stieg die Gesamtzahl der Beschäftigten auf 70000 Menschen bis 1918. In dem Zeitraum von 200 Jahren seit der Gründung der Gewehrfabrik war Spandau so zu einem bedeutenden Rüstungszentrum im Deutschen Reich geworden.

Erst durch die Aufhebung des Festungsstatus im Jahre 1903 wurde Spandau aufgrund seiner verkehrsgünstigen Lage auch für die Privatindustrie ein attraktiver Standort. So hatte die Firma Siemens & und Halske bereits 1897 am Nonnendamm ein großes Gebiet erworben und erschlossen, wo sie ungehindert expandieren konnte. Daraus erwuchs ein neuer Stadtteil, der seit 1914 Siemensstadt hieß.

Der Versailler Vertrag von 1919 verbot die weitere Rüstungsproduktion. Dies bedeutete zunächst einen großen Verlust an Arbeitsplätzen. Die Heereswerkstätten entließen im März 1919 auf einen Schlag 44 000 Menschen. Zugleich änderten sich die politischen Strukturen.

Am 2. März 1919 fand erstmals eine demokratische Wahl zur Stadtverordnetenversammlung in Spandau statt, an der auch die Frauen beteiligt waren. Die ebenfalls neugebildete „Verfassunggebende preußische Landesversammlung“ verabschiedete am 27. April 1920 das „Gesetz über die Bildung einer neuen Stadtgemeinde Berlin“, das am 1. Oktober 1920 in Kraft trat. Damit verlor die Stadtgemeinde Spandau ihre kommunale Selbständigkeit und ging als achter Bezirk in der Großgemeinde Berlin auf.

Im Zweiten Weltkrieg trafen schwere Luftangriffe Ende 1944 und Anfang 1945 vor allem die Altstadt und den Stresow. Bei den Kämpfen um Berlin im Frühjahr 1945 besetzte die Rote Armee auch Spandau, das ab Mitte 1945 zum britischen Sektor gehörte. Spandau war der einzige Berliner Bezirk, der durch den Ost-West-Konflikt geteilt wurde. Im Austausch gegen den „Seeburger Zipfel“, den die Sowjets den Briten am 30. August 1945 für den Ausbau des Flugplatzes Gatow abtraten, wurde West-Staaken abgetrennt.
Erst seit dem 3. Oktober 1990 gehört West-Staaken aufgrund des Einigungsvertrages wieder zu Spandau. Politisch und wirtschaftlich bedeutete das Kriegsende einen völligen Neuanfang. Am 11. Dezember 1946 nahm die Spandauer Bezirksverordnetenversammlung ihre Arbeit auf. An die Stelle der Rüstungsindustrie traten Versorgungs- und Entsorgungseinrichtungen wie das Kraftwerk Reuter, das Klärwerk Ruhleben, die Müllverbrennungsanlage sowie zahlreiche zivile Klein- und Mittelbetriebe, so dass die Wirtschaftsstruktur nicht mehr allein durch Großbetriebe bestimmt wurde. Der Bauboom der 1950er und 1960er Jahre führte zur Errichtung größerer Wohnkomplexe auf vormals landwirtschaftlich genutzten Flächen. Mit der Wasserstadt Oberhavel ist eine neue Großsiedlung hinzukommen.
Seit 1989 setzte ein rasanter Strukturwandel ein. Die Zahl der Arbeitsplätze im verarbeitenden Gewerbe ging stark zurück, während die Arbeitslosigkeit und soziale Probleme zunahmen.

Joachim Pohl
Archivleiter des Stadtgeschichtlichen Museums Spandau

Quelle: http://www.berlin.de/ba-spandau/775geschichte.html

Berlin – Stadt der Bettler

Jeder Berliner wird sie kennen: die unzähligen Straßenmusikanten, Motz- oder Straßenfegerverkäufer oder bettelnde Obdachlose.

Wer wie ich fast täglich seit Jahren mit den öffentlichenVerkehrsmitteln in Berlin unterwegs ist, kennt seine „Pappenheimer“. Da weiß man, wer zwischen welchen Bahnhöfen welche Zeitung verkauft, wann man mit guter und wann man mit schlechter Musik oder Gedichten aufgeheitert oder genervt wird.

Doch seit Ende des letzten Jahres kann man zunehmend beobachten wie gewisse Schamgrenzen durchbrochen und eine gewisse Distanz nicht mehr eingehalten wird. Den Anfang haben – augfenscheinlich osteuropäische – Familien/Gruppen gemacht, die mit Trommel, Trompete und Akordeon durch die Züge tingelten und ein kleines Kind vorneweg zum Geld sammeln schicken. Dieses Kind hat nun damals ein Tabu gebrochen – das direkte Ansprechen der Fahrgäste. Wo früher ein mehr oder weniger demonstratives Wegschauen reichte, um sich solche Leute auf Abstand zu halten, bekommt man nun den Becher direkt vors Gesicht gehalten.

Anderes Beispiel: Selbst vor Kirchen wird nicht mehr Halt gemacht! Kurz vor dem Semesterabschlussgottesdienst drängelten sich zwei osteuropäische ältere Damen in den Eingang der Marienkirche und bettelten beim Rein- und dann auch beim Rausgehen die Kirchgänger an!!!

Oder letztens am Ku`damm, der wohl schon ziemlich alles gesehen hat. Da sammelte ein Obdachloser mit Krücke bei an der roten Ampel wartenden Autofahrern Spenden.

Heute wurde jedoch der Bogen überspant. Auf dem Weg zur Uni überquerte ich am S-Bhf Tiergarten eine T-Kreuzung. An jeder der drei Ampeln wartete ein 20-30-jähriger Mann – offensichtlich auch aus Osteuropa – und erbettelte nun Geld bei den wartenden Autofahrern. Soweit so gut. Komischerweise hatten alle drei die gleiche Verkrüppelung: weit vorgebeugt mit Katzenbuckel, die Beine nach innen gestellt, schwer humpelnd und den Kaffeebecher in einer ansonsten steifen Hand. Und diese Masche funktioniert!!! Als ich den ersten der drei gesehen habe, hatte ich ja noch Mitleid, aber als ich sah, dass an jeder Ampel einer mit derselben „Verkrüppelung“ stand, war mir klar, dass dies nur eine ganz perverse Masche sein kann, um an Geld heranzukommen.
Ich möchte nicht falsch verstanden werden, ichveruteile grundsätzlich keine Obdachlosen oder Bettler, aber eine gewisse Distanz sollte gewahrt werden, so dass ich mich nicht gedrängt fühle, etwas zu geben. Und Krankheiten vorzutäuschen ist echt das letzte!!!

Partizipation von Jugend in Kirche

Entschuldigt bitte, wenn ich den Blog gerade etwas schleifen lasse, aber ich habe sehr, sehr viel zu tun und komme kaum hinterher.

Anfang der Woche erreichte mich eine tolle Anfrage! Ich wurde gefragt, ob ich nicht Lust hätte, auf dem Deutschen Evangelischen Kirchentag 2007 in Köln sowohl als Vorsitzender der Evangelischen Jugend Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz als auch als Privatperson an einer Podiumsdiskussion teilzunehmen! Ist das nicht klasse?!?
Nun, für mich als bekennenden Kirchentagsfan ist das schon etwas ziemlich geiles! Das Thema der Diskussion wird „Partizipation von Jugend in Kirche“ sein. Es soll in dieser Diskussion um die Fragen nach Mitbestimmung, Stimmrecht in Synoden, Nachwuchsproblem und darüber hinaus andere mehr gehen.

Natürlich habe ich zugesagt! Die Podiumsdiskussion findet am Freitag, den 08. Juni 2007, von 15 bis 16 Uhr in Köln statt. Der Ort ist mir noch unbekannt. Seid gewiss, dass ich Euch den noch mitteile. 😉

Atempause

Ich hab mal wieder etwas für mich neues entdeckt. Es gibt doch tatsächlich eine Aktion der Evangelischen Kirche zur Fastenzeit: 7 Wochen ohne!

Warum gibt es „7 Wochen Ohne“?
Ziel ist die bewusste Gestaltung der Passionszeit.

„7 Wochen Ohne“ will Menschen einladen,

  • eingeschliffene Alltagsgewohnheiten zu überdenken,
  • auf lieb gewonnene „Sünden“, wie z.B. Alkohol, Nikotin, Süßigkeiten zu verzichten,
  • zu klären, was Lebensqualität ausmacht,
  • Platz zu schaffen für Veränderungen,
  • neue Perspektiven zu entwickeln,
  • durch Konsumverzicht Solidarität mit Benachteiligten zu zeigen.

Weniger ist mehr.
7 Wochen OHNE sind auch 7 Wochen MIT.
Wo Verzicht ist, ist Platz für Neues.

http://www.7-wochen-ohne.de

Milchreis ist keine Süßspeise!

Milchreis ist keine Süßspeise! Das ist Ailas und meine Erkenntnis vom gestrigen Tag. Während ich Aila gestern meinen ersten und hoffentlichen letzten Sündenfall in der Fastenzeit beichtetet (das Stück Bienenstich sah einfach zu lecker aus… –> es war ein Notfall, denn ich hatte HUNGER!!!), berichtete sie mir stolz, dass sie in der Uni auf den Milchreis verzichtet hätte… wie blöd!

Wenn es in der Uni-Mensa in Potsdam etwas leckeres zu essen gibt, dann ist es wohl Milchreis mit Zimt und Zucker. Wie lecker! Zu meinen Potsdamer Zeiten bin ich mit Tom sogar zweimal am Milchreis-Tag in die Mensa gegangen… da könnte ich mich reinknieen!!!

Auf jeden Fall haben Aila und ich gestern darüber diskutiert, ob denn Milchreis eine Süßspeise sei oder nicht. Ich, der ich ja zugegebenermaßen keine Ahnung vom kochen habe, war der Meinung, dass Milchreis KEINE Süßspeise sei und ich sollte (glücklicherweise) Recht behalten! In Ailas Kochbuch war der Milchreis nicht als Süßspeise ausgewiesen und hat auch noch zusätzlich einen recht geringen Kalorienanteil!

Also: Esst mehr Milchreis!!!

Wie das studivz Geburtstage beeinflusst

Wie dem geneigten Leser nicht entgangen ist, hatte ich am Montag Geburtstag. Grund genug noch einmal etwas anzumerken.

Das studivz verändert das Glückwunschverhalten!

Während mein Handy – sonst an meinen Geburtstagen stark beschäftigt – sich aus langeweile mit seinen eigenen Schaltkreisen beschäftigte, mein Emailpostfach lieber Spam als Glückwunschmails empfing, hatte meine Pinnwand im Studivz allerhand zu tun. Etwa 30-35 Einträge entstanden an diesem Tag. Blöd ist nur, dass, wenn man an diesem Tag nicht online ist, nicht mitbekommt, wer da so alles an einen gedacht hat und wer nicht.

Ich hab mich zwarauf jeden Fall sehr gefreut über jeden einzelnen Pinnwandeintrag, doch eine liebe kurze SMS wäre mir persönlich lieber gewesen.

Vorteil des studivz ist natürlich, dass man permanent auf die Geburtstage von seinen „Freunden“ hingewiesen wird… nur sollte man sich dann schon wundern, wenn sich von den 130 Leuten in der Liste sich „nur“ 40 melden…

Fastenzeit

Heute hat die Fastenzeit begonnen. Zusammen mit Aila werde ich nun bis Ostern auf jegliche Süßigkeiten wie Schokolode, Kakao, Kuchen, Kekse oder derartiges verzichten.

Da dies in meiner Familie diskutiert wurde und ich öfters mal gefragt wurde, warum man eigentlich fastet, hier die Erklärung:

Die christliche Tradition sieht genau genommen zwei Fastenzeiten vor, da die Adventszeit eigentlich auch eine Fastenzeit ist. Der christliche Brauch der Fastenzeit lässt sich bis in das 4. Jahrhundert zurückverfolgen. Im Mittelalter dauerte die Fastenzeit vor Weihnachten 40 Tage und begann nach dem 11. November, dem Martinstag. Der Brauch, davor noch eine Martinsgans zu essen, stammt aus jener Zeit. Der Begriff Fastenzeit wird jedoch nur (und auch im älteren Sprachgebrauch) für die österliche Bußzeit verwendet. Sie beginnt am Aschermittwoch und endet in der Osternacht, der nächtlichen Vigilfeier zum Ostersonntag. In dieser Zeit sind ebenfalls 40 Tage Fastenzeit vorgesehen, wobei die Sonntage seit der Synode von Benevent (1091) nicht mehr dazu gerechnet werden.
Nach einer anderen Zählweise erstreckt sich die Fastenzeit ebenfalls 40 Tage lang, was auf den Zeitraum von Aschermittwoch bis Palmsonntag bezogen ist und zwar inklusive der Sonntage. Ab Palmsonntag beginnt die Heilige Woche (Karwoche), welche nach dieser Zählweise als extra Abschnitt zählt.Im christlichen Festkalender geht die österliche Fastenzeit (Quadragesima) dem Osterfest voran, das vom Konzil von Nicäa 325 auf den ersten Sonntag nach dem Frühlingsvollmond (in Jerusalem) festgesetzt wurde. Ostern ist deshalb ein beweglicher Festtermin, der auf die Zeit zwischen den 22. März und den 25. April, den Ostergrenzen, fallen kann. Der Termin der Fastenzeit ist beweglich und definiert sich im Verhältnis zu Ostern durch die Länge der Fastenzeit.In Bezug auf das Fasten Jesu in der Wüste (Mt 4,2) legte die Kirche die Länge der Fastenzeit auf 40 Tage und Nächte fest.
Die in 40 Einheiten zu teilende Zeitspanne bezeichnet die erdzugewandte Vielfalt und kommt in der Bibel mehrfach vor: 40 Jahre wandern die Israeliten durch die Wüste Ex 16,35), 40 Tage begegnet Moses Gott auf dem Sinai (Ex 24,18), 40 Tage wandert Elias zum Berg Horeb (1.Kön 19,8), 40 Tage fastet Jesus in der Wüste (Mt 4,2; Lk 4,2) und 40 Tage nach der Auferstehung zu Ostern feiert die Kirche Christi Himmelfahrt (Apg 1,3).

Der Beginn der Fastenzeit liegt auf einem Mittwoch und das Ende der Fastnachtszeit auf dem Dienstag nach dem sechsten Sonntag vor Ostern (Invocabit). Als die Synode von Benevent 1091 die Sonntage in der Fastenzeit als Gedächtnistage der Auferstehung Jesu vom Fasten ausnahm, rückte deshalb der Beginn der Fastenzeit um 6 (Wochen-)Tage vor. Die Fastnacht endet seitdem am Dienstag nach dem siebten Sonntag vor Ostern (Estomihi) und die Fastenzeit beginnt mit dem folgenden Mittwoch, dem Aschermittwoch. Jene, die ihre Fastnacht nach der alten Fastenordnung vor der Regelung in Benevent (1091) feiern, begehen die Alte Fastnacht, auch Bauernfastnacht genannt, die immer in die geltende Fastenzeit fällt. Zum Unterschied von der Alten Fastnacht wurde der der neuen Fastenordnung entsprechende neue Fastnachtstermin Herrenfastnacht genannt.